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Landesfinanzierung für öffentliche Bäder sicherstellen  

Hallenbäder-Vergleich zeigt: Linz vor Graz und Wien

SPÖ-Fraktionsvorsitzender Stefan Giegler: „Überschreiten der Kapazitätsgrenzen der Linzer Bäder muss verhindert werden“  

Rund 40 Prozent der Gäste der Linz AG Bäder stammen aus Umlandgemeinden. Das ist angesichts der Bädersituation in den Umlandgemeinden durchaus nachvollziehbar: Die Betreiber der Bäder kommen aufgrund der fehlenden bzw. mangelnden Unterstützung seitens des Landes immer mehr unter Druck. Denn notwendige Bädersanierungen können von den Gemeinden nicht alleine gestemmt werden, bis vor kurzem galt noch eine 33 bzw. 50 Prozent Regelung, wonach notwendige Bädersanierungen vom Land nur gefördert wurden, wenn die Gemeinden nachweisen konnten, dass die Hallenbäder 33% und Freibäder sogar 50% ihrer Ausgaben aus dem laufenden Betrieb decken können. Eine Anfragebeantwortung an die zuständige ÖVP Gemeindereferentin Landesrätin Langer-Weninger im Jahr 2022 an den SPÖ-Landtagsklub ergab, dass sechs von sieben Bädern in Oberösterreich diese hohe Hürde an Kostendeckungserfordernis nicht schaffen und so langfristig in ihrer Existenz gefährdet sind. Zwar ist diese starre Grenze mittlerweile Geschichte, dennoch stehen die Gemeinden vor enormen Herausforderungen: Laut Medienberichten investieren die oberösterreichischen Gemeinden jährlich fast 18 Millionen Euro in die von ihnen betriebenen insgesamt 21 Hallenbäder. 10,6 Millionen übernimmt das Land, die Gemeinden müssen 7,2 Millionen aufbringen.

Dies wiederum bringt die Stadt Linz unter Druck: Zum einen ist Linz als Statutarstadt von der Kostendeckung des Landes generell ausgenommen. Zum anderen nutzen viele Nicht-Linzer*innen das Angebot in der Landeshauptstadt. Die Stadt Linz und die Linz AG erbringen durch Zuschüsse und Verlustübernahmen indirekt Subventionsleistungen an Bewohnerinnen und Bewohner anderer oberösterreichischer Gemeinden, erhalten aber wiederum keinen Beitrag des Landes. „Es ist höchst an der Zeit, dass Linz einen gerechten Anteil erhält und in die Landes-Bäderfinanzierung – gemeinsam mit den anderen Statutarstädten – aufgenommen wird. Gleichzeitig braucht es eine finanzielle Unterstützung des Landes zur Abgangsdeckung bei den Bädern der Gemeinden bzw. gemeindeeigener Unternehmungen, damit der laufende Betrieb gesichert und ein Überschreiten der Kapazitätsgrenzen der Linzer Bäder verhindert werden kann“, fordert Giegler, dessen Fraktion eine entsprechende Resolution im kommenden Gemeinderat einbringen wird.

Zustimmung erwartet sich Giegler vor allem von der ÖVP, die erst kürzlich wieder die Bäder-Situation in Linz kritisiert hat. „Anstatt ständig darauf zu pochen, was Linz angeblich versäumt, sollte die Linzer ÖVP ihre Energie darauf verwenden, ihre Kontakte zur Landes-ÖVP zu nutzen, um endlich eine gerechte Finanzierung für alle Städte und Gemeinden zu erreichen. Linz kann die Versäumnisse des Landes nicht alleine stemmen“, so Giegler.

Vier Hallenbäder, drei Freibäder und sieben Kinderbäder stehen Schwimmbegeisterten in der Landeshauptstadt zur Verfügung. Insbesondere die LINZ AG Bäder verstehen sich in ihrer strategischen Ausrichtung als Oberösterreichs führender gemeinwirtschaftlicher Bäderbetreiber mit Freizeit-, Gesundheits- und Wellnessangeboten zu familienfreundlichen und leistbaren Tarifen. Den Vergleich etwa bei den Hallenbädern mit anderen Städten Österreichs muss Linz nicht scheuen. Die Stadt Wien bietet für ihre 1,9 Millionen Einwohner*innen 12 Hallenbäder an. Auf ein Hallenbad kommen damit rund 161.000 Einwohner*innen. Graz hat 298.000 Einwohner*innen und besitzt drei Hallenbäder, also eines für rund 99.000 Einwohner*innen. Mit seinen vier Hallenbädern führt Linz die Statistik an, denn hier kommen rund 52.000 Einwohner*innen auf ein Hallenbad.

 

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