Bildung & Kultur

Von 28. bis 30. Mai wird wieder geSTREAMed

Biennales Festival für Musik, Popkultur und Digitalisierung geht in die zweite Runde

Ende Mai setzt sich das Stream Festival an der Donau, am Gelände rund um das Ars Electronica Center, erneut in Szene. In seiner zweiten Ausgabe präsentiert das Linzer Festival für Musik, Popkultur und Digitalisierung ein vielfältiges Programm mit spannenden Neuerungen und unterstreicht damit einmal mehr die Positionierung von Linz als UNESCO City of Media Arts. 

Bereits bei der Premiere 2018 hat das biennale Stream Festival erfolgreich gezeigt, wofür es steht und sich in der Stadt positioniert: Drei Tage mit Popmusik, Clubprogramm und spannenden Talks und Workshops. 2020 finden neben zahlreichen Live-Konzerten auf der großen Open Air Bühne – gemeinsam präsentiert mit Radio Ö1 und FM4 – ein erweitertes Talk-Programm und die neue Open Air Bühne am Maindeck des Ars Electronica Centers, mit elektronischer Musik und Clubkultur statt. Neu ist auch das geballte Clubprogramm am Freitag und Samstag, dass sich bis zu Locations in der Innenstadt erstreckt. Exklusiv für die Dauer des Festivals sind die Soundwelten einer von Linzer KünstlerInnen gestalteten Installation am und um das Stream Gelände zu erkunden.

Stage: Popmusik mit großen Gesten und neue Bühne mit Clubmusik

Die Stream Festival Hauptbühne ist auch 2020 der Ort für Popmusik mit großen Gesten. Hier zeigen nationale MusikerInnen mehr denn je wie sie auf Augenhöhe mit internationalen Acts für große Konzerterlebnisse sorgen. Als FM4 Bühne beherbergt die große Bühne an der Donau am Freitag und Samstag ein bunt gemischtes Programm von groovigen Sounds bis Indierock.

Mit Thees Uhlmann konnte dabei einer der ganz Großen der deutschen Indie-Szene für das Festival gewonnen werden. Seit mehr als 20 Jahren ist er aktiv, unter anderem als Gründungsmitglied von Tomte und ebenso erfolgreich als Schriftsteller. Mit dem neuen Solo-Album „Junkies und Scientologen“ kommt er mit Band am Stream-Samstag nach Linz. Headliner am Freitag ist der Brite Kamaal Williams. Gleichermaßen im Jazz als auch in der elektronischen Musik beheimatet ist der Londoner Musiker drauf und dran, beides auf einmal zur revolutionieren. Live zeigt er mit großer Band wie druckvolle, zeitgemäße Bühnenshows funktionieren. Österreich-exklusiv am Stream Festival.

Am Eröffnungsabend wird auf der Ö1-Bühne mit Klaviermusik in das Festivalwochenende gestartet: Der Experimental-Pianist Martin Kohlstedt verwebt in seiner Musik analoge und elektronische Klänge und ist einer der spannendsten Vertreter der Neoklassik. Ein Mix mit dem er bereits in der ausverkauften Elbphilharmonie begeisterte.

Ein Heimspiel haben Leyya, das international erfolgreiche Elektropop-Duo mit oberösterreichischen Wurzeln am Freitag, und der heimische Shootingstar Lou Asril am Samstag. Diese beiden Acts zeigen exemplarisch den Fokus auf hochkarätige regionale Acts beim Stream Festival. Insgesamt sechs nominierte KünstlerInnen beim diesjährigen Amadeus Music Award finden sich im Stream Programm wider (Auflistung siehe unten). Etwa die Wiener Musikerin Keke, die mit Rap, souligem Gesang und ehrlichen Texten begeistert – eine Mischung die speziell beim Linzer Publikum Gefallen finden wird.

Die neue Open Air Bühne am Maindeck des Ars Electronica Centers startet bereits am frühen Nachmittag. DJs und Live-Acts sorgen hier für clubbige und elektronische Klänge. Unter anderem präsentiert die von zwei Oberösterreichern gegründete Musikagentur Matches einen Programmblock, und zeigt, wie sich der Erfolg oberösterreichischer Musik der letzten Jahre auch auf die Professionalisierung in der Musikbranche ausgewirkt hat. Mit DJs wie Andaka, korli oder Flip von der Hip Hop-Legende Texta ist die Linzer Clubriege gut in Szene gesetzt.

Club: Nightline mit sechs Locations

Wenn die Open-Air Bühnen am Freitag und Samstag ihr Programm beenden zieht das Publikum hinaus in die Stadt um in den Clubs rund um das Festivalgelände und im Stadtzentrum noch bis in die Morgenstunden ein reichhaltiges Programm zu erleben. In Kooperation mit den Linzer Szene-Einrichtungen Stadtwerkstatt, KAPU, Club Spielplatz, Solaris, Café Strom und Salonschiff Fräulein Florentine präsentiert das Stream Festival Konzerte, Performances und DJ-Sets auf sechs Bühnen und spannt dabei einen Bogen von Drum’n’Bass über Hip Hop und Techno bis hin zu experimenteller Musik. Besondere Höhepunkte sind unter anderem der britische Drum’n’Bass DJ dBridge, der seit den frühen 1990ern an der Speerspitze des Genres steht sowie die Linzer  DJs und Producer Phentix und Fluke! am Freitag im Club Spielplatz, Kornelia Binicewicz und Booty Carrell in der Stadtwerkstatt und Live-Shows von Espectra Negra, Die Selektion und Sturmherta.

