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Meilensteine 2019: Linz hat erstmals 208.000 EinwohnerInnen

Von Brücken über Stadien bis zu Öffis und einer Innovations-Offensive

2019 war in vielerlei Hinsicht ein richtungsweisendes Jahr. Wichtige Weichenstellungen für eine positive Zukunftsentwicklung sind erfolgt.Trotzdem die EinwohnerInnenzahl eine historische Höchstmarke erreicht hat, flacht das Bevökerungswachstum ab und nimmt so etwas Druck von der Stadtentwicklung.

„Grundvoraussetzung für die positive Weiterentwicklung ist eine weitere Konsolidierung der Stadtfinanzen. Wir haben soeben im Gemeinderat ein Doppelbudget für die Jahre 2020 und 2021 beschlossen. Besonders wichtig für die Zukunft ist aber eine gerechtere Finanzbeziehung zum Land, wofür ich mich weiter einsetzen werde.“

Bürgermeister Klaus Luger

Voestbrücke „im Rohbau“ fertig

Mit zwei Bypassbrücken verstärkt die ASFINAG aktuell die Voestbrücke. Die Fertigstellung des ersten Brückenzwillings ging 2019 in großen Schritten voran, ebenso nimmt die zweite Brücke bereits deutliche Konturen an. „Mit der Inbetriebnahme der beiden Bypässe ab Juni 2020 werden dann zahlreiche PendlerInnen von der Entflechtung der Verkehrsströme profitieren“, sagt Bürgermeister Klaus Luger. Mit täglich mehr als 100.000 Fahrten zählt die Voestbrücke zu den stärkst befahrenen Straßen in Linz.

Die 4. Linzer Donaubrücke wird endlich Realität

Vor fast 50 Jahren ist die Idee erstmals entstanden, nun wird sie endgültig in die Tat umgesetzt. Der Baubeginn der 4. Linzer Donaubrücke ist der Startschuss für den Westring. „Mit dem Baubeginn für die 4. Donaubrücke geht ein lange ersehnter Wunsch eines Großteils der Linzer Bevölkerung in Erfüllung“, sagte Bürgermeister Klaus Luger anlässlich des ersten Ankers, der zu Beginn des Jahres auf der südlichen Donauseite gesetzt wurde.

Neue Donaubrücke Linz: Trotz Verzögerung geht Baufortschritt zügig voran

Die Tiefbauarbeiten für die Neue Donaubrücke Linz an Stelle der Eisenbahnbrücke sind abgeschlossen. Dies betrifft insbesondere die aufwendig herzustellenden Pfeiler in der Donau, den Vorlandpfeiler, die beiden Widerlager, die Stützmauern Richtung Hafenstraße und den Straßenbau, die ein Drittel der gesamten Bauleistungen ausmachen.

Auf Grund eines Planungsfehlers des Architekturbüros ergibt sich jedoch ein Mehrbedarf von zirka 500 Tonnen Stahl, ein höheres Schweißnahtvolumen und kritische Arbeiten, die nicht in den Wintermonaten durchgeführt werden können. Dies führt leider zu einer Bauzeitverschiebung von gesamt etwa zwölf Monaten und zu Mehrkosten. Ein Bonus-System soll die Fertigstellung der Brücke bis zum Schulbeginn 2021 gewährleisten. Die Stadt Linz hat gegen die Verursacher der Kostenüberschreitung bereits den Rechtsweg beschritten, um die SteuerzahlerInnen möglichst schadlos zu halten. Im Herbst 2020 sollen die beiden Brückenbögen über Wasser eingeschwommen werden, parallel wird auf dem in Urfahr gelegenen Donauufer der Brückenbogen über Land errichtet.

Entscheidung für Stadtbahn und „O-Buslösung“

Gemeinsam mit dem Land Oberösterreich wurde entschieden, an Stelle der zweiten Straßenbahnachse eine Stadtbahnlösung in Kombination mit O-Buslinien auf der Trasse der ursprünglich geplanten 2. Schienenachse auszuarbeiten.

„Es ist die bessere Lösung, weil sie rascher und leichter umgesetzt werden kann“, begründet Bürgermeister Klaus Luger diese Entscheidung. Die Stadt Linz soll sich zu 20 Prozent an den Infrastrukturkosten der Stadtbahn beteiligen. Auf der Stadtbahnachse sollen künftig die S 6 Mühlkreisbahn und die geplante S 7 Gallneukirchen/Pregartner Stadtbahn unterwegs sein. Beim Gasthaus Lindbauer wird ein Umstiegsknoten eingerichtet. Die O-Bus-Linie soll beim Mühlkreisbahnhof oder im Bereich Karlhof starten und dann wie die Stadtbahn über die neue Donaubrücke geführt werden. Weiters ist die Streckenführung über die Hafenstraße und die alte City-S-Bahn-Trasse bis zur Derfflingerstraße geplant.

