Arbeit & Wirtschaft

Beschäftigungsinitiative JOBIMPULS – wichtiger Impulsgeber des städtischen Sozialprogramms

Durchschnittlich 229 Teilnehmer*innen pro Monat

5,1 Millionen Euro Investitionen für heuer vorgesehen

Ohne gesetzliche Verpflichtung bietet die Stadt Linz mit dem Programm „Jobimpuls“ arbeitslosen und benachteiligten Menschen eine Chance für die Reintegration in den regulären Arbeitsmarkt. Die Hauptzielgruppe bilden Personen, die Sozialhilfe beziehen sowie Menschen mit Beeinträchtigung. Durch individuell angepasste Arbeitsplätze, eine intensive Betreuung und ein vielseitiges Angebot an Aus- und Weiterbildungen erhalten sie Starthilfe für den weiteren Berufsweg. Die derzeit rund 250 Arbeitsplätze befinden sich in verschiedenen Geschäftsbereichen des Magistrats, in den Seniorenzentren, den Kindergärten und Horten sowie Einrichtungen von Sozialvereinen. Der Ausgabenrahmen der Initiative beträgt im Jahr 2022 5,1 Millionen Euro. 2023 sollen es 5,2 Millionen Euro sein.

Jobimpuls bietet Menschen, die am Arbeitsmarkt nicht ohne Unterstützung und Vorbereitung eine Beschäftigung erlangen können, Arbeitsintegration, Betreuung am Arbeitsplatz sowie Aus- und Weiterbildung an. Das Programm richtet sich an Menschen, die Sozialhilfe beziehen und trotz entsprechender Bemühungen keine Erwerbsmöglichkeiten finden. Jobimpuls leistet im Zuge der Chancengleichheit berufliche Integration für Menschen mit Beeinträchtigungen und beschäftigt zudem Menschen im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe. Die Maßnahme wird laufend erweitert und an die aktuellen Rahmenbedingungen angepasst.

Die aktuellen Zahlen zeigen klar, dass das Beschäftigungsprogramm Jobimpuls – vor allem in Krisenzeiten – weiterhin stark benötigt und gut angenommen wird: Mit Stichtag 31. Dezember 2021 nahmen 231 Personen an dem Programm teil, davon 137 Frauen und 94 Männer. Das entspricht einer prozentuellen Aufteilung von 59 zu 41 Prozent. Insgesamt 120 Menschen wurden im vergangenen Jahr neu in das Programm aufgenommen: 76 Sozialhilfe-Bezieher*innen, 37 nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz und sieben Personen im Zuge der Chancengleichheit.

Im Jahr 2021 haben insgesamt 113 Personen ihre Beschäftigung im Jobimpuls beendet, davon 73 Menschen mit Zugang über die Sozialhilfe. Durch intensive Sozialbetreuung und gezielter Aus- und Weiterbildung konnten 44 Prozent dieser Personen nach Jobimpuls einen Arbeitsplatz am Arbeitsmarkt finden. 46 Prozent beziehen im Anschluss an Jobimpuls keine Sozialhilfe mehr, bei 10 Prozent hat sich der Sozialhilfeanspruch reduziert.

„Das Programm Jobimpuls ermöglicht betroffenen Menschen die Chance auf eine Wiedereingliederung am Arbeitsmarkt. 2,8 Millionen Euro investierte die Stadt vergangenes Jahr für die Beschäftigung von 344 Jobimpuls-Teilnehmerinnen und Teilnehmern, für heuer haben wir 5,1 Millionen an Investitionen in das Programm vorgesehen“, weist Sozialreferentin Vizebürgermeisterin Karin Hörzing einmal mehr auf die Wichtigkeit sozialer Unterstützungsleistungen durch die Stadt hin.

