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Bürgermeister Luger in aktueller Lage gegen 1G-Regel

Stadt lässt Testangebot im Alten Rathaus sowie in den Volkshäusern Dornach und Ebelsberg aufrecht

Initiativen zur Erhöhung der Durchimpfungsrate gefragt – Linzer Stadtoberhaupt in aktueller Lage gegen 1-G-Regel

Bürgermeister Klaus Luger: „Getestet, genesen oder geimpft bringt uns mit entsprechenden Angeboten und neuen Motivationen für bestimmte Zielgruppen sicher durch den Herbst!“

Aktuelle Lage in Linz: 396 Corona-Infizierte, nur vier auf Intensivstation, seit Mitte Juni kein Corona-Todesfall

Stadt lässt Testangebot im Alten Rathaus sowie in den Volkshäusern Dornach und Ebelsberg aufrecht

Nach wie vor unzufrieden mit der Vorgehensweise der Bundesregierung in Sachen Corona zeigt sich heute der Linzer Bürgermeister Klaus Luger: „Es drohen ein gefährlicher Alleingang und eine massive Ungerechtigkeit, wenn jetzt von der 3-G- Regel abgegangen würde“, meint das Linzer Stadtoberhaupt im Hinblick auf Aus- sagen des Gesundheitsministers. Ausschlaggebend für die umfassende Teilhabe an gesellschaftlichen Leben müsse nach wie vor der Titer-Wert sein, der feststellt, ob Menschen über ausreichend Antikörper gegen das Virus verfügen.

„Ob Menschen über ausreichend Schutz gegen die Erkrankung verfügen, ist rele- vant, nicht, wie sie zu diesem Schutz gekommen sind“, sieht Luger etwa keinen Grund, zwischen Geimpften und Genesenen bei entsprechenden Testergebnissen zu unterscheiden. Noch dazu, wo Genesene mit hohen Titer-Werten aus medizinischen Gründen von einer Impfung ausgeschlossen sind. Kostenlose Testangebote sollten daher aufrecht bleiben, zusätzlich braucht es jedoch eine neue Strategie, um bestimmte Zielgruppen von der Sinnhaftigkeit der Impfung zu überzeugen. „Insbesondere bei jüngeren Menschen hat der schwer nachvollziehbare Kurs der Bundesregierung zu einer gewissen Abwehrhaltung geführt, der durch Initiativen in Schulen, Betrieben, auf Universitäten und gemeinsam mit Vereinen begegnet werden sollte“, meint Bürgermeister Klaus Luger.

Die aktuelle Lage in der Landeshauptstadt beurteilt Luger wie folgt: „Heute sind 396 Menschen in Linz positiv auf das Corona-Virus getestet worden. 20 davon sind in Kranken- hausbehandlung, Gott sei Dank nur vier auf einer Intensivstation. Wir erleben im Gegensatz zum Herbst letzten Jahres keinen Druck auf das Gesundheitswesen.“ Seit Mitte Juni ist zudem die Zahl der Todesfälle durch Covid glücklicherweise unverändert geblieben, keine LinzerIn mehr an Covid verstorben: „Das beweist, dass die Fortschritte in der Behandlung und die Maßnahmen zum Schutz besonders gefährdeter Bevölkerungsgruppen greifen“, interpretiert Bürgermeister Klaus Luger die Zahlen der Linzer Gesundheitsbehörde.

Zugleich ist das Linzer Stadtoberhaupt überzeugt, dass auf die steigenden Infektionszahlen umsichtig reagiert werden müsse. „Es war zu erwarten, dass die Urlaubszeit ähnlich wie im Vorjahr zu einem Anstieg der Zahlen führen würde“, verweist Bürgermeister Klaus Luger auf die Tatsache, dass rund 45 Prozent der Infizierten auf Rückkehrer aus den di- versen Urlaubsländern zurückzuführen sind. „55 Prozent infizieren sich jedoch in Österreich im privaten Umfeld, bei ganz normalen Treffen oder Feiern in der Familie. Die Gastronomie oder Veranstalter durch einseitige Beschränkungen dafür zu bestrafen, ist daher unsinnig und falsch“, meint Luger, dem aktuell nur aus dem Musikpark A1 Informationen über eine relativ hohe Infektionsquote unter Mitarbeitern.

Eine Verschärfung auf eine 1-G-Regel hält Luger aus vielerlei Gründen für unrichtig: „Ausschlaggebend muss der Titer-Wert sein, der feststellt, wie viele Antikörper ein Mensch gegen das Virus gebildet hat. Dabei ist es unerheblich, wie jemand zu den Antikörpern und damit zum Schutz gegen Erkrankung gekommen ist“, meint Luger. Genesenen mit hoher Antikörperkonzentration wird aus gutem Grund von der Impfung abgeraten bzw. wird sie ihnen von Ärzten explizit verwehrt.

„Sie deshalb vom gesellschaftlichen Leben auszuschließen, wäre ein völlig falsches Signal“, so Luger, der bei einem Alleingang der Bundesregierung zudem Probleme für Beschäftigte internationaler Konzerne sieht: „Für einen exportorientierten Wirtschaftsstandort wie Linz wäre das fatal, wenn die Reisetätigkeit für die MitarbeiterInnen der Unternehmen eingeschränkt würde, weil Österreich einen Alleingang geht“, sieht Bürgermeister Klaus Luger insbesondere die Minister Mückstein und Schallenberg gefordert.

Nichtsdestotrotz sieht auch Luger die Notwendigkeit, weiter an der Erhöhung der Impf- quote zu arbeiten. „Dass Oberösterreich mit knapp unter 60 Prozent hier das Schlusslicht unter den österreichischen Bundesländern bildet, macht mir genauso Sorgen wie die Tatsache, dass es insbesondere die Unter-35-Jährigen sind, bei denen es Aufholbedarf gibt, weil nicht einmal jeder Zweite geimpft ist“, wirft Luger einen weiteren Blick auf die Zahlen der Linzer Gesundheitsbehörde.

Dabei zeigt das Linzer Stadtoberhaupt ein gewisses Verständnis für die Impfmüdigkeit jüngerer Menschen: „Seitens der Bundesregierung hieß es gegenüber dieser Bevölkerungsgruppe stets  ́Bitte warten! ́, und das oftmals ohne ersichtliche Begründung. Daher braucht es jetzt keine Sanktionen, sondern verstärkte Motivation zum Impfen“, fordert Bürgermeister Klaus Luger Offensiven der Bundesregierung in Schulen, Betrieben und Vereinen sowie an Universitäten. Zugleich sollen zumindest die professionell begleiteten Testangebote aufrecht bleiben. Die Stadt Linz werde etwa die Teststraßen in den Volkshäusern Dornach und Ebelsberg geöffnet halten, wenn auch im jeweils kleineren Saal, um die größeren Räumlichkeiten für Veranstaltungen zugänglich zu machen. Auch die Selbsttestmöglichkeit im Alten Rathaus soll bestehen bleiben, da die Pop-Up-Teststraße auf der Promenade nicht mehr zur Verfügung steht.

 

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