Sprachförderung: Alles so super, wie grüne Bildungsstadträtin sagt?

Erfreut zeigt sich der Fraktionsvorsitzende der Linzer SPÖ, Gemeinderat Stefan Giegler, anlässlich der heutigen Präsentation der wissenschaftlichen Untersuchung des Konzepts für die Sprachförderung in städtischen Kindergärten durch Bildungsstadträtin Schobesberger (Grüne). Giegler forderte aber auch Achtsamkeit ein.

„Es zeugt vom Weitblick des bei der Implementierung verantwortlichen Sozialreferenten Klaus Luger, wenn nach beinahe zehn Jahren das Konzept der Sprachförderung nach wie vor am aktuellsten Stand der Wissenschaft ist. Die gemeinsame Sprache ist die wichtigste Säule für ein funktionierendes, auf gegenseitigem Verstehen aufbauendes Zusammenleben“, so Giegler.

Sprachdefizite bei Volksschülern trotz guter Arbeit in Kindergärten zu hoch

Zugleich dürfe die Bildungsstadträtin trotzdem die Augen vor der Realität nicht verschließen: „Wir investieren jährlich Millionenbeiträge in die Umsetzung des Konzepts. Trotzdem werden immer noch zwei von zehn Linzer VolksschülerInnen wegen mangelnder Sprachkenntnisse als außerordentlich geführt. Dieser Anteil ist in den letzten fünf Jahren nur um ein Viertel zurückgegangen und nach zehn Jahren intensiver Bemühungen im Kindergarten immer noch zu hoch“, mahnt Stefan Giegler zur Achtsamkeit.

„So gut das Konzept sein mag: es darf der Bildungsstadträtin nicht als rosarote Brille dienen und den Blick auf die Entwicklungen in den Schulen verstellen.“

SPÖ-Fraktionsvorsitzender Stefan Giegler

Diskussion über Verbesserung der Wirksamkeit angeregt

Daher müsse intensiv darüber nachgedacht werden, wie die Wirksamkeit des nachweislich sehr guten Sprachförderkonzepts verbessert werden kann und die Erfolge in der Praxis, also in der Schule, ankommen. „Die von Stadträtin Schobesberger vorgelegte Studie stellt dem angewandten Instrument der Sprachförderung ein sehr gutes Zeugnis aus. Der täglich von PädagogInnen in den Schulen erlebte Mangel an Sprachkenntnissen bei immer noch zu vielen Kindern steht allerdings in keiner Relation zu den eingesetzten Ressourcen. Darum sind wir gerne bereit, mit der Bildungsstadträtin über die Ursachen für die offensichtlich verbesserungsfähige Effektivität sowie Mittel und Wege zur Erreichung eines höheren Wirkungsgrades zu diskutieren“, so SPÖ-Fraktionsvorsitzender Stefan Giegler abschließend.