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111 Jahre LILO – eine Erfolgsgeschichte mit Zukunft

Mehr als zwei Millionen Fahrgäste: Rekord bestätigt eingeschlagenen Weg

Die Landeshauptstadt Linz repräsentiert mit 209.000 Arbeitsplätzen den wichtigsten Wirtschafts- und Beschäftigungsmotor des Bundeslands. Aufgrund dieser wirtschaftlich herausragenden Lage entwickeln die hier ansässigen Unternehmen seit jeher eine starke Sogwirkung auf Arbeitnehmer*innen. Aktuell werden mehr als die Hälfte der in Linz verfügbaren Arbeitsplätze von Pendler*innen besetzt. Eine herausragende Rolle nimmt dabei die Linzer Lokalbahn (LILO) ein, indem sie den einwohnerstarken Bezirk Linz-Land, allen voran Leonding, bis Eferding als Schnellbahnlinie S5 in Richtung Westen erschließt und darüber hinaus auch die Region bis Peuerbach und Neumarkt-Kallham einbindet. Die LILO, welche sich im Mehrheitsbesitz der Stadt Linz befindet, verzeichnete im vergangenen Jahr mit 2,06 Millionen Fahrgästen einen Rekord. Gezielte Investitionen und strategisch richtige Entscheidungen – etwa die Einbindung in die Nahverkehrsdrehscheibe Hauptbahnhof – machten es möglich, dass sich die Fahrgast-Zahlen seit Anfang der 1990er-Jahre verdoppelten.

Auch wirtschaftlich steht die LILO, die heuer ihr 111-jähriges Bestehen feiert, auf einem soliden Fundament. So erwirtschaftete das in die Unternehmensgruppe der Stadt Linz (UGL) eingegliederte Unternehmen im Geschäftsjahr 2022 einen Bilanzgewinn (inkl. Gewinnvortrag) von 1,85 Millionen Euro, wobei 551.000 Euro Jahresüberschuss verbucht wurden. Diese Mittel stellen eine wichtige Reserve dar.

Aktuell stehen die Weichen bei der LILO auf Zukunft: so investieren Bund und Land Oberösterreich zwischen 2021 und 2025 im Rahmen des 9. Mittelfristigen Investitionsprogrammes insgesamt 45 Millionen Euro – pro Jahr 9 Millionen Euro – in den Ausbau der Strecke sowie der Infrastruktur. Diese Mittel wurden gegenüber dem vorangegangenen Investitionsprogramm um 68 Prozent erhöht und dienen der Entlastung des Verkehrs im Zentralraum.

„Verantwortungsvolle Verkehrspolitik macht an Gemeindegrenzen nicht halt, weshalb die LILO für die Landeshauptstadt als wirtschaftlicher Leuchtturm des Bundeslandes seit jeher eine starke und verlässliche Partnerin im Öffentlichen Personennahverkehr darstellt. Die optimale Erreichbarkeit von Arbeitsplätzen ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor unserer Wirtschaft, weshalb die Landeshauptstadt als Mehrheitseigentümerin seit Jahrzehnten aktiv ihren Beitrag leistet. Als nächster Schritt wird die Vereinigung der LILO mit den S-Bahnlinien aus dem Mühlviertel durch das Stadtgebiet im Rahmen der Linzer Stadtbahn vorangetrieben“, erklärt Bürgermeister Klaus Luger.

„Die LILO ist nicht nur eine wichtige Säule für den Wirtschaftsstandort sowie für tausende Pendlerinnen und Pendler, sie ist auch eine der meistgenutzten Regionalbahnen Österreichs, die nicht zur ÖBB gehören. Ich bin überzeugt, dass die bevorstehenden Maßnahmen wie die Taktverdichtung sowie die Verlängerung der Fahrtstrecke über den Linzer Hauptbahnhof hinaus der 111-jährigen Erfolgsgeschichte zusätzlichen Schwung verleihen werden“, ist Aufsichtsratsvorsitzende Beate Gotthartsleitner überzeugt.

„Wir feiern unsere lange und erfolgreiche Betriebspartnerschaft mit der Linzer Lokalbahn. Für die Zukunft sind die Weichen gestellt, auch neue Streckenteile gemeinsam erschließen zu können – wenn alle an einem Strang ziehen“, stellt Ing. Helmut Zwirchmayr, Unternehmensbereichsleiter Infrastruktur (Stern & Hafferl Verkehr), fest.

