Arbeit & Wirtschaft

Lehre bei Stadt als idealer Einstieg ins Berufsleben

Unternehmensgruppe Linz bildet etwa 300 Lehrlinge aus

Linz ist wirtschaftliches und digitales Herz des Landes

Linz ist nicht nur das wirtschaftliche Herz des Landes. In der oberösterreichischen Landeshauptstadt entstehen auch viele Arbeitsplätze für die Zukunft. Um dies noch mehr zu forcieren, hat Linz 2021 eine Innovations- und Digitalisierungsoffensive gestartet. Dafür wurden entsprechende und umfassende Angebote bei der Stadt Linz und ihren Unternehmen geschaffen. Generell legt die Stadt Linz bei der Jugendausbildung einen großen Fokus auf die Verstärkung digitaler Kompetenzen. Diese Schwerpunktsetzung erlaubt eine quantitative und gleichzeitig qualitative Verbesserung in der beruflichen Ausbildung. Das Rüstzeug, das den jungen Menschen für den Berufseinstieg mitgegeben wird, besteht aus Anwendungen von Wissensdatenbanken und Kommunikationstools sowie Kenntnissen in der Datenverwaltung.

„Aktuell bildet der Magistrat mehr als 160 Lehrlinge aus, die Unternehmensgruppe der Stadt Linz sogar rund 300. Unsere städtischen Lehrangebote machen die jungen Menschen fit für die Zukunft. Wir forcieren die Förderung und Unterstützung von Jugendlichen bei ihrer Persönlichkeitsentwicklung. Die Lehrlinge erhalten bei uns ganzheitliche Ausbildungsmöglichkeiten am Puls der Zeit. Wir bieten ihnen ein soziales Umfeld an, in dem sie zu selbstbewussten und selbstverantwortlichen Menschen heranreifen können“, betont Sozialreferentin Vizebürgermeisterin Karin Hörzing.

„Mit der Unternehmensgruppe Stadt Linz zählen wir zu den größten Ausbildungsbetrieben in Oberösterreich und leisten mit 289 Lehrstellen einen wesentlichen Beitrag zur Förderung der Jugendbeschäftigung in Oberösterreich. Junge Menschen erhalten in unseren Betrieben eine qualitativ hochwertige Ausbildung mit konkretem Fokus auf die Förderung von digitaler Kompetenz. Damit sorgen wir dafür, dass die neue Generation fit für die Berufe der Zukunft wird“, hebt Personalreferentin Vizebürgermeisterin Tina Blöchl hervor.

Breit gefächertes Ausbildungsangebot

Mit exakt 289 Lehrstellen zählt die Unternehmensgruppe der Stadt Linz (UGL) in Oberösterreich zu den größten Ausbildungsbetrieben. Das Ausbildungsangebot ist breit gefächert und umfasst „Klassiker“ ebenso wie handwerkliche und technikorientierte Lehrberufe. Mit etwa 1.000 Lehrstellen in den vergangenen zehn Jahren leistet die Unternehmensgruppe Stadt Linz einen wesentlichen Beitrag zur Förderung von Jugendbeschäftigung. Zudem werden Pflichtpraktika und seit 2019 ein Traineeprogramm für AbsolventInnen der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften angeboten.

Jugendliche, die Lern- oder Teilleistungsschwächen aufweisen, werden von der Stadt besonders gefördert. Mit Projekten wie KICK und Learn.FIT wird Jugendarbeitslosigkeit entgegengetreten.

Mit Learn.FIT fit für die Lehre

Seit 2014 ist die Stadt Linz am erfolgreichen Projekt „LEARN.fit“ beteiligt. Junge Menschen zwischen 15 und 23 Jahren, die nach der Schule keinen Ausbildungsplatz finden, absolvieren im Rahmen der Fördermaßnahme ein Praktikum im Magistrat und erhalten Lerncoaching im Verein für Sozial- und Gemeinwesenprojekte (VSG). Der Magistrat fungiert als Praktikumsstelle und zukünftiger Anbieter der Lehrstelle. Die Kosten für das Lernprogramm werden gemeinsam vom Europäische Sozialfonds, dem Land OÖ. und dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) und dem AMS getragen.

Zwei Tage pro Woche absolvieren die jungen LinzerInnen ein Praktikum im zukünftigen Berufsfeld, die restlichen drei Tage erfolgt ein gezieltes Lerntraining mit einer individuell abgestimmten Vorbereitung auf die Berufsschule. Nach positivem Abschluss des sechsmonatigen dualen Ausbildungsprogramms winkt den Jugendlichen eine Anstellung als Lehrling.

KICK ins Berufsleben

Seit dem Jahre 1997 organisiert und betreut der VSG das Jugendangebot Kick. Junge Menschen ohne Lehrabschluss beziehungsweise mit persönlichen Problemen, egal welcher Art, finden dabei beste Möglichkeiten und Voraussetzungen, eine Lehrstelle oder einen Arbeitsplatz zu finden. Gerade auch in Zeiten der Corona-Pandemie, in der die Situation am Arbeitsmarkt generell überaus schwierig und angespannt ist, leistet der VSG Kick bedeutende Arbeit und setzt immer wieder wichtige Impulse. Übrigens ist der VSG mit seinen zahlreichen Aktivitäten zu einem Fixpunkt der Sozialstadt Linz avanciert.

