Leben & Stadt

„Unsachliche Radikalisierung heizt nur das politische Klima auf!“

Bürgermeister Klaus Luger für Versachlichung der Debatte um Baulückenschluss am Freinberg

Ein Umwidmungsantrag im Gemeinderat erhitzt derzeit die Gemüter in Linz. „Ging es am Beginn um die Rettung des Minigolfplatzes, so sehen heute viele Menschen unrichtigerweise den ganzen Grüngürtel in Gefahr. Ich verstehe die Anrainer, die hier um den Blick ins Grüne fürchten. Ich habe aber kein Verständnis für die Radikalisierung, die bei diesem Thema im Netz um sich greift. Hier wird bewusst mit Halbwahrheiten das politische Klima aufgeheizt, das bringt uns nicht weiter“, so Bürgermeister Klaus Luger.

„Ich plädiere für eine Versachlichung der Diskussion: Fakten auf den Tisch, dann wird die Entscheidung der Mehrheit im Gemeinderat hoffentlich für alle nachvollziehbarer“, so Luger.

Fakt Nummer 1: Bruchteil statt „ganzer“ Grüngürtel

Linz hat eine Fläche von 100 km2 bzw. 100.000.000 m², davon sind mehr als 53 Prozent Grünland. „Das betroffene Grundstück hat eine Fläche von 5.000 m². Das entspricht 0,005 Prozent der städtischen Gesamtfläche und somit einem Zehntausendstel des Grünlandes in Linz“, erläutert Luger.

Fakt Nummer 2: Kein reines Grünland – Bebauung schon bisher möglich

Eine Bebauung des Grundstückes war schon bisher möglich, die Umwidmung ermöglicht nur die Schaffung von Wohnraum. „Mit der Änderung des Raumordnungsprogramms durch die Landesregierung ist das betroffene Grundstück nicht mehr Teil der regionalen Grünzone. Die bestehende Widmung `Grünland / Erholungsfläche Sport- und Spielfläche` ließe schon jetzt eine Verbauung zu, zum Beispiel für Gaststätten oder Tennishallen“, erklärt Luger. Wie groß eine solche Verbauung ausfallen kann, ist am Beispiel der Tennishalle an der Donaufeldstraße ersichtlich. „Da sind mir zusätzliche Wohnungen, unabhängig vom Errichter, lieber, da jedes neue Wohngebäude den Druck zur Schaffung von Wohnraum reduziert“, meint Bürgermeister Klaus Luger.

Fakt Nummer 3: Mehr Baulücke als Teil des Grüngürtels

„Die Luftaufnahme zeigt, dass sich das betroffene Grundstück inmitten der Wohnanlage Jungmairstraße-Roseggerstraße-Ziegeleistraße befindet, die größtenteils in den letzten 30 Jahren entstanden ist. Die Wohnbebauung Jungmairstraße-Roseggerstraße wird also nur zur Freinbergstraße hin verlängert und die Lücke geschlossen. Der Minigolfplatz wird auf die gegenüberliegende Seite, zum beliebten Ausflugsziel des Botanischen Gartens, dem Arboretum, verlegt“, erklärt Bürgermeister Klaus Luger. Den Einwänden des Naturschutzes, dass dies bei normaler Baulandwidmung Auswirkungen auf die Belüftungen haben können, wurde mit der Festlegung einer geringeren Geschoßzahl begegnet. „Dadurch sind Wohnbauten in ihrer Höhe beschränkt, und das ist gut so“, betont Bürgermeister Klaus Luger.

Verständnis für Anrainer, nicht für Radikalisierung und Hetze

Luger hat Verständnis für die BürgerInnen vor Ort. „Natürlich haben sich die Anrainer dort eingelebt und wollen keine Veränderung in ihrem Umfeld“, kann Bürgermeister Klaus Luger die Aufregung am Freinberg nachvollziehen. „Alarmierend finde ich allerdings die Radikalisierung, die mit diesem Thema stattfindet. Mich beunruhigt nicht nur, dass mit Halb- und Unwahrheiten agiert wird, Äpfel mit Birnen verglichen werden und der Blick auf die Gesamtentwicklung der Stadt völlig aus den Augen verloren geht.“

„Besonders erschreckend finde ich, wie insbesondere im Netz mittlerweile gegen verantwortliche Stadtpolitiker gehetzt wird. Unter dem Deckmantel des Klimaschutzes wird das politische und gesellschaftliche Klima in der Stadt aufgeheizt, das ist nicht gut für Linz. Darum appelliere ich an alle Beteiligten, zur Sachlichkeit zurückzukehren. Linz wird Klimastadt, auch wenn wir weiterhin die Möglichkeit für Menschen schaffen, sich hier anzusiedeln oder Arbeit zu finden. Die Gesamtbilanz muss stimmen.“

Bürgermeister Klaus Luger

 

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