Leben & Stadt

Neue Klimastabstelle zieht erste Bilanz

2021 Fotowettbewerb und Ausstellung geplant

Trotz verspäteten Starts aufgrund des ersten Lockdowns ist es der neuen Klimastabsstelle im Büro Stadtregierung seit Ende Juni gelungen, sich erfolgreich im Magistrat der Stadt Linz zu etablieren. Die Bilanz für das heurige Jahr fällt sehr positiv aus.

Der Beitritt der Stadt Linz zur Fab City Global Initiative, 17 Einreichungen für den erstmals ausgeschriebenen Klimafonds und klimabezogene Veranstaltungen, wie das Willkommensfest der Bäume am Hauptplatz, sind Beweis genug. Auch intern verläuft die Zusammenarbeit mit anderen Geschäftsbereichen gut. Mit dem Stadtklimatologen Johannes Horak besteht zudem eine enge und konstruktive Zusammenarbeit.

„Mit dem städtischen Klimafonds konnte ein neuartiges, klimapolitisches Instrument geschaffen werden, das auf großes Interesse stößt. Die in den städtischen Klimafonds eingereichten Projektvorhaben übersteigen die zur Verfügung stehenden Mittel im Jahr 2020 bereits um ein Vielfaches. Auch der Beitritt von Linz zur Fab City Global Initiative im Oktober ist Beweis dafür, dass es in unserer Stadt Akteure und Netzwerke gibt, die sich mit Klimaschutz auseinandersetzen und konkrete Projektideen umsetzen möchten.“

Bürgermeister Klaus Luger

17 Einreichungen für Klimafonds

Im heurigen Jahr sind insgesamt 17 Projekte in den Klimafonds der Stadt Linz eingereicht worden. Dabei wurde um Fördermittel in Höhe von insgesamt rund 2,2 Millionen Euro angesucht. Bedenkt man, dass für 2020 als auch 2021 jeweils eine Million Euro budgetiert sind, lässt sich bereits nach den ersten vier Monaten ein großes Interesse an den städtischen Fördermitteln erkennen. Die FörderwerberInnen, welche in den Klimafonds der Stadt Linz eingereicht haben, sind acht Unternehmen, zwei Vereine und Initiativen, zwei Privatpersonen und eine Schule. Drei Projektvorhaben stammen vom Linzer Magistrat selbst.

2020 wurden bisher zwei Projekte vom Klimabeirat der Stadt Linz als förderungswürdig bewertet: Die Begrünung des Linzer Hauptplatzes und das Pilotprojekt Kaisergasse Phase 1 – Ganzheitliches Energiekonzept für die klimafreundliche Erneuerung von bestehenden Wohnanlagen. Erste Mittel sind entsprechend eines Stadtsenatsbeschlusses bereits ausbezahlt.

Klimabildung an Schulen

Die Klimabildung an Linzer Schulen ist ein freiwilliges Angebot der Klimastabsstelle in Zusammenarbeit mit dem Stadtklimatologen Johannes Horak. Bisher konnten zwei Unterrichtseinheiten mit 15 teilnehmenden Kindern umgesetzt werden. Weitere für November geplante Termine mussten aufgrund des neuerlichen Lockdowns auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Ein Interesse an den Klimabildungsangeboten lässt sich bereits jetzt schon erkennen.

Klimabezogene Veranstaltungen

Zwei größere Veranstaltungen wurden heuer von der Klimastabsstelle mitorganisiert beziehungsweise begleitet. Sowohl beim Willkommensfest der Bäume am Hauptplatz als auch während der Tour der Linzer Innovation sind bewusstseinsbildende, klimabezogene Maßnahmen umgesetzt worden. Vor allem die Tour der Linzer Innovation hat gezeigt, dass junge LinzerInnen der Klimakrise besondere Aufmerksamkeit schenken.

Ausblick 2021

Für das kommende Jahr wird ein ähnlich großes Interesse an den Mitteln des Klimafonds der Stadt Linz erwartet. Ebenso plant die Klimastabsstelle weitere bewusstseinsbildende Maßnahmen. So wird es einen öffentlichen Fotowettbewerb inklusive einer Ausstellung mit dem Titel „Spuren des Klimawandels in Linz: Einst und Jetzt“ geben. Die Klimastabsstelle kooperiert dabei mit dem Archiv der Stadt Linz, der Abteilung Umweltmanagement, dem Geschäftsbereich Kommunikation und Marketing und dem Linzer Innovationshauptplatz. Im Projekt werden die Auswirkungen des Klimawandels im Stadtgebiet dokumentiert. Die Bevölkerung ist dazu eingeladen, klimabezogene Fotomotive mit der Klimastabsstelle zu teilen.

Außerdem ist geplant, die Klimastabsstelle stärker mit der österreichischen Klimaszene zu vernetzen. Parallel dazu möchte die Stabsstelle das urbane Governanceregime in der Stadt vor dem Hintergrund einer kollektiven Bewältigung der Klimakrise näher untersuchen. In einer Grundlagenstudie soll unter anderem die am Magistrat institutionalisierte, klimabezogene Regelungsstruktur modellhaft abgebildet werden, die wichtigsten klimapolitischen Akteure in Linz identifiziert und die Beziehungen zwischen den Akteuren bewertet werden. Die angestrebte Studie soll letztlich die derzeit sich in Ausarbeitung befindende Stadtklimaanalyse wie auch die bereits abgeschlossene Grundlagenstudie zum Status von Stadtklimainformationen fachlich ergänzen.

Aufgaben der Klimastabsstelle

Die Klimastabsstelle im Büro Stadtregierung Linz ist seit 20. Juni personell besetzt. Sie wird von Stadtklimakoordinator Oliver Schrot geleitet und ist direkt dem Bürgermeister unterstellt. Zu Schrots Aufgabenbereichen zählen insbesondere:

  • Mitwirkung an der Planung und Steuerung der Maßnahmen der Stadt Linz gegen den Klimawandel in Zusammenarbeit mit anderen Geschäftsbereichen, der Unternehmensgruppe Linz sowie externen PartnerInnen
  • Betreuung des städtischen Klimabeirates
  • Verwaltung des städtischen Klimafonds

Bisher sind 24 Anfragen per Mail / Telefon im Büro der Klimastabsstelle eingetroffen, Die meisten davon zum Klimafonds der Stadt Linz. Auch um Auskunft zu den Inhalten der Linzer Klimastrategie wird regelmäßig gebeten.

Vernetzungs- und KooperationspartnerInnen

Die Klimastabsstelle setzt auf horizontale Vernetzung, um frühzeitig über klimabezogene Entwicklungen in der Stadt und in der nationalen Klimaszene informiert zu sein. Dabei sind die Regionalstelle Oberösterreich vom Klimabündnis Österreich, Linz-Tourismus, das Institut für Geographie der Universität Innsbruck, der Magistrat der Landeshauptstadt Innsbruck und Fridays for Future Linz wichtige VernetzungspartnerInnen. Außerdem besteht eine Kooperation mit der GRAND GARAGE im Zuge der Fab City Linz.

Betreuung wissenschaftlicher Arbeiten

Reinhard Brix untersucht derzeit im Rahmen seiner Masterarbeit das Potenzial kommunaler Ernährungssysteme in der Landeshauptstadt Linz. Stadtklimakoordinator Oliver Schrot cunterstützt ihn als Co-Betreuer. Die erwarteten Ergebnisse der Masterarbeit sind sowohl für die Weiterentwicklung der Linzer Klimastrategie als auch für das Linzer Fab City Netzwerk hochinteressant.

Linzer Klimabeirat

Der interdisziplinäre Klimabeirat der Stadt Linz besteht aus acht unabhängigen ExpertInnen und dem Stadtklimakoordinator. Im heurigen Jahr hat es insgesamt drei Klimabeiratssitzungen gegeben. Die konstituierende Sitzung fand am 23. September statt.

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