Lehrausbildungsoffensive der Stadt Linz für neue IT-Lehrberufe

Die Lehrausbildungsoffensive für junge Menschen umfasst IT-Lehrberufe wie Applikationsentwicklung/Coding, Archiv-, Bibliotheks- und Informationsassistenz, Medienfachfrau/-mann (Webdevelopment und audiovisuelle Medien), Medienfachfrau/-mann (Grafik, Print, Publishing und audiovisuelle Medien), Informationstechnologie-Systemtechnik und Informationstechnologie-Betriebstechnik. Auf Basis des European Digital Competence Framework for Citizens „DigComp“ wurden die Grundausbildungen durch Module zur digitalen Kompetenzerweiterung ergänzt.

Kostenzuschüsse der DienstgeberInnen für Laptops

Um den Jugendlichen schon zu Ausbildungsbeginn den Zugang zu Laptops zu ermöglichen, werden günstige Ankaufsmöglichkeiten über die IKT Linz GmbH organisiert. Die Beschaffung der Geräte wird zusätzlich durch einen Kostenbeitrag des Dienstgebers und durch die Personalvertretung unterstützt.

Ausbildung in 25 verschiedenen Berufen

Mit Stand Februar 2022 bildet der Magistrat Linz 162 Lehrlinge in 25 verschiedene Lehrberufe aus:

289 Lehrstellen bei der Unternehmensgruppe Linz

Der Magistrat und die Betriebe der Unternehmensgruppe Linz (UGL) bieten gemeinsam 289 Lehrstellen an. Dadurch bietet sich eine große Vielfalt an Ausbildungsmöglichkeiten mit Zukunftsperspektiven in unterschiedlichen Unternehmen wie Magistrat sowie in Tabakfabrik, Linz AG, LIVA, GWG, Seniorenzentren Linz, OSL und Design Center.

Qualitative Maßnahmen der Lehrlingsausbildungsoffensive

Zur Stärkung der digitalen Fachkompetenzen der Lehrlinge werden qualitative Maßnahmen gesetzt. Als Grundlage für die Ausarbeitung und Beschreibung der Kenntnisse und Fähigkeiten dient der Europäische Referenzrahmen für digitale Kompetenzen (European Digital Competence Framework for Citizens „DigComp“).

So sollen alle Lehrlinge nicht nur mit Basics der Datenverarbeitung wie gängigen Suchfunktionen und Recherchetools (IMAG, MTV, Wissensdatenbank, Elak usw.) vertraut werden, sondern auch den Umgang mit digitalen Kommunikationstools lernen. Dadurch stellen Skype, Webex, MS Teams, Dropbox, der Umgang mit Social Media und Homepagegestaltung keine Fremdwörter für junge Menschen mehr dar. Dazu zählen Grundlagenschulungen zum Ausbildungsstandard wie Windows sowie in den gängigen Office-Programmen der Stadtverwaltung (Word, Excel, Power Point, Outlook usw.), diverse Speicherformate, Aufbaumodule für weitere Lehrjahre bzw. Grundlagenschulungen für spezielle Anwendungen (Elak, SAP-GeOrg usw.).

Auch Sicherheitsanforderungen im Internet und die Anwendung von Maßnahmen, die dem Schutz von Daten dienen, spielen eine essentielle Rolle.

Lehrlinge sollen einfache Probleme selbständig lösen können und Anlaufstellen kennen, die sie bei der Problemlösung unterstützen.

Soft Skills im Bereich digitaler Kompetenzen

Auch Soft Skills digitaler Kompetenzen gehören mittlerweile zur Ausbildung bei der Stadt. Denn Fachkompetenz allein ist für die heutige Arbeitswelt nicht genug. Digitale Arbeit ist eine Teamdisziplin, in der Eigenschaften wie Kreativität, Kritikfähigkeit und Einfühlungsvermögen auch bei Lehrlingen gefragt sind und gefördert werden müssen. Dazu gehört der kritische und reflektierte Blick gegenüber Informationen aus dem Internet und die Fähigkeit zu beurteilen, welche Quellen relevant und seriös sind. Ziel dabei ist, dass sich Lehrlinge der Gefahren und Manipulationsmöglichkeiten digitaler Informationen bewusstwerden.

AEC – Workshops für Lehrlinge

Zusätzlich zu den Schulungsangeboten der Grundausbildung werden Workshops für Lehrlinge in Kooperation mit dem AEC angeboten. Die Themenstellungen ergänzen die Ausbildungspläne und werden je nach Lehrjahr auf die Grundausbildung abgestimmt. Sie umfassen Künstliche Intelligenz, Innovative Planspiele (Futurespace – the digital playground) sowie Future City und Big Data. Dadurch erlernen Lehrlinge, wie zukunftsweisende Lösungen für die Stadtentwicklung aussehen und welche Rolle dabei Big Data und die Nutzung neuer Technologien und Kommunikationsmethoden spielen.

Kooperation mit der Grand Garage

Zur Erweiterung der technischen Fähigkeiten und zur Einführung in neue Technologien wurde auch eine Kooperation mit dem Team der Grand Garage in der Tabakfabrik geschlossen. Vor allem Lehrlinge in handwerklich-technischen Lehrberufen können dabei ihre Kreativität an modernen Technologien ausprobieren und auf die fachkundige Hilfe der dort angesiedelten Profis vertrauen. Themenschwerpunkte sind Lasercut, 3D Druck, Elektronik und IoT (Internet of Things).

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