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Trendsport „Skaten“: Sportart seit den 1990er Jahren in Linz angekommen

Insgesamt 13 Skateanlagen sorgen für ein dichtes Angebot im Stadtgebiet

Auf den in den 1990er Jahren aus den USA übergeschwappten Trend zum modernen Skateboarden reagierte die Stadt Linz frühzeitig mit der Errichtung der ersten großen Anlage für Trendsportler*innen nahe des Urfahraner Donaudammes. Über die Jahre hat sich die Fläche zu einem multisportiven Freizeitareal mit Angeboten für Beachvolleyball, Calisthenics, Beach-Soccer, Basketball und andere Sportarten entwickelt. Nicht nur der an schönen Sommertagen gut besuchte Standort am Donauufer wurde seither stetig erweitert. Mittlerweile stehen für die aktive Skate-Community insgesamt 13 Anlagen quer über das Stadtgebiet für ihre Sprünge und Tricks zur Verfügung. Alleine die Stadt Linz betreibt neun größere und kleinere Anlagen. Mit den Angeboten der LIVA im Sportpark Pichling und der 1.000 Quadratmeter großen Trendsporthalle im Sportpark Lissfeld kann diese Sportart zudem ganzjährig und wetterunabhängig gratis bzw. zu vergleichsweise günstigen Tarifen ausgeübt werden.

Auch die Angebote privater Betreiber, wie jene von der WAG und der Firma Schachermayer, erweitern die Freizeitgestaltungsmöglichkeiten für Trendsportler*innen. Die von Gewerbetreibenden bekannte Idee zur temporären Errichtung von Verkaufsflächen, sogenannte Pop-up-Stores, ist jetzt mit der ersten „Pop-up“-Skatehalle ebenso im Linzer Sportgeschehen angekommen. Eine Kooperation von „SK8 – Kunst & Freizeitkultur Verein“ mit den Linz AG Bädern verwandelt die Donaupark Eishalle künftig in den Sommermonaten zum angesagten Skate-Treff.

„Die Stadt Linz modernisiert und baut ihr dichtes und grundsätzlich gutes Angebot für die Skate-Community stetig aus. Erst im Sommer 2021 wurde die Trendsporthalle, um die uns viele Städte österreichweit beneiden, auf den neuesten Stand gebracht. Auch im heurigen Jahr sind Mittel für eine Modernisierung des Skateareals in Urfahr fix eingeplant. Für den zuletzt verstärkt geäußerten Wunsch der Community zur Modernisierung des Angebots in Urfahr habe ich grundsätzlich viel Verständnis und schlage daher einen offenen Ideenaustausch vor, um die Wünsche zu konkretisieren und mit den Möglichkeiten abzugleichen“, informiert Sportreferentin Vizebürgermeisterin Karin Hörzing.

Insgesamt 13 Freizeitanlagen in der Stadt Linz zum Skaten

In Linz stehen der Skate-Community insgesamt 13 ausgewiesene Sport- und Freizeitanlagen für die Ausübung ihres Sports zur Verfügung. Allein neun Standorte werden von der Stadt Linz betrieben, darunter der 2.300 Quadratmeter große Skatepark Am Damm. Zusätzlich betreibt die LIVA im Sportpark Lissfeld (Indoor) und im Sportpark Pichling (Outdoor) Anlagen für Skater*innen. Die WAG schafft mit der Skateanlage in der Albert-Schöpf-Straße ein weiteres Angebot. Seit der Eröffnung 2020 bietet zudem die Firma Schachermayr mit dem „hello yello pumptrack“ ein privat finanziertes, für Trendsportler*innen konzipiertes Angebot nahe der Industriezeile.

In Summe umfasst das Angebot in der Stadt Linz insgesamt 13 Anlagen für Skater*innen und andere Trendsportler*innen:

Skateanlagen der Stadt Linz

Skateanlagen anderer Eigentümer

Eine von insgesamt 13 Skateanlagen in Linz: Mit einer Fläche von 1.000 Quadratmetern zählt die Trendsporthalle im LIVA Sportpark Lissfeld zur zweitgrößten Indoor-Skateanlage Österreichs. Foto: Stadt Linz

Skaten – vom Asphaltsurfen zur global verbreiteten Trendsportart

Modernes Skateboarden löste in den 1990er Jahren mit der Ausführung von Tricks und Sprüngen die ursprüngliche Form des Straßenskateboardens („Asphaltsurfen“) ab. Vom Skaten mit dem Holzbrett auf Rollen und Achsen unterscheidet sich grundsätzlich das Inline-Skaten mit einspurigen Rollschuhen. Auch diese Trendsportart fand ihren Weg von den USA nach Europa, oftmals in Verbindung und Ausdruck einer eigenen Jugendkultur.

