Leben & Stadt

Wie funktioniert eigentlich Contact Tracing?

Ein Blick hinter die Kulissen in Linz

Eine Person infiziert sich und wird in weiterer Folge positiv auf das Corona-Virus getestet. Nach einem positiv gemeldeten Covid-19-Fall an die Behörde erhebt diese die persönlichen Daten, Beginn der Erkrankung, Symptomatik, Reiseanamnese, Kontakt zu erkrankten Personen und sowie die Kontaktpersonen der Kategorien 1 und 2. 

Drei Wege zum Tracing

  • Direkt durch die Hotline 1450 bzw. durch direkte Testanordnung durch Behörde
  • EMS-Meldungen: Meldungen werden direkt von den Testlaboren in das Epidemiologisches Meldesystem (EMS) eingespielt
  • Screening-Meldungen aus Flächentests in Schulen, Betrieben etc.

Wie arbeitet das Contact-Tracing-Team?

35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Linzer Gesundheitsbehörde arbeiten beinahe rund um die Uhr und an 7 Tagen pro Woche daran, um in der Landeshauptstadt Kontaktpersonen zu erheben und Infektionsketten aufzuspüren. Ein mehrsprachiges Erstkontaktteam bearbeitet täglich 200 bis 250 Verdachtsfälle per Telefon und per E-Mail:

  • 9 Mitarbeiterinnen
  • 7 Tage im Schichtdienst zwischen 7 und 18 Uhr
  • 6 Sprachen: Deutsch, Englisch, Türkisch, Serbokroatisch, Albanisch, Rumänisch

Wie werden Verdachtsfälle aufgenommen?

Die Stadt Linz nimmt als eine der ersten Städte mit der speziell programmierten Anwendung EMIL zur Aufnahme der Verdachtsfälle eine Vorreiterrolle ein. EMIL managt alle Verdachtsfälle, Kontaktpersonen und positive Fälle inklusive Daten. Das Programm hat Zugriff auf Meldedaten, Schuladressen und Seniorenzentren. Zudem generiert das Programm automatische Bescheidvorlagen der  Bezirksverwaltungsbehörde, E-Mails oder Arbeitgeberbescheide. Seit der Installation im Mai 2020 wurden bereits 20.000 Fälle via EMIL bearbeitet.

Mittels der neuen Webapplikation HOME CARE wird auf freiwilliger Basis per SMS oder Email Kontakt mit erkrankten Personen bzw. Personen in Heimquarantäne gehalten. Der eigene Gesundheitszustand und jener der familiären Kontaktpersonen kann somit täglich erhoben und der Behörde übermittelt werden. 300 Linzerinnen und Linzer haben bislang die App genutzt.

Corona-Virus in Linz aktuell

Mit Stand heute Freitag, 10.00 Uhr, sind 148 LinzerInnen aktiv Covid-19 positiv getestet. 588 Personen befinden sich vorsorglich zuhause in Quarantäne. Die Zahl der insgesamt bisher mit Covid-19-Infizierten liegt in Linz seit Ausbruch der Corona-Krise nun auf 1.368 Personen, davon gelten 1.202 Menschen wieder als genesen.

„Ein genaues Monitoring der gemeldeten Covid-19-Fälle durch unsere Gesundheitsbehörde ist ein wesentliches Instrument, um Cluster zu erkennen und das Virus einzudämmen. Ich bedanke mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die dafür tagtäglich so engagiert im Einsatz stehen.“

Bürgermeister Klaus Luger

 

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