Fahrgast-Rekord 2022

Die Linzer Lokalbahn verzeichnete im abgelaufenen Jahr 2022 mit 2,06 Millionen Fahrgästen einen neuen Rekord in ihrem 111-jährigen Bestehen. Mit diesem Wert wurde nach den Covid-bedingten Einbrüchen in den beiden Jahren davor sogar der hohe Wert von 2019 (2,02 Mio. Fahrgäste) übertroffen. Entgegen 2021 (1,62 Mio. Fahrgäste) konnte eine Steigerung von 27 Prozent erzielt werden. Beachtlich ist, dass seit dem Jahr 1986 die Frequenz um 174 Prozent gestiegen ist – in diesem Jahr übernahm der leider bereits verstorbene ehemalige LILO-Alleinvorstand FH-Prof. Univ.-Doz. Dkfm. Mag. Dr. Friedrich Klug die Geschäftsführung.

Positiv hat sich seit dem Jahr 2005 auch die Einbindung in die Nahverkehrsdrehscheibe Hauptbahnhof ausgewirkt, was eine Frequenzerhöhung von 19 Prozent mit sich brachte. Neben neuen Triebfahrzeugen spielten auch die Siedlungsentwicklung entlang der Strecke, die Intervallverdichtung im Auftrag des Landes Oberösterreich sowie laufende Investitionen in Infrastruktur und Benutzer*innenfreundlichkeit eine wesentliche Rolle.

Bilanzgewinn 2022, 9 Millionen Förderung von Bund und Land

Im Jahr 2022 verbuchte die LILO einen Bilanzgewinn von 1,85 Millionen Euro, der sich aus einem Gewinnvortrag von 1,3 Millionen Euro sowie einem Jahresüberschuss von 551.000 Euro zusammensetzt. Das Eigenkapital des schuldenfreien Unternehmens beträgt 8,1 Millionen Euro. Zusammen mit den Investitionszuschüssen auf öffentlichen Mitteln (55,3 Millionen Euro) wird der Wert des Anlagevermögens (55,9 Millionen Euro) mit 113 Prozent übertroffen, womit die „Goldene Bilanzregel“ – nämlich langfristiges Vermögen auch langfristig zu finanzieren – mehr als erfüllt wird.

Das Anlagevermögen setzt sich aus Aufwendungen für die Infrastruktur und aus dem Fuhrpark (14 Niederflur-Gelenktriebwagen) zusammen.

Der Bund und das Land Oberösterreich förderten im vergangenen Jahr mit insgesamt 9 Millionen Euro die notwendigen Investitionen und Erhaltungsaufwendungen zur Aufrechterhaltung des Betriebs sowie der Eisenbahnsicherheit.


Die Linzer Lokalbahn beförderte 2022 2,06 Millionen Passagiere. Foto: Stadt Linz/Dworschak

Investitionen halten LILO zukunftsfit: 45 Millionen bis 2025

Insgesamt 45 Millionen Euro stehen der LILO im Rahmen des Mittelfristigen Investitionsprogramms, welches von Bund, Land Oberösterreich und vom Vorstand der LILO unterzeichnet wurde, in den Jahren 2021 bis 2025 zur Verfügung. Somit werden pro Jahr Investitionen von neun Millionen Euro in die Modernisierung der Haltestellen und Bahnhöfe sowie in die Beschleunigung und Verbesserung des Fahrkomforts investiert.

Ab dem Jahr 2023 fallen dabei vergleichsweise große Investitionsmaßnahmen an – mit dem Umbau des Bahnhofs Alkoven beispielhaft sogar die größte (Folge-)Investition in der Geschichte der LILO. Diese Maßnahmen schaffen zwar die Grundlage für eine weitere Attraktivierung des Angebots und werden mittelfristig auch eine Steigerung der Fahrgastzahlen zur Folge haben. Während der Bauarbeiten ist jedoch – wie aktuell der Fall – mit einem marginalen Einbruch an LILO-Nutzer*innen aufgrund von Schienenersatzverkehr, längeren Fahrzeiten oder geänderten Abfahrtszeiten zu rechnen. Die Arbeiten im Bereich Alkoven gehen bis dato gut voran und sind bald abgeschlossen, womit der Schienenersatzverkehr endet und ein attraktiver Bahnhof mit P&R-Anlage entsteht.

