Arbeit & Wirtschaft

Rekord: LILO beförderte 2019 über 2 Millionen Fahrgäste

Bestes Geschäftsjahr in der 108-jährigen Geschichte mit 2,5 Millionen Euro Bilanzgewinn

Als bestfrequentierte Lokalbahn Oberösterreichs verzeichnete die mehrheitlich im Besitz der Stadt Linz befindliche Linzer Lokalbahn im Jahr 2019 neuerlich ein Passagierplus. Mit 2,019 Millionen Fahrgästen waren um 9.000 Personen mehr als 2018 mit den 14 klimatisierten und mit Toiletten ausgestatteten Gelenktriebwagen der LILO unterwegs. 

Auch die betriebswirtschaftliche Bilanz kann sich sehen lassen. Das Nahverkehrsunternehmen mit einer Bilanzsumme von 60,2 Millionen Euro ist schuldenfrei und erzielte einen Bilanzgewinn von 2,5 Millionen Euro. Dieses Ergebnis ist das beste in der 108-jährigen Geschichte des Unternehmens. Die größten Aufwendungen stellten die Abschreibungen mit 4,8 Millionen Euro sowie die Betriebsführung mit 2,9 Millionen Euro dar. Das Eigenkapital beträgt 6,6 Millionen Euro. Zusammen mit den Investitionszuschüssen aus öffentlichen Mitteln (52,6 Millionen Euro) wird der Wert des Anlagevermögens (53,5 Millionen Euro) klar übertroffen.  Die Vorgabe der „Goldenen Bilanzregel“, langfristiges Vermögen auch langfristig zu finanzieren, konnte die LILO mit einer Quote von 111 Prozent mehr als erfüllen.

„Die Linzer Lokalbahn ist ein Schlüsselfaktor des öffentlichen Nahverkehrs mit großem Zukunftspotenzial. Durch eine entsprechend höhere Dotierung des nächsten mittelfristigen Investitionsprogrammes für die Jahre 2021 bis 2025 könnte des Bundesministerium die Weichen für wichtige Verbesserungen stellen. Wir wollen die Fahrzeit zwischen Linz und Eferding von 40 auf 30 Minuten verkürzen und die acht Kilometer lange Aschacher Bahn in Eferding in das Streckennetz einbinden.“

LILO-Generaldirektor Friedrich Klug

2019 ermöglichten Investitionen in Höhe von knapp 5,4 Millionen Euro im Wesentlichen nur die Erhaltung der Substanz. Für heuer plant die Linzer Lokalbahn unter anderem den Ausbau des Zugleitsystems samt Um- und Ausbau der Fahrdienstleitung und den Neubau einer Lichtzeichenanlage.

54 Prozent der LILO gehören der Stadt Linz

Die Stadt Linz ist über ihre Unternehmensgruppe mit 54 Prozent Hauptaktionärin der LILO. Obwohl sich nur zwei Kilometer der knapp 59 Kilometer langen Strecken nach Peuerbach und Neumarkt-Kalham auf Stadtgebiet befinden, leistete die Stadt in den vergangenen Jahrzehnten erhebliche Beiträge für Investitionen und Betriebskosten. So steuerte Linz etwa 9,5 Millionen Euro zur 2003 abgeschlossenen Triebwagenerneuerung (Gesamtkosten: 36,5 Millionen Euro) bei. Der Betrieb konnte seit 1912 durch Zuschüsse der Stadt Linz auch in schwierigsten Zeiten mit zwei Weltkriegen weitergeführt werden. Das Land Oberösterreich und der Bund finanzieren nach wie vor die Investitionstätigkeit auf der Grundlage des Privatbahngesetzes.

Versechsfachung der Fahrgastzahlen seit 1987

Das Geld ist gut investiert. 1987 beförderten die ab 1999 ausgemusterten, veralteten Lokalbahn-Garnituren erst 750.000 Reisende. Die Frequenz hat sich also seither fast verdreifacht. Alleine seit der Einbindung in den Linzer Hauptbahnhof im Jahr 2005 stieg das Fahrgastaufkommen um etwa ein Viertel (401.000) von 1,618 auf 2,019 Millionen Passagiere. Zu diesem Erfolg trugen auch die Errichtung neuer Bahnhöfe in Peuerbach und Neumarkt-Kalham, die Fahrplanverdichtung und die Integration als S 5 in das S-Bahn-Konzept des Landes Oberösterreich bei.  Die Betriebsführung erfolgt durch die Firma Stern & Hafferl, die mit 35 Prozent am Unternehmen beteiligt ist. Der Rest befindet sich primär im Besitz von Anrainergemeinden der Strecke. Für die LILO sind über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. Ein gelungenes Beispiel gelebter öffentlich-privater Partnerschaft (PPP) seit „Kaisers Zeiten“.

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