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Altersgerechtes Wohnen in Linz

Neues Projekt der GWG und aktuelle Situation

So viel Betreuung wie notwendig, so viel Selbstständigkeit wie möglich – unter diesem Gesichtspunkt wurden in Linz zahlreiche altersgerechte Wohnungen errichtet. Gemeinsam mit der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts des Reconstructing-Projekts „Wimhölzel-Hinterland“ im Franckviertel wurden von der GWG nun weitere 28 altersgerechte Wohnungen realisiert.

Vor 23 Jahren wurden im Stadtteil Ebelsberg erstmals altersgerechte Senior*innen-Wohnungen übergeben. Zum ersten Mal wurde damals eine Wohnform für Senior*innen in Linz angeboten, die ein Höchstmaß an Selbstständigkeit der Bewohner*innen zuließ und gleichzeitig Sicherheit im Notfall garantierte. Die Zahl der altersgerechten Wohnungen ist seither kontinuierlich bis auf den nunmehrigen Höchststand angewachsen.

„Die Landeshauptstadt Linz ist damit nicht nur im Hinblick auf ihre Kinderbetreuung top, sondern auch in Bezug auf Wohnformen für überwiegend ältere Menschen. Diese Generation ist heute auch im höheren Alter noch sehr mobil. Das altersgerechte Wohnen mit kleineren, gemütlichen und somit „überschaubaren“ Wohneinheiten ermöglicht es älteren Menschen, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden zu leben“, betont Seniorenreferentin Vizebürgermeisterin Karin Hörzing die Vorteile des Altersgerechten Wohnens.

„Die Versorgung des Linzer Stadtgebiets mit inklusiven Wohnformen für ältere Menschen ist dank einer vorausschauenden Stadtplanung flächendeckend und verteilt sich auf 26 Standorte. So sorgen wir für eine Vielfalt des Wohnens, die den Linzer*innen die Wahl ihrer bevorzugten Wohnform ermöglicht. Auch bei allen anstehenden Projekten wie etwa der Stadterweiterung im Linzer Süden werden wir dem Bedarf an altersgerechten Wohnungen weiterhin großes Augenmerk schenken“, ergänzt Planungsreferent Stadtrat Dietmar Prammer.

„Mit der Fertigstellung der 28 altersgerechten Wohneinheiten setzt die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz erneut Akzente zur bedarfsgerechten Versorgung älterer Menschen. Die GWG hat beim Angebot altersgerechter Wohnungen in Linz eine Führungsrolle und wird – ebenso wie bei der Unterstützung aller Bewohner*innen im Rahmen des Projekts Wimhölzel-Hinterland – ihrer sozialen Verantwortung als gemeinnütziges Wohnbauunternehmen gerecht“, unterstreichen die GWG-Direktoren Mag. Nikolaus Stadler und Wolfgang Steiger.

Im ersten Bauabschnitt des Reconstructing-Wohnprojekts des GWG wurden 101 Wohnungen an der Ing.-Stern-Straße errichtet, davon 28 altersgerecht ausgeführt. Foto: GWG Linz

Im ersten Bauabschnitt des Reconstructing-Wohnprojekts der GWG wurden 101 Wohnungen an der Ing.-Stern-Straße errichtet, davon 28 altersgerecht ausgeführt. Foto: GWG Linz

Vielfältige Vorteile des altersgerechten Wohnens

Die „ältere Generation“ von heute ist – nicht zuletzt durch die steigende Lebenserwartung – in vielen Belangen mobiler als in den vergangenen Jahrzehnten. Sie ist zudem häufig imstande, ihren Haushalt noch selbst zu führen. Die Unterbringung in stationären Einrichtungen erfolgt daher viel später als in der Vergangenheit. Senior*innen sollten jedoch die Sicherheit haben, dass im Notfall Pflegedienste zur Stelle sind. Genau in diesem Bereich setzt das Angebot für altersgerechtes Wohnen an.