Der Schritt ins Berufsleben mit Jobimpuls

Hauptzielgruppe sind sowohl Personen, die Sozialhilfe beziehen, als auch Menschen mit Beeinträchtigung. Auch sozial auffällige junge Erwachsene erhalten mit Jobimpuls eine zweite Chance zur Wiedereingliederung am Arbeitsmarkt. Den Betroffenen wäre ohne Hilfe ein Wiedereinstieg in einen geregelten Arbeitsalltag aus sozialen und/oder psychischen und physischen Gründen nicht möglich. Von den 231 Jobimpuls-Kräften haben 101 Personen Anspruch auf Sozialhilfe, 78 haben einen geschützten Arbeitsplatz im Rahmen des . Chancengleichheitsgesetzes und 52 Personen wurden im Rahmen des Kinder- und Jugendhilfegesetzes beschäftigt. Viele würden ohne dieses Programm langfristig in der Sozialhilfe verbleiben.

Im Jahr 2021 haben 73 Personen, die in den Vorjahren über die Sozialhilfe im in das Programm Jobimpuls aufgenommen wurden, das Projekt beendet. Davon haben 44 Prozent eine Beschäftigung im Arbeitsmarkt erlangt, etwa durch Übernahme in die städtischen Seniorenzentren, in die Kinder- und Jugendservices oder auch in nicht städtischen Betrieben.

„Durch eine Beschäftigung im Jobimpuls verringert sich der Anspruch auf Sozialhilfe im Anschluss an Jobimpuls um etwa zwei Drittel, da AMS-Ansprüche erworben werden. Das stellt mittel- und langfristig eine enorme Einsparung für die Stadt Linz bei den Ausgaben in der Sozialhilfe dar“, erläutert Vizebürgermeisterin Hörzing. „Darüber hinaus bekommen die Teilnehmer*innen wieder die Perspektive, dass sie am Arbeitsmarkt gebraucht werden“, so Hörzing.

Individuell angepasste Arbeitsplätze

Die Stadt Linz investiert mit dem Sozialprogramm Jobimpuls in individuell angepasste Arbeitsplätze, eine intensive Betreuung sowie in ein vielseitiges Angebot an Aus- und Weiterbildungen. Etwa 2,8 Millionen Euro nahm das städtische Sozialressort vergangenes Jahr für die Beschäftigung von 344 Jobimpuls-Teilnehmer*innen und durchschnittlich 229 Personen pro Monat in die Hand.

„Diese Kosten sind durch die mittel- bis langfristigen Einsparungen bei den Ausgaben der Sozialhilfe mehr als gedeckt. Jobimpuls ist ein Angebot bei dem der Social Return on Investment unmittelbar erkennbar und messbar ist“, führt Sozialreferentin Vizebürgermeisterin Hörzing aus.

Die Arbeitsplätze finden sich in verschiedenen Geschäftsbereichen im Magistrat Linz, in den Seniorenzentren, Kindergärten und Horten der Stadt Linz, aber auch in sozial ausgerichteten Vereinen (zum Beispiel Volkshilfe, SOMA, VSG und ARGE Obdachlose). Das Bildungsangebot reicht von Kursen, Ausbildungen bis hin zur außerordentlichen Lehrausbildung.

Mit Stichtag 31. Dezember 2021 waren 110 Personen im Kernmagistrat, 40 in den Unternehmen der Stadt Linz und 79 in Sozialen Vereinen eingesetzt, 2 Personen in Karenz.

Aus- und Weiterbildungen

Viele der beschäftigten Jobimpuls-Mitarbeiter*innen nützten im Vorjahr die Möglichkeit, im Rahmen des befristeten Arbeitsvertrages berufsbegleitend eine Aus- oder Weiterbildung abzuschließen. Die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sind vielschichtig. Sie reichen vom Angebot von Sprach- und Grundbildungskursen, Ausbildung zu Heim- bzw. Kindergartenhelfer*innen, bis zur außerordentlichen Lehre. Durch gezieltes Jobcoaching und Sozialbetreuung können zudem viele einen Schul- oder beruflichen Abschluss erlangen.

