Leben & Stadt

Institut für Familien- und Jugendberatung: Neue Außenstelle in Ebelsberg

Stadt reagiert auf große Nachfrage - Professionelles Angebot für Familien, Kinder und Jugendliche

Die drei vergangenen Jahre waren besonders für Familien, Kinder und Jugendliche herausfordernd und haben im städtischen Institut für Familien- und Jugendberatung in der Rudolfstraße in Urfahr einen hohen Bedarf an Beratung und Therapie mit sich gebracht.

Die Nachfrage ist im Jahr 2022 auf mehr als 4.400 Beratungskontakte gestiegen. Deshalb fiel der Entschluss, nach der Aufstockung der Personalkapazitäten am Institut für Familien- und Jugendberatung in Urfahr, zusätzlich eine Außenstelle in Ebelsberg zu schaffen. Ziel ist eine Entlastung für im näheren Umkreis lebende Familien. Die Möglichkeit für ein kostenloses Angebot zu einer klinisch-psychologischen Diagnostik und Psychotherapie für Kinder, sowie Erziehungsberatung, Paar- und Erwachsenenpsychotherapie ist nun auch in Ebelsberg vorhanden. Die Installierung der Außenstelle Ebelsberg bedeutet somit eine flächendeckende Versorgung für Familien, die Beratung und Therapie benötigen.

Die neue psychologische Beratungsstelle soll Familien bei Fragen der Erziehung, bei Auffälligkeiten der Kinder und Jugendlichen im schulischen Bereich, im Verhaltensbereich und im psychischen Bereich durch Diagnostik, Beratung und Therapie unterstützen. Ziel ist es, dass hier auch komplexe Fragestellungen behandelt werden können und Familien nicht weiterverwiesen werden müssen, sondern Hilfe und Unterstützung in einem Haus bekommen.

Vizebürgermeisterin Karin Hörzing

Die Beratungsstelle ist im bestehenden Eltern-Kind-Zentrum (Ekiz) Ebelsberg, Hofmannsthalweg 8, integriert. Das Ekiz ist seit 1995 ein wertvoller Bestandteil der Linzer Soziallandschaft. Hier gibt es das Angebot der Eltern-Mutter-Beratung, des Offenen Treffs, vieler Veranstaltungen und Beratungen, das von Familien seit Bestehen gerne genutzt wird.

In der Außenstelle Ebelsberg des Instituts für Familien- und Jugendberatung stehen Familien verschiedene Professionen zur Verfügung. Es arbeiten dort zwei Klinische Psychologinnen, zwei Psychotherapeuten, zwei Sozialarbeiterinnen und eine Pädagogin.

Im Institut in Urfahr fanden im Jahr 2022 exakt 4.405 Beratungskontakte statt. Wie die Grafik zeigt, steigt die Nachfrage von Kundinnen und Kunden seit Jahren kontinuierlich an. Durch die Schaffung der Außenstelle wird das Institut in Urfahr wesentlich entlastet, ebenso ist durch diese Erweiterung nun auch der Linzer Süden mit einer multiprofessionellen Beratungsstelle abgedeckt.

Professionelle Beratung

Ob man alleine, mit einem Partner oder in einer Familie lebt, der Alltag fordert immer neu heraus. Einzelne Lebenssituationen bzw. -phasen weisen einen darauf hin, dass eine Veränderung ansteht. Manchmal sieht man sich einfach „nicht hinaus“. Viele machen die Erfahrung, dass Lösungen aus eigener Kraft alleine nicht so leicht zu bewerkstelligen sind. Beratung und Therapie können hier einerseits den Blickwinkel erweitern und neue Möglichkeiten erschließen, auf der anderen Seite aber auch schon „vorbeugend“ die Weichen für gute Entwicklungen stellen. Genau hier setzt die Familien- und Jugendberatung an.

Das Mitarbeiter*innen-Team stammt aus den Fachbereichen Psychologie, Psychotherapie und Pädagogik. Dadurch kann die Familien- und Jugendberatung Beratung anbieten, die auf die jeweilige Fragestellung und in sinnvoller Verbindung darauf eingeht. Das Angebot umfasst:

  •     psychologische Beratung in Erziehungsfragen,
  •     Partnerberatung, Beratung für Jugendliche und Erwachsene,
  •     Sozialberatung in familiären Belangen und
  •     Rechtsberatung in familienrechtlichen Fragen.

Erziehungsberatung, Kinderpsychologische Diagnostik, Familien- und Kindertherapie, Einzel- und Paarberatung bzw. -therapie; juristische und soziale Beratung ergänzen das Angebot.

„Wichtig ist, dass die Angebote niederschwellig zugänglich sind. Die Scheu, Hilfe in Anspruch zu nehmen, ist in den vergangenen Jahren auch entsprechend gesunken. Die Leute sind eher bereit, Expert*innen für Hilfen zu konsultieren. Und eines ist sicher: je schneller geholfen wird, desto effizienter kann die Hilfe sein. Ähnlich wie in der Medizin hat sich Früherkennung als Goldener Standard auch hier bewährt“, betont Sozialreferentin Vizebürgermeisterin Karin Hörzing.

Seit Jahrzehnten gefragt

Schon kurz nach dem 2. Weltkrieg, 1947, wurde im Linzer Gemeinderat der Beschluss gefasst, innerhalb des damaligen Jugendamtes eine Erziehungsberatungsstelle einzurichten. Anfang 1948 wurde dieses Vorhaben realisiert.

Obwohl sich die gesellschaftlichen Bedingungen – und damit zum Teil natürlich auch die Beratungsinhalte – seitdem grundlegend gewandelt haben, hat die kommunale Beratungsstelle ihre Bedeutung über die Jahrzehnte hinweg nicht nur beibehalten, sondern ist heute gefragter denn je.

Allzu leicht geraten familiäre Strukturen heutzutage unter Druck, die Scheidungsraten sind hoch, Kinder und Jugendliche müssen oft mit schnell wechselnden Lebensverhältnissen zu Rande kommen. Leistungsanforderungen auf der einen, Konsumzwang auf der anderen Seite tun ihr Übriges, und schnell sind Kinder wie Eltern einmal „außer Tritt“. In vielen Fällen war und ist die Familienberatungsstelle der Stadt Linz dann erste Anlaufstelle für Probleme in diesem Bereich.

„Linz nimmt sehr oft eine Vorreiterrolle ein, dies gilt auch in diesem Bereich. Obwohl sich die gesellschaftlichen Bedingungen und damit auch Beratungsinhalte über die Jahre geändert haben, hat die Beratungseinrichtung ihre wichtige Funktion beibehalten. Wie man sieht, ist sie heute gefragter denn je“, schließt Vizebürgermeisterin Karin Hörzing.

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