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Linzer Volksgarten bekommt einen Inklusiv-Spielplatz

Stadt investiert insgesamt 200.000 Euro

Die optimale Einbindung in das gesellschaftliche Leben jener Kinder, die aufgrund körperlicher oder psychischer Einschränkungen spezielle Bedürfnisse haben, ist ein erklärtes Ziel der Stadt. Deshalb setzt Linz nun eine weitere wichtige Initiative im Bereich Inklusion und Teilhabe für Kinder. Schon jetzt verfügt Linz über mehr als 30 Spielplätze, die mit speziellen Geräten ausgestattet sind. Der überwiegende Teil der 116 Linzer Spielplätze ist zudem barrierefrei oder zumindest teilweise barrierefrei zugänglich, zum Beispiel mittels Rampen. Um dem steigenden Bedarf Rechnung zu tragen, wird nun auch ein hochfrequentierter Spielplatz im Herzen von Linz an die speziellen Bedürfnisse jener Kinder angepasst, die körperliche oder psychische Beeinträchtigungen aufweisen: im Volksgarten wird der bestehende in einen inklusiven Spielplatz umgestaltet. Bereits 2005 wurde diese Spielanlage inklusiv mit einer Nestschaukel und einer barrierefreien Rampenanlage ausgestattet. Der 2013 neuerrichtete Fun-Court und der barrierefreie Wasserspielplatz sind durch einen speziellen Bodenbelag schon jetzt ganzflächig befahrbar ist. Dies wurde in der Planung berücksichtigt und bleibt in jetziger Form bestehen.

Die Konzepterstellung der Neugestaltung wurde unter Einbindung von Expert*innen und mehreren Vereinen vorgenommen. Der auf diese Weise erzielte Konsens ist in das anschließende Vergabeverfahren eingeflossen und gewährleistet höchste Qualität in Bezug auf die Bedürfnisse der Zielgruppe. Das Projekt wurde über ein Bestbieterverfahren abgewickelt und bereits vergeben. Die Errichtung wird voraussichtlich ab April 2024 erfolgen. Die gesamte Auftragssumme beläuft sich auf 200.000 Euro.

„Die Stadt Linz hat einen breitangelegten partizipativen Prozess durchgeführt, um die Meinungen von Expert*innen und Vereinen in die Umgestaltung des Spielplatzes miteinfließen zu lassen. Mithilfe dieser Einbeziehung soll die optimale Umgestaltung des beliebten und stark frequentierten Spielplatzes im Volksgarten umgesetzt werden. Bei den zahlreichen Vereinen und allen Beteiligten möchte ich mich für die Unterstützung und Beratung bei der Ausarbeitung des neuen inklusiven Spielplatz-Konzepts bedanken“, sagt Vizebürgermeisterin Karin Hörzing.

„Kinder mit körperlichen oder kognitiven Beeinträchtigungen können bei vielen Aktivitäten leider oft nur zusehen. Daher ist es uns als Stadt wichtig, Plätze zur Verfügung zu stellen, an denen jedes Kind — unabhängig von individuellen Fähigkeiten — willkommen ist und unbeschwert spielen kann. Ein barrierefreier Zugang ermöglicht es auch allen Eltern und Spielplatzbegleiter*innen die Spielprozesse der Kinder zu beobachten und zu unterstützen. Davon profitieren nicht nur die Kinder, sondern ein gleichberechtigtes Miteinander bereichert letztlich die gesamte Gesellschaft. “, sagt Daniel Hagendorf, Direktor der städtischen Kinder- und Jugend-Services (KJS).

„Aus Erfahrung wissen wir, dort wo inklusive Spielplätze bereits existieren, werden sie gut angenommen. Unser Ziel ist es, für die Stadt, ihre Bürger*innen und insbesondere für Kinder und Familien einen attraktiven Ort mit höchstem Erlebniswert und inklusivem Charakter zu schaffen. Das neue Konzept berücksichtigt nachhaltige Aspekte im ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Sinne“, sagt Eibe-Geschäftsführer Wolfgang Hauhart.

Spielraumkonzept (Foto: Eibe)

Was macht einen inklusiven Spielplatz aus?

Inklusive Spielplätze sind darauf ausgerichtet, eine barrierefreie Umgebung zu schaffen, in der Kinder — mit und ohne besonderen Bedürfnissen — gemeinsam spielen können. Dies fördert:

  • Chancengleichheit: Ein inklusiver Spielplatz ermöglicht es Kindern mit körperlichen, sensorischen oder kognitiven Einschränkungen, an den gleichen Aktivitäten teilzunehmen wie ihre Altersgenossen.
  • Soziale Integration: Durch gemeinsames Spielen und Interagieren können Vorurteile und Barrieren abgebaut werden. Kinder lernen voneinander und entwickeln Verständnis und Empathie gegenüber anderen.
  • Physische und motorische Fähigkeiten: Inklusive Spielplätze bieten Spielgeräte und Aktivitäten an, die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und Fähigkeiten der Kinder abgestimmt sind. Dadurch werden Gleichgewicht, Koordination und Kraftentwicklung gefördert.
  • Sensibilisierung für Vielfalt: Ein inklusiver Spielplatz bietet auch anderen Kindern, die keine besonderen Bedürfnisse haben, die Möglichkeit, die Vielfalt der Gesellschaft kennenzulernen. Dadurch entwickeln sie Offenheit, Respekt und Toleranz gegenüber anderen.

