Mit dem Ende für die traditionsreiche Tabakproduktion im Herbst 2009 gingen in der „Tschickbude“ auch 284 Industriearbeitsplätze verloren. Zwölf Jahre später ist dieser Verlust mehr als wettgemacht: Bereits Ende 2021, wenn der Ausbau der Magazine 1 und 2 abgeschlossen und im Kraftwerk die Linzer Bier Brauerei eingezogen ist, werden in der Tabakfabrik knapp 3000 Personen Zugang zu einem Arbeitsplatz haben – allein im denkmalgeschützten Bereich, denn nach der Fertigstellung des Neubauprojekts Quadrill im Westen des Areals, wo auch Wohnungen für 370 Menschen entstehen, werden ab 2025 insgesamt mehr als 5000 Personen in der Tabakfabrik leben und arbeiten.
Die Tätigkeitsfelder erstrecken sich aktuell über die unterschiedlichsten Branchen der Kreativwirtschaft und haben eine starke Affinität zu Digitalisierung und Start-ups, berühren aber genauso Kunst und Kultur sowie den Bildungs- und Sozialbereich. Der Tabakfabrik gelingt es dabei, kleine und große Organisationen, lokale und globale Unternehmen zu vereinen und innerhalb einer einzigartigen Innovationsökologie in Einklang zu bringen. Diese Diversität unterscheidet das Kreativzentrum im Herzen von Linz nicht nur von anderen, oft homogenen Innovations-Hubs, sie befeuert auch die Kollaboration entlang ganzer Wertschöpfungsketten. Insgesamt erwies sich das Ökosystem Tabakfabrik mit seinen mehr als 250 Unternehmen, Organisationen, Start-ups und Initiativen während der Corona-Pandemie als besonders krisenfest und widerstandsfähig.
„Spätestens mit den vielen neuen Arbeitsplätzen, die seit 2009 in der Tabakfabrik entstanden sind, ist der Beweis erbracht, dass es die richtige Entscheidung und eine historische Leistung der Stadt Linz war, das Areal zu kaufen. Die Tabakfabrik ist nicht nur ein Innovationstreiber für Linz und Oberösterreich, sie spielt auch bei der internationalen Positionierung unserer Stadt eine bedeutende Rolle.“
Bürgermeister Klaus Luger
„Die neue Art, eine Immobilie zu bewirtschaften und zu dramatisieren, bei der Ansiedlungsstrategie auf Synergien, Netzwerke und Kollaboration zu setzen und damit ein ganzes Innovationsökosystem zu entwickeln, hat einen Magnetismus und eine Wirkmächtigkeit entfaltet, sodass bereits Ende des Jahres 3000 Personen Zugang zu einem Arbeitsplatz in der Tabakfabrik haben werden. Dies betrifft allein den denkmalgeschützten Bereich, im Neubauprojekt Quadrill werden ab 2025 mehr als 2000 weitere Personen arbeiten und leben, womit die Gesamtzahl der Arbeitsplätze auf über 5000 wächst“, sagt Chris Müller, Direktor für Entwicklung, Gestaltung und künstlerische Agenden der Tabakfabrik Linz.
„Die positive Entwicklung der Tabakfabrik ist der Beweis, dass man Unternehmen im öffentlichen Eigentum sehr wohl zugleich privatwirtschaftlich effizient und im Dienst der Allgemeinheit führen kann. Mit der Adaptierung der Magazine 1 und 2 sowie dem Neubauprojekt Quadrill wird die Tabakfabrik Linz in den kommenden Jahren eine noch bedeutendere Rolle als Innovations-Ökosystem spielen“, sagt Markus Eidenberger, Kaufmännischer Direktor der Tabakfabrik Linz.
Baufortschritt
2021 bringt in der Tabakfabrik wegweisende Veränderungen: Bereits im März wurde mit der Errichtung des Neubauprojekts Quadrill im Westen des Areals begonnen. Die erste Bauetappe umfasste den Abriss des nicht denkmalgeschützten Bau 3 der Tabakfabrik, einem Plattenbau aus den 1980ern. Im Anschluss wird zunächst mehrere Monate in die Tiefe gebaut, ehe das vierteilige Gebäudeensemble des Quadrill mit dem markanten Tower auch langsam an der Oberfläche sichtbar werden wird.
Ebenfalls gebaut wird im Kraftwerk, das zur Brauerei für Linzer Bier samt angeschlossener Gastronomie und zum multifunktionalen Veranstaltungszentrum mit einem großen Hörsaal im ersten Obergeschoß umfunktioniert wird. Bereits Ende des Jahres wird das erste Linzer Bier in der Tabakfabrik gebraut und gezapft werden.
Ab dem Sommer beziehen die ersten KünstlerInnen ihre Ateliers im Art Magazin an der Unteren Donaulände. Der ehemalige Tabakspeicher wurde mit viel Liebe zum Detail umgestaltet, belichtet und in Abstimmung mit dem Denkmalschutz mit kleinen Balkonen ausgestattet. Das benachbarte Magazin 2 wird dank seiner neuen Fassade aus Glasbausteinen zum Glaspalast der Kreativität und bietet den neuen MieterInnen ab dem Herbst hochwertige Büroflächen.