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Ins neue Jahr mit dem Eltern-Kind-Zentrum Ebelsberg und dem Familienzentrum Pichling

Neue psychologische Beratungsstelle für Linz-Süd

Die Stadt Linz bietet flächendeckend professionelle Betreuungsangebote und Dienstleistungen an, um Familien und ihre Kinder bei Bedarf bestmöglich zu unterstützen. Zentrale Bestandteile dieses Angebotes sind das Eltern-Kind-Zentrum (EKiZ) Ebelsberg und das Familienzentrum (FAMiZ) Pichling. Im Linzer Süden sind diese beiden städtischen Zentren wichtige Anlaufstellen für alle Eltern mit Fragen rund um die Themen Elternschaft und Erziehung. Das Angebot ist niederschwellig und breitgefächert. Ausgebildete Sozialarbeiter*innen und andere Expert*innen stehen Eltern mit Rat und Tat zur Seite – alleine im vergangenen Jahr wurden in den beiden Einrichtungen mehr als 2.100 Beratungen durchgeführt.

Es sind aber nicht nur wichtige Beratungseinrichtungen für Eltern, sondern das EKiZ und das FAMiZ haben sich längst auch als beliebte Kommunikations- und Veranstaltungsorte für die gesamte Familie etabliert. In den vergangenen zwei Jahren hat die Corona-Krise besonders Eltern mit kleinen Kindern vor enorme Herausforderungen gestellt und viele negative Folgen machen sich nun langfristig bemerkbar. Aufgrund der hohen Nachfrage nach Beratung und Therapie wurden von der Stadt Linz bereits zwei zusätzliche Stellen für klinische Psycholog*innen geschaffen. Jetzt wird der weitere Ausbau des Instituts für Familien- und Jugendberatung in Linz-Süd gestartet.

„Corona, Krieg, Teuerung und Klimawandel – all diese Krisen lassen die Belastungen in den Familien massiv steigen. Wir sehen, dass vor allem bei Kindern und Jugendlichen psychosoziale Probleme dramatisch zugenommen haben und es gibt aktuell leider keine Anzeichen, dass sich die Lage bald entspannt. Um diese Entwicklung einzudämmen, braucht es rasche Hilfe von außen. Die Stadt Linz hat in ihrem Einflussbereich auf den steigenden Bedarf nach Beratung und Therapie reagiert und auch die Angebote für Eltern und Kinder im Linzer Süden ausgebaut und angepasst. Die Unterbringung einer neuen psychologischen Beratungsstelle in den Räumlichkeiten des EKiZ-Ebelsberg bedeutet eine flächendeckende Versorgung vieler Familien in diesem Stadtgebiet. Das Familienzentrum Pichling mit dem Programmschwerpunkten Väterarbeit, Männerberatung und Gewaltprävention rundet das Angebotsspektrum in den südlichen Stadtteilen ab“, sagt Sozialreferentin Vizebürgermeisterin Karin Hörzing.

Enormer Beratungsanstieg am Institut für Familien- und Jugendberatung

Von 2019 bis 2021 hat das Institut für Familien- und Jugendberatung der Stadt Linz bei der Nachfrage nach Beratung und Therapie einen Anstieg um elf Prozent verzeichnet. Auf diesen wachsenden Bedarf hat die Stadt Linz bereits im September 2021 reagiert und zwei zusätzliche Stellen für klinische Psycholog*innen geschaffen. Im ersten Halbjahr 2022 fanden im Institut bereits 2.345 Kontakte statt, das ist ein Plus von 37 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019. Aufgrund der aktuellen Krisensituation ist es zu erwarten, dass der Beratungsdruck weiter steigen wird. Das Fach-Team umfasst derzeit folgende Professionen: elf klinische Psycholog*innen, davon vier Psychotherapeut*innen sowie eine pädagogisch-therapeutische Fachkraft. Mit dem Angebot am Institut für Familien- und Jugendberatung wird die Nachfrage in Linz Nord und Mitte abgedeckt.

Neues Angebot:

Psychologische Beratungsstelle für den Süden von Linz

Gerade in herausfordernden Zeiten – und speziell seit Beginn der Corona-Pandemie – ist für viele werdende Eltern, Familien mit kleinen und schon größeren Kindern, ebenso wie Großeltern, die Alltagsbewältigung zu einer zunehmenden Herausforderung geworden, die sich nun durch die Teuerung und daraus resultierende Existenzängste noch verstärkt.

