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„Schluss mit gefährlicher Anschober-Ampel!“

Immer kurzfristiger wechselnde Farbenspiele führen bei einem Teil der Bevölkerung zu Panik, bei anderen mangels Verständnis zu Sorglosigkeit

Einmal mehr kritisch betrachtet Bürgermeister Klaus Luger das aktuelle Krisenmanagement der Bundesregierung, namentlich vor allem von Gesundheitsminister Anschober.

„Würde die schlagartige Veränderung der Ampelfarben auf den Straßenverkehr umgelegt, hätten wir längst eine Massenkarambolage“, so das Linzer Stadtoberhaupt. Eltern schulpflichtiger Kinder und Unternehmen mit MitarbeiterInnen aus verschiedenfärbigen Bezirken seien verunsichert und würden weitgehend sich selbst überlassen, weiß der Linzer Bürgermeister.

„Menschen, die den Zick-zack-Kurs der Regierung nicht mehr nachvollziehen können, entwickeln ein Gefühl der Sorglosigkeit. Das untergräbt die Moral und Disziplin in der Bevölkerung, wenn es wirklich wieder darum geht, ernstgemeinte Maßnahmen umzusetzen.“

Bürgermeister Klaus Luger

Darum appelliert der Linzer Bürgermeister einmal mehr, die Anschober-Ampel aus dem Verkehr zu ziehen und sich auf besonnene Sacharbeit statt farbenfrohe Öffentlichkeitsarbeit zu konzentrieren.

Zur Erinnerung: Am Abend des 3. September erfuhr die Öffentlichkeit, dass Linz gemeinsam mit drei weiteren Regionen auf Gelb geschaltet wird, wobei keine rechtlich verpflichtenden Maßnahmen damit verbunden waren. Sieben Tage später, am Abend des 10. September, erfolgte die Grün-Schaltung für Linz, während mehrere andere Bezirke auf Gelb schalteten. Wieder gab es keine konkreten, rechtsgültigen und zielgerichteten Vorgaben für diese Bezirke, dafür die Ankündigung von Verschärfungen für ganz Öste-reich. Gestern Abend, nur vier Tage später, erfolgt eine größtenteils gelb-orange Einfärbung des Bundesgebietes.

Wobei die gesetzlichen Grundlagen für die Anschober-Farbenshow immer noch fehlen, obwohl seit der Ankündigung der Einführung einer Ampel mehr als 70 Tage vergangen sind. Ärgerlich ist auch, dass die Informationen über die Ampelschaltung stets wie zufällig an die Medien durchzusickern, um tags darauf durch eine der zahlreichen Inszenierungs-Pressekonferenzen der Bundesregierung bestätigt zu werden.

„Was der Gesundheitsminister da treibt, wirkt fahrlässig und gefährlich!“

Bürgermeister Klaus Luger

Verwirrung in Schulen

Insbesondere für Eltern schulpflichtiger Kinder ist die derzeitige Art der Andeutungs- und Ankündigungspolitik der Bundesregierung mit rasant wechselnden Ampelfarben eine Zumutung: „Wie soll man sich da auf ein Schuljahr einstellen, wenn mittlerweile zwei Mal wöchentlich die Ampelfarben wechseln und noch immer nicht einwandfrei feststeht, was bei welcher Farbe wo geschieht?“ versteht Klaus Luger die Sorge vieler Eltern. Deren Verunsicherung zunimmt, wenn die Kinder einen anderen Schulbezirk besuchen: „Was bedeutet es, wenn ich in einem gelben oder gar orangen Bezirk wohne, meine Schule aber im besser eingestuften Nachbarbezirk liegt? Ich habe die letzte Ankündigung der Regierung so verstanden, dass nun auch Pendlerströme mit einbezogen werden sollen. Dann führt sich aber die vorab erklärte Zielsetzung der Ampel erst recht ad absurdum, denn eine differenzierte kleinräumige Bekämpfung des Virus kann ich dann beispielsweise im oberösterreichischen Zentralraum mit über 200.000 PendlerInnen vergessen“, so der Linzer Bürgermeister.

Rätselraten in der Wirtschaft

Auch Unternehmen klagen zusehends das Leid mit dem mangelhaften Krisenmanagement der Bundesregierung. „Was bedeutet das für einen Leitbetrieb wie FACC in Ried oder die AMAG in Braunau, wenn sich ihr Standort im ´grünen´ Innviertel befindet, ihre Belegschaft aber aus dem ´gelben´ Umland einpendelt?“ zitiert Luger die Fragestellungen. „Man wird nicht alles auf Homeoffice umstellen können, dann steht die Produktion still“, so Luger weiter. Die Unternehmen würden da wie die Menschen weitgehend sich selbst überlassen, wenn es um eine angemessene, besonnene Beurteilung der Lage geht

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