Leben & Stadt

Warum Linz zwei Dome hat

Der Weg vom Alten zum Neuen Dom

Oft werden wir Linzerinnen und Linzer von Touristen nach dem Weg zum Dom gefragt. Auf die Gegenfrage: „Wollen Sie zum Alten oder zum Neuen?” ernten wir meist Erstaunen und müssen aufklärend tätig werden. Ja, wir in Linz haben viele Kirchen, und wenn andere Städte auf ihren Dom stolz sind, so sind wir das gleich doppelt. Wir haben schließlich zwei davon. In Anlehnung an das „Land der Dome“ ist Linz also sogar die „Stadt der Dome“.

Hinter dem Hauptplatz ragt der Alte Dom, auch Ignatiuskirche genannt, über die Dächer. Er wurde 1669-1678 vom Jesuitenorden errichtet und war bis zur Einweihung des Neuen Doms der Linzer Bischofssitz. Seither wird der Alte Dom vom Jesuitenorden betreut. Hier wird noch auf der Orgel gespielt, auf der Anton Bruckner jahrelang die Linzerinnen und Linzer mit seiner Musik erfreut hat. Dem Baustil des Barock entsprechend ist das Innere leuchtend hell und hat seitliche Kapellennischen. Über dem Eingangstor befinden sich Wappen der Grafengeschlechter Starhemberg, Weissenwolf und Kuefstein.

Neuer Dom ist keine 100 Jahre alt

Kurios ist, dass nicht diese Kirche, sondern die Linzer Stadtpfarrkirche als Sitz für den ersten Linzer Bischof vorgesehen war. Dieser jedoch entschied sich 1785 für die Ignatiuskirche. Und warum haben wir dann auch einen Neuen Dom? Der mit seinen fast 100 Jahren gar nicht so neu ist.

Größte Kirche Österreichs in Linz

Der Alte Dom wurde für die Linzerinnen und Linzer schlicht und einfach zu klein. Selbstbewusst, wie Landeshauptstädter nun mal sind, wurde beschlossen, die größte Kirche Österreichs in Linz zu bauen. Mit einem Fassungsvermögen von bis zu 20.000 Gläubigen bietet der Dom nun offenbar genügend Platz. Eines ist fast sicher: Wenn nicht verfügt worden wäre, kein Gebäude dürfe höher sein als der Südturm des Wiener Stephansdomes, hätte Linz auch die höchste Kirche gebaut.

1924 wurde der Mariendom eröffnet

Der Neue Dom ist im Sinne des Wortes ein Jahrhundertbauwerk. 1862 erfolgte die Grundsteinlegung auf Initiative von Bischof Rudigier, am 1. Mai 1924 wurde nach mehr als 60 Jahren Bauzeit der Dom von Bischof Johannes Maria Gföllner schließlich als Marienkirche geweiht.

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