Ebenso wird das Fahren mit dem Longboard als Erfindung in den 2000er-Jahren unter dem Begriff Skaten subsumiert. Longboarden benötigt für die vorrangige Nutzung als Fortbewegungsmittel aber keine eigenen Sportanlagen. Beim modernen Skateboarden geht es weniger um die Fortbewegung als solches. Die Sportart hat sich viel mehr in Richtung Tricks und Sprünge mit Drehungen des Skateboards und des Körpers entwickelt. Ausdruck des Wandels einer ursprünglich amerikanischen zu einer globalisierten Ausrichtung der Sportart ist auch die Aufnahme von Skateboarden ins Olympische Programm der Sommerspiele in Tokio 2020.

Skaten wird in verschiedenen Disziplinen ausgeübt. Beim weit verbreiteten „Streetskaten“ finden die Tricks an Hindernissen statt, die sich im städtischen Raum finden, wie z. B. Treppen, Geländer, Mauern oder Rampen. Davon unterscheidet sich das „Vertskaten“, das sich vom englischen „vertical“ für senkrecht ableitet. Wie die Bezeichnung vermuten lässt, werden dabei Steilwände in speziellen Halfpipes abgefahren, die U-förmig konstruiert sind. Neben Halfpipes findet Vertskaten häufig auch auf Miniramps und seltener Fullpipes statt. Eine weitere eigenständige Skate-Disziplin ist das Poolskaten bzw. auch Bowlskaten. Dabei werden Poolbecken ähnlich beim Vertskaten abgefahren.

Laufende Erweiterung und Modernisierung des Skate-Angebots

Aufgrund von Abnützungserscheinungen, vor allem aber auch um für Abwechslung zu sorgen, wird das Angebot regelmäßig erneuert bzw. modernisiert. Für die flächenmäßig größte Anlage auf Linzer Stadtgebiet, die Skateanlage Am Damm, wurden zuletzt 2014 insgesamt 22.500 Euro für die Schaffung eines neues Street-Skate-Areals investiert, 2020 wurde der gesamte Platz einer Belagssanierung mit Kosten in Höhe von 18.500 Euro unterzogen. Die Oberfläche der rau gewordene Asphalt-Schicht wurde dafür abgetragen und neu versiegelt, um so für ein ruhigeres Fahrverhalten der Skateboards zu sorgen.

Der Belag der Skateanlage am Damm wurde zuletzt 2020 für ein ruhigeres Fahrverhalten vollständig saniert. Im heurigen Jahr soll mit der Anschaffung neuer Elemente für mehr Abwechslung gesorgt werden. Foto: Stadt Linz

Der Skatepark Am Damm umfasst ein Areal von ca. 50 mal 46 Metern. Mit der Errichtung der Asphaltfläche in den Jahren 1994/95 inklusive der damaligen Erstausstattung mit Metall- und Holzgeräten hat die Stadt Linz dem Trendsport Skaten frühzeitig Raum geboten. Im Laufe der Jahre wurde das Angebot sukzessive durch witterungsbeständigere Betonelementen ausgetauscht und nachgerüstet. Die Magistratsmitarbeiter*innen im Geschäftsbereich Stadtgrün und Straßenbetreuung (SGS) führen zur Gewährleistung der Sicherheit wöchentlich anberaumte Sichtkontrollen, vierteljährliche Sicherheitskontrollen sowie eine Jahreshauptüberprüfung aller Geräte durch.

Neben der größten Anlage am Damm finden sich auszugsweise auch Skateanlagen im Bellevuepark, im Ennsfeld und in der Grünen Mitte. Fotos: Stadt Linz

In den Stadtteilen Bindermichl/Spallerhof findet sich im Bellevuepark eine Anlage zum Skaten. In Ebelsberg gibt die Anlage im Ennsfeld Möglichkeiten zum „Pool-Skaten“ und auch in der Grünen Mitte wurde im Zuge der Errichtung von Wohnbauten ein Freizeitareal für Skater*innen mitgeplant.

Insgesamt 25.000 Euro investierte die LIVA 2021 in den umfangreichen Um- und Neubau, um die von ihr betriebene Trendsporthalle weiterhin für die Bedürfnisse der Skater*innen attraktiv zu halten:

  • Baby Miniramp
  • Quarterpipe
  • Umbau Fun Box
  • Umbau Quarterpipe
  • Adaptierung offener Bereich zu Streetskate Area
  • Manual Pad
  • Bank to Curb
  • Flatrail
  • Slappy Curb
  • Sicherheitseinrichtungen
  • Plattenaustausch und Reparaturarbeiten
  • Grundreinigung

Regelmäßige Reparatur- und Reinigungsarbeiten werden zusätzlich durchgeführt, um die Lebensdauer zu erhöhen und für gute Bedingungen zu sorgen. Dafür werden jährlich von Seiten der LIVA ca. 5.000 Euro aufgewendet.

