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Linzer Digitale Meile Innovationshotspot Nummer 1

Ideen-Schmiede für die digitale Zukunft und Motor der Stadtentwicklung im Linzer Osten

Auf der 1.8 Kilometer langen so genannten Linzer Digitalen Meile befinden sich über 110 Unternehmen aus dem Bereich der Digitalisierung, die insgesamt 3.000 Menschen Arbeit bieten. Die Stadtentwicklung im Linzer Osten schreitet schnell voran, Linz wird dadurch als starker IT-Standort in Österreich weiter gestärkt.

„Wir können Linz zu Recht als digitale Hochburg bezeichnen. Geballtes High-Tech Know-how von der Tabakfabrik bis zum Hafen – von dieser Entwicklung profitieren alle Beteiligten. Wir haben hier gute Bedingungen geschaffen, die für innovative IT-Unternehmen sehr attraktiv sind und hoffentlich noch viele weitere anziehen werden. Was Ende der 90er-Jahre mit dem Techcenter im Winterhafen begonnen hat, ist heute im Linzer Osten zur Digitalen Meile angewachsen, wo wir digitale Unternehmen vernetzen und fördern und so Linz weiter zu einer modernen, zukunftsfähigen Stadt entwickeln“, betont Bürgermeister Klaus Luger.

„Auf der Digitalen Meile ist momentan sehr viel im Entstehen. Sei es der Quadrill am Areal der mittlerweile voll ausgelasteten Tabakfabrik, der Ausbau der Dynatrace-Zentrale, der neue Standort von MIC oder das Projekt Neuland im Linzer Hafen. Als Stadt Linz bieten wir mit entsprechenden Flächenwidmungen ausreichend Entwicklungsraum für die schnell wachsende Branche. Zusätzlich hat die Städtebauliche Kommission für eine qualitativ nachhaltig gedachte Stadtentwicklung Konzepte zu den Arealen um die Hafenstraße, den Schlachthof Linz sowie die Petzoldstraße erarbeitet“, weist Planungsreferent Stadtrat Dietmar Prammer hin.

Die Digitale Meile in Linz ist nicht nur ein generelles Symbol für die innovative Kraft in der oberösterreichischen Landeshauptstadt. Auf der 1.8 Kilometer langen Strecke zwischen Tabakfabrik und Linzer Hafen sind auch konkret über 110 Digitalisierungsunternehmen angesiedelt. Insgesamt arbeiten in den Unternehmen der digitalen Meile über 3.000 Menschen.


Das Hafenviertel ist einer der am schnellsten wachsenden Linzer Stadtteile, Foto: PTU, H.P.

Neue Tiefkühl- und Pharmahalle mit öffentlicher Grünfläche

Unter dem Namen Projekt Neuland sind zahlreiche Einzelprojekte vereint, wie etwa das Hafenportal oder die neue Tiefkühl- und Pharmahalle. Letztere erhält auf ihrem Dach einen öffentlich zugänglichen Park. Aktuell wird dieser bepflanzt und benötigt noch einige Zeit zum Anwachsen. Die Eröffnung des Parks ist für Spätsommer/Herbst 2023 geplant. Das Hafenportal fungiert als zentrales Bindeglied zwischen Hafenturm und der neuen Tiefkühl- und Pharmahalle. Als Bürogebäude wird es nicht nur bereits etablierten Unternehmen, sondern auch Start-Ups einen Raum bieten.

Die Digitale Meile und das Hafenareal sind für Linz in wirtschaftlicher Hinsicht von großer Bedeutung. Darüber hinaus entfalten sie sich gleichzeitig mit den öffentlich nutzbaren Freizeit- und Erlebnisräumen zu einem lebendigen und spannenden Entwicklungsraum in der Stadt. Bereits jetzt avanciert das Areal bei den Bubble Days zu einem Treffpunkt für Jung und Alt. Mit der Fertigstellung des Parks wird der Freizeitaspekt noch stärker herausgehoben als bisher.


Das im Bau befindliche Hafenportal, im Hintergrund die neue Kühl- und Pharmahalle mit dem künftig öffentlichen Dach-Park, Foto: PTU, H.P.

Beginn mit Techcenter

Das Konzept der Digitalen Meile besteht zwar erst seit 2019, begonnen hat aber alles bereits Ende der 1990er Jahre mit der Gründung der Techcenter Linz-Winterhafen Errichtungs- und Betriebsg.m.b.H. Stadt, Land und Bund schufen hier gemeinsam ein ideales Umfeld für innovative technologische Unternehmen. Im Zentrum stand dabei die Entwicklung eines Netzwerkes für Gründer*innen und Unternehmer*innen. Das Techcenter Linz-Winterhafen verfügt über 13.000 Quadratmeter vermietbare Flächen. Beschäftigt sind in diesem Zentrum etwa 1.000 Menschen.

Ein zusätzliches Gründerzentrum soll besonders Jungunternehmer*innen aus technologischen Bereichen ansprechen. Die Stadt Linz vergibt hierzu Mietzuschüsse.

Im Jahr 2005 wurde mit tech-lab ein High-Tech-Labor im Bereich Mechatronik auf einer Fläche von über 300 Quadratmeter eingerichtet, das zur Forschung und zur Entwicklung von Prototypen verwendet wird.

Die tech2b Gründerzentrum GmbH wurde im Rahmen des bundesweiten AplusB-Programms eingerichtet, um oberösterreichische High-Tech-Unternehmen zu fördern. Forschungsergebnisse sollen über Unternehmensgründungen verwertet werden, um mehr und erfolgreiche High-Tech-Unternehmen in Oberösterreich zu schaffen. tech2b ist eng an die oberösterreichischen Forschungseinrichtungen der Johannes Kepler Universität Linz, FH Oberösterreich sowie außeruniversitärer Forschungszentren gekoppelt. Sie unterstützt aber auch berufserfahrene Techniker*innen mit forschungsbasierten Geschäftsideen.

Unter dem gemeinsamen Dach des Tech Harbour geben das Techcenter am Winterhafen und die Neue Werft an der Industriezeile der Innovation ein neues Zuhause. Auch in der Neuen Werft haben junge Unternehmen auf 11.000 Quadratmeter Fläche die Möglichkeit, den Kinderschuhen zu entwachsen und in die Fußstapfen der großen Linzer IT-Unternehmen zu treten.

Städtebauliche Perspektive in der Petzoldstraße

Linz hat sich in den letzten Jahrzehnten von einer Stadt, die stark von der Industrie geprägt ist, schrittweise zu einer modernen Industriestadt entwickelt. Ohne die traditionelle Industrie aufzugeben oder zu vernachlässigen, entstand parallel eine äußerst lebendige, international bedeutende Software-Industrie. Dieser neue Sektor profitiert dabei gleichermaßen von den sehr guten städtischen Rahmenbedingungen, hochwertigen Ausbildungsstätten und technikaffinen Kulturinitiativen der Region, den Linzer Pionier*innen auf diesem Gebiet sowie der Nähe zur traditionellen Industrie. Die Unternehmen der Software-Branche wachsen teilweise sehr schnell und brauchen innerhalb der Stadt Platz zur Entfaltung.

Im vergangenen Jahr legte daher die Städtebauliche Kommission ein übergeordnetes städtebauliches Konzept für das Areal im Bereich der Petzoldstraße vor. Durch einige konkrete („Dynatrace“) und einige in einem frühen Planungsstadium befindliche Projekte ist es in einer aufstrebenden Wandlungsphase mit großen Entwicklungspotenzialen. Ein Ziel der Stadt Linz ist, das Areal um die Petzoldstraße schrittweise zu einem Viertel für digitale Dienstleistungsunternehmen zu entwickeln, wobei bereits bestehende Bestandsnutzungen mit eingebunden wurden.

