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Lufttaxis im Anflug auf Linz

2020 soll Teststrecke in Linz entstehen

Die Flugdrohnen sind fertig entwickelt, die Serienproduktion läuft in naher Zukunft an. In China sind etwa 50 Flugtaxis auf Teststrecken bereits im Einsatz. Der kommerzielle Start mit Personenverkehr soll noch dieses Jahr in China starten. In Österreich wird der noch ausstehenden Genehmigung entgegengefiebert, die dann auch hier zu Lande bemannte Drohnenflüge erlaubt. Noch dieses Jahr soll eine Teststrecke in Kooperation mit Stadt, LINZ AG und FACC entstehen.

Mit einer vielversprechenden Projektpartnerschaft zwischen dem innovativen Flugzeugbauer FACC, der chinesischen Air Mobility-Gruppe EHang – eines der erfahrensten Unternehmen im Bereich der autonomem Luftfahrt – und der Expertin für Personennahverkehr, der Linz AG, scharrt Linz in den vordersten Startlöchern. FACC und EHang entwickeln in einer Kooperation das derzeit führende Luftfahrzeug im Bereich ‚Urban Air Mobility‘ mit bereits tausenden erfolgreich absolvierten Flugstunden.

Kooperation für den Betrieb von Lufttaxis

Die 2019 getroffene Vereinbarung zwischen den beiden Unternehmen und der Linz AG war der nächste Entwicklungsschritt. Das Ziel der vereinbarten Zusammenarbeit: Einrichtung eines gemeinsamen Entwicklungsprojektes zur Simulation echter Passagierflüge und Gütertransporte mit autonomen Lufttaxis im städtischen Umfeld. In der aktuellen Zusammenarbeit sehen alle Projektpartner auch die Chance für Linz und ganz Österreich, eine Vorreiterrolle einzunehmen.

Die Zukunft ist urban

Die Bevölkerung in Städten nimmt rasch zu. Bis 2030 werden laut Prognosen 5,2 Milliarden Menschen in Städten bzw. in deren Einzugsgebieten leben – rund eine Milliarde mehr als heute. Anders gesagt: 60 Prozent der Weltbevölkerung werden im Jahr 2030 Stadtbewohner sein. Die Staus auf den Straßen werden die Menschen noch stärker treffen als heute und bestehende Verkehrskonzepte werden an ihre Grenzen stoßen. Die unverzichtbaren Lösungsansätze lauten: laufender Ausbau des Öffentlichen Verkehrs und Ökologisierung aller Verkehrskonzepte.
Der kürzlich vollzogene Generationswechsel in der Busflotte der Linz AG Linien mit Umstellung auf 24 Meter lange E-Busse ist Teil dieser verkehrsstrategischen Zielsetzung. Zusätzlich sind innovative Ansätze gefragt.

Dritte Verkehrsdimension

Die Nutzung des Luftraums wurde im Personennahverkehr bisher kaum beansprucht. „Nichtsdestotrotz kann die dritte Verkehrsdimension schon im nächsten Jahrzehnt zur Lösung der städtischen Verkehrsprobleme beitragen“, zeigt sich der CEO von FACC, Robert Machtlinger, euphorisch. Linz scheint dafür prädestiniert. Die Stadt hat einen guten Ruf als Smart City und verfügt über einen hohen Digitalisierungsgrad. Nicht zuletzt bietet der in Linz geplante Aufbau einer stabilen 5G-Infrastruktur gute Voraussetzungen für das autonome Fliegen.

Was spricht für den Einsatz von Flugdrohnen?

Neben dem Bedarf an neuen Verkehrslösungen ist die Verfügbarkeit von neu entwickelten, umweltfreundlichen Elektroantrieben und leistungsstarken Batterien mit kurzen Ladezeiten gefragt. Der minimale Platzbedarf für Start und Landung (etwa auf Flachdächern) zählt zu den immensen Vorteilen von drohnenähnlichen Fluggeräten. Der hohe Digitalisierungsstandard und die künftig verfügbare 5G-Infrastruktur (die Linz AG-Tochter LIWEST ersteigerte 2019 die 5G-Frequenzen unter anderem für Linz) ist Voraussetzung und perfektes Anwendungsbeispiel. Was die Digitalisierung für die Start-up-Szene ist, sind moderne Antriebe, derzeit allen voran der Elektro- und Wasserstoffantrieb, für die Mobilität der Zukunft.

2 Personen inklusive Gepäck

Die modernen Fluggeräte haben ca. 5 Meter Durchmesser und fassen 2 Personen inklusive Gebäck bis max. 260 Kg. Wo eine Teststrecke in Linz verlaufen könnte wird derzeit von der Linz AG geprüft, jedenfalls soll diese über unbebautes Gebiet verlaufen. Darüber hinaus gilt es noch zu klären, wie Landeflächen, Ladestationen, Buchungsprozess und Flugraumüberwachung funktionieren werden.

Wir werden Ministerin Gewessler die Strecke Urfahraner Jahrmarkt-Gelände über die Donau zum Brucknerhaus vorschlagen. Ziel ist es, einen Nutzen für möglichst viele Personen zu schaffen. Bürgermeister Klaus Luger

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