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GWG investiert 53 Millionen Euro für Wohnungsbau 2021

Bau- und Sanierungsprogramm ist ein stabiler Anker in der Coronakrise

Mit knapp 20.000 Wohnungen für mehr als 40.000 Menschen ist die städtische Linzer Wohnungsgesellschaft GWG die größte gemeinnützige Gesellschaft in Oberösterreich. Dem nach wie vor ausgeprägten Wohnungsbedarf in Linz trägt die GWG Linz mit zahlreichen Neubauprojekten Rechnung.

Dafür werden 2021 mehr als 26 Millionen Euro investiert. Weiters sind 17,5 Millionen Euro für Großinstandsetzungen und Modernisierungsmaßnahmen vorgesehen. 9 Millionen Euro stehen für Instandhaltung und Wohnungsverbesserungen zur Verfügung. Insgesamt investiert die GWG damit 53 Millionen Euro. Die Bauaufträge der GWG sichern 600 Arbeitsplätze jährlich.

„Dieses Investitionsvolumen sichert etwa 600 Arbeitsplätze jährlich in Linz. In der Bauwirtschaft wirken sich Investitionen besonders konjunkturfördernd aus und stützen die regionale Wertschöpfung. Diese Kontinuität ist für den krisengeschüttelten Arbeitsmarkt sehr wichtig und ein Anker in stürmischen Zeiten. Bei den Arbeiten kommen fast ausschließlich regionale Firmen zum Zug.“

Bürgermeister Klaus Luger

„Die GWG ist ein Zugpferd beim anhaltenden Wohnbauboom in Linz.  Mit ihren Investitionen werden in der Bauwirtschaft nicht nur Arbeitsplätze abgesichert und geschaffen, sondern die Neubauaktivitäten tragen auch dazu bei, das Angebot am Wohnungsmarkt und somit das Preisniveau zu stabilisieren“, informiert Infrastrukturreferent Vizebürgermeister Markus Hein.

Für den GWG-Aufsichtsratsvorsitzenden GR Dietmar Prammer steht vor allem die Versorgung mit qualitativ hochstehendem Wohnraum in der Landeshauptstadt im Vordergrund: „Die Corona-Situation stellt viele Menschen auf Grund geänderter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen vor große Herausforderungen, weshalb es gerade jetzt umso wichtiger ist, leistbaren Wohnraum anzubieten. Von den knapp 20.000 Menschen, die in ganz Oberösterreich dringend eine Wohnung suchen, möchten rund 9.000 nach Linz. Eine Sättigung des Wohnungsmarktes ist somit noch nicht erreicht und die Nachfrage nach Wohnraum im Zentralraum unverändert hoch.“

Die Gesamtzahl der Wohnungen in Linz stieg im vergangenen Jahr um etwa 1.000 Neubauwohnungen auf den historischen Höchststand von 118.430. Diese rege Wohnbautätigkeit der vergangenen Jahre deckt nicht nur die Nachfrage am Wohnungsmarkt, sie spielt auch für den Erhalt von Arbeitsplätzen eine wichtige Rolle.

Dennoch ist der Wohnungsbedarf nach wie vor sehr groß. 25.000 von 50.000 Wohnungssuchenden in Oberösterreich möchten nach Linz ziehen, davon knapp 9.000 aus Dringlichkeitsgründen. Das sind Menschen, die einen Hausstand gründen, eine Trennung hinter sich haben oder Kinder bekommen.

Die GWG trägt wesentlich dazu bei, den hohen Bedarf zu decken und die Preise am Wohnungsmarkt stabil zu halten. Von den mehr als 118.000 Wohnungen im Linzer Stadtgebiet liegt der Anteil der GWG-Wohnungen bei rund 17 Prozent, was bedeutet, dass sich jede sechste Wohnung im Eigentum der GWG befindet.

Dazu kommt: Die Landeshauptstädte Österreichs sind Mieterstädte und unterscheiden sich nur marginal in der Struktur. Innerhalb des Mietwohnungsangebotes Linz stellt jedoch eine Ausnahme insofern dar, als hier der Anteil der gemeinnützigen Wohnungen mit rund 65 Prozent deutlich höher ist als in anderen vergleichbaren Landeshauptstädten. Hier bildet sich in Linz eine im Vergleich zu Wien ähnliche Struktur ab, wenngleich mit deutlich anderen Zahlen.

