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Klimamaßnahmen in Linz steuern und beschleunigen

Erstes Sonderheft der Klimastabsstelle 

Big picture globale Klimakrise, Zwischenevaluierung der Linzer Klimastrategie zum 3. Quartal 2021, 15 weitere Maßnahmenvorschläge für Linz, Praxiseinblicke in die Klimakoordination – diese und zahlreiche weitere Inhalte sind nun im ersten Sonderheft der Klimastabstelle informativ und niederschwellig aufbereitet. Primär besitzt das Sonderheft die Funktion, die notwendige Entwicklung von Linz zur klimaneutralen und anpassungsfähigen Industriestadt für alle interessierten BürgerInnen, die Unternehmensgruppe Linz und den Magistrat zu veranschaulichen und greifbar zu machen. 

„Linz hat sich zur saubersten Industriestadt, zur sozialen Friedensstadt und schließlich zur Europäischen Kulturhauptstadt entwickelt. Dabei hat das Eine nie das Andere abgelöst. Durch einen vielseitigen Maßnahmenkatalog für Klimaschutz und für Anpassungen an den Klimawandel bereitet sich Linz seit 2020 vor, zu einer klimaneutralen Stadt zu werden“, so Bürgermeister Klaus Luger.

Für Luger ist klar, dass mit der Klimastabsstelle die ersten Weichen auf dem Weg zur Umsetzung der Maßnahmen gestellt sind: „Mit der dort ansässigen Expertise wissen wir, die richtigen und konkreten Strategien umzusetzen.“

„Es muss unser Ziel als Stadtregierung sein, dass wir wirklich alles unternehmen, um ein grünes und klimagerechtes Linz mit Job- und Zukunftschancen für alle zu schaffen. Das Bekenntnis, dass sich die Stadt Linz bis zum Jahr 2025 für den Titel „Grüne Hauptstadt Europas“ bewerben wird, soll uns dabei helfen, den umfassenden und notwendigen Transformationsprozess unserer Stadt in Richtung Klimaneutralität gemeinsam zu gestalten. Hier spielt natürlich auch die Klimastabstelle eine wichtige Rolle, da sie die Geschäftsbereiche in ihren Klimaaufgaben unterstützt und den Klimafonds und sowie Klimabeirat der Stadt Linz betreut“, so Umweltstadträtin Mag.a Eva Schobesberger

Klimadiskurs in der Stadt Linz

Damit die Transformation von Linz zur klimaneutralen und anpassungsfähigen Industriestadt bis spätestens 2040 erfolgreich gelingen kann, braucht es eine von vielen AkteurInnen akzeptierte sinnstiftende Vision sowie ausreichend Mut für die nötigen Veränderungen.

„Das erste Sonderheft der Klimastabsstelle ist mehr als nur eine weitere Broschüre. Es ist ein wichtiges Grundlagendokument für die weitere Klimaarbeit der Stadt Linz, weil es den notwendigen Überblick gibt und den Weg zur Klimastadt zwischenevaluiert. Außerdem soll es eine Inspirationsquelle für politische EntscheidungsträgerInnen und BürgerInnen sein“, betont Klimakoordinator Oliver Schrot.

Die Klimastabsstelle möchte deshalb mit dem ersten Sonderheft den aktuellen politischen und öffentlichen Klimadiskurs in der Stadt Linz weiter anstoßen. Das Sonderheft hat vier konkrete Zielsetzungen, die auch dessen Aufbau mitbestimmen:

  1. Die Risiken und vor allem die Chancen des menschengemachten Klimawandels sollen möglichst allen LinzerInnen bewusstwerden. Eine intensivere Auseinandersetzung mit der globalen Klimakrise, ihren lokalen Ausprägungen, mit Klimaschutz und Klimawandelanpassung sowie die Zusammenarbeit auf allen gesellschaftlichen Ebenen sind dabei Grundvoraussetzungen.
  2. Der aktuelle Umsetzungsstand der Handlungsübersicht der 1. Linzer Klimastrategie zum 3. Quartal 2021 wird im Sonderheft erstmalig einer qualitativen Zwischenevaluierung aus der Klimastabsstellenperspektive unterzogen.
  3. Auf Basis dieser Zwischenevaluierung und im Abgleich mit anderen klimarelevanten Projekten werden 15 neue Klimamaßnahmen in den fünf bekannten Handlungsfeldern vorgeschlagen. Dabei sollen vor allem ergänzende Klimamaßnahmen genannt werden, in anderen Strategiepapieren oder Konzepten unterpräsentiert sind oder fehlen.
  4. Abschließend werden sämtliche Services der Klimastabsstelle für die Geschäftsbereiche am Magistrat, die Unternehmensgruppe Linz und die BürgerInnen angeführt. Ebenso werden alle aktiven Mitglieder des Klimabeirates der Stadt Linz und sämtliche Projektvorhaben vorgestellt, die seit Sommer 2020 durch den Klimafonds der Stadt Linz finanziell gefördert werden.

Qualitätssicherung und abteilungsübergreifende Zusammenarbeit

Die unabhängigen Mitglieder des Klimabeirates der Stadt Linz und der Linzer Stadtklimatologe aus dem Umweltressort wurden ähnlich einem Review-Board in die Erstellung des Sonderhefts eingebunden. Im Rahmen einer offenen Kommentierung im Zeitraum Ende Juli bis Mitte August 2021 wurden deren Rückmeldungen zum Sonderheft gesammelt und das schriftliche Feedback in den Kapiteln entsprechend mitberücksichtigt.

„Das erste Sonderheft der Klimastabsstelle ist der Versuch einer neuen Art von Klimakommunikation. Weniger Chaosbeschwörungen und moralisches Gutmenschentum, dafür mehr Realismus und Sichtbarmachung von Zukunftschancen in der Stadtentwicklung“, ist sich Oliver Schrot sicher.

Inhalte und Aufbau des ersten Sonderhefts der Klimastabsstelle

Zu Beginn des Sonderhefts werden die wichtigsten Fakten zur globalen Klimakrise präsentiert. Hierbei wurden die aktuellsten Erkenntnisse aus dem sechsten Sachstandsberichts (AR6) des Weltklimarates (IPCC) eingearbeitet. Es folgt die spezielle Rolle von Städten bei Klimaschutz und Klimawandelanpassung angesprochen und die Ausgangssituation in Linz.

Ein wesentlicher Abschnitt des Sonderheftes stellt die Zwischenevaluierung der ersten Linzer Klimastrategie zum 3. Quartal 2021 dar. Dabei liegt der Fokus darauf, welche welche Maßnahmen der Klimastrategie bereits umgesetzt werden konnten und welche noch umgesetzt werden müssen. So wurden beispielweise im Handlungsfeld Organisation, Forschung und Information (bis auf die öffentliche Klimaenquete, die im Jahr 2022 nachgeholt wird) alle Maßnahmen erfolgreich umgesetzt. Auch Vorzeigeprojekte aus der Klimastrategie, wie der städtische Klimafonds und die Etablierung eines interdisziplinären Klimabeirates, sind sehr gut angelaufen und sorgen für wichtige Impulse hin zur klimafitten Stadt. Viele der kurzfristigen Maßnahmen in den übrigen Handlungsfeldern befinden sich in laufender Umsetzung. Trotz der Dynamik, die durch die Verabschiedung der 1. Linzer Klimastrategie seit November 2019 ausgelöst wurde, konnte in der kommunalen Treibhausgasbilanz noch keine tiefgreifende Trendumkehr bewirkt werden. Eine inhaltliche Weiterentwicklung der ersten Linzer Klimastrategie samt dem Handlungsprogramm hinsichtlich dem Ziel Klimaneutralität bis spätestens 2040 wird von der Klimastabsstelle im Sonderheft deshalb ausdrücklich gefordert.

Im Sonderheft folgen seitens der Klimastabsstelle 15 weitere Klimamaßnahmen in den bekannten Handlungsfeldern vorgeschlagen und zur allgemeinen Diskussion gestellt. Diese ergänzenden Klimamaßnahmen decken Themen oder Aspekte des Klimaschutzes und der Klimawandelanpassung in der Stadt Linz ab, die bis dato in anderen Strategiepapieren unterrepräsentiert sind oder gänzlich fehlen. Die Ideensammlung soll den lokalen Klimadiskurs weiter anstoßen. Die vorgeschlagenen Klimamaßnahmen widmen sich diesen drei übergeordneten Zielsetzungen:

  • Schaffung der adäquaten Rahmenbedingungen für die städtische Klimagovernance am Magistrat der Landeshauptstadt Linz,
  • Ausrichtung und Weiterentwicklung des städtischen Klimaschutzes in Richtung Klimaneutralität bis spätestens 2040,
  • Weiterentwicklung einer vorausschauenden Klimawandelanpassung.

Die 15 weiteren Ideen für Klimamaßnahmen lauten wie folgt und werden im Sonderheft näher beschrieben und erklärt (die Reihung ist willkürlich und stellt keine Priorisierung dar):

  • Der Magistrat der Landeshauptstadt Linz wird klimaneutral
  • Digitale Werkzeuge in der städtischen Klimakoordination nutzen
  • Klima-Check von politischen Beschlüssen
  • Erweiterung der 1. Linzer Klimastrategie um den Aspekt der Klimaneutralität
  • Forschungsprojekt zum Thema „Urbane Klimagovernance in Linz“ initiieren
  • Klimawandelbildung an Linzer Schulen und anderen Bildungseinrichtungen
  • Klima-Städtepartnerschaften zur gemeinsamen Lösung der Klimakrise eingehen
  • Anerkennungspreis der Stadt Linz für klimafreundliches Engagement
  • Pilotprojekte für Holzbauweise im Neubau und bei Nachverdichtung durchführen
  • Wasserstoffcluster in Linz aufbauen und etablieren
  • Erneuerbaren Energiegemeinschaften in Linz fördern
  • Strategie für klimafreundliche Ernährungssysteme in Linz entwickeln
  • Flächenrecycling von urbanen Brachen durchführen
  • Reisezeitoffensive für den Linzer Radverkehr
  • Mitfahrbankerl für ErwerbseinpendlerInnen in Kooperation mit Umlandgemeinden

„Angesichts dieser festgelegten Top-Maßnahmen soll Linz 2025 zur Klima-hauptstadt Europas werden. Linz und die hier angesiedelte Industrie haben in der Vergangenheit oft bewiesen, dass Klimaschutz und zukunftsfähige Industriearbeitsplätze in keinem Widerspruch stehen“, betont Bürgermeister Klaus Luger.

Praxiseinblicke in die Klimakoordination der Stadt Linz

Abseits der fachlichen Abschnitte bietet das erste Sonderheft der Klimastabsstelle viele lebendige Einblicke in laufende klimarelevante Umsetzungen und Projekte in der Stadt Linz. Zum Beispiel werden alle Mitglieder des Klimabeirates der Stadt Linz persönlich vorgestellt.

Ein weiteres Highlight des ersten Sonderheftes ist der Abschnitt über die Klimafondsprojekte. Jedes einzelne Klimafondsprojekt wird steckbriefartig und mit Bildern prominent vor den Vorhang geholt. Der Abschnitt zeigt wie innovativ und vielfältig Klimaschutz und vorausschauende Anpassungslösungen in Linz sein können.

Das Sonderheft, das sowohl als E-Book als auch als Print erscheint, schließt mit einer Sammlung an nützlichen Klimalinks. Letztere sollen BürgerInnen helfen, ihre persönlichen Vorstellungen vom klimafreundlichen Alltag in Linz besser in die Tat umsetzen zu können.

Um den eigenen CO2-Fußabdruck der Klimastabsstelle möglichst gering zu halten, wurden nur 100 Stück des Sonderheftes auf Papier gedruckt und gebunden. Die dabei entstehenden Treibhausgase wurden über ein Kompensationsprojekt (Windenergie Vader Piet auf der Karibikinsel Aruba) ausgeglichen und das Sonderheft wurde nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des österreichischen Umweltzeichens nachhaltig verarbeitet.


Cover des 1. Sonderhefts der Klimastabsstelle 2021

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