Bereits seit längerem hat die Stadt Linz aufgrund der steigenden Einwohner*innenzahl im Zuge der Stadterweiterung im Süden von Linz entsprechende begleitende Beratungseinrichtungen für Familien geschaffen. So ist das Zentrum im Stadtteil Ebelsberg seit mehr als 25 Jahren gut etabliert und bekannt. Die beiden Sozialarbeiterinnen kennen viele Familien des Stadtteils und bieten bereits jetzt Einzel- und Paarberatungen an.

Um die südlichen Stadtteile noch besser zu versorgen, wird im bestehenden EKiZ in Ebelsberg das Beratungsangebot mit zusätzlichem Personal aufgestockt.

Durch die aktuelle Erweiterung zu einer psychologischen Beratungsstelle kommen Familien dann auch im Süden von Linz in den Genuss einer kostenlosen psychologischen Diagnostik für ihre Kinder, sowie von Psychotherapie im Einzel- und Gruppensetting.

Diese neue Beratungsstelle Süd soll Familien bei Fragen der Erziehung, bei Auffälligkeiten der Kinder und Jugendlichen im schulischen Bereich, im Verhaltensbereich und im psychischen Bereich durch Diagnostik, Beratung und Therapie unterstützen. Ziel ist es, dass hier auch komplexe Fragestellungen behandelt werden können und Familien nicht weiterverwiesen werden müssen. Damit wird – wie auch das Institut für Familien- und Jugendberatung in Urfahr – die Beratungsstelle Süd ein wichtiger Kooperationspartner der Kinder- und Jugendhilfe, der Schulsozialarbeit und der Pädagog*innen der städtischen Krabbelstuben und Kindergärten sein.

Umfassendes Leistungspaket des Eltern-Kind-Zentrums Ebelsberg

Das Eltern-Kind-Zentrum Ebelsberg-Ennsfeld ist eines der wichtigsten und größten in Linz. Mit zahlreichen Seminaren, Kursen, Vorträgen und anderen Informationsveranstaltungen bietet es auch im kommenden Jahr ein vielfältiges und interessantes Angebotspaket an.

Die integrierte Eltern-, Mutterberatungsstelle, sowie die Stillberatung und „Stillhotline“ zählen zum ständigen Angebot. Daneben wird nach telefonischer Terminvereinbarung auch Beratung und Unterstützung bei Erziehungsproblemen, bei Schwierigkeiten in der Beziehung, im Falle einer Scheidung oder Trennung sowie bei Fragen bezüglich der Ernährung angeboten. Zudem wird einmal wöchentlich – nach telefonischer Anmeldung – psychologische Beratung angeboten.

Besonders beliebt ist der „Offene Treff“ bei dem ohne Anmeldung das Indoor- und Outdoor-Spielangebot genutzt werden kann. Auch dieses Angebot wird von ausgebildeten Sozialarbeiter*innen begleitet.

Ein Baby bringt meist große Veränderungen und neue Herausforderungen ins Leben eines Paares bzw. einer Familie. Theorie und Praxis verlaufen oft unterschiedlich und werfen viele Fragen auf. Der „Babytreff“ bietet den Teilnehmer*innen fachliche Informationen zu Themen rund um das Baby und Kleinkind und gibt die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch mit anderen Müttern und Vätern.

Beim Treffen für Alleinerzieherinnen können von Sorgen, Ängsten und Belastungen betroffene Mütter einen offenen Erfahrungsaustausch pflegen und sich so für den anstrengenden Alltag stärken.

Seit 2022 neu im Programm ist das kostenlose Mütternetzwerk, in dessen Rahmen der Austausch und die Unterstützung zwischen Müttern gefördert wird. Ein Kind aufzuziehen ist nicht einfach und wenn die helfenden Hände des Partners oder der Partnerin und auch sonstiger Verwandter fehlen, ist ein alternatives Unterstützungsnetz umso wichtiger. Der Aufbau eines solchen Netzwerks ist aber gerade für junge Eltern oft sehr schwierig. Mit dem Mütternetzwerk ist der erster Schritt dazu recht einfach: für gegenseitige Hilfe und Sicherheit vernetzt es die Mütter untereinander.

Drei themenbezogene Elternrunden unter der Leitung einer Psychologin sind mit maximal zehn Teilnehmer*innen begrenzt. Kinder können grundsätzlich mitgebracht werden. Um mit voller Aufmerksamkeit an den Runden teilnehmen zu können, wird jedoch empfohlen, sich eine Kinderbetreuung zu organisieren. Nach Terminvereinbarung besteht auch die Möglichkeit einer kostenlosen Einzelberatung.