Linzer Software-Riese Dynatrace

Mit bereits über 4.200 Mitarbeiter*innen weltweit und einem Jahresumsatz von 1,159 Milliarden US-Dollar zählt der international erfolgreiche Softwarekonzern Dynatrace zu den wichtigsten Erfolgsmotoren der Linzer Wirtschaft. 2005 wurde das globale IT-Unternehmen in Linz gegründet und ist heute Weltmarktführer im Bereich Observability und Security. An seinem Herkunftsort Linz will das erfolgreiche Unternehmen seine bestehende Zentrale ausbauen und weiterentwickeln.

Der ursprüngliche Entwurf zur Erweiterung des Dynatrace-Headquaters wurde nach den Empfehlungen der Städtebaulichen Kommission umfassend überarbeitet, sodass die räumliche Entfaltung nun auf einem vergrößerten Bauplatz stattfinden wird. Anstelle eines ursprünglich geplanten 17-stöckigen Hochhauses wird nun ein Neubau mit sieben Stockwerken errichtet. Der Plan von Dynatrace sieht eine Campuslösung vor, die zusätzliche 1.500 hochqualifizierte Arbeitsplätze in Linz schafft. Dieses Projekt ist nicht nur ein wichtiger Baustein der Linzer Stadtentwicklung, sondern präsentiert sich auch als innovativer Campus auf der Digitalen Meile. Dabei soll der neue Campus zum Dreh- und Angelpunkt für Mitarbeiter*innen aus der ganzen Welt werden.

Noch im September dieses Jahres sollen die Flächenwidmung und der neue Bebauungsplan im Gemeinderat beschlossen werden. Die Fertigstellung der neuen Zentrale ist für Ende 2025 geplant.

Neubau MIC-Zentrale

Ein weiteres unternehmerisches Aushängeschild in der Digitalen Meile ist die Firma MIC custom solutions. Im Bereich der Lederergasse/Köglstraße baut MIC ein neues Firmengebäude, in dem bis zu 500 Menschen arbeiten werden. MIC ist Weltmarktführer für globale Zollsoftwarelösungen. Das fünfgeschoßige Holz-Hybrid-Gebäude soll Ende 2024 fertiggestellt werden.

„Die Expansion kann klarerweise nicht ungesteuert erfolgen, es braucht einen über das Entwicklungskonzept hinausgehenden Rahmen, der die Stadtentwicklung in ihrer Gesamtheit erfasst. So sind die zu erwartenden Mobilitätsströme unter Umweltschutz-Aspekten, wie Bewahrung des Durchgrünungsgrades und der Erhalt natürlicher Ressourcen sowie unter Umständen auch die Entsiegelung bereits verbauter Flächen zu berücksichtigen. Die Stadt Linz setzt diesen Rahmen durch die Städtebauliche Kommission, die zum Beispiel für das Areal um die Petzoldstraße gesamtheitliche Perspektiven im Sinne städtebaulicher Zielformulierungen schafft. Diese Rahmenbedingungen erleichtern aktuelle und künftige Behördenverfahren“, sagt Bürgermeister Klaus Luger.

„Bereits vor der Betrachtung der Petzoldstraße wurden auch das Schlachthof-Areal und seine Entwicklung unter die Lupe genommen. Dies ist ein Beispiel dafür, dass die Stadt nicht auf Stadtveränderungen reagiert, sondern aktiv vorausplant und das Wachstum der Stadt in geordnete Bahnen lenkt. Dies sehen wir als ureigene Aufgabe der Stadtplanung. Agieren statt reagieren“, ergänzt Planungsstadtrat Dietmar Prammer.

