Leben & Stadt

Sprache und Regeln im Fokus von neuer Integrationsstrategie

Integrationsausschuss diskutiert heute Dienstag finalen Entwurf

Seit mehr als 20 Jahren betreibt die Stadt Linz aktive Integrationspolitik, vor vielen Problemen und Konflikten blieb die Stadt dadurch verschont. Stadträtin Regina Fechter initiierte 2019 einen breit angelegten Prozess, um die bisherige Integrationsarbeit auf den Prüfstand zu stellen und gegebenenfalls zeitgemäße Verbesserungen vorzunehmen.

„Wir haben mit Experten der Universität Salzburg begonnen, mit PraktikerInnen aus Linz fortgesetzt und mit Dialogen mit der Bevölkerung geendet“, erläutert Stadträtin Regina Fechter den Weg. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: „Wir haben in den fünf Handlungsfeldern Bildung, Arbeit, Nachbarschaft, Verwaltung und demokratische Teilhabe über 30 Zielsetzungen definiert. Diese Ziele werden bereits weitgehend durch die bisherigen Aktivitäten in Linz verfolgt. Die meisten dieser Aktivitäten wurden dabei als zeitgemäß festgestellt, nur manches kann noch verbessert oder durch Neues ergänzt werden“, fasst Fechter zusammen. „Im Vordergrund stehen zwei wesentliche Erkenntnisse: Sprache ist der Schlüssel, und Regeln gelten für alle gleich!“ so Integrationsstadträtin Regina Fechter, die Integrationsarbeit als Querschnittsaufgabe jeder gesellschaftlichen Institution sieht und die entsprechende Verantwortung aller einfordert.

Grundstein für aktive Integrationsarbeit wurde in 1990ern gelegt

Linz war eine der ersten Städte, die dem Thema Integration einen breiten Raum einräumten. Bereits in den 1990ern wurde der Grundstein für eine erfolgreiche Integrationsarbeit gelegt, indem ein eigener Migrations- und Integrationsbeirat (MIB) sowie ein Integrationsbüro eingerichtet wurde. 2003 war der damalige Stadtrat Klaus Luger der erste dezidierte Integrationsreferent der Stadt. Er initiierte 2010 im Rahmen des neuen Sozialprogramms auch das Maßnahmenpaket Integration. „Diese konsequente Vorgehensweise hat uns viele negative Entwicklungen erspart, die in anderen Städten zu beobachten waren“, ist Fechter überzeugt.

Spracherwerb ist der Schlüssel für gelingendes Miteinander

Im Vordergrund der Integrationsarbeit steht natürlich der Spracherwerb: „Nur, wenn wir einander im wahrsten Sinne des Wortes verstehen, kann das Zusammenleben funktionieren“, ist Stadträtin Regina Fechter überzeugt. Sprachkompetenz ist der Schlüssel zu gelingender schulischer Bildung und damit zu besseren Chancen am Arbeitsmarkt. Auch in der Nachbarschaft, im Umgang mit der Verwaltung, dem Sozial- und dem Gesundheitswesen spielen sprachliche Verständigungsmöglichkeiten eine zentrale Rolle. „Letztlich ist Sprache damit auch die Basis für demokratische Teilhabe. Gleiche Rechte für alle hier lebenden Menschen bedeutet vor allem gleiche Regeln für alle. Das Verstehen dieser Regeln ist somit eine zentrale Voraussetzung für das gelingende Miteinander. Bislang hat das gut funktioniert, auch durch die gute Zusammenarbeit mit den Institutionen, die für die Schaffung dieser Voraussetzungen und die Durchsetzung der Regeln verantwortlich sind“, erklärt Regina Fechter.

Integrationsarbeit ist nämlich eine Querschnittskompetenz: für die Vermittlung von Lerninhalten wie etwa Sprache sind die Bildungsinstitutionen zuständig, in der urbanen Nachbarschaft gibt es Hausverwaltungen, im öffentlichen Raum sind Polizei und Ordnungsdienst für die Durchsetzung von Regeln verantwortlich. „Das Integrationsbüro kann begleiten und mit Know-How unterstützen, aber die Erfüllung der gesellschaftlichen Kernaufgaben muss durch die dafür bestehenden Einrichtungen erfolgen“, fasst Fechter eine weitere wichtige Erkenntnis aus der Integrationsstrategie zusammen.

Heute befasst sich der Liegenschafts- und Integrationsausschuss mit dem finalen Entwurf, um diesen nach entsprechender Vorberatung dem Gemeinderat vorlegen zu können.

 „Wir fordern und fördern den Respekt und stärken so den Zusammenhalt!“

Integrationsstadträtin Regina Fechter

 

 

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