Hilfe beim ersten Schritt in den Arbeitsmarkt
25 erfolgreiche Jahre Berufsorientierung und Arbeitsmarktintegration mit KICK
Die grundsätzliche Situation am Arbeitsmarkt ist aktuell sehr erfreulich, die Arbeitslosenquote in Oberösterreich betrug lediglich 3,9% (Österreichschnitt: 5,9%) und lag damit 0,6 Prozentpunkte unter dem Niveau des Vorjahres. Arbeitssuchende Menschen, vor allem auch Jugendliche, können aktuell aus einer Vielzahl beruflicher Möglichkeiten wählen, die Nachfrage übersteigt das Angebot: beispielsweise stehen Oberösterreichweit 2.315 offenen Lehrstellen lediglich 782 Lehrstellensuchende gegenüber. Rund 3.800 15- bis 24-Jährige sind in Oberösterreich auf Jobsuche. Aktuell finden Jobsuchende, oft auch ohne entsprechenden Ausbildungen und Qualifizierungen, eine Arbeit. Eine fundierte und abgeschlossene Ausbildung ist jedoch wichtig, um auch langfristig einen Job und damit eine gesicherte Zukunft zu haben.
Um schwer vermittelbare Jugendliche zu helfen, sie beim Abschluss einer Ausbildung und bei der Berufsorientierung bzw. bei der Arbeitsmarktintegration zu unterstützen, fördern das Land Oberösterreich, die Stadt Linz und das AMS Linz seit 25 Jahren erfolgreich das Berufsorientierungs-Programm KICK. Klarer Auftrag ist die langfristige Vermittlung in den Arbeitsmarkt – mit Erfolg wie sich zeigt: über 70% der Klient/innen üben auch nach einem Jahr den vermittelten Job aus.
„Unsere sozialpolitische Verantwortung ist es junge Menschen beim Eintritt in den Arbeitsmarkt bestmöglich zu unterstützen. Wer einen Job hat, ist unabhängig und hat sein Leben selbst in der Hand. Die aktuelle Arbeitsmarktsituation verspricht einen schnellen Job, langfristig werden aber nur jene bestehen, die auch eine gute Ausbildung haben, das dürfen wir nie vergessen. Daher setzen wir genau dort an und helfen dabei, die richtigen Qualifikationen zu erlangen und damit langfristig auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.“
Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer, Sozial- und Jugendlandesrat
„Mit KICK hat die Stadt Linz bereits vor 25 Jahren ein innovatives Angebot gegen die Beschäftigungslosigkeit von Jugendlichen geschaffen. Dass der Erfolg auch nach so vielen Jahren noch anhält und dass KICK immer noch so gut angenommen wird, freut uns als Stadt Linz besonders. Ein großes Lob gilt vor allem den engagierten Mitarbeiter/innen des VSG für ihren fürsorglichen und unermüdlichen Einsatz um die jungen Menschen.“
Karin Hörzing, Vizebürgermeisterin der Stadt Linz
Fundierte Ausbildung als Basis für die Zukunft
Eine abgeschlossene Lehre bzw. Ausbildung zu haben ist die Grundvoraussetzung für eine qualifizierte, erfüllte Arbeit und ein Mindestmaß, um langfristig beruflich Karriere zu machen. In diesem Punkt setzt das gemeinsame Projekt KICK von Land OÖ, Stadt Linz und AMS an. An oberster Stelle der KICK-Arbeit steht die Integration von Jugendlichen mit schwerwiegenden Vermittlungshemmnissen in den regulären Arbeitsmarkt. Ziel ist dabei die Aufnahme eines Lehr- oder Dienstverhältnisses sowie der Antritt in ein weiterführendes Qualifizierungsangebot, um das am Arbeitsmarkt geforderte Know-How zu vermitteln. Die langfristige Vermittlung in den Arbeitsmarkt ist KICK ein besonderes Anliegen.
Die Gründe weshalb KICK in Anspruch genommen wird sind vielfältig, haben sich in den letzten Jahren zum Teil aber auch stark verändert:
Jene Problemlagen, die eine Erhöhung von mehr als 10 %-Punkten (Vergleich 2020 zu 2021) erfahren haben, sind
- Grundbildungsdefizite + 23%,
- Stigmatisierung durch Herkunft und Kultur + 18%,
- eingeschränkte Deutschkenntnisse + 15%,
- physische Gesundheitsprobleme + 11% und
Die oben angeführten Problemlagen sind zum Teil begründet durch die Corona-Pandemie, die seit März 2020 nur einen eingeschränkten bis keinen Präsenzunterricht (z. B. Lockdown I in den Monaten 03-05/2020) in den Schulen möglich machte. Dem Großteil der KICK-Teilnehmer*innen fehlen Grundkenntnisse in Deutsch, Mathematik, Englisch und Allgemeinwissen, die die Ausgangsbasis für das erste Berufsschuljahr sind und die ebenfalls in den Aufnahmetests der Unternehmen abgefragt werden.
Diese Umstände waren in der täglichen KICK-Betreuungsarbeit stark spürbar und hinderten die KICK-Jugendlichen vermehrt am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.
- Jeder 3. KICK-Jugendliche (rund 30 %) hatte eingeschränkte Deutschkenntnisse, Versagensängste oder ein fehlendes Durchhaltevermögen.
- Jeder 5. Teilnehmende (rund 20 %) hatte psychische und / oder physische Gesundheitsprobleme, finanzielle Probleme (Schulden) oