Leben & Stadt

Das Universitätsviertel mit der hohen Lebensqualität

Stadtteil im Fokus: Dornach-Auhof

Der Bezirk Dornach-Auhof liegt im Nordosten des Linzer Stadtgebiets. Er besteht im Wesentlichen aus den Siedlungen Dornach, Auhof und Katzbach sowie aus nördlich anschließenden Bereichen mit vorwiegend land- und forstwirtschaftlicher Nutzung im ehemaligen Bezirk Elmberg. Im Westen wird Dornach-Auhof von der Johann-Wilhelm-Klein-Straße arrondiert, im Norden, Osten und Süden liegen die Stadtgrenzen.

Dornach-Auhof wurde in den 1960er- und 1970er-Jahren zu einem begehrten Wohngebiet. Dank einer vorausschauenden Stadtplanung sind jedoch weitläufige Grünzonen und die angrenzenden Wald- und Naherholungsgebiete erhalten geblieben.

„Eine gute Erschließung durch öffentliche Verkehrsmittel mit rascher Erreichbarkeit städtischer Einrichtungen und vielfältige Einkaufsmöglichkeiten vermitteln der Bevölkerung von Dornach-Auhof ein hohes Maß an Lebensqualität. Die Naherholungsräume im Norden liegen im Sinne des Wortes vor der Haustür und erhöhen den Stellenwert des Bezirks als Wohngebiet zusätzlich. Der Schutz des Urfahraner Grüngürtels hat in diesem Zusammenhang für mich weiterhin Priorität.“

Bürgermeister Klaus Luger

Ein dichtes Netz an Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen, ein Seniorenzentrum mit 123 Heimplätzen an der Sombartstraße und ein dichtes Netz an öffentlichen Kinder- und Jugendspielplätzen kommen BewohnerInnen aus allen Altersschichten zugute. Zwei moderne Volkshäuser direkt im Stadtbezirk sowie im näheren Einzugsgebiet an der Ferdinand-Markl-Straße dienen als kulturelle Treffpunkte.

Ein Stadtteil macht mobil

In Bezug auf den öffentlichen Verkehr gilt Dornach-Auhof als sehr gut erschlossen. Stadtteilbuslinien, eine Schnellbuslinie zur Universität sowie die verkehrsstrategisch günstige Lage an der Straßenbahn zeugen davon. Zudem wurden zahlreiche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung in den Wohngebieten realisiert, wie Tempo 30 und Straßenraumgestaltungen mit Schrägparkplätzen und Alleepflanzungen. Nach derzeitigem Stand der Planungen soll im kommenden Jahr auch der Start für den Autobahnhalbanschluss Dornach-Auhof durch die ASFINAG erfolgen. Mit der Verkehrsfreigabe ist dann im Jahr 2023 zu rechnen. Damit sollen vor allem die BewohnerInnen in Universitätsnähe von einer Verkehrsentlastung profitieren.

Lernen und Wohnen im Grünen

Dornach-Auhof wird im allgemeinen Sprachgebrauch auch „das Universitätsviertel“ genannt. Die Johannes Kepler Universität mit ihren mehr als 19.000 Hörerinnen und Hörern, vier Fakultäten, darunter der der angegliederten Med-Uni und dem Science Park, machen den Stadtbezirk zu einem viel besuchten Ort für Wissenschaft und Forschung. Die Linzer Studiosi genießen hier die Vorteile der Lebensstadt Linz nicht nur als Bildungszentrum, sondern dank zahlreicher moderner Studentenheime auch als Wohnort mit hoher Lebensqualität. Für Erholungswert sorgen die weitläufigen Grünzüge im Norden und Osten, der Universitätspark und die donauseitigen Parkanlagen Richtung Pleschinger See. Zudem blieben große landwirtschaftliche Flächen in Katzbach und Elmberg im geschützten Urfahraner Grüngürtel erhalten. „In Bezug auf die Flächennutzung sind 74 Prozent der gesamten Fläche des Bezirks Dornach-Auhof Grünland. 17,6 Prozent sind Bauland und 8,4 Prozent Verkehrsflächen. Damit zählt Dornach-Auhof, vergleichbar mit den südlichen Linzer Stadtbezirken Ebelsberg und Pichling, zu den grünsten Stadtteilen von Linz“, informiert Bürgermeister Klaus Luger.

Luftbild: H.P./PT

Luftbild: H.P./PTU

Derzeit leben rund 7.100 EinwohnerInnen in dem 680 Hektar großen Bezirk. Die EinwohnerInnenzahl ist in den vergangenen Jahren relativ konstant geblieben, verbunden mit einem leichten Anstieg in der Mitte des letzten Jahrzehnts und einem leichten Rückgang im Jahr 2019.

Verglichen mit dem übrigen Stadtgebiet ist, bedingt durch die Nähe zur Universität, der Anteil der BewohnerInnen zwischen 20 und 29 Jahren überrepräsentiert.

Als Folge der intensiven Bautätigkeit zwischen 1960 und 2000 steht in Dornach-Auhof im Vergleich zum übrigen Linzer Stadtgebiet ein höherer Anteil der Gebäude im Privateigentum und weniger im Eigentum von Genossenschaften. Gebäudemäßig dominieren Wohngebäude. 83 Prozent aller Häuser werden für Wohnbauzwecke genützt. Im übrigen Stadtgebiet sind es vergleichsweise „nur“ 76 Prozent. Wohnungen mit mehr als 60 Quadratmetern sind in Dornach-Auhof in Relation zum Durchschnitt aller Linzer Stadtbezirke zudem überdurchschnittlich häufig.

In den vergangenen zehn Jahren wurden in Dornach-Auhof nur relativ wenige Wohnungen neu errichtet. Aktuell sind jedoch mehr als 300 Wohneinheiten in Bau bzw. eingereicht. Eines der größten Bauvorhaben ist das Projekt Sompark der Realtreuhand, das an der Sombartstraße den Bau von 125 Wohneinheiten in sechs Häusern umfasst.

Wohnprojekt Sompark     Rendering: Realtreuhand

Wohnprojekt Sompark; Rendering: Realtreuhand

Ein weiteres Projekt mit drei Häusern und 36 Wohnungen der Auhof Projektentwicklung an der Altenberger Straße wurde bereits eingereicht. Die ÖSW errichtet zudem an der Altenberger Straße 9 ein Studentenwohnhaus mit 196 Zimmern, das bis 2021 bezogen werden soll. Der Betreiber STUWO möchte hier bis zu 210 StudentInnen ein komfortables Zuhause bieten. Die GSA Wohnbauträger GmbH ist für die Projektentwicklung und die Baubegleitung zuständig. In der Erdgeschoßzone ist eine Bankfiliale geplant, in den sieben darüber liegenden Geschoßen werden die Studentenapartments untergebracht. Dazu kommen Gemeinschaftseinrichtungen, wie ein Musikproberaum und ein Partyraum sowie Wellness- und Fitnessbereiche.

Studentenwohnhaus an der Altenberger Straße    Rendering: Arch. KneidingerStudentenwohnhaus an der Altenberger Straße; Rendering: Arch. Kneidinger

Mit sieben Schulen und der Universität verfügt Dornach-Auhof über ein hervorragendes Bildungsangebot. Zwei Volksschulen mit zusammen 230 SchülerInnen, drei Berufsbildende Mittlere und Höhere Schulen mit 1.070 SchülerInnen, eine AHS (Europagymnasium Auhof) für mehr als 1.300 SchülerInnen und die Anton Bruckner International School mit 240 SchülerInnen sorgen für vielfältige Bildungsmöglichkeiten.

Standort der Johannes Kepler Universität

Die Johannes Kepler Universität Linz (kurz: JKU) ist mit mehr als 19.400 StudentInnen die größte der vier Universitäten in der Landeshauptstadt. Die Universität wurde am 8. Oktober 1966 als Hochschule für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften eröffnet und nahm zwei Tage später ihren Lehrbetrieb auf. Sie gehört damit zu den jüngsten österreichischen Universitäten. Am 1. Oktober 1975 wurde sie in Johannes Kepler Universität Linz umbenannt. Die JKU besteht heute aus vier Fakultäten und insgesamt 142 Instituten. Zur Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät, Rechtswissenschaftlichen Fakultät und Medizinischen Fakultät kommen geistes- und kulturwissenschaftliche sowie interdisziplinäre Studienrichtungen und Fernstudien. Im unmittelbaren Umfeld der Universität liegen mehrere Studentenheime, darunter das Studentenheim Franz Jägerstätter der KHG, das Johannes Kepler Heim, das WIST-Haus, das Internationale Studentenzentrum Julius-Raab und das Evangelische Studentenheim Dietrich Bonhoeffer.

Kontinuierlicher Ausbau der JKU

In der jüngsten Vergangenheit wurde die Infrastruktur der Universität kräftig ausgebaut. Im Mai 2019 wurde das LIT Open Innovation Center fertiggestellt. Hier arbeiten Teams aus interdisziplinären WissenschafterInnen und PartnerInnen aus der Wirtschaft gemeinsam. Neben intensivem Know-how- Austausch wird in der Pilotfabrik LIT Factory an nachhaltiger Kreislaufwirtschaft im Bereich Kunststoff geforscht.

Luftbild: H.P./PTU

Luftbild: H.P./PTU

Mit der Erhöhung des Turms der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät, des höchsten Gebäudes am Gelände, um das so genannte Somnium verfügt die Kepler Universität über ein attraktives weithin sichtbares Wahrzeichen. Die Stahlgitterkonstruktion, benannt nach einer Erzählung von Johannes Kepler über eine Reise zum Mond, dient als Aussichtsplattform samt Turmzimmer. Der offene Aufbau inkludiert eine teilweise Bepflanzung und eine schwebende Plattform samt Sonnensegel. Am 5. Juni 2019 wurde das Somnium der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit der Aufstockung der Hauptbibliothek erfuhr die JKU im Frühjahr 2020 eine weitere Ergänzung. Die Erweiterung um ein Learning Center schafft neue Lern- und Begegnungsorte. Die Flächen können zudem von den wissenschaftlichen MitarbeiterInnen der Johannes Kepler Universität als Rechercheplätze genutzt werden. Bis zum Frühjahr 2021 werden die Bauten des JKU Science Parks 4 und 5 mit zusammen 12.000 Quadratmetern Nutzfläche fertig gestellt. Der Science Park 4 soll die TNF-Fakultät erweitern und der Science Park 5 ist als Managementgebäude konzipiert. Ausgelagerte Abteilungen und Institute sollen an den Campus zurückgeholt werden, zudem ist dort die Unterbringung zentraler Verwaltungseinheiten geplant. Als weiterer Mieter ist die LIMAK vorgesehen – die postgraduale Business School der Johannes Kepler Universität.

Science Park                                                        Luftbild H.P./Pertlwieser

Science Park; Luftbild H.P./PTU

„Über die Johannes Kepler Universität sind Industrie und Wirtschaft über das Linz Institute of Technology (LIT) vernetzt. Diese Faktoren regen bereits hier etablierte Leader der IT-Branche an, in Linz weiter zu investieren und bewegen Spitzenunternehmen zur Gründung und zum Ausbau von neuen Niederlassungen in Linz. Im Umfeld der Universität und somit im Stadtbezirk Dornach-Auhof hat beispielsweise die Fa. Infineon einen Neubau errichtet. Dieser ist ebenso wie die Investitionen von KEBA, Dynatrace und Techbase ein äußeres Anzeichen für eine Entwicklung, die in ein Umfeld eingebettet ist, das von Wissenschaft und Forschung in zukunftsorientierten Produktionszweigen geprägt wird. Jedes fünfte Linzer Unternehmen zählt laut Statistik der Wirtschaftskammer zur IT-Branche. Bei Neugründungen in Linz sind sogar 23 Prozent aller Jungunternehmen diesem Wachstumssektor zuzuordnen“, betont Bürgermeister Klaus Luger.

Neubau von Infineon in Dornach-Auhof       Rendering: Kaufmann u. Partner

Neubau von Infineon in Dornach-Auhof; Rendering: Kaufmann u. Partner 

Dritter tim-Mobilitätsknoten

In Bezug auf den öffentlichen Verkehr ist Dornach-Auhof sehr gut erschlossen. Stadtteilbuslinien, eine Schnellbuslinie zur Universität und die günstige Lage an der Straßenbahn sind dafür ausschlaggebend. Am 11. November 2019 hat der dritte Linzer Mobilitätsknoten bei der Johannes Kepler Universität eröffnet. Der Ausbau der neuen Mobilitätsknoten von „tim Linz – täglich. intelligent. mobil“ trägt dazu bei, unterschiedliche Verkehrsmittel miteinander zu verknüpfen. Heuer sollen weitere Standorte in der Grünen Mitte sowie bei der Tabakfabrik dazukommen und bis Ende 2021 wird es im Stadtgebiet insgesamt neun tim-Standorte geben. Das Projekt wurde aus Mitteln des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) gefördert und im Rahmen des Programms „E-Mobilität für alle: Urbane Elektromobilität“ durch die Schieneninfrastruktur-Dienstleistungsgesellschaft mbH (SCHIG mbH) abgewickelt. Die Standort-Weiterentwicklung in Graz und die Umsetzung in Linz wird durch das BMVIT mit einer Summe in Höhe von insgesamt 1,8 Millionen Euro gefördert. Etwa 1,1 Millionen Euro erhält tim-Linz für die Entwicklung und die Umsetzung. Die Stadt Linz stellt aus ihren Budgetmitteln 300.000 Euro zur Verfügung.

Autobahnhalbanschluss Universität wird 2021 bis 2023 gebaut

Nach derzeitigem Stand der Planungen soll im kommenden Jahr der Start für den Autobahnhalbanschluss Dornach Auhof durch die ASFINAG erfolgen. Mit der Verkehrsfreigabe wäre dann 2023 zu rechnen. Den neuen Autobahn-Halbanschluss werden gemäß Verkehrsprognosen täglich mehr als 7.000 Fahrzeuge benutzen. 3,4 Kilometer neue Straßen und Auf- und Abfahrtsrampen sind nahe dem Koglerweg geplant. Der A7-Halbanschluss Dornach-Auhof scheint im Budget der Stadt mit drei Millionen Euro auf.

Autobahnhalbanschluss A7 Dornach-Auhof 

Soziales

Mit sieben Kinderbetreuungseinrichtungen, einem städtischen Seniorenzentrum mit 123 Plätzen, betreubarem Wohnen, Club Aktiv und drei Kinder- und Jugendspielanlagen ist der Stadtteil in Bezug auf seine EinwohnerInnenzahl von 7.100 Personen sozial sehr gut versorgt. Laut den vorliegenden Prognosen kann mit den bestehenden Kinderbetreuungseinrichtungen bis 2022 das Auslangen gefunden werden. Auf Grund der vermehrten Zuwendung zur Tagespflege und zur 24-Stunden-Betreuung ist auch mit dem bestehenden Seniorenzentrum eine Bedarfsdeckung gegeben.

Sport und Freizeit

Der Erholungs- und Freizeitwert im Stadtbezirk Dornach-Auhof ist durch den hohen Grünlandanteil besonders groß. Dazu kommen zahlreiche Sport-Einrichtungen wie Soccerfive und Happyfit (Pueblo), eine Badminton- und Squash-Halle, das Universitätssportinstitut, Tennis, Volleyball und Gymnastik auf den Anlagen der Union ADM, das nahegelegene Erholungsareal rund um den von der Linz AG betreuten Pleschinger See, eine Kletterhalle an der Julius-Raab-Straße sowie ein Golf-Trainingscenter in Katzbach.

„Kletterpark“ des ÖAV , Julius Raab-Straße                                 Foto: ÖAV

„Kletterpark“ des ÖAV , Julius-Raab-Straße; Foto: ÖAV

„Kletterpark“ des ÖAV , Julius Raab-Straße                                 Foto: ÖAV   Naherholung am Pleschinger See                                              Foto: Linz AG
Naherholung am Pleschinger See; Foto: Linz AG

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