Linz hat die günstigsten Mieten im Vergleich der Landeshauptstädte

Eine Auswertung der Daten aus dem Microzensus hat die Miethöhen in den Landeshauptstädten erhoben. Für die Linzer Mieterinnen und Mieter ergibt sich daraus ein durchaus erfreuliches Bild: Unter den vier größeren Städten Graz, Salzburg und Innsbruck nimmt Linz mit den günstigsten Mieten den ersten Platz ein.

Während in Linz mit durchschnittlich 706 Euro für eine 70-Wohnung zu rechnen ist, muss man in Graz 862 Euro, in Salzburg 1.140 Euro und in Innsbruck 1.329 Euro pro Monat bezahlen. Für den Aufsichtsratsvorsitzenden der GWG GR Dietmar Prammer zeigt sich weiters, dass der Bedarf an günstigem Wohnraum noch nicht erschöpft ist: „Besonders die aktuelle Corona-Krise macht deutlich, wie wichtig günstige Mieten in Krisenzeiten sind. Viele Menschen sind verunsichert, bangen um ihren Arbeitsplatz und sind gezwungen, jeden Euro dreimal umzudrehen. In dieser Situation ist eine leistbare Miete ein wichtiges Mittel, um den Menschen die drückende Sorgenlast von den Schultern zu nehmen“, sagt Prammer und liefert damit neben der Arbeitsplatzbeschaffung ein weiteres wichtiges Argument für die intensiven Neubauaktivitäten der GWG.

Knapp 10.000 Personen sind an GWG-Wohnungen interessiert

Mit rund 9.900 vorgemerkten InteressentInnen für Wohnungen in Linz verzeichnet die GWG zudem einen Spitzenwert bei der Nachfrage nach Wohnraum. Es ist daher nur ein logischer Schritt, die Wohnbauleistung an den Bedarf in der Stadt Linz mit etwa 210.000 Arbeitsplätzen anzupassen.

Schon im Vorjahr erreichte das Bauvolumen mit etwa 232 Wohnungen einen Spitzenwert. 163 GWG-Wohneinheiten sind derzeit in Bau, der Start für weitere 289 Wohneinheiten soll noch heuer erfolgen. Insgesamt wird sich das diesjährige Bauvolumen auf 452 Wohnungen belaufen.

101 Wohnungen werden im Franckviertel, 92 Wohnungen an der Auhirschgasse (3. Etappe) in Pichling, 71 Wohneinheiten an der Zeppelinstraße in Kleinmünchen sowie 63 Wohneinheiten am Weidingerbach in Auwiesen gebaut. 34 Wohneinheiten werden am Adolf-Dietel-Weg (Neue Heimat), 30 im Rahmen des Projekts Poschacherpark (Bulgariplatz) sowie 24 Wohnungen an der Wiener Straße (Kleinmünchen) entstehen. 22 Wohnungen werden an der Derfflingerstraße (Kaplanhofviertel) im Rahmen einer dritten Etappe und 15 Eigentumswohnungen in der Schubertstraße 22 in der Innenstadt errichtet.

Somit liegen die wesentlichen Schwerpunkte der aktuellen Wohnbautätigkeit im Linzer Süden in Pichling, Kleinmünchen und Auwiesen sowie im Franckviertel.

Ein Trend, der sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen wird, da im Rahmen des großen Reconstructing-Projekts im Franckviertel weitere 300 Wohnungen entstehen sowie in absehbarer Zeit im Zuge der Mitbeteiligung der GWG an der Bebauung des Kasernenareals in Ebelsberg eine Gewichtung in Richtung Süden vorgegeben ist.

Aufträge für 450 Wohnungen:

Aktueller Schwerpunkt im Süden − GWG-Bautätigkeit in Pichling, Auwiesen und Kleinmünchen

Auhirschgasse (Pichling)

Im Süden von Linz, in Pichling, werden in der dritten Etappe des Bauvorhabens „Auhirschgasse“ heuer 92 Wohnungen fertiggestellt. Das Projekt umfasst auch eine viergruppige Kinderbetreuungseinrichtung (drei Kindergartengruppen, eine Krabbelstubengruppe) und wurde von den Architekten archinauten dworschak & mühlbachler geplant. Zuvor wurden 50 Wohnungen, speziell für „Junges Wohnen“, und 170 Wohneinheiten in den ersten beiden Bauetappen errichtet.


