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Grünes Licht für wichtige Nahverkehrsprojekte

ÖPNV-Beirat beschließt Impulsvorhaben der Linz Linien

Die Angelegenheiten des Personennahverkehrs in der Landeshauptstadt Linz wer-den im Wesentlichen durch die Linz Linien wahrgenommen. In Konformität mit dem EU-Recht wurde mit Beschluss des Gemeinderates vom 25. Oktober 2018 der ÖPNV-Beirat eingerichtet. In diesem Beirat sind neben den Linz Linien Bürger-meister Klaus Luger als Eigentümervertreter und weiters Mobilitätsreferent Vizebürgermeister Mag. Martin Hajart sowie Planungsreferent Stadtrat Dietmar Prammer vertreten.

In der Sitzung des ÖPNV-Beirats am Freitag, 7. Juli 2023, wurden wichtige Beschlüsse gefasst, die den weiteren Ausbau und die Verbesserung des Nahverkehrsangebotes in Linz betreffen. Neben den neuen O-Buslinien 47 und 48 wurden die neue Stadtteilbuslinien 150 auf den Pöstlingberg und 108 zur Erschließung der Betriebe in der Lunzer Straße behandelt und deren Realisierung beschlossen.

„Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs in Linz hat absoluten Vorrang gegenüber dem motorisierten Individualverkehr. Die im ÖPNV-Beirat gefassten Beschlüsse zur Forcierung umweltfreundlicher Nahverkehrsmittel zeigen unsere Prioritäten in diese Richtung auf. Über die dahinterstehenden Zielsetzungen besteht auch Einigkeit in der Stadtregierung“, betont der Linzer Bürgermeister Klaus Luger.

„Mit den neuen O-Buslinien 47/48 und den neuen Stadtteilbuslinien auf den Pöstlingberg und in die Lunzer Straße erfolgen weitere Weichenstellungen der Stadt in Richtung Verkehrswende. Der Ausbau der Öffis ist der größte Hebel, damit die Menschen auf den eigenen PKW verzichten können – und einfach, bequem und sicher an ihr Ziel kommen“, sagt der Linzer Mobilitätsreferent Mag. Martin Hajart.

„Die Planungen für die neuen O-Bus Linien dienen vor allem auch der Erschließung des boomenden Linzer Ostens mit dem wichtigen Wirtschaftsstandort Hafenviertel und seinen Arbeitsplätzen. Mit den Stadtteillinien auf den Pöstlingberg, wo ein Ausbau den Bewohner*innen zugutekommt, und an der Lunzer Straße wird zudem das ÖV-Angebot in den Stadtteilen verbessert“, ergänzt der Linzer Planungsreferent Stadtrat Dietmar Prammer.

Weichenstellungen für O-Buslinien 47 und 48
Vor allem zur Erschließung des dynamisch wachsenden Linzer Ostens ist die Einrichtung zweier leistungsstarke O-Buslinien, der Linien 47 und 48, geplant, die künftig auch zur Entlastung der Landstraße und der Nahverkehrsdrehscheibe Hauptbahnhof beitragen sollen.

Aktuell laufen die Finanzierungsverhandlungen über die neuen O-Buslinien 47/48 zwischen der Stadt Linz und dem Land OÖ, ebenso wie für das Projekt der Regionalstadt-bahn Linz. Für den künftigen Betrieb der beiden O-Buslinien sind 16 neue O-Busse erforderlich. Für diese wurde den LINZ AG LINIEN bereits eine Förderung von fast 9 Millionen Euro seitens des Ministeriums für Klimaschutz zugesagt. Grundsätzlich wurde vereinbart, dass sich das Land Oberösterreich zu 40 Prozent an der Planung und Infrastruktur der O-Bus-Achse Linz, und zwar betreffend die elektrischen Anlagen, Haltestellen, Signaltechnik, Automaten, Werkstätten, Abstellanlagen, Projektmanagement (jedoch ohne Anschaffungskosten der O-Busse) beteiligt.

Zur Sicherung der Finanzierung seitens der Stadt Linz bedurfte es der Zustimmung des ÖPNV, weiters ist noch ein Beschluss des Linzer Gemeinderates im Herbst erforderlich.
Eine belastbare Prognoserechnung über die Investitionen und laufenden Kosten ist maßgeblich vom Abschluss einer entsprechenden Finanzierungsvereinbarung abhängig. Diese soll auch die Grundsätze der gemeinsamen Trassenführung und des Betriebs (z. B. Taktung) der O-Bus-Achse regeln.