Neben den laufenden ganzjährigen Beratungsangeboten organisiert das EKiZ-Team spezielle themenbezogene Vorträge und Workshops für interessierte Eltern. Fachleute verschiedenster Berufsgruppen stehen in allen Fragen rund um das Thema Kinder und Familie mit Information, kompetentem Rat und Unterstützung bereit.

Veranstaltungen und Kurse im neuen Jahr

  • Tragetuch-Workshop für Babys mit Eltern oder Schwangere (29.3.2023)
    In diesem Workshop wird beleuchtet, was eine gute Tragehilfe ausmacht, verschiedene Bindevarianten können ausprobiert werden.
  • Erste Hilfe Säuglings- & Kindernotfallkurs (10.2.2023)
    Lebensrettende Sofortmaßnahmen für Säuglinge, Kleinkinder und Schulkinder. Preis 45 Euro; Anmeldung direkt auf der Homepage des Roten Kreuzes
  • Kasperl und der Sandwurm Sigi (23.1.2023)
  • Kasperltheater für Kinder ab zwei Jahren in Begleitung
  • Fasching im EKiz (Montag 6.2.2023)
    Nach zweijähriger Pause dürfen endlich wieder Kostüme, Luftballons und Konfetti hervorgeholt werden. Am Montag, 6.Februar sind ab 15 Uhr kleine und große Gäste zur Faschingsfeier im EKiZ herzlich eingeladen. Anmeldung erforderlich!
  • Pflanzen-Tauschbörse (11.5.2023)
    Pflanzen, Übertöpfe, Ableger und Samen die nicht mehr gefallen oder in die Wohnung passen können im EKiZ getauscht oder verschenkt werden.
  • Kochkurs „Babynahrung“ (20.4.2023)
    Ein Kochkurs für alle, die zur herkömmlichen Gläschenkost selbstgemachte Alternativen anbieten möchten.

In Rückenbildungs-Gymnastik-Kursen mit Baby können sich Mütter gemeinsam mit ihren Babys in angenehmer Atmosphäre körperlich und geistig stärken und erholen. In jeder Einheit werden Übungen gezeigt, die wieder zu Kraft, besonders in der Körpermitte, verhelfen. Fokus liegt darauf, Verspannungen zu vermeiden, die Rücken- und Bauchmuskulatur wieder zu stärken und Verletzungen vorzubeugen.

Einmal im Monat können die Teilnehmer*innen bei einem Frühstückstreff miteinander reden und sich zu verschiedensten Themen austauschen. Die heutigen Medien bieten zwar Antworten und Ansichten auf viele Fragen, aber den persönlichen Kontakt können sie nicht ersetzen.

Familienzentrum (FAMiZ) Pichling mit speziellen Schwerpunkten

Das FAMiZ in Pichling mit der integrierten Eltern-, Mutterberatungsstelle ist ebenfalls ein kommunikativer Treffpunkt für Eltern und Kinder. Auch hier zählt ein „Offener Treff“ für Familien zum ständigen Angebot. Ebenso Elternrunden mit Expert*innen und professioneller Beratung. Die Palette reicht von Geburtsvorbereitung über Erziehungstipps in der Elternwerkstatt bis hin zu Stillrunden und Spielgruppen.

Die besonderen Aushängeschilder des FAMiZ sind die Männerberatung und ein Programm speziell für Väter. Diese beiden Schwerpunkte haben den Männeranteil der teilnehmenden Personen in den vergangenen Jahren auf rund 30 Prozent ansteigen lassen.

Die Männerberatung im FAMIZ Pichling hat folgende Zielsetzungen:

  • Männer dabei unterstützen, sich zu dem Vater zu entwickeln, der sie eigentlich sein möchten
  • Aktive Vaterschaft und Beteiligung ermöglichen.
  • Männer in Krisensituationen begleiten und einen Weg aus der Krise finden
  • Männer auf die Vaterschaft vorbereiten und während der Vaterschaft begleiten
  • Gemeinsam ein modernes Männer- und Väterbild entwickeln
  • Jenen Männern Orientierung geben, die in ihren eigenen Vätern nicht die Vorbilder hatten, die sie sich gewünscht haben

Dieses Angebot richtet sich vor allem an (werdende) Väter, aber auch Opas und andere Männer, die väterliche Verantwortung für Kinder übernehmen.