In den kommenden zehn Jahren sollen unter anderem folgende wichtige Maßnahmen schrittweise abgewickelt werden:

  • Modernisierung von Bahnhöfen (derzeit v.a. Neu-Errichtung Bahnhof Alkoven mit neuer, multimodaler Park-and-Ride-Anlage sowie Bike-and-Ride-Anlage)
  • Anschaffung neuer Triebfahrzeuge schrittweise ab 2026
  • Verdichtung der Frequenz Linz-Eferding in Richtung 15-Minuten-Takt

Weichen stehen Richtung Zukunft

Zusätzlich an Bedeutung gewinnen wird die LILO im Rahmen der Realisierung der Linzer Regional-Stadtbahn. Am Hauptbahnhof ist eine Koppelung der S5 mit der S7 vorgesehen. Diese soll in weiterer Folge Gallneukirchen / Pregarten über die Universität und einen neuen Nahverkehrsknoten Urfahr-Ost im Bereich der Kreuzung mit der bestehenden Straßenbahn erreichen. Dieser als Regional-Stadtbahn bezeichnete Projektvorschlag folgt dem in Deutschland bewährten, so genannten „Karlsruher Modell“, welches Region und Stadt über eine Zweisystemstadtbahn miteinander verbindet. Fahrgäste werden dadurch möglichst ohne Umsteigen von außerhalb zu wichtigen Zielen in der Stadt befördert. Am geplanten Nahverkehrsknoten Urfahr-Ost treffen dann die S6 (Kleinzell / Mühlkreisbahnhof), die S7 (Gallneukirchen / Pregarten / Universität) sowie die S5 (Eferding) aufeinander.

Ein längerfristiges Ziel stellt darüber hinaus die Wiederbelebung der Aschacher Bahn dar, sprich die Verlängerung der Fahrstrecke ab Eferding nach Aschach. Hier geht es vor allem um die Elektrifizierung des acht Kilometer langen Streckenabschnittes Eferding-Aschach der ÖBB und die Adaptierung des Bahnhofes Eferding.

111 Jahre LILO – Festakt mit buntem Programm

Die Linzer Lokalbahn begeht ihr 111-jähriges Bestehen mit einem bunten Festakt mit Programmpunkten in Linz, Alkoven und Eferding (siehe Einladung in Beilage).

Am Freitag, 8. September, lädt die LILO um 19.30 Uhr zu „Stern-Stunden des Musicals“ in die Remise Eferding. Der Einlass startet um 18 Uhr; einige Restkarten sind noch unter www.floro.at erhältlich.

Der Samstag, 9. September, wartet mit einem dichten Programm für alle Interessierten und Festgäste auf:

  • Während des gesamten Jubiläumstages sind Fahrgäste zur Freifahrt eingeladen.
  • Um 9.30 Uhr findet am Hauptbahnhof ein musikalischer Auftakt statt. Nach den Festreden folgt die Abfahrt des Festzuges in Richtung Eferding um 9.55 Uhr.
  • Punkt 10.25 Uhr wird in Alkoven die neue Nahverkehrsdrehscheibe eröffnet. Auch hier wird dem Festzug ein musikalischer Empfang inklusive Festreden bereitet, ehe es um 10.44 Uhr weiter nach Eferding geht.
  • Hier findet in der Remise Eferding um 11 Uhr der eigentliche Festakt statt: Einlagen der Musikkapelle Eferding, Festreden, Bühnenshows, Musik und Unterhaltung. Als besonderes Highlight können Besucher*innen beim „Tag der offenen Tür“ an Führungen in der Remise, der Werkstätte und in der Schulungseinrichtung teilnehmen, historische und hochmoderne Eisenbahnfahrzeuge und Bahnhofsmodelle bestaunen. Darüber hinaus wird ein buntes Kinderprogramm mit Kinderbetreuung, Spielen, Tattoos, Malen und Hüpfburg geboten, ehe Magier „Maguel“ zur Zaubershow lädt.

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