Quadrill-Ensemble in der Tabakfabrik

Vom Hafen kommend, der Industriezeile entlang, über die Hafenstraße bis zur Tabakfabrik verläuft die Digitale Meile. Auf dem Areal der ehemaligen Zigarettenfabrik haben bereits jetzt 3.000 Personen in 250 Organisationen, viele davon in den Bereichen Digitalisierung, einen Arbeitsplatz gefunden.

Der momentan in Bau befindlichen jüngste Zuwachs ist das Quadrill-Ensemble mit vier neuen Gebäuden am Areal. Mit einer Bruttogeschossfläche von 85.000 Quadratmeter ist es eine der aktuell größten Baustellen in den Landeshauptstädten. Damit gehört es auch zu den spannendsten städtebaulichen Projekten, die sich zurzeit in Österreich entwickeln. Mit dem Neubau entsteht Raum für rund 1.000 zusätzliche Arbeitsplätze in der Tabakfabrik. Im Fokus liegt dabei der Quadrill-Tower mit 109 Metern Höhe, das zum höchsten Büro- und Hotelgebäude der Stadt wird. Das Areal beherbergt ein Hotel, Büroflächen, Wohnraum für ca. 350 Menschen sowie Gastronomie- und Handelsflächen. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2025 geplant.


Das Areal der Tabakfabrik mit dem entstehenden Quadrill-Ensemble, Foto: PTU, H.P.

Hoffmann Personal Stadion und XXXLutz

Nachdem vor einigen Wochen der Rasen komplettiert wurde, ist einer der letzten Meilensteine für die Fertigstellung der neuen Heimstätte des FC Blau-Weiß Linz das Hofmann Personal Stadion geschafft. Wo einst der FC Blau-Weiß Linz seine Spiele austrug, dient nun eine Lagerfläche des Möbelhändlers XXXLutz als Sockel für das Donauparkstadion der Stadt Linz. Rund 5.000 Zuseher*innen werden dort in Zukunft ihre neue blau-weiße Heimstätte wieder finden. Mit seiner einzigartigen Lage an der Donau und seiner spektakulären Bauweise ist es ein außergewöhnliches Schmuckstück für das Linzer Stadtbild. Die feierliche Eröffnung mit freiem Eintritt findet am 5. Juli statt. Auch dem geplanten Testspiel am 15. Juli und dem ersten Bundesligaheimspiel steht nun nichts mehr im Weg.

Derzeit befindet sich auf dem Areal an der Blumauerstraße noch das Möbelhaus XXXLutz. Dieses wird künftig direkt neben das Hofmann Personal Stadion / Donauparkstadion umziehen, am Neubau wird auch hier bereits zügig gearbeitet. Mit mehr als 370 Möbelhäuser in 13 europäischen Ländern und 25.700 Beschäftigten erweitert das Möbelunternehmen auch in Linz seinen Standort. Ca. 60 Millionen Euro werden in den Neubau von XXXLutz und mömax in der Hafenstraße in Linz investiert. Die geplante Eröffnung soll im nächsten Jahr 2024 erfolgen.


Test der Flutlichtanlage im Hofmann Personal Stadion / Donauparkstadion, Foto: PTU, H.P.

Begleitende Infrastruktur

Für das aufstrebende und dynamische Viertel ist eine begleitende Infrastruktur notwendig. Im Zuge der Entwicklungen werden schrittweise intensive Anstrengungen in diese Richtung unternommen. Mit den zwei geplanten leistungsstarken Obuslinien 47 und 48 soll das Areal besser angeschlossen werden, für diesen bedarf es noch eines Finanzierungsbeschlusses der Stadt Linz. Darüber hinaus soll durch die neuen Stadtbahnen der S6 und S7 der öffentliche Verkehr vor Ort gestärkt werden.

Für die weitere Förderung der sanften Mobilität ist der Ausbau des lokalen Rad- und Fußwegenetzes im Zusammenhang mit den Projektentwicklungen rund um die Digitale Meile von großer Bedeutung. Neue Fuß- und Radwege sollen das Viertel erschließen.

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