Die Stadt Linz soll die Mittel für die Finanzierung selbst aufnehmen. Auf Grundlage dieser Mittel soll von den Linz Linien unter Einbindung der Stadt Linz ein Errichtungs- und Betriebsführungskonzept samt Prognoserechnung erstellt werden. Die Stadt Linz wird die Subventionen für die Investitions- und Betriebskosten an die Linz Linien gewährleisten, sodass keine Vorfinanzierung durch diese erforderlich ist. Die Kosten für die O-Bus-Achse inklusive Infrastruktur werden auf rund 60 Millionen Euro geschätzt.

Stadtteilbus 150 für den Pöstlingberg
Weiters gab der ÖPNV-Beirat grünes Licht für eine neue Stadtteilbuslinie in Urfahr. Mit der Linie 50 (Pöstlingbergbahn) steht derzeit bereits ein Angebot zur Verfügung, das die Fahrgäste vom Hauptplatz über die Haltestelle Landgutstraße (Anbindung Linie 3, 4) auf den Pöstlingberg bringt. Die Stadtgebiete Hagen, neue Wohnbauten entlang der Landesstraße zum Pöstlingberg und besonders die Bauentwicklung an der Stadtgrenze in Gramastetten und Puchenau machen eine zusätzliche Buslinie sinnvoll.

Im Konkreten soll es eine zusätzliche Stadtteilbuslinie geben, die sowohl für die Bewohner*innen als auch die zahlreichen Touristen, die den Pöstlingberg besuchen, zur Verfügung steht. Die vorgesehene Streckenführung umfasst: Landgutstraße – Bruckneruniversität – Tiergarten – Schableder – Hoher Damm – Pöstlingberg Friedhof – Pöstlingberg Götzlingerstraße – Pöstlingberg Nöbauerstraße (Gemeindegebiet Gramastetten).

Der neue Stadtteilbus 150 soll in 30 Minuten-Intervallen alternierend zur Pöstlingbergbahn hauptsächlich zur Hauptverkehrszeit direkt vom Bergbahnhof (Landgutstraße) auf den Pöstlingberg fahren. Die neue Stadtteilbuslinie soll vorerst auf ein Jahr befristet von den Linz Linien an einen Subunternehmer vergeben werden. Die Finanzierung soll aus Mitteln der Stadt Linz erfolgen. Die Kosten werden nach einer aktuellen Prognoserechnung etwa 280.000 Euro pro Jahr betragen.

Stadtteilbuslinie 108 zur Erschließung der Betriebe in der Lunzerstraße
Neben der bestehenden Linie 18 wurde seitens der Unternehmen im Stadtteil Kleinmünchen und nahe der voestalpine der Wunsch einer möglichst direkten Anbindung von der Haltestelle Simonystraße in die Lunzerstraße geäußert. Dies soll durch eine weitere Stadtteillinie (108) erfolgen. Da diese konkrete Linie jedoch im Wesentlichen den in der Lunzerstraße ansässigen Unternehmen zugutekommt, ist eine überwiegende Finanzierung durch die örtlichen Unternehmen geplant. Die neue Stadtteile Linie 108 soll jedoch nicht nur den Mitarbeiter*innen der Firmen, sondern auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Ebenso wie bei der Linie 150 ist die Vergabe an einen Subunternehmer vorgesehen. Die Kosten werden pro Jahr zirka 150.000 Euro betragen. Davon sollen 45.000 Euro von der Stadt Linz und der Rest von den Unternehmen kommen. Die Linie 108 soll bedarfsgerecht in 30 bzw. 60 Minuten-Intervallen fahren und sechs Haltestellen, davon fünf auf dem Voestareal sowie eine im Bereich Simonystraße um-fassen.

Laufende Maßnahmen zur Entlastung infolge Sperre des Mona Lisa Tunnels:
Alternative Linienführung der Linz Linien L11/19 und Intervallverdichtung der L2
Entsprechend einem ebenfalls am Freitag 7. Juli 2023, im ÖPNV-Beirat gefassten Beschluss werden zur Entlastung und Stauverminderung im Zuge der Sperre des Mona Lisa Tunnels die Linz Linien L11/19 im Bereich Simonystraße entkoppelt. Zusätzlich wer-den die beiden Linien während der Tunnelsperre von Montag bis Freitag von Betriebs-beginn bis 20 Uhr über die Moosfelderstraße und Blümelhuberstraße im normalen Intervall (alternierend im 15-Minuten-Takt) gefahren. Diese Maßnahmen sind kostenneutral.

Verdichtung der Linie L2
Weiters soll ebenfalls zur Entlastung des Verkehrsnetzes als Folge der Sperre des Mona Lisa Tunnels in der Hauptverkehrszeit die Linie L2 zwischen der Haltestelle Hillerstraße und der Haltestelle Remise Kleinmünchen auf einen 5-Minuten-Intervall verdichtet wer-den. Die Kosten dafür betragen voraussichtlich 185.000 Euro.

 

 

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