KinderklimaTop News

Demo für Kinderrechte in der Linzer Innenstadt: 10 Forderungen der Kinder für Klimaschutz und gegen Krieg

Viel Kinderlärm – aber diesmal nicht am Spielplatz, sondern mitten in der Linzer Innenstadt! Unter dem Motto: „Kinderschutz + Klimaschutz = Kinderrechte“ setzten rund 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter viele Familien, ein starkes Zeichen für Kinderrechte und Klimaschutz.

Die Veranstaltung begann mit einem Spielefest, gefolgt von einer bunten Kinderrechte-Demonstration, die quer durch die Stadt zog. „1-2-3-4 – Kinderrechte wollen wir! 5-6-7-8 – heute wird das klar gemacht!“ war nur einer der zahlreichen Slogans der teils sehr jungen Demonstrantinnen und Demonstranten.

Zivilcourage, Kinderrechte und Klimagerechtigkeit

Neben der Demo und der Kundgebung gab es zahlreiche Bildungs- und Kulturangebote für Groß und Klein. Workshops zu Zivilcourage, Kinderrechten und Klimagerechtigkeit sowie Theateraufführungen sorgten für ein abwechslungsreiches Programm.

2.000 Kinder aus ganz Österreich arbeiteten an einer Deklaration

Ein zentraler Moment des Festivals war die Übergabe der Kinder-Klima-Deklaration, die mit über 2.000 Kindern aus ganz Österreich erarbeitet wurde. Diese Deklaration enthält zehn zentrale Forderungen zum Klimaschutz und wurde symbolisch an politische Vertreterinnen und Vertreter überreicht.

Die 10 Forderungen der Kinder

  1. Wir Kinder wollen, dass alle zusammenhelfen, damit es der Erde besser geht
    Wir Kinderfreunde fordern die verfassungsmäßigen Rechte unserer Kinder um Klimaschutz zu ergänzen.
  2. Wir Kinder wollen, dass die Luft nicht weiter verschmutzt wird
    Wir Kinderfreunde fordern, endlich ein Klimaschutzgesetz zu beschließen – mit klaren, kontrollierbaren und sanktionierbaren nationalen Klimazielen, um die Pariser Klimaziele auch tatsächlich erreichen zu können.
  3. Wir Kinder wollen, dass weniger Autos und LKWs fahren
    Wir Kinderfreunde fordern eine verpflichtende Kinderverträglichkeitsprüfung in der Stadt-, Raum- und Verkehrsplanung. Weiters sollen öffentlichen Flächen vorrangig für Kinder, Fußgänger: innen und Radfahrer:innen reserviert und ausgebaut werden.
  4. Wir Kinder wollen, dass mehr öffentliche Verkehrsmittel genutzt werden
    Wir Kinderfreunde fordern Freifahrt für alle Kinder! Kinder sollen alle öffentlichen Verkehrsmittel in ganz Österreich kostenlos benutzen dürfen. Weiters soll der öffentliche Verkehr ausgebaut werden, um Alltagswege, vom Schul- und Arbeitsweg bis zum Einkauf, im Sinne einer „Mobilitätsgarantie“ in ganz Österreich mit öffentlichen Verkehrsmitteln bewältigbar zu machen.
  5. Wir Kinder wollen, dass Fabriken klimafreundlich werden
    Wir Kinderfreunde fordern, die Industrie zur Dekarbonisierung zu verpflichten. Um unsere Kinder vor den enormen Kosten der notwendigen Investitionen und Subventionen des Staats zu schützen, soll die öffentliche Hand Unternehmensanteile, Arbeitsplatzgarantien und somit einen fairen Anteil an zukünftigen Gewinnen zur Kompensation der öffentlichen Ausgaben erhalten.
  6. Wir Kinder wollen, dass Pflanzen geschützt, weniger Bäume gefällt und Waldbrände verhindert werden
    Wir Kinderfreunde fordern eine Trendwende in der Raumplanung, um den Bodenverbrauch in Österreich einzudämmen und Flächen nach Möglichkeit wieder zu entsiegeln. Weltweit fordern wir Regierungen dazu auf, vehement gegen die Abholzung von Wäldern mit der Folge der Austrocknung von Flächen sowie die Brandrodung für Plantagen vorzugehen.
  7. Wir Kinder wollen, dass Tiere geschützt werden und keine weiteren Tierarten aussterben
    Wir Kinderfreunde fordern strengen Tierschutz, der unnötiges Leid von Tieren verhindert. Weiters fordern wir die Erfüllung der Biodiversitätsstrategie der Europäischen Union.
  8. Wir Kinder wollen, dass weniger Müll produziert und dieser Müll getrennt und nicht achtlos weggeworfen wird
    Als Kinderfreunde fordern wir den Ausbau von Recyclingprogrammen und Pfandsystemen sowie die Ausweitung der Förderungen für Reparatur- und Upcycling-Initiativen. Weiters sollen strengere Umweltgesetze und -auflagen Herstellung und Verbrauch von Einwegprodukten eindämmen.
  9. Wir Kinder wollen, dass kein Plastik mehr im Meer landet
    Wir Kinderfreunde fordern länderübergreifende gesetzliche Maßnahmen gegen die Herstellung von Einwegplastikprodukten sowie die Förderung und Weiterentwicklung von Technologien zur Wiederverwertung von Plastik.
  10. Wir Kinder wollen, dass mehr verhandelt wird, wenn Kriege ausbrechen und niemand leiden muss
    Wir Kinderfreunde fordern deshalb eine aktive Friedenspädagogik, die den Umgang mit und die Bewältigung von Konflikten bereits in den jüngsten Jahren erlernen lässt. Für Kinder mit Kriegserfahrungen fordern wir lückenlose, kostenlose psychotherapeutische Angebote zur Bewältigung von Traumaerfahrungen. Ungeachtet aktueller Kriege und Krisen fordern wir perspektivisch eine Abrüstung der Waffen und der Worte in der Weltpolitik.

Die Verantwortlichen der Kinderfreunde betonten die Dringlichkeit, Kinderrechte und Klimaschutz miteinander zu verbinden und ihre Bedeutung für die Zukunft der jungen Generation hervorzuheben. Am Abend wurde das Festival mit dem erleuchteten Schriftzug „Klimaschutz+Kinderschutz=Kinderrechte“ am Ars Electronica Center abgeschlossen, ein symbolischer Höhepunkt eines Tages voller Engagement für die Kinderrechte und den Klimaschutz. Organisiert wurde das Kinderrechtefestival von den Kinderfreunden Oberösterreich.

Foto: Kinderfreunde OÖ

Weitere Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"