Auhirschgasse in Pichling

Zeppelinstraße / Wiener Straße

Auf Hochtouren laufen die Bauarbeiten für das Projekt von Architekt DI Franz Kneidinger an der Ecke Zeppelinstraße / Wiener Straße im Stadtteil Kleinmünchen. 70 Wohnungen und erdgeschossige Geschäftsflächen werden dort bis zum kommenden Jahr realisiert.


Zeppelinstrasse / Wiener Straße

Neubau und Standarderhöhung Wimhölzel-Hinterland im Franckviertel

Nach Abschluss des kooperativen Planungsverfahrens startet heuer im Sommer die erste Bauetappe im so genannten Wimhölzel-Hinterland im Franckviertel. Die Planung erfolgte durch die Architekturbüros transparadiso, Lichtenwagner & Frötscher und Werner Neuwirth sowie durch den Freiraumplaner SI Landschaftsarchitektur.


Wimhölzel Hinterland, Foto: PTU/Pertlwieser

Im Vorfeld wurden die beiden Altgebäude an der Ing.-Stern-Straße und an der Engelmannstraße im Februar / März 2020 abgebrochen.
Der erste Neubauabschnitt wird 101 Wohnungen beinhalten, davon 28 altersgerechte Wohnungen an der Ing.-Stern-Straße.

Die Neubebauung wird zwischen vier und acht Geschoße umfassen, wobei bei annähernd gleichbleibender Wohnungsanzahl die Dichte maßvoll erhöht wird.


Wimhölzel-Hinterland, Rendering: transparadiso

Besonders wurden bei der Planung die Wünsche jener Bewohnerinnen und Bewohner aus den Altbauten berücksichtigt, die in die Neubauten übersiedeln möchten. Ergänzt wird das Angebot an Wohnungen, die besonders für Familien geeignet sind.

Das Projekt soll in vier Etappen realisiert werden und bietet damit auch für die heutigen Bewohnerinnen und Bewohner der Siedlung die Möglichkeit, im Quartier zu bleiben und in ein neues Haus umzusiedeln.

Die Mieterinnen und Mieter der Altbauwohnungen werden bestmöglich bei der Übersiedlung unterstützt. Damit die Mieten auch für Personen mit geringerem Einkommen leistbar bleiben, finanziert die Stadt Linz einen Sozialplan mit bis zu einer Million Euro.

Wohnen am Weidingerbach (Auwiesen)

63 Wohnungen der GWG entstehen im Zuge der Aufstockung des Nahversorgungszentrums Auwiesen durch die Brandstetter Bauträger Beteiligungen GesmbH. Das Bauvorhaben heißt „Wohnen am Weidingerbach“. Die Bauvorbereitungsarbeiten laufen bereits. Die Fertigstellung ist 2022 geplant.


Wohnen am Weidingerbach, Rendering J. Brandstetter Bauträger Beteiligungen GmbH

Adolf-Dietel-Weg / Neue Heimat

Am Adolf-Dietel-Weg sollen 34 günstige Startwohnungen nach Plänen des Architekturbüros Prof. Kaufmann realisiert werden. Der Baubeginn ist für Herbst dieses Jahres anvisiert.

Poschacherpark (Bulgariplatz)

34 Wohnungen sowie eine sechsgruppige Kinderbetreuungseinrichtung (vier Kindergarten- und zwei Krabbelstubengruppen) umfasst das Bauvorhaben Poschacherpark, das bis 2023 als Ergebnis eines Architekturwettbewerbs realisiert werden soll. Wettbewerbssieger sind die Hertl Architekten.

Die denkmalgeschützte Poschachervilla wird städtebaulich mit zwei neuen Gebäuden zu einem spannungsvollen Ensemble im Park ergänzt. Der Wohnbau befindet sich im Norden, der neue Kindergarten im Süden. Er liegt zweigeschossig gegenüber der Poschachervilla.


Wohnprojekt Poschacherpark, Rendering Hertl Architekten

Wiener Straße 274 (Kleinmünchen)

An der Wiener Straße im Stadtteil Kleinmünchen sollen bis 2023 gemäß einer Planung von DI Jörg Stögmüller 24 Wohnungen realisiert werden. Ein Baubeginn wird voraussichtlich zum Jahresende erfolgen.