Linzer Firma Eibe baut Spielplatz

Die Anforderungen an öffentliche Spielanlagen fallen an jedem Standort unterschiedlich aus. Besonders in städtischer Umgebung variieren Faktoren wie Spielbereichspolitik, technische Vorschriften, ästhetische Ansprüche sowie Mehrgenerationen- und Altersorientierung stark. Das Linzer Unternehmen Eibe Produktion + Vertrieb GmbH hat den Spielplatz konzipiert und wird ihn im Volksgarten umsetzen.

Die Kombinationsgeräte der Firma Eibe bieten dabei maßgeschneiderte Lösungen für den Standort Volksgarten. Eine große Variation an Spielgeräten fördert Kinder in verschiedenen Entwicklungsstufengewährleisten und sind dank Barrierefreiheit für alle zuänglich.

Auch das Umweltbewusstsein einer Stadt lässt sich anhand von öffentlichen Spielanlagen repräsentieren. Denn Spielgeräte aus Holz zeichnen sich durch Langlebigkeit und Nachhaltigkeit aus. Seit fast 40 Jahren steht der Spielplatzprofi als Partner zur Seite.

Das Holz für den Bau der Eibe-Spielgeräte stammt aus vorbildlicher Forstwirtschaft und ist zu 100 Prozent FSC®-zertifiziert. Zudem garantiert Eibe TÜV-geprüfte Sicherheit nach DIN EN 1176. Damit ist die Sicherheit und Langlebigkeit des Spielplatzes gewährleistet. Ebenfalls wurde bei der Planung berücksichtigt, dass ein Großteil des Spielplatzes oberhalb der bestehenden Tiefgarage liegt.

Eines der Herzstücke der neuen Spielanlage ist die Kreativinsel mit barrierefreier Rampe, Kletterstamm, durch einen Steg verbundene Rutsch- und Sandspielelemente sowie Spieltafeln für die Sinneswahrnehmung.

Produktbeschreibungen (Foto: Eibe)Der Treibholz- oder Stangenwald spricht insbesondere Kinder ab 5 Jahren an — hier werden Risikokompetenz und motorische Kompetenzen gefördert.

Treibholz oder Stangenwald (Foto: Eibe)Die zentralen Spielbereiche erschließen sich komplett barrierearm über einen farblich gestaltete EPDM Fallschutzboden. Sand und Wasser schaffen Assoziationen zur Donau und die Spielskulptur „Flipper“ ist ein Alleskönner. Kinder können sowohl die bodennahen inneren und äußeren Spielelemente, als auch auf einer Klettertour den gesamten Delfinkörper entdecken.

Spielskulptur Delfin (Foto: Eibe)

Bestehende 116 Spielplätze werden regelmäßig erneuert

Spielplätze sind aus mehreren Gründen von großem gesellschaftlichem Wert. Sie bieten nicht nur Kindern eine Gelegenheit zum Spielen und Spaß haben, sondern tragen auch zur Förderung der sozialen, körperlichen und geistigen Entwicklung bei. Deshalb legt die Stadt Linz neben regelmäßigen Sicherheitsüberprüfungen auch großen Wert darauf, dass die Spielgeräte gewartet und erneuert werden. So werden von den Mitarbeiter*innen des Geschäftsbereichs Stadtgrün und Straßenbetreuung (SGS) wöchentlich Sichtkontrollen auf allen städtischen Spielplätzen vorgenommen. Quartalsmäßig werden alle Spielgeräte ausgiebig geprüft. Einmal jährlich werden auch die Fundamente untersucht, um die Sicherheit auf allen Spielplätzen der Stadt Linz zu gewährleisten.

Im Rahmen des heurigen Sanierungsprogramms sind 175.000 Euro an Investitionen getätigt worden. Für Ersatzteile und den Fallschutztausch – Hackschnitzel oder Sand werden als Schutz unter den Spielgeräten verwendet – wurden weitere 100.000 Euro in die Hand genommen.

Die Stadtgärtnerinnen und Stadtgärtner nutzten die vergangenen Monate, um zahlreiche Spielanlagen wieder auf Vordermann zu bringen. An zwölf Standorten wurden neue Geräte aufgestellt.

„Unsere Spielplätze sind sehr gut ausgestattet, werden bestens gewartet sowie kontinuierlich mit neuen Spielgeräten verbessert. Besonders freut es mich, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter viele Spielgeräte in Eigenregie herstellen, montieren und auch reparieren. Dank dieser Eigenleistungen können wir schnell auf Schäden reagieren und bestehende Anlagen kostengünstig lange funktionstüchtig erhalten“, sagt Vizebürgermeisterin Karin Hörzing.

Neben dem Bau neuer und der Wartung bereits bestehender Anlagen wird auch in Zukunft ein Schwerpunkt auf einer großzügigen Beschattung auf den Spielplatzanlagen gelegt, um den Kindern das Spielen bei angenehmen Temperaturen zu ermöglichen.

Digitaler Spielplatz-Guide

Um die Auffindbarkeit der Linzer Spielplätze zu erleichtern, hält die Stadt Linz im Internet einen eigenen Spielplatz-Guide bereit. Dieser zeigt alle Spielmöglichkeiten in der Landeshauptstadt, ist gegliedert nach Stadtteilen und die jeweilige Ausstattung. Dazu vermitteln Fotos einen Vorgeschmack auf das Spielerlebnis.

 

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