Neue Buslinien attraktivieren ÖV-Angebot

Zu den wichtigsten Ausbauplänen der Linz AG Linien zählen die direkten öffentlichen Verkehrsverbindungen zwischen Urfahr, dem Industriegebiet am Hafen sowie Ebelsberg und Pichling durch die neuen Buslinien 13 und 14. Diese sollen mit 18 Meter langen Elektro-Hybridbussen fahren. Als Ausgangspunkt der Linie 13 mit der Endhaltestelle Pichlingersee ist der Mühlkreisbahnhof vorgesehen. Die Schnellbus-Linie 14 beginnt im Hafen und verläuft via Umfahrung Ebelsberg zum Bahnhof Ebelsberg.

Ausbau der tim-Mobilitätsknoten

Der Ausbau der neuen Mobilitätsknoten von „tim Linz – täglich. intelligent. mobil“ trägt dazu bei, unterschiedliche Verkehrsmittel miteinander zu verknüpfen. Nach der Eröffnung von drei tim-Mobilitätsknoten am Hauptplatz, an der Wiener Straße und bei der Johannes-Kepler-Universität eröffnen 2020 weitere Standorte in der Grünen Mitte sowie bei der Tabakfabrik. Bis Ende 2021 sollen im Stadtgebiet insgesamt neun tim-Standorte errichtet werden.

Neue Ausstellung im AEC

Ohne Beteiligung von Land und Bund finanzierten die Stadt Linz (2,5 Millionen Euro) und Ars Electronica (1,5 Millionen Euro) die Neuerfindung des Museums der Zukunft. Seit 30. Mai warten neue Vermittlungsformate auf die BesucherInnen. In einem neuen BioLab kann ausprobiert werden, wie sich Erbgut mit der Genschere CRISPR/Cas9 verändern lässt, es wird gemeinsam mit neuen TechtrainerInnen an selbstfahrenden Autos geschraubt und es können Roboter programmiert werden. Ein großer Bereich beschäftigt sich mit dem Thema „Global Shift – Leben im Anthropozän“ und dem Weltall.

Naherholungsgebiet Pichlinger See bleibt unangetastet

Zu einem positiven Abschluss gelangte 2019 das gemeinsame Anliegen für den Erhalt des Naherholungsgebietes am Pichlinger See. „Das gemeinsame Handeln von Stadt und Land mit den VertreterInnen der BürgerInnen-Initiative hat dazu geführt, dass die Mitbestimmungsmöglichkeiten der LinzerInnen gewahrt bleiben, der Stadt aber eine mindestens eine Million Euro teure BürgerInnenbefragung erspart bleibt“, fasst Bürgermeister Klaus Luger die Ereignisse des Sommers zusammen.

Durch die Pläne des Infrastruktur-Sport-Pakets in Kooperation mit dem Land Oberösterreich und der darin vorgesehenen Übersiedlung des LASK auf die Gugl bleibt das Naherholungsgebiet Pichlinger See zur Gänze erhalten. Mit bis zu 40.000 Badegästen an Spitzentagen und zahlreichen SpaziergängerInnen auch in der kalten Jahreszeit zählt der See zu den beliebtesten Freizeitflächen in Linz.

LASK kehrt auf Gugl zurück – Stadionneubau für Blau-Weiß Linz

„Im Sommer 2019 wurden auch in sportlicher Hinsicht in Linz Weichen gestellt: Der Linzer Bundesliga-Klub LASK wird in das Stadion auf die Gugl zurückkehren. Für geschätzte 50 Millionen Euro soll dort ein 16.500 Sitzplätze fassendes, länderspieltaugliches, reines Fußballstadion entstehen“, sagt Klaus Luger. „Das bestehende Donauparkstadion des FC Blau-Weiß wird ebenfalls neu gebaut“. Dies ergaben Gespräche der Stadtspitze mit dem Land Oberösterreich. Nachdem der LASK das alleinige Nutzungsrecht für die Gugl erhält, wird der Verein FC Blau-Weiß Linz das Donaupark-Stadion mit Hilfe von Stadt und Land neu bauen.

Stadtentwicklung Post City

In Bahnhofsnähe entsteht in den kommenden zehn Jahren ein neuer Vorzeigestadtteil von Linz, die Post City auf dem Areal des ehemaligen Postverteilerzentrums. Elf Baukörper werden errichtet. Es entstehen 40.000 Quadratmeter urbaner Lebensraum mit Büros, Wohn-, Geschäfts- und Erholungsflächen.

Alkoholverbot am Hessenplatz hat sich bewährt

Bereits im Jänner 2019 konnte festgestellt werden, dass die vom Linzer Gemeinderat beschlossene ortspolizeiliche Verordnung für ein Alkoholverbot am Hessenplatz wirkt. Die Lage in dem innerstädtischen Park hat sich beruhigt und die Statistiken des Linzer Ordnungsdienstes zeigten einen markanten Rückgang von Beanstandungen. Eine völlige Umgestaltung des Parks erscheint deshalb nicht mehr notwendig, weshalb man sich für eine „Light-Version“ entschied, die teilweise bereits umgesetzt ist. Das Alkoholverbot wurde bis auf weiteres verlängert. Die weiteren Verdrängungsprozesse Richtung Südbahnhof konnten nach einer Sicherheitskonferenz durch die Zusammenarbeit von Polizei und Sozialarbeitern entschärft werden.

