Leben & Stadt

Bürgermeister Klaus Luger: „Welle rollt ungebremst weiter. Heute mit knapp 3.000 Infizierten in Linz Höchstwert erreicht. Lockdown ist ein Gebot der Stunde“

Stadtoberhaupt bittet Linzerinnen und Linzer, den Lockdown mitzutragen

Einen Tag vor Beginn des offiziellen Lockdowns gibt Bürgermeister Klaus Luger einen Überblick über die Corona-Lage in Linz. Oberösterreichs Landeshauptstadt weist heute exakt 2.962 positiv Getestete auf, weitere bereits 3.800 Menschen befinden sich zusätzlich in Quarantäne. Laut Analysen des Linzer Krisenstabes verlaufen 60 Prozent der Erkrankungen asymptomatisch.

Wenngleich Linz mit 980 die niedrigste 7-Tages-Inzidenz aller Bezirke aufweist und damit weiterhin unter dem bundesweiten Durchschnitt liegt, bereitet dem Stadtoberhaupt die Entwicklung in den Spitälern große Sorgen: „Heute morgen befanden sich 120 Linzerinnen und Linzer auf Covid-Normalstationen, weitere 33 sogar auf Intensivstationen. Auch das entspricht einem extrem hohen Wert und zeigt, wie wichtig der Lockdown ist“. In diesem Zusammenhang ersucht der Linzer Bürgermeister und Präsident des OÖ. Städtebundes alle Bürgerinnen und Bürger, auch diesen Lockdown mitzutragen. Linz treffe darüber hinaus alle Vorkehrungen, um angesichts der Impfpflicht ab Februar bereits jetzt das Impfangebot möglichst unbürokratisch und niederschwellig auszuweiten.

Auch der Impffortschritt hielte sich laut Luger in Grenzen, wenn man die vorliegenden Zahlen betrachte. In den letzten zehn Tagen stieg der Anteil der zumindest zwei Mal Geimpften in Oberösterreich von 58,1 auf lediglich 58,8 Prozent. Die Linzer Werte liegen mit 61,3 bzw 66,7 Prozent (Vollimmunisierte) deutlich höher, jedoch auch von der anzustrebenden Mindestquote von 80 Prozent vollständig Geimpfter weit entfernt. Überhaupt, also zumindest ein Mal geimpft, sind aktuell landesweit 65 Prozent der Bevölkerung, ein Wert der sich laut Luger viel zu langsam in die Höhe entwickle.

Besonderes Augenmerk müsse man laut Bürgermeister Klaus Luger auf Kinder und Jugendliche legen. Zum einen, weil die Unter-15-Jährigen derzeit bei den Neuinfektionen tagesweise bis zu 40 Prozent ausmachen. Österreichweit bilden derzeit die 6-15-Jährigen mit 16,5 Prozent sogar die am stärksten infizierte Altersgruppe. In Linz waren seit Beginn des heurigen Schuljahres bereits 2.000 SchülerInnen an Corona erkrankt. Dieser Wert entspricht einem Achtel aller in Linz lebenden SchülerInnen (inkl. AHS und BHS). Zum anderen, weil die Unter-15-Jährigen mit 7 Prozent den geringsten Anteil an Geimpften ausweisen. „WIr werden in den nächsten Tagen alle Vorbereitungen treffen, um gemeinsam mit Rotem Kreuz, Arbeiter-Samariterbund und niedergelassenen ÄrztInnen ein unbürokratisches Angebot für die 5-14-Jährigen zu schaffen.

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