Leben & Stadt

Innovationsbüro vernetzt wieder Nachbarschaftshilfen

Bereits mehr als 30 Initiativen und Ideen auf www.innovationshauptplatz.linz.at

Die Lage in Linz bleibt weiter angespannt: Aktuell sind in der Landeshauptstadt mehr als 1.500 Personen an Covid-19 erkrankt, 2.600 Menschen befinden sich derzeit in Quarantäne. Allen Widrigkeiten zum Trotz macht die vorherrschende Situation jedoch den starken Zusammenhalt in Linz erneut sichtbar: Verschiedene Nachbarschaftsinitiativen engagieren sich, um Personen zu helfen, die von den geltenden Ausgangsbeschränkungen besonders betroffen sind.

Vor allem ältere oder erkrankte Menschen sowie LinzerInnen, die Risikogruppen angehören, profitieren von den Hilfsangeboten. Damit die Betroffenen auch während des Teil-Lockdowns versorgt werden und nicht auf sich alleine gestellt sind, helfen engagierte Linzerinnen und Linzer bereits seit dem Frühjahr. Ganz gleich ob Einkäufe und Botengänge erledigen, Essen und Medikamente liefern oder einfach nur mit den Menschen zu reden – die Hilfsbereitschaft untereinander ist grenzenlos.

Linz braucht diese Nachbarschaftsinitiativen jetzt wieder verstärkt. Unterstützend greift hier der Innovations-Hauptplatz Linz den meist engagierten ehrenamtlich tätigen Initiativen unter die Arme, indem die MitarbeiterInnen die Angebote zusammentragen, als digitale Schnittstelle bündeln und ihr Netzwerk entsprechend nutzen. Das Innovationsbüro der Stadt Linz versteht sich als Plattform, die die Nachfrage und Hilfsangebote in Linz koordiniert und beide Seiten digital vernetzt. Ein weiterer Vorteil ist die Geschwindigkeit der Vernetzung. Durch die Zuordnung auf der Plattform werden Kontakte passender Personen schnell hergestellt. Bestehende Hilfsangebote können so sinnvoll, gezielt und rasch koordiniert werden.

„Wir Linzerinnen und Linzer helfen geschlossen zusammen, um gemeinsam diese schwere Zeit zu überwinden. Viele haben im vergangen halben Jahr eigene Hilfsaktionen für die in ihrem Stadtteil lebenden älteren Menschen initiiert. Das zeigt einmal mehr, wie stark das solidarische Netz in unserem lebenswerten Linz funktioniert. Alleine auf der Plattform Innovationshauptplatz finden sich mehr als 30 Ideen und Hilfsangebote. Sie sind somit Teil des Paktes für Linz, der die gesamte Bevölkerung umfasst.“

Bürgermeister Klaus Luger

„Pakt für Linz“ fördert Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt

Bereits während des ersten Lockdowns im Frühjahr haben sich zahlreiche Initiativen der Nachbarschaftshilfe in Linz entwickelt. Die Stadt hat mit dem „Pakt für Linz“ eine Investitions-Offensive für die Bevölkerung gestartet, die eine Kombination aus wirtschaftlichen und sozialen Leistungen darstellt. „Schon im Frühjahr haben die Linzerinnen und Linzer eindrucksvoll bewiesen, dass Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung gelingt. So wurden Unternehmen mit Künstlerinnen und Künstlern sowie soziale Initiativen mit Plattformen oder Betrieben zusammengebracht. Letztlich werden dadurch regionale Strukturen und vor allem sozial Schwächere unter uns gestärkt und unterstützt,“ verweist Bürgermeister Luger auf die bisherigen Initiativen.

Ob Nachbarschaftshilfe oder das Anbieten von Vereinsräumlichkeiten für den Notfall – bemerkenswert sind auch die Beispiele für die Mitwirkung von Menschen mit Migrationshintergrund an verschiedenen Projekten. Sie sehen Linz als ihre Heimat und sind bereit, den Nachbarinnen und Nachbarn zu helfen.

Nachbarschaftshilfen vernetzen sich

Die Aktivitäten der zahlreichen Initiativen der Nachbarschaftshilfe sind auf der Website https://innovationshauptplatz.linz.at unter „Pakt für Linz – LinzerInnen helfen LinzerInnen“ einsehbar. Mehr als 30 dieser Solidaritätsgemeinschaften unterstützen vor allem ältere und sozial schwächer gestellte Menschen ehrenamtlich. Das Team des Innovationshauptplatzes steht dafür bereit, diesen Nachbarschaftsinitiativen ihre Arbeit zu erleichtern. Es werden zahlreiche Initiativen, Betriebe und Vereine unterstützt, ihre Hilfsangebote auf der Plattform einzupflegen und sich untereinander zu vernetzen. Vor allem jedoch für hilfesuchende Menschen bietet die Plattform eine direkte Möglichkeit zum Austausch.

Konkret bekommen die Nachbarschaftsinitiativen wie folgt Unterstützung:

  • Vernetzung von Hilfe suchenden Personen und Hilfe gebenden Organisationen
  • Zugang zu Computern, Druckern und Kopiermöglichkeiten
  • Anlauf- und Servicestelle zum Lösen akuter Probleme
  • Überblick der verschiedenen Hilfsangebote von Organisationen, Vereinen, Privatpersonen und Unternehmen auf www.innovationshauptplatz.linz.at
  • regelmäßige Videomeetings mit Nachbarschaftshilfen zur Koordination und Vernetzung
  • Plakate & Flyer mit Kontaktinformationen für Handelsunternehmen (z.B. Spar, Billa), GWG-HausbesorgerInnen, uvm.
  • Sammlung aller Angebote für Nachbarschaftshilfen wie Corona-Hotline für einsame Menschen
  • Online-Lernvideos mit Lerntipps für zu Hause
  • Planung der Unterstützung im „Distance Learning“, z. B. kostenlose Nachhilfe durch Studierende für Schülerinnen und Schüler
  • Tandem-Projekte, z. B. Spaziergehdienste
  • Auflistung der Apotheken mit Lieferdiensten
  • Initiativen und Hilfsangebote ausweiten

Die Plattform greift zudem auf ihr großes Netzwerk zurück. So ist etwa in den vergangenen Monaten die Zusammenarbeit mit Stakeholdern forciert worden. Infomaterial und Broschüren werden bei den Wohnungsgenossenschaften ( u.a. GWG, Neue Heimat) sowie durch die Ärztekammer für Oberösterreich aufgelegt und weiterverbreitet. So wird das Angebot sowohl digital als auch analog in die Bevölkerung kommuniziert und erreicht hilfsbedürftige Menschen auf allen Kanälen. „Ich danke den Initiatorinnen und Initiatoren sowie den zahlreichen hilfsbereiten Menschen für dieses hervorragende Engagement. Es zeigt sich, dass die Zivilgesellschaft in Linz großartig agiert“, ist der Linzer Bürgermeister Klaus Luger stolz.

Abschließend ersucht das Stadtoberhaupt die Bevölkerung, jetzt in jenen Stadtteilen und Siedlungen weitere Nachbarschaftshilfen zu gründen, wo es noch keine gibt: „Wenn sich die Menschen in ihren Stadtteilen und Siedlungen zusammenschließen, dann entsteht ein großes Ganzes. Die schwächeren und hilfsbedürftigen Menschen sollen nicht zu den Verlierern der Krise gehören. Ich lade Sie alle herzlich ein und ersuche darum, diese angebotene Plattform zu nutzen. Nur gemeinsam werden wir es schaffen, diese schwierige Zeit zu bewältigen.“

 

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