Für das neue Veranstaltungsjahr wurde im FAMiZ Pichling wieder ein abwechslungsreiches Väterprogramm zusammengestellt. Zu den langjährigen Standards zählen beispielsweise das Papa-Kind-Frühstück, die Selbsthilfegruppe für getrennte Väter und Geburtsvorbereitungskurse für Männer. Dazu werden verschiedene thematische Schwerpunkte über das Jahr verteilt angeboten, beispielsweise Erfahrungsaustausch beim „Club der Lebendigen Väter“, Strategiegespräche für Väter, die in Karenz gehen wollen, Papa-Kind-Lagerfeuer sowie Zauberkurse für Väter mit Kindern.

Outdoor-Veranstaltungen:

„Alle Mann an Bord“ heißt es am 6. Mai – eine spannende Kanutour auf der Traun nahe der Solarcity. Nach einer kurzen Einschulung rund ums Paddeln und zu Sicherheitsmaßnahmen geht es in den Kanus aufs Wasser. Gemeinsam mit dem Papa oder Opa werden Ufer erforscht und Tiere beobachtet.

„Geheimnisvolle Plätze in der Dunkelheit“ am 6. Juni: Väter mit ihren Kindern lassen die Lichter der Stadt hinter sich und erkunden gemeinsam in der Finsternis das Naturschutzgebiet rund um den Kleinen und den Großen Weikerlsee.

Spezialberatung Gewaltprävention und Täterarbeit

In den städtischen Kinder- und Jugend-Services (KJS) werden viele Maßnahmen getroffen, um die Gewaltprävention von Anfang an voranzutreiben. Auch im Familienzentrum Pichling hat man eine über die Jahre eine steigende Anzahl von Fällen, in denen familiäre Gewalt aufgetreten ist, beobachtet. Neben der klassischen Elternbildung und -beratung bietet das Familienzentrum Pichling daher seit über einem Jahrzehnt ein spezielles Beratungsangebot für Gewalthandelnde und deren Angehörige an. Darauf aufbauend, gibt es seit 2020 ein eigenes städtisches Projekt zur opferschutzorientierten Täterarbeit. Es hat das Ziel, die Situation von gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern zu verbessern.

Dieses Projekt setzt zum einen auf Intervention, zum anderen auf Prävention, um das Aufkeimen von Gewalt gegenüber Frauen und Kindern erst gar nicht entstehen zu lassen. Durchgeführt werden neben der opferschutzorientierten Täterarbeit auch gewaltpräventive Beratung bei Trennungssituationen oder Burschenberatungen. Im Jahr 2021 entfielen von den insgesamt 1.255 beratenen Personen im Familienzentrum Pichling alleine 471 auf Gewaltprävention.

Gewaltberatung für minderjährige Täter:

Burschen, die in der Schule oder zu Hause Gewalt ausüben, werden von Mitarbeiter*innen des Familienzentrums Pichling unterstützt. Sie lernen, Verantwortung für ihre Taten zu übernehmen, ihr gewalttätiges Verhalten zu beenden und alternative Handlungskonzepte zu entwickeln.

Familien-, Scheidungs- und Trennungsberatung:

Dieses niedrigschwellige Beratungsangebot richtet sich an Fälle, bei denen bereits eine Gewalthandlung stattgefunden hat. Bei diesem Konzept arbeitet in der Regel ein „Beraterpaar“ mit dem Elternpaar gemeinsam. Damit wird sichergestellt, dass Mann und Frau jeweils einen gleichgeschlechtlichen Ansprechpartner haben. Vermeintliche Vorurteile, dass die Beratung von einem andersgeschlechtlichen Berater „einseitig“ und „vorurteils-behaftet“ erfolgt, fallen damit weg. Bei hohem eigenem Entwicklungsbedarf wird das Paar getrennt und der Berater arbeitet mit dem Mann und die Beraterin mit der Frau zusammen. Anschließend erfolgen wieder gemeinsame Termine. Bei diesem Konzept nehmen die Männer Beratungstermine wahr und es kommt kaum mehr zu Abbrüchen.

„Die Stadt Linz unternimmt alles in ihrem Einflussbereich, um sicherzustellen, dass es Familien hier gut geht und dass Kinder bestmöglich unterstützt werden und sie in einem sicheren Umfeld aufwachsen können. Das breite Leistungsspektrum der Stadt Linz ist niederschwellig und in den meisten Fällen kostenlos. Jede Familie, die Beratung und Unterstützung möchte, kann diese ohne große Hürden in Anspruch nehmen“, erklärt Vizebürgermeisterin Karin Hörzing.

Achtung Hinweis: Das EKiz Ebensberg und das FAMiZ Pichling sind vom 24. Dezember bis 6. Jänner geschlossen!

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