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Linz wird klimagerechte Industriestadt

Besondere Rolle bei der Erreichung der Klimaziele

Als Industriestadt kommt Linz im Rennen um das Erreichen der Klimaziele eine besondere Bedeutung zu. Im internationalen Vergleich hat die Stadt eine Sonderstellung, weil die ansässige Industrie zehn Prozent des  bundesweiten CO2-Ausstoßes verursacht. Das bedeutet für Linz die Möglichkeit, aber auch die Verantwortung, einen deutlichen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele zu leisten.

Die Stadt Linz hat sich, partei- und ressortübergreifend, darauf verständigt, gemeinsam alle Anstrengungen zu unternehmen, damit Linz eine klimagerechte Stadt wird. Zahlreiche Maßnahmen – von Photovoltaik-Anlagen über Begrünungsaktivitäten bis hin zu neuen Wasserstoff-Technologien – wurden bereits in Angriff genommen. Das Ziel besteht vor allem darin, langfristige und nachhaltige positive Auswirkungen auf das städtische Klima zu erreichen.

Allianz für die Zukunft: Klima und Industrie

Klimaschutz und Industrie können in einer Stadt wie Linz nicht unabhängig voneinander gedacht werden. Ziel  muss es sein, die Industriebetriebe noch stärker umweltfreundlich zu machen, dabei jedoch ihre  Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Die hier angesiedelten Betriebe haben bereits in der Vergangenheit einen  großen Beitrag geleistet, um eine saubere Industrieproduktion zu gewährleisten. Und sie stehen auch für die Umrüstung auf neue Technologien in den Startlöchern. Es fehlt allerdings an Fördermitteln des Bundes.

Betriebe sind startklar, aber Förderungen fehlen

Die Stahlindustrie in ganz Europa hat Pläne für eine Reduktion des CO2-Fußabdruckes, so auch die voestalpine. Was jedoch fehlt, um durchstarten zu können, sind die Rahmenbedingungen: genug grüne Energie,  leistungsfähige Netze und ausreichend Unterstützung der Bundesregierung für den Umbau. Es gibt einen klaren  Dekarbonisierungsplan, aber wirtschaftlich stehen die grünen Technologien schlechter dar, als die aktuellen. Zwar  hat die schwarz-grüne Koalition auf Bundesebene einen eigenen Transformationsfonds für die Industrie  angekündigt, derzeit ist aber völlig unklar, was die Betriebe aus diesem Fonds tatsächlich erwarten können. Ähnlich steht es um das Projekt H2Future der voestalpine, eine Maßnahme mit der die CO2-freie  Stahlproduktion erprobt wurde. Die Förderung für die Grundlagenforschung ist ausgelaufen, das Projekt soll  weitergeführt werden. Die Bundesregierung hat es verabsäumt, die Wasserstoff-Strategie umzusetzen, denn sonst hätte das Projekt alle Voraussetzungen, um weiterverfolgt zu werden.

Eine Klimaschutz-Milliarde für die Industrie

Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger kennt die Problematik. Bereits im letzten Jahr forderte er von der Bundesregierung eine eigene Klimaschutz-Milliarde für die ansässige Industrie. Es braucht ein klares Bekenntnis zu den notwendigen Maßnahmen, wie auch die entsprechende Unterstützung. Die Klimaschutz-Milliarde kann  die Stadt Linz nicht stemmen, dafür braucht es Bundesmittel. Städte und Gemeinden können einen anderen Beitrag leisten, um die so wichtigen Klimaziele zu erreichen.

Eine Million Euro für den Linzer Klimafonds

So gibt  es in der Landeshauptstadt etwa den Klimafonds, der jährlich mit einer Million Euro dotiert ist. Es können Projekte von Privatpersonen, Initiativen, Schulen und Bildungseinrichtungen eingereicht werden. Seit seiner Gründung im Jahr 2020 unterstützte der Fonds bisher mehr als 20 Projekte. Projektvorhaben zu Klimaschutz,  Maßnahmen zur Klimawandelanpassung und nachhaltiger Entwicklung werden damit gefördert. Betreut werden die Projekte von der Klimastabstelle der Stadt Linz. Sie zeigt es wieder einmal vor: Wo ein Wille, da ist auch ein Weg!

Die Klimastabstelle der Stadt Linz ist Drehscheibe für klimabezogene Ideen der Landeshauptstadt. Sie versteht sich aber auch als Anlaufstelle für klimarelevante Anfragen von Bürgern. Sie sieht sich selbst als eine offene Plattform für Kooperation und Vernetzung. Seit Anfang März diesen Jahres kümmert sich die Stabstelle nicht mehr nur um die Koordination von Klimaprojekten, sondern hat mit Dominik Kreil einen eigenen  Projektkoordinator für die Wasserstoffentwicklung. Kreil, der schon länger selbst in der Klimaszene aktiv ist,  möchte sein Wissen und seine Erfahrungen für den Aufbruch zur klimaneutralen Industriestadt 2040 einsetzen. Als Projektkoordinator beschäftigt er sich mit der Planung und Umsetzung der Initiative „H2Linz“.

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