Persönlicher Gewinn

Jobimpuls ermöglicht die persönliche Entwicklung der Teilnehmenden, die letztlich zu einem Beschäftigungsverhältnis führen soll.

„Der regelmäßige, strukturierte Alltag und der Erwerb von Kompetenzen stärkt das Selbstbewusstsein und aktiviert die Eigenverantwortung der Jobimpuls-Mitarbeiter*innen“, betont Vizebürgermeisterin Hörzing. „Durch die Anerkennung am Arbeitsplatz erhöht sich das Selbstwertgefühl. Davon profitiert auch das soziale Umfeld“, erklärt Hörzing weiter.

Passende Arbeitsstelle im Vordergrund

Kern der Beschäftigungsmaßnahme Jobimpuls ist der Arbeitsplatz, an dem der/die jeweilige Jobimpuls-Mitarbeiter*in eingesetzt wird. Auf die Wahl der passenden Einsatzstelle wird besonders geachtet. Die Mitarbeiter*innen werden als handwerkliche Hilfskräfte (Gartenbereich, Küche, Reinigung, Tischlerei, Verkauf etc.) oder als Bürohilfskräfte entsprechend ihren Fähigkeiten, Möglichkeiten und Wünschen eingesetzt. Bereits erworbene in- und ausländische Ausbildungen, Qualifikationen und Erfahrungen fließen in die Entscheidungsfindung mit ein, um in weiterer Folge realistische Zukunftsperspektiven zu schaffen.

Bezugspersonen sind die Sozialbetreuerinnen bei Jobimpuls und der/die unmittelbare Vorgesetzte am Arbeitsplatz. Dieses Modell kombiniert professionelle Begleitung mit alltäglichem Lernen am Arbeitsplatz und gezielte Aus- und Weiterbildung.

44 Prozent der ehemaligen Sozialhilfe-Bezieher*innen wieder in Arbeitsmarkt eingegliedert

113 Personen aus dem ehemaligen Sozialhilfebezug haben 2021 das Jobimpuls-Programm beendet. Die Ursachen für einen Austritt sind entweder das reguläre Ende des Arbeitsvertrages oder der Wechsel in den Arbeitsmarkt. 2021 konnten 44 Prozent in den Arbeitsmarkt weitervermittelt werden. Weitere 46 Prozent benötigen nun keine weitere Sozialhilfe mehr, bei 10 Prozent hat sich der Sozialhilfeanspruch reduziert. Viele haben durch ihre Tätigkeiten in Jobimpuls Versicherungszeiten beim Arbeitsmarktservice (AMS) erlangt. Sie werden nach Abschluss des Programms von diesem weiter betreut.

Im vergangenen Jahr beendeten 113 Menschen die Teilnahme an Jobimpuls, 73 nach dem Sozialhilfegesetz, 34 nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz und sechs nach dem Chancengleichheitsgesetz.

Durch Jobimpuls wird die Arbeitslosigkeit in Linz reduziert und es befinden sich mehr Menschen in Ausbildung. Auch die Ausgaben an Sozialhilfe werden dadurch verringert. Jobimpuls leistet im Zuge der Chancengleichheit berufliche Integration für Menschen mit Beeinträchtigungen. Durch Struktur und Beschäftigung im Rahmen von Jobimpuls wird auch das Familiensystem stabilisiert.

Gesetzliche Grundlagen

  • „Hilfe zur Arbeit“, § 18 . SHG, Jobimpuls richtet sich an Menschen mit Anspruch auf Sozialhilfe, die trotz entsprechender Bemühungen keine Erwerbsmöglichkeiten finden.
  • „Arbeit und fähigkeitsorientierte Aktivität“, § 11 Abs. 2 . ChG
  • Maßnahmen im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe, § 12 . KJHG

 

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