Talk: Ausprobieren, Nachfragen und Diskutieren

Ein vielfältiges Programm lässt interessierte AnfängerInnen und eingefleischte Musikfans tiefer in die Musikwelt blicken. Die Workshops, Talks und Lectures widmen sich heuer insbesondere den Themen Künstliche Intelligenz und Musikkomposition.

Wie man mit DIY Robotik und Künstlicher Intelligenz Musik machen kann, zeigen gleich zwei Programmpunkte: In der Lecture von Musiker Michael Mayr sind nicht nur Machine Learning und neuronale Netze Thema, sondern auch die Frage, wie sich dadurch Hörgewohnheiten und Musikkonsum ändern. Beim Workshop mit Sound Artist und Robotic Engineer Moritz Simon Geist werden simple DIY Instrumente gebaut, die in Verbindung mit der KI Musenet elektronische Musik erzeugen.

Sich an digitalen Tools bei der Erzeugung und Aufnahme von Musik ausprobieren kann man auch beim Workshop der Soundfactory der Musikschule Linz.

Auch in diesem Jahr sind erfolgreiche Größen der heimischen Musikszene eingeladen, um in direktem Austausch mit den TeilnehmerInnen über ihre Arbeit zu berichten: Der Linzer Producer Maximilian Walch spricht in einem Talk über seine Mixarbeit für Acts wie Bilderbuch, Left Boy oder Leyya. Einblicke in seine Arbeitsweise gewährt der Linzer Producer und DJ Phentix, einer der aufstrebenden Stars am internationalen Drum’n’Bass Himmel.

Einen Nachmittag lang tauschen sich ExpertInnen auf Einladung der Kunstuniversität Linz über die produktiven Potenziale von kollektiven und interaktiven Anwendungen zwischen Instagram, SoundCloud und Live-Streaming aus. Musik und Datennutzung stehen bei Talk und Workshop der Creative Region im Fokus.

Das Talk-Programm findet Freitag und Samstag im Ars Electronica Center statt und wurde gemeinsam mit zahlreichen Programmpartnern entwickelt.

Musik im Ars Electronica Center

„AI x Music” ist eine Ausstellung über die Begegnung von Künstlicher Intelligenz und Musik sowie über das Aufeinandertreffen von menschlicher Kreativität und technischer Perfektion. Hier geht es nicht nur um technologische Phänomene sondern grundlegende Fragen der Beziehung von Mensch und Maschine. Im Open Soundstudio können neueste kreative Tools gleich selbst ausprobiert werden. Neben verschiedenen Programmen zur Musikproduktion kann man auch Erfahrung mit Gadgets zur Visualisierung von Musik machen. Während des Stream Festivals ist der Eintritt ins Ars Electronica Center für alle unter 18 Jahren gratis.

Soundwalk exklusiv während des Stream Festivals

Mit dem Soundwalk „Exploring Sonic Enclosures“ erkundet eine Gruppe von Linzer KünstlerInnen die Grenzen von Natur– und Kulturräumen sowie von Geräusch und Musik im städtischen Raum und macht diese an mehreren Stationen erleb- und hörbar. Der Walk kann individuell mit Hilfe eines Plans erkundet werden oder im Rahmen einer Führung mit den KünstlerInnen. Dieses Projekt ist, wie auch PYUK edp. „About“ am Freitag auf der AEC Maindeck Bühne, im Rahmen des neuen LINZ_sounds Förderprogramm realisiert worden.

Das gesamte Line-up des Stage- und Club-Programms sowie ausführliche Infos zu allen Talk-Programmpunkten sind auf stream-festival.at zu finden. Ebenso alle Anmelde- und Teilnahmeinfos.

Nachhaltiger Kulturgenuss beim Stream Festival

Abermals wird das Stream Festival als Green Event ausgerichtet. Konkret bedeutet das Müllvermeidung durch Verwendung von Mehrwegsystemen in der Gastronomie sowie Reduktion von Druckwerken und Verpackungsmüll durch den Veranstalter. Kurze Transportwege und regionale Produkte und Dienstleistungen gehören ebenso zu einem Green Event wie Möglichkeiten zur umweltfreundlichen Anreise mit Öffis und Fahrrad.

Deshalb ist auch das Mitwirken aller FestivalbesucherInnen gefragt. Vor Ort stehen Fahrradabstellplätze zur Verfügung, die Linz AG Linien bieten eine direkte Anbindung zum Stream Festivalgelände mit den Linien 1, 2, 3, 4 sowie der OÖVV mit diversen Buslinien. Müllsammelstellen am Festivalgelände ermöglichen die recyclinggerechte Entsorgung von Abfall. Die Linz AG-Trinkwasserbrunnen sind Durstlöscher für Zwischendurch.

 

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