Leben & Stadt

Linzer Kinderfreunde schlagen Alarm

Auswirkungen der Covid-Pandemie werden jetzt sichtbar

Dass die Corona-Pandemie mit all ihren Maßnahmen nicht spurlos an den Kindern vorübergegangen ist, ist bereits bekannt. „Welche Auswirkungen das monatelange Homeschooling, das Kontaktverbot zu Gleichaltrigen, das weitgehende Fehlen von sozialen Kontakten sowie Freizeit- und Sportmöglichkeiten hat, wird jetzt sichtbar“, zeigt sich Helmut Gotthartsleitner, Vorsitzender der Linzer Kinderfreunde, besorgt. „Wir merken bei unseren Sommerangeboten, wie unterschiedlich die Auswirkungen bei den Kindern sind“, so Gotthartsleitner. Zum einen gibt es die – ohnehin bereits – bekannten Bildungsdefizite, die das andauernde Homeschooling verursacht hat. „Viele Kinder hatten schlicht und einfach nicht die Möglichkeit, den Lernstoff zu Hause in derselben Intensität aufzunehmen wie bei der Vermittlung in der Schule. Oftmals scheiterte es an der technischen Ausstattung, in vielen Fällen aber am familiären Umfeld oder den beengten Wohnverhältnissen“, weiß Gotthartsleitner.

Darüber hinaus ist bei manchen Kindern ein Rückgang von motorischen Fähigkeiten zu erkennen, bedingt durch das monatelange Zuhause-Sitzen und die fehlende Möglichkeit, sich sportlich zu betätigen. „Bei den diversen Geschicklichkeitsspielen zeigt sich, dass unsere Zielgruppe in den vergangenen Monaten viel verlernt hat und auch im Umgang mit eigentlich bekannten Spielgeräten plötzlich vorsichtiger und zurückhaltender ist“, berichtet Gotthartsleitner aus den zahlreichen Freizeitangeboten. Und schließlich haben viele Kinder unter psychischen Belastungen zu leiden. „Viele leiden still, durch die gute Beziehungsarbeit zu unseren Betreuerinnen und Betreuern vor Ort öffnen sie sich und sprechen erstmals auch über ihre Sorgen und Ängste“, so Gotthartsleitner.

Für die Kinderfreunde Linz ist klar: Kinder und Jugendliche brauchen in den nächsten Monaten viel Hilfe und Unterstützung, um die Folgen der Corona-Pandemie gut bewältigen zu können. Mit den eigenen Angeboten leisten die Kinderfreunde dazu einen wesentlichen Beitrag: Mit den Ferienangeboten „ferien@home“ oder auch „Pippi – Play im Park“, das heuer erstmals an fünf statt wie bisher an drei Standorten stattfindet, erhalten die Kleinsten ein abwechslungsreiches und auf ihre Bedürfnisse abgestimmtes Programm. Im Herbst starten die fünf Eltern-Kind-Zentren mit einem neuen Programm, die zahlreichen Ortsgruppen bieten in den Stadtteilen ein breites Leistungsspektrum für Kinder und Familien an. Die Kinderbetreuungseinrichtungen ergänzen das Angebot und garantieren eine gute Betreuung für die Kleinsten.

„In der Stadt Linz gibt es zum Glück ein dichtes Netz an Leistungen, um den Kindern zu helfen, die Krise und ihre Folgen zu bewältigen und um ihnen wieder ein möglichst sorgenfreies Leben zu ermöglichen. Ich bedanke mich bei unseren ehrenamtlichen FunktionärInnen aber auch den MitarbeiterInnen für ihren ganzjährigen Einsatz und ihr Engagement.

Helmut Gotthartsleitner, Vorsitzender der Linzer Kinderfreunde

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