Die 2021 modernisierte Trendsporthalle im Sportpark Lissfeld ist für die Skate-Community elf Monate im Jahr zu vergleichsweise günstigen Tarifen geöffnet. Foto: Stadt Linz

Mit der 1.000 Quadratmeter großen Indoor-Anlage im LIVA Sportpark Lissfeld verfügt Linz für Skateboarden bzw. Inline-Skaten wie auch für BMX- und Scooterfahrer*innen über ein beinahe ganzjährig nutzbares Angebot, das österreichweit keine Vergleiche zu scheuen braucht. Bei allen Investitionen in die Um- und Neugestaltung der Anlagen werden die Wünsche der Szene bestmöglich berücksichtigt.

Privat errichtete Anlagen ergänzen das gute städtische Angebot

Neben einer kleineren Skateanlage der WAG in der Alber-Schöpf-Straße wird das Angebot der Stadt Linz und der LIVA um den privat finanzierten Pumptrack der Firma Schachermayer nahe dem Cineplexx-Kino ergänzt. Die von der Firma Schneestern konzipierte multisportive Anlage richtet sich mit der in Wellen und Kurven angelegten Endlosschleife an Nutzer*innen mit Mountainbike, BMX, Skateboards, Scooter, Inline-Skates und fast alle weiteren Rollsportgeräte.

Als multisportive Sportstätte ist der „hello yellow pumptrack“ für Nutzer*innen mit Mountainbike, aber auch BMX, Skateboards, Scooter, Inline-Skates und andere Rollsportgeräte geeignet. Foto: Stadt Linz/Dworschak

„Pop-up“-Skatehalle und Skateboardkurse für Interessierte

Ein kreative, temporäre Zwischennutzung erfährt künftig die Donaupark Eishalle, in der der Verein „SK8“ Skateboardkurse anbietet. Nach dem Abtauen des Eises steht die Eishalle jeweils ab Mai bis ca. Mitte Juli als „SK8PARKBad“ den Trendsportler*innen zur Verfügung. Eine Kooperation des Vereins mit den LINZ AG Bädern ermöglicht das neue Angebot.

Zudem ist der Verein „SK8“ auch beim Sommerprogramm „Fun & Action“ der LIVA mit angebotenen Skateboard-Kursen ein Fixstarter. In den Sommerferien können alle Mädchen und Buben der Jahrgänge 2010 bis 2015 an diesem abwechslungsreichen Bewegungsprogramm teilnehmen. Anmeldungen sind ab Anfang Juni über die Homepage der LIVA (www.livasport.at) möglich.

Ein weiteres Kursangebot findet sich auf der Vereinshomepage unter www.sk8-linz.at. Die Kurse finden unter Anleitung der Profis entweder auf der Skateanlage Am Damm oder bei Schlechtwetter in der Trendsporthalle im Sportpark Lissfeld statt. Geboten wird ein Einführungsprogramm ins Skateboarden für Einsteiger*innen. Aber auch für Fortgeschrittene und angehende Profis ist der Kursprogramm mit Tricks und Sprüngen abwechslungsreich gestaltet.

Nächste Schritte für Modernisierung der Skateanlage Am Damm

Die Stadt Linz betreibt insgesamt neun Skateparks. Wenn man die Angebote der LIVA und anderer privater Betreiber einrechnet, verfügt Linz für diese Sportart über ein sehr dichtes und gutes Angebot. Dem zuletzt verstärkt geäußerten Wunsch nach Modernisierung des Angebots in Urfahr zeigt sich die zuständige Sportreferentin, Vizebürgermeisterin Karin Hörzing aufgeschlossen gegenüber.

„Ich kann den Wunsch der Skaterinnen und Skater auf Relaunch der Anlage und mehr Abwechslung sehr gut nachvollziehen. So wie in der Vergangenheit lässt sich ein Projekt aus meiner Sicht am besten gemeinsam, also unter Einbeziehung der Skate-Community, entwickeln und realisieren. Denn schlussendlich müssen die Skater*innen viel Freude mit der Anlage haben. Auch ihre guten Kontakte in der Szene und zu Errichterfirmen gilt es zu nutzen. Für eine Neukonzeption braucht es die entsprechende finanzielle Basis. Der in direkter Nachbarschaft gelegene Runtastic Fitness-Park könnte zudem in Richtung Beteiligung von privater Seite durchaus beispielgebend sein. Ebenso zeigen die gesammelten Unterstützungserklärungen, dass es an dem Projekt ein mehrheitlich überregionales Interesse gibt, ein Beteiligung des Landes hielte ich daher für angebracht. Ich bin zuversichtlich, in einem gemeinsamen Prozess weiterhin gute Bedingungen für die Bedürfnisse der Skate-Community schaffen zu können“, so Vizebürgermeisterin Karin Hörzing.

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