Die Zuteilung von betreubaren oder altersgerechten Wohnungen in Linz erfolgt – so wie bei der GWG – durch ein entsprechendes Vergabesystem. Zielgruppe sind Personen, die ohne das Angebot einer betreubaren oder altersgerechten Wohnung möglicherweise einen Heimplatz in Anspruch nehmen müssen, also:

  • Menschen ab einem Alter von 70 Jahren,
  • Menschen ab einem Alter von 60 Jahren mit mangelhaftem, nicht altersgerechtem Wohnstand,
  • Menschen mit leichtem bis mittlerem Pflegestand (Pflegegeldbezug, Rollstuhlfahrer*innen),
  • Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen,
  • Menschen, die über Empfehlung der mobilen Dienste aufgrund einer besonderen sozialen Situation vorgeschlagen wurden.

Das altersgerechte Wohnen bietet zahlreiche Vorteile:

  • Man verbleibt meist im gewohnten Umfeld bzw. Stadtviertel; bestehende soziale Kontakte gehen nicht verloren.
  • Eigene barrierefreie Wohnung – die Privatsphäre bleibt gewahrt.
  • Die Selbstbestimmtheit bleibt erhalten.
  • Aktive Lebensgestaltung – selbstständige, sinnerfüllte Tagesgestaltung und eigenständige Lebensführung.
  • Unterstützung und Betreuung für individuelle Bedürfnisse.
  • Pflege im Bedarfsfall – Zusammenarbeit mit örtlichen mobilen Diensten.
  • Altersgerechtes Wohnen bietet Sicherheit und ist zudem schon allein auf Grund der überschaubaren Wohnungsgrößen kostengünstig und somit gut leistbar.
  • Es besteht die Möglichkeit der Tagesbetreuung.

Die Errichtung von altersgerechten Wohnungen in Linz erfolgte bzw. erfolgt vor allem an möglichst zentralen Standorten, bei denen eine gewisse Nähe zu Pflegestützpunkten und Hilfseinrichtungen bzw. auch zu Nahversorgern gegeben ist. Auch eine gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel ist für die Standortwahl wichtig.

Beratung durch Sozialberatungsstellen „Kompass“

Die Beratung über die zur Verfügung stehenden Standorte und die laufenden Projekte des altersgerechten Wohnens in Linz erfolgt im Rahmen von Informationen über regionale Hilfsangebote (wie mobile Betreuung und Hilfe, Beratung und bei Bedarf Anmeldung für Linzer Senior*innenheime etc.) hauptsächlich über die Linzer Sozialberatung Kompass mit ihren vier Außenstellen (Nord, Ost, Süd und Auwiesen). Kompass informiert auch über alle Anbieter*innen des altersgerechten Wohnens (Wohnbauträger, Caritas, Kreuzschwestern, Diakoniewerk, …) und Hilfsorganisationen für mobile Dienste.

Sieben Anbieter*innen mobiler Dienste

Betreutes/Betreubares Wohnen und Altersgerechtes Wohnen sind unterschiedliche Angebote: Bei der Zuweisung einer betreubaren Wohnung besteht u.a. die Verpflichtung, die Betreuung durch die betreuende Institution (Rotes Kreuz, Arbeiter-Samariter-Bund, Verein Miteinander) zu übernehmen, bei altersgerechten Wohnungen ist dies jedoch nicht zwingend.

In den Wohnungen werden die mobilen Dienste durch die Volkshilfe, die Caritas, den Arbeiter-Samariterbund, das Rote Kreuz, das Oberösterreichische Hilfswerk, die Evangelische Diakonie und den Verein Miteinander angeboten.

GWG ist beim Angebot „Nummer 1“

Das Angebot an derzeit verfügbaren seniorengerechten Wohnungen wurde seit dem Jahr 2000 (Ebelsberg/Sennweg) kontinuierlich ausgebaut. Es ist nun flächendeckend in allen Stadtteilen verfügbar und umfasst bereits 26 Standorte. Die größte Anbieterin an Wohneinheiten ist die GWG Linz mit insgesamt 315 Wohnungen, gefolgt von der Baureform Wohnstätte mit 74. Die WAG und die Caritas liegen mit 55 und 54 Wohnungen fast gleichauf.

Manche Wohnungen werden noch unter dem ursprünglichen Konzept des betreubaren Wohnens angeboten. Hierbei gibt es eine Größenbeschränkung der barrierefreien Wohnung auf 50 Quadratmeter Wohnfläche. Ein Vorteil sind die vorhandenen Gemeinschaftsräume für Feste und Feiern, die das Zusammenleben unterstützen und fördern. Betreubares Wohnen kann in Anspruch genommen werden ab einem Alter von 60 Jahren mit mangelhaftem, nicht altersgerechtem Wohnungsstandard, ab einem Alter von 70 Jahren jedenfalls mit leichtem bis mittlerem Pflegebedarf.

Die Anmeldung für das betreubare Wohnen und für die altersgerechten Wohnungen erfolgen über die jeweiligen Bauträger bzw. freien Träger. Weiters sind dort auch Informationen über die angebotenen Leistungen und Kosten erhältlich.

Wimhölzel-Hinterland

Die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz (GWG) erneuert und saniert im Rahmen des großangelegten Reconstructing-Projekts Wimhölzel-Hinterland im Franckviertel  mehr als 400 Wohneinheiten. Die erste Bauetappe mit 101 Wohneinheiten wurde heuer abgeschlossen, und die neuen Mieter*innen konnten ihre neuen Wohnungen bereits im September beziehen. Dabei wurden auch 28 Wohnungen speziell für ein altersgerechtes Wohnen gestaltet, die das Engagement der Stadt für ein vielfältiges und sozial integriertes Wohnumfeld für Menschen aller Generationen zeigen. Neben dem Angebot an altersgerechten Wohnungen entwickelt sich das Franckviertel mit dem Wimhölzel-Hinterland auch zu einem beliebten und attraktiven Stadtteil vor allem für junge Familien. Die Umsetzung des zweiten Abschnittes im Bereich Memhardstraße/Schreberstraße soll noch dieses Jahr starten. Im Zuge eines kooperativen Verfahrens waren die Bewohner*innen der Gebäude in den vorausgehenden Planungsprozess miteingebunden.

Am 21. Oktober fand das Übergabefest des ersten Bauabschnittes vom Wimhölzel-Hinterland statt. 101 Wohnungen wurden offiziell übergeben. Foto: GWG / Werner Harrer

Am 21. Oktober fand das Übergabefest des ersten Bauabschnittes vom Wimhölzel-Hinterland statt. 101 Wohnungen wurden offiziell übergeben. Foto: GWG / Werner Harrer

Stets Up to Date auf www.linz.at

Die Zahlen bezüglich des betreubaren/altersgerechten Wohnens werden jährlich seitens der Stadtforschung in Zusammenarbeit mit dem Geschäftsbereich Soziales, Jugend und Familie der Stadt Linz erhoben bzw. upgedatet.

Der Link zu den aktuellen Zahlen (Stand: 01/23) ist auf www.linz.at unter Zahlen – Betreubares Wohnen | Stadt Linz zu finden.

Fertiggestellte Projekte:

Betreubare Wohnungen
Bezeichnung
Adresse Wohnungen
GWG Bethlehemstraße 33 32
Rudolfstraße I – GWG Rudolfstraße 8-12 28
Rudolfstraße II – GWG Rudolfstraße 8a 44
Lenaupark – Baureform-Wohnstätte Hamerlingstraße 38 15
Ebelsberg – WAG Sennweg 2 18
Samariterbund Ferihumerstraße 17 32
Baureform-Wohnstätte Haselgrabenweg 1 15
Lebensoase Keimelmayrgut – WAG Kaplitzstraße 2 37
Kolpinghaus Gesellenhausstraße 1-7 6
Seniorenwohnhaus Karl Borromäus Harrachstraße 23 15
GWG Hochwangerstraße 3-5 32
GWG Dürerstraße 23-25 26
VLW Karl-Steiger-Straße 15 33
GWG Falterweg 23 25
Haus für Senioren, Diakoniewerk Körnerstraße 34 5
Seniorenwohnanlage Am Steinbühel, Caritas Am Steinbühel 29a 12
Lebensoase Hummelhof, WAG/Volkshilfe Maderspergerstraße 22 15
Wohnen mit Service der Kreuzschwestern Linz Stockhofstraße 2 18
Wohnpark Diakonissen Linz, WAG Weißenwolffstraße 13 21
Caritas, Wohnen am Froschberg Leondinger Straße 16 27
GWG Muldenstraße 3a 50
Kolping Stadtoase Auerspergstraße 14 39
GWG, Liebigstraße I Liebigstraße 26a und 26b 51
Baureform-Wohnstätte Grestenbergerstraße 30 44
Elisabethinen Harrachstraße 21 28
GWG Wimhölzel Hinterland 28
Summe 696

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