Sicherheitskonferenz und Suchtgiftstrategie

Weitere Maßnahmen zur Verbesserung des Sicherheitsempfindens der Bevölkerung waren eine Sicherheitskonferenz am 18. November 2019, bei der gemeinsame Lösungen zur Problematik „Gewalt seitens Jugendlicher“ ausgearbeitet wurden. Mit einbezogen waren dabei die Polizei sowie Vertreter aus der Sozial- und Migrationsarbeit.

Vor allem eine bessere Vernetzung von Behörden, Stadt, Polizei und Sozialeinrichtungen kann hier zu einer Lösung beitragen. Parallel werden Strategien und Maßnahmen gegen den Suchtgiftmissbrauch erarbeitet. Durch noch stärkere Aufklärung über die Gefahren von Suchtmitteln jeglicher Art und Hilfe zur Selbsthilfe sollen in diesem Bereich Erfolge erzielt werden.

Linzer Innovations-Hauptplatz startet durch

Seit dem Sommer 2019 bündelt die Stadt ihren Innovationsschwerpunkt im Linzer Innovations-Hauptplatz. Mit der Eröffnung dieser Einrichtung im Sommer 2019 wurden die Voraussetzungen für die Umsetzung und Weiterentwicklung des Innovationsprogrammes der Stadt Linz geschaffen. Dieses Programm beinhaltet 35 Handlungsansätze. Davon befinden sich derzeit elf Projekte in Umsetzung sowie weitere zehn Maßnahmen in der Konzeptionierungsphase. Neben den Handlungsansätzen des Innovationsprogrammes erfolgte auch der Start der Planung von sechs weiteren Innovationsprojekten. Zu den Aufgaben des Innovationsbüros zählt nicht zuletzt auch die Bewerbung von Linz als europäische Innovationshauptstadt.

Chatbot „Frag ELLI!”

Linz ist eine der ersten Städte, die einen Chatbot, die Online-Assistentin „ELLI“, zur Kommunikation mit den BürgerInnen eingeführt hat. Seit Juli 2019 können Bürgerinnen und Bürger ihre Fragen unter fragelli.linz.at jederzeit per Chat stellen. Der Chatbot antwortet in Echtzeit. Mit ausgewählten Themenbereichen, wie etwa Pass- und Meldewesen, Haustiere, Parken, Veranstaltungsterminen und Fahrplanauskünften wurde gestartet. Das Portfolio wird nun ständig erweitert. Aktuelle Nutzungszahlen zeigen, dass das digitale Angebot der Stadt Linz durchaus angenommen wird. Wöchentlich werden bis zu 1.000 Nachrichten geschrieben.

L.I.N.Z. – lebenswert, innovativ, naturnahe, zusammen-zufrieden

Die aktuelle Wahrnehmung der Marke Linz und damit die Ergebnisse der Online-Umfrage spielen eine wichtige Rolle bei der Neuausrichtung des Stadt-Images. Deshalb wurde ein umfangreich angelegter City Branding-Prozess gestartet, um unterschiedlichste Inputs zu einer neuen Markenstrategie zu formen. Neben einer Image-Umfrage fanden mehrere Workshops mit dem Stadtsenat und wichtigen Linz-Playern aus Wirtschaft, Kultur, Sozialbereich etc. statt. Etwa 100 Expertinnen und Experten nahmen an den Veranstaltungen teil. Linz soll sich als lebenswert, innovativ, naturnahe und zusammen-zufrieden präsentieren.

Neuorientierung der Kulturförderung – Mehr Mittel für die „Freie Szene“

Im Sinne einer „Kultur für alle“ und einer Teilhabe aller Menschen und Gruppen konnten bereits in der Vergangenheit wichtige Projekte, von der Neuausrichtung des Förderpreises „Stadt der Vielfalt“ bis zu mehrsprachigen und interkulturellen Vermittlungsangeboten für verschiedene Zielgruppen umgesetzt werden. Für die Zukunft gilt es nun, den bisher erfolgreich beschrittenen Weg einer offenen Kulturstadt weiter abzusichern und zu intensivieren. Im Besonderen kommt es darauf an, neben der Unterstützung neuer Formate (etwa im Bereich der „Digitalen Kunst“), die Entwicklung des freien Kunst- und Kulturschaffens für die Zukunft zu sichern. Dieses Anliegen ist im Linzer Kulturentwicklungsplan ein sehr wichtiges Thema. Aus dieser Intention heraus wird nun im kommenden Jahr das für heuer budgetierte Fördervolumen für die Freie Kunst- und Kulturszene von 1,9 Millionen Euro beträchtlich erhöht, und zwar um 250.000 Euro. „Vom Basiswert 2019 ausgehend, bedeutet das eine Erhöhung der Kulturförderung für die ,Freie Szene‘ um 13 Prozent. In Zeiten des Sparens geht Linz bei der ,Freien Szene‘ den umgekehrten Weg“, begründet Bürgermeister Klaus Luger die entsprechende Budgetumschichtung.

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