Leben & StadtSozialesTop News

Im Gespräch: Karin Leitner, die neue Vizebürgermeisterin für Soziales und Sport

Angelobung im kommenden Gemeinderat

ALLES LINZ: Auf Karin folgt Karin. Wie oft haben Sie den Satz in den letzten Wochen gehört?

Leitner: *lacht* Mehrmals, ich finde ihn aber auch sehr sympathisch. Es ist mir eine große Ehre, dass ich die Ressorts von ihr übernehmen darf. Soziales und Sport sind zwei Kernaufgaben der Sozialdemokratie. Karin Hörzing hat in den letzten 12 Jahren vieles bewegt, das möchte ich weiterführen.

Was zum Beispiel?

Da gibt es vieles, aber konkret etwa das Linzer Sozialprogramm 2021. Damit wurde der Grundstein für eine innovative und zukunftsorientierte Sozialpolitik geschaffen. Mit zahlreichen Projekten, etwa die aufsuchende Elternsozialarbeit oder die Digitalisierung in den Pflegeberufen, haben wir eine Vorreiterrolle eingenommen und neue Wege in der Sozialpolitik beschritten. Diesen innovativen Charakter möchte ich auch bei künftigen Projekten beibehalten.

Soziales wird oftmals fälschlicherweise mit „Soziale Hängematte“ gleichgesetzt. Was entgegnen Sie hier?

Sozialpolitik ist so viel mehr. Das beginnt mit der Frage, ob mein Kind einen Platz in einer Krabbelstube hat oder nicht und welche Öffnungszeiten mir da als Eltern zur Verfügung stehen. Es geht weiter mit der Frage, welche Angebote wir Kinder und Jugendlichen bieten, die mit Problemen und Sorgen zu kämpfen haben und mündet schließlich darin, dass Linz der älteren Generation ein Altern in Würde ermöglicht, etwa in den Clubs Aktiv oder den Seniorenzentren. Und natürlich geht es um die Absicherung von Menschen, die aus irgendeinem Grund in Armut, Obdachlosigkeit oder eine andere Notlage geraten sind. Dazu stehen wir auch als Sozialdemokratie. Es ist uns wichtig, Menschen in Not zu helfen, aber Sozialpolitik unterstützt im Grunde alle Menschen von der Geburt bis ins hohe Alter, weil wir die soziale Infrastruktur für ihr tägliches Leben schaffen.

„Mein Herzblut wird in die Stärkung und Weiterentwicklung unserer sozialen Errungenschaften und breiten Sportangebote fließen – immer auf Augenhöhe und im Austausch mit den Linzer*innen.“

Soziales und Sport – sind das zwei Ressorts, die sich gut ergänzen?

Absolut. In den Sportvereinen zum Beispiel geschieht so viel mehr als „nur“ gemeinsames Sporteln. Da geht es Zusammenhalt, gegenseitige Unterstützung, Teamarbeit und darum, dass man sich auf andere verlassen kann. Da fällt mir mehr als nur eine Parallele ein. Sport ist außerdem gesund für Körper und Geist – die beste Prävention vor Krankheiten und psychischen Beschwerden. Ein leistbarer und möglichst leichter Zugang hat daher mehrfachen Nutzen und wird von uns gefördert.

Die LGBTIQ*-Agenden haben Sie ebenfalls übernommen. Warum ist das wichtig?

Leider gibt es immer noch zu viele Menschen, die aufgrund ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert werden. Das dürfen wir so nicht dulden, gegenseitiger Respekt ist die Grundlage für eine Gesellschaft, die zusammenhält.  Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit den Communities. In Linz haben wir zum Glück ein gutes Netzwerk, in dem ein guter Austausch möglich ist.

Sind Sie aufgeregt wegen der Angelobung im kommenden Gemeinderat?

Ja, aber es ist eine positive Aufregung. Ich freue mich einfach darüber, Teil eines großartigen Teams zu sein.

Wer wird am Donnerstag bei der Angelobung auf der Galerie sein?

Meine Mutter wird direkt nach der Schule mit meinen Söhnen kommen und auch mein Mann Armin wird schauen, dass er dabei sein kann. Auch meine Schwiegereltern aus dem Mühlviertel haben sich angekündigt, was mich sehr freut.

Karin Leitner (45) ist Juristin mit langjähriger Erfahrung im Konsumentenschutz und in der Sozialpolitik, seit 2025 auch Gemeinderätin in Linz. Sie verbindet berufliche Expertise im Rechts- und Sozialbereich mit aktivem politischem Engagement auf Gemeinde- und Parteiebene. Sie ist verheiratet, Mama zweier Söhne und lebt in Urfahr, wo sie auch Vorsitzende der SPÖ Steg-St. Magdalena ist.

Weitere Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"