Derfflingerstraße 3. Etappe (Kaplanhofviertel)

Im November 2016 finalisierte die GWG einen Architekturwettbewerb für das Areal westlich der so genannten „Derfflingerkaserne“ mit insgesamt 10.000 Quadratmetern, aus dem die mitiska.wäger architekten aus Bludenz als Sieger hervorgingen. In zwei Bauabschnitten wurden hier seit Dezember 2018 83 Wohneinheiten realisiert. Der zweite Abschnitt mit 66 Wohnungen wird sich auf Grund der Trassenfestlegung für die City-S-Bahn verzögern. Hier laufen bereits Gespräche mit dem Verkehrsreferat des Landes Oberösterreich, um einen zeitnahen Baubeginn festlegen zu können.

In einer dritten Bauetappe sollen ab dem Jahresende weitere 22 Wohneinheiten errichtet werden. Das Baugelände umfasst Grundstücke, die seit Jahrzehnten von der GWG verwaltet werden.


Bebauung Derfflingerstraße, Fotocredit: alle Luftbilder PTU/Pertlwieser

Investitionsschwerpunkt Sanierungen für 3.000 MieterInnen

In diesem Jahr werden rund 26,5 Millionen Euro für die Modernisierung und Sanierung von GWG-Wohnanlagen investiert. Damit wird die Wohnqualität für knapp 3.000 Menschen in 140 Wohnungen angehoben. 17,5 Millionen Euro fließen in die Gebäudemodernisierung, weitere 9 Millionen Euro in Wohnungsverbesserungen.

„Mit diesen Investitionen wird die Lebensqualität für die BewohnerInnen erhöht und ebenso bleiben zahlreiche Arbeitsplätze gesichert. Gerade jetzt sind beschäftigungssichernde Ausgaben besonders wichtig, damit sich die schwer angeschlagene Wirtschaft rascher erholt“, betonen Bürgermeister Klaus Luger und Infrastrukturreferent Vizebürgermeister Markus Hein.

Nach dem Abschluss großer Sanierungsprojekte in Urfahr an der Leonfeldner Straße, im Franckviertel und im Kaplanhofviertel findet die Standardanhebungs- und Sanierungsoffensive der GWG in den Stadtteilen Urfahr und Franckviertel ihre Fortsetzung. Auch im Stadtzentrum und im Linzer Süden werden Wohnbauten saniert. Profitieren werden heuer davon die MieterInnen von knapp 1.400 Wohnungen.

Im Gleichtakt mit den Instandhaltungsmaßnahmen an Fassaden und in den Stiegenhäusern werden die Außenanlagen neugestaltet, Einhausungen für die Müll- und Fahrradanlagen errichtet sowie Gehwege erneuert. Auch das subjektive Sicherheitsempfinden der BewohnerInnen wird durch Verbesserungen in den Stiegenhäusern und in den Außenanlagen, zum Beispiel durch einen helleren Anstrich und bessere Beleuchtung, gesteigert. Darüber hinaus werden Vollwärmeschutzelemente zur Energieeinsparung installiert sowie, falls erforderlich, die Fenster ausgetauscht. Einen wesentlichen Faktor für die Erhöhung der Wohnqualität stellen auch die nachträglichen Lifteinbauten dar. Bislang haben etwa 10.000 Menschen in GWG-Wohnungen von über 320 nachträglichen Liftnachrüstungen profitiert.

Schwerpunkte im Franckviertel, Kleinmünchen und Urfahr

Der Stadtteil Franckviertel bildet im Instandsetzungsprogramm der GWG im laufenden Jahr einen traditionellen Schwerpunkt. Hier werden 4,5 Millionen Euro für Instandsetzungsmaßnahmen bereitgestellt. 7 Millionen Euro entfallen auf Sanierungsmaßnahmen in Kleinmünchen an der Karl-Steiger-Straße sowie in Auwiesen und 3,7 Millionen auf Urfahr (Projekte Leonfeldner Straße, Am Anger, Heilham und Linke Brückenstraße). Vor allem die während der NS-Diktatur errichteten Wohnanlagen werden saniert. Die baulichen Maßnahmen erfolgen in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt. Die restlichen Investitionen entfallen auf Projekte im gesamten Stadtgebiet.

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