Leben & Stadt

Erstes Arbeitsjahr für die „Regenbogenstadt“ Linz Stadt

Linz setzt strukturelle und sichtbare Unterstützungsmaßnahmen für LGBTIQ*-Personen um

„Der Beitritt zum weltweiten Rainbow Cities Network im Vorjahr hat in Linz einen Prozess in Gang gesetzt, um koordiniert und strukturiert Unterstützung für die LGBTIQ*-Community zu leisten“, sagt Vizebürgermeisterin Tina Blöchl.

Im März wurde das dreiköpfige Linzer LGBTIQ*-Team vorgestellt, dem neben Tina Blöchl, die neue LGBTIQ*-Koordinatorin Patricia Kurz-Khattab und Peter Steinerberger von der Personalvertretung angehören. Ein Anliegen war von Beginn an die Einbindung aller themenrelevanten Vereine in Linz. Die Vereine HOSI, Courage, Eltern-Kind-Zentrum Regenbogenfamilie, VIMÖ & BILY, Aidshilfe, TSC Wechselschritt und YOUnited treffen regelmäßig mit der Stadt in einer Arbeitsgruppe zusammen, um die Umsetzung der gemeinsam erarbeiteten Maßnahmen voranzutreiben.

„Das Thema LGBTIQ* ist in Stadtpolitik und Verwaltung präsent. Wir haben dieses Jahr genutzt, um gemeinsam mit den Vereinen die konkreten Handlungsfelder zu eruieren und in einem Maßnahmenplan zu priorisieren. Gleichzeitig haben wir mit der Sensibilisierungsarbeit gestartet und unsere Solidarität mit der Community klargestellt“, so Vizebürgermeisterin Tina Blöchl.

Aufklärung

„Es ist mir wichtig, dass die Stadt Linz der Queer-Community Rückhalt von offizieller Seite bietet und so in der Gesellschaft eine Sensibilisierung für die spezifischen Herausforderungen schafft“, so LGBTIQ*-Koordinatorin Patricia Kurz-Khattab.

Ablehnung beruht oft auf Berührungsängsten. Die Stadt informiert daher in ihren Online-Kanälen und Druckwerken kontinuierlich über das Thema. LGBTIQ* wurde auf der Stadtwebsite, im Stadtmagazin Lebendiges Linz, auf der Plattform Linztermine und in einer eigenen Broschüre „queer in Linz“ verankert. Darüber hinaus standen die Vereine im August im städtischen Enter_tainer am Hauptplatz für Fragen zur Verfügung.
Die Stadt Linz hat den Anspruch im Bürgerservice sowie intern in den Abteilungen diskriminierungsfrei zu arbeiten. Neue Mitarbeiter*innen am Magistrat werden daher für das Thema sensibilisiert, insbesondere zum Schutz vor Mobbing am Arbeitsplatz. Darüber hinaus wurde die Online-Anwendung des Standesamtes für alle möglichen Trauungen und Partnerschaften adaptiert.

Im April 2022 verabschiedete der Gemeinderat eine Resolution gegen die Diskriminierung von Homosexuellen bei der Blutspende. Die Bundesregierung hat diesen Missstand mittlerweile behoben.

Sichtbarkeit

Eine weitere wichtige Säule ist die Sichtbarmachung von LGBTIQ* in der Öffentlichkeit. So wurden neue Regenbogen-Sitzbänke im Stadtgebiet aufgestellt und mehrere Regenbogen-Zebrastreifen markiert. Im Mai bepflanzten die Stadtgärtner*innen den Hauptplatz mit Blumen in Regenbogenfarben.

Während des Pride-Monat Juni sowie und am internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter-, und Transphobie wurden die Rathäuser mit einer LGBTIQ*-Fahne beflaggt. Rund um die 11. Linzpride am 25. Juni 2022 beflaggte die Stadt Linz die gesamte Landstraße mit Regenbogenfahnen. Die Linzpride ist das wichtigste Event der Community in der Stadt und zweitgrößte Pride-Parade Österreichs.

„Mir sind die täglichen Herausforderungen der LGBTIQ*-Community bewusst. Durch das Sichtbarmachen im öffentlichen Raum stellt sich Linz gegen Hass und Diskriminierung und fordert aktiv gesellschaftliche Toleranz ein“, so Blöchl abschließend.

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