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Neue Regelung für Großveranstaltungen

Erste betroffene Veranstaltung: Urfahraner Herbstmarkt

Nach zahlreichen Gesprächen mit ExpertInnen kommt die Stadt Linz bedauerlicherweise zu der Einschätzung, dass der diesjährige Urfahranermarkt als erste von den neuen Regelungen betroffene Großveranstaltung wohl nicht mehr genehmigungsfähig ist und deshalb nicht stattfinden kann. Die derzeitige epidemiologische Einschätzung zeigt, dass sich das Infektionsgeschehen in Linz bzw. OÖ in den letzten Wochen signifikant intensiviert. Aufgrund dessen erlässt der Bürgermeister in seiner Funktion als Bezirkshauptmann auf Basis des Covid-19-Schutzmaßnahmengesetzes eine neue Verordnung, welche die Abhaltung von Großveranstaltungen beschränkt. Dabei handelt es sich um eine Schutzmaßnahme, die Zusammenkünfte mit mehr als 5.000 BesucherInnen ohne zugewiesene Sitzplätze nicht erlaubt. Es sei nun von hoher Bedeutung, Maßnahmen rechtzeitig zu setzen und keine weiteren Virus-Ausbreitungen mehr abzuwarten.

Laut den Daten aus dem stadteigenen Verwaltungssystem EMIL sind mit Stand heute 751 Personen aktuell positiv auf Covid-19 getestet. Linz verzeichnet zurzeit eine 7-Tages-Inzidenz von 250. Im bundesweiten Vergleich liegt Oberösterreich bei einer Inzidenz von 195 an zweiter Stelle.

Gleichzeitig ist die Durchimpfungsrate im nationalen Vergleich am niedrigsten. In Zahlen bedeutet dies, dass 817.590 Personen, also knapp 55 Prozent in Oberösterreich bisher alle notwendigen Impfdosen zur Vollimmunisierung erhalten haben. Dabei zeigt sich bei den 15 – 34-Jährigen der niedrigste Anteil an Geimpften.

Ebenso liegt die Intensivbettenauslastung in OÖ bei 9 – 11 % in den letzten Tagen. Dies ist für die Linzer Stadtregierung ein maßgeblicher Einflussfaktor auf die Abhaltung von Massenveranstaltungen. Auf dem Jahrmarkt sind täglich bis zu 12.000 BesucherInnen ohne fixe Sitzplatzordnung zu erwarten, davon finden viele Zusammenkünfte indoor, etwa in den Festzelten, statt.

„Ich habe bis zuletzt darum gekämpft, dass wir den Jahrmarkt abhalten können. Die Linzerinnen und Linzer haben sich dieses, ihr größtes Fest schließlich wirklich verdient. Wir können aber einerseits vor den epidemiologischen Entwicklungen nicht die Augen verschließen und müssen uns andererseits mit den neuen, teilweise schwer nachvollziehbaren und unrealistischen Vorgaben des Bundes beschäftigen. Daher treffen wir zum Schutz der Bevölkerung die vernünftigste Entscheidung, da bei einem Zusammentreffen von 400.000 Menschen, die normalerweise den Markt besuchen, trotz aller Sicherheitsvorkehrungen ein erhöhtes Ansteckungsrisiko besteht. Hinzu kommt, dass sich der Urfahranermarkt vor allem für ein junges Publikum eine große Anziehungskraft hat. Daher haben wir in unsere Überlegungen natürlich auch unser großes Ziel miteinbezogen, dass wir den Schulunterricht in gewohnter Form unbedingt aufrechterhalten wollen. Wenn dann noch dazu die 2G-Regel oder gar die 1G-Regel zur Anwendung kämen, weiß ich von vielen Schaustellern, dass sie unsicher sind, ob sich der Aufbau überhaupt noch rechnen würde. Auch diese wirtschaftlichen Überlegungen haben in unserer Abwägung eine Rolle gespielt, die wir in intensiven Gesprächen mit den ExpertInnen im Krisenstab und der Gesundheitsbehörde durchgeführt haben. Angesichts der vorliegenden Zahlen steht der Schutz der Bevölkerung und damit die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung in unseren Krankenhäusern im Vordergrund. Das alles führt zu der Einschätzung, dass Großveranstaltungen in den kommenden Wochen einzuschränken sind. Aufgrund einer vorübergehenden neuen Verordnung im Rahmen des Covid-19-Schutzmaßnahmengesetzes sind Veranstaltungen in dieser Größenordnung nicht mehr zu genehmigen, weshalb wir diese Entscheidung schweren Herzens auch für den Urfahranermarkt treffen müssen“, betont Bürgermeister Klaus Luger.

„Obwohl alle Schritte für eine Abhaltung des Urfahraner Herbstmarktes vorbereitet wurden, ist eine neuerliche Absage unumgänglich. Die Gesundheitslage spitzt sich immer weiter zu und daher ist die Situation schlichtweg zu gefährlich. Nach Einschätzung der städtischen Gesundheitsexperten kann daher eine sichere Abhaltung des Urfahraner Herbstmarktes nicht gewährleistet werden“, so Vizebürgermeister Marktreferent Bernhard Baier.

 

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