KinderLeben & StadtTop News

Pilotprojekt „Start ins Linzer Leben“ erfolgreich angelaufen

Aufsuchende Elternsozialarbeit ist neuer städtischer Service für Mütter und Väter

Die Stadt Linz hat sich zum Ziel gesetzt, Kinder und deren Familien durch niederschwellige Angebote bestmöglich zu unterstützen. Mitte Mai 2023 wurde mit der Umsetzung des im Linzer Sozialprogramms verankerten Pilotprojekts „Elternsozialarbeit“ gestartet. Bis Ende Juli wurden bereits 114 Beratungsgespräche bei frisch gebackenen Eltern in deren Zuhause durchgeführt. Die durchschnittliche Beratungsdauer pro Hausbesuch betrug 44 Minuten.

Generell wird das Angebot sehr gut angenommen: die Mitarbeiter*innen bekommen viel positives Feedback zu diesem neuen Serviceangebot der Stadt Linz. Die Themen der Eltern reichen von Fragen zur Pflege, Ernährung, Erziehung über finanzielle Fragen, erklären von Behörden-/Arztschreiben in einfacher Sprache, Online-Anmeldungen zu verschiedenen Angeboten bis hin zu Entlastungsgesprächen. Die Mitarbeiter*innen vermitteln und begleiten darüber hinaus zu bestehenden Angeboten.

„Ich freue mich sehr, dass die Implementierung der Elternsozialarbeit bei uns in Linz so gut geklappt hat. Die durchwegs positiven Rückmeldungen der Eltern zu unserem Pilotprojekt ,Start ins Linzer Leben‘ zeigen, dass wir am richtigen Weg sind. So wie es im Linzer Sozialprogramm vorgesehen ist, werden wir mit diesem und weiteren Projekten verstärkt daran arbeiten, den Kontakt zu den Eltern zu intensivieren und sie frühzeitig auf das breite Angebot der Stadt Linz hinzuweisen.

Sozialreferentin Vizebürgermeisterin Karin Hörzing

Pilotprojekt „Start ins Linzer Leben“ mit Mai 2023 gestartet

Die Abteilung Jugendgesundheit und Schulsozialarbeit hat sich im Rahmen der gesetzlichen Aufgaben der Sozialen Dienste und Familiendienste der Kinder- und Jugendhilfe zum Ziel gesetzt, Kinder und deren Familien durch niederschwellige Angebote zu unterstützen.

Das Augenmerk liegt darauf, vor Ort zu sein – „da zu sein“ –  ob in den Schulen, in den Kindergärten oder in den Stadtteilen mit den Eltern-, Mutterberatungsstellen. Die aufsuchende Elternsozialarbeit im Rahmen des Projekts „Start ins Linzer Leben“ soll ergänzend unterstützen. Beratung und Begleitung wird direkt im gewohnten Umfeld angeboten, Eltern werden auch in ihrem Zuhause besucht und betreut.

Das bereits bestehende Wissen und die Ressourcen der Abteilung werden genutzt und durch die spezialisierte Beratung und Begleitung bei Sorgen rund um frühkindliche Themen und das Elternsein ergänzt. Die Expert*innen sind für alle neugeborenen Linzer*innen und deren Eltern da, wenn sie benötigt werden. Unabhängig von der Art und Weise der Anliegen und möglichen Fragen.

Mitte Mai 2023 wurde mit der Umsetzung des im Linzer Sozialprogramms verankerten Pilotprojekts „Start ins Linzer Leben“ zur Elternsozialarbeit gestartet. Dafür zur Verfügung steht derzeit Personal im Ausmaß von 70 Stunden. In der jetzigen ersten Phase sollen vorwiegend Eltern mit Erstgeborenen besucht werden, ein weiterer Ausbau ist schrittweise geplant.

Die Mitarbeiter*innen der Abteilung Jugendgesundheit und Schulsozialarbeit nehmen dafür postalisch Kontakt mit den Eltern auf. In dem Schreiben wird ein Besuch für die nächsten Wochen angekündigt. Den Eltern wurde auch die Möglichkeit gegeben, sich von diesem Service abzumelden.

Bis Ende Juli wurden bereits 114 Beratungsgespräche bei frisch gebackenen Eltern in deren Zuhause durchgeführt. 69 Eltern haben sich nicht zurückgemeldet bzw. konnten nicht erreicht werden, lediglich 13 Eltern haben sich von der Möglichkeit eines Beratungsgespräches telefonisch oder per Mail abgemeldet. Die durchschnittliche Beratungsdauer pro Hausbesuch betrug 44 Minuten.

Generell wird das Angebot sehr gut angenommen und die Mitarbeiter*innen bekommen viel positives Feedback zu diesem Serviceangebot der Stadt Linz. Die Themen der Eltern reichen von Fragen zur Pflege, Ernährung, Erziehung über finanzielle Fragen, erklären von Behörden-/Arztschreiben in einfacher Sprache, Online-Anmeldungen zu verschiedenen Angeboten bis hin zu Entlastungsgesprächen. Die Mitarbeiter*innen vermitteln und begleiten darüber hinaus zu bestehenden Angeboten.

„Die Stadt Linz hat damit ein treffsicheres Angebot ins Leben gerufen“, zieht Vizebürgermeisterin Hörzing eine erste Bilanz. „Dieses Projekt wird auf Sicht andere Systeme entlasten und für viele Neugeborene zu einem guten Start in das Leben beitragen. Die Familien erhalten frühzeitig Informationen darüber, an wen sie sich mit Fragen wenden können“, so Hörzing weiter.

Ausbau und Pilotprojekte im Sozialprogramm verankert

Der Kinderbetreuungsatlas der Arbeiterkammer Oberösterreich vergibt seit Jahren die Bestnote 1A an die Linzer Einrichtungen. Ziel der Stadt Linz ist es, diesen Standard auch in Zukunft beizubehalten. Neben dem flächendeckenden Angebot an Einrichtungen sollen darüber hinaus noch weitere Angebote gesetzt werden. Ein Schwerpunkt dabei ist etwa die Stärkung der Erziehungskompetenz der Eltern. Aus diesem Grund werden künftig vermehrt Maßnahmen gesetzt, die auf eine Forcierung der (aufsuchenden) Elternarbeit setzen und nach dem Prinzip „fördern und fordern“ gestaltet sind. Mit dem Pilotprojekt „Start ins Linzer Leben“ wurde in puncto Elternsozialarbeit bereits ein wichtiger Schwerpunkt umgesetzt. Weitere wurden bereits realisiert bzw. sind in Planung.

Familienzentrum Kindergarten

Durch das verpflichtende Kindergartenjahr ist der Kindergarten jene Einrichtung, mit der Eltern jedenfalls in Kontakt mit der Stadt Linz kommen. Diese Möglichkeit wird künftig für eine intensivere Elternarbeit genutzt und ausgebaut, damit die Kindergärten langfristig als Erstanlaufstelle fungieren können. Die Kindergärten werden zu einem Familienzentrum, wo gebündelt Angebote für Familien in verschiedenen Lebenssituationen zur Verfügung stehen. Im Zuge dessen werden Anreize geschaffen, damit Eltern diese Angebote vermehrt auch in Anspruch nehmen. Vor einem Jahr wurde das Eltern- und Familienzentrum nach dem Early Excellence-Ansatz in der Kinderbildungseinrichtung Garnisonstraße 38 eröffnet. Early Excellence ist ein pädagogischer Ansatz, der aus England kommt und den Anspruch hat, Unterstützungsleistung niederschwellig anzubieten sowie Zugangsbarrieren abzubauen, um Bildungschancen zu erhöhen. Basis dafür ist das Recht jedes Kindes auf exzellente Bildung, Erziehung und Betreuung. Grundlagen sind gemeinsame Strategien und ein ethischer Code sowie der positive Blick auf Kinder und Eltern, welcher auf Überzeugung, Zuversicht und Respekt basiert.

Soziale Innovation Kindergartensozialarbeit

Als wichtige soziale Innovation zur Forcierung der Elternarbeit gilt das Projekt der Kindergartensozialarbeit (KiSa), welches österreichweit Vorzeigecharakter besitzt. Um Familien mit ihren Kindern und die Pädagoginnen und Pädagogen optimal zu unterstützen sowie um Fehlentwicklungen früh zu erkennen bzw. zu entschärfen, braucht es in den Kindergärten Sozialarbeit. Mit einer präventiven, vor Ort angebotenen, niederschwelligen Sozialarbeit können auch drohende Kindeswohlgefährdungen erkannt und rechtzeitig abgewendet werden. Sozialarbeit vor Ort leistet einen wichtigen Beitrag zur Integration der Kinder und deren Familien in die Gesellschaft und in das Sozial- und Bildungssystem. In der Präventionsarbeit nimmt die Kindergartensozialarbeit einen zentralen Stellenwert ein. Eine interne Evaluierung ergab, dass Pädagoginnen und Pädagogen wie auch Eltern und Kinder das Projekt als überwiegend positiv sehen und es gut angenommen wird. Daher wird künftig die Anzahl der Standorte ausgebaut. Dieser Ausbau erfolgt in Abstimmung mit der Schulsozialarbeit.

„Die Familienstadt Linz ruht sich nicht auf ihren Erfolgen aus, sondern entwickelt sich ständig weiter. Mit den sozialen Innovationen wie Eltern- und Kindergartensozialarbeit setzen wir neue Impulse.“

Weitere Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"