Arbeit & Wirtschaft

Regional statt global: Linzer Antwort auf Amazon & Co

"Digitaler Marktplatz" soll lokalen Handel mit smarten Abholstationen im gesamten Stadtgebiet unterstützen

Digital, regional und einfach in der Handhabung – das Pilotprojekt „Digitaler Marktplatz“ wird die Linzerinnen und Linzer künftig direkt in der Umgebung bequem und ohne lange Umwege versorgen. Konkret handelt es sich dabei um versperrbare Selbstbedienungs-Abholstationen mit teilweise gekühlten Fächern. Zuvor online oder telefonisch bestellte Waren werden darin abgelegt und von den Kundinnen und Kunden mittels eines gesendeten Codes abgeholt. Errichtet werden sollen die digitalen Abholstationen unter anderem an 15 Standorten der Volkshäuser der Stadt Linz.

Der Digitale Marktplatz (DMP) hat rund um die Uhr geöffnet und soll künftig etwa in den 15 Volkshäusern der Stadt Linz – von Urfahr bis nach Ebelsberg – errichtet werden. Für die Linzerinnen und Linzer kann dieses Angebot kostenlos, also ohne Nutzungsgebühr, in Anspruch genommen werden.

„Linz ist österreichweit die erste Stadt, die einen digitalen Marktplatz in dieser Form installiert. Geöffnet hat die Abholstation 24 Stunden und sieben Tage die Woche für alle Bürgerinnen und Bürger. Das garantiert Versorgungssicherheit mit kurzen Lieferwegen.“

Bürgermeister Klaus Luger

Kurze Wege für ältere Menschen

Mit dem Digitalen Marktplatz sollen vor allem ältere, gebrechliche Menschen im Alltag entlastet werden. Ob tägliche Post, der Einkauf oder bestellte Pakete – extra Wege zum Nahversorger, Bäcker und Co. werden mithilfe der smarten Abholfächer eingespart, da die Waren direkt im Digitalen Marktplatz hinterlegt und in der Nähe der eigenen Wohneinheit abgeholt werden können. Kundenfreundliche Zahlungsmöglichkeiten beim Lieferanten und eine einfache Bedienung zum Öffnen der Abholstation runden das Angebot ab.

Neuer Vertriebsweg für regionale Lieferanten

Für Lieferanten eröffnet der Digitale Marktplatz ein interessantes Geschäftsmodell mit neuen Vertriebswegen. Mit minimalem Aufwand besteht für die Händler die Möglichkeit, ihr Geschäft auf viele verschiedene Standorte in Linz zu verteilen – der regionale Handel ist dadurch dem klassischen Onlinehandel ebenbürtig.

Die 15 Volkshäuser der Stadt Linz sind als potenzieller Standort für den Digitalen Marktplatz (DMP) vorgesehen.

„Auch im Krisenfall noch rund um die Uhr lieferfähig zu sein, bietet den Betrieben einen einzigartigen Vorteil gegenüber dem klassischen Onlinehandel“, erläutert Hannes Pöcklhofer, der mit seinem Unternehmen HP Projektentwicklung Pöcklhofer maßgeblich an dem Pilotprojekt beteiligt ist. Das Unternehmen hat den „Digitalen Marktplatz“ gemeinsam mit der Variocube GmbH und dem OÖ Lebensmittelcluster bereits in den Gemeinden St. Florian, Lichtenberg und Gramastetten getestet und umgesetzt.

Die innovative Vertriebsvariante wird vom lokalen Handel und regionalen Lieferantinnen und Lieferanten genutzt, um ihre Produkte mit entsprechenden Direktvermarktern zu ihren Kundinnen und Kunden zu bringen. Eine Auswahl jener Betriebe, bei denen bestellt werden kann, findet man im Web unter www.digitalermarktplatz.com

Einfache Bedienung – so funktioniert´s

Die Technologie des Digitalen-Marktplatz-Systems ist einfach in seiner Handhabung. Bestellt werden die Waren online oder telefonisch bei den Lieferanten unter Angabe der Abholstation, zu der die Kundinnen und Kunden die Ware bzw. das Paket geliefert haben möchten. Nach erfolgter Bezahlung und Anlieferung erhalten diese einen Abholcode, mit dem sie ihre Waren aus der Station entnehmen können.

Die Paketfächer werden für jede Sendung dynamisch vergeben und nach erfolgter Abholung wieder freigegeben. Die Kundinnen und Kunden werden per E-Mail oder SMS über die erfolgte Zustellung informiert. Mittels einen zugesandten Abhol-Code kann man die Sendung zu einem beliebigen von der Zustellung vollkommen unabhängigen Zeitpunkt aus dem Schließfach in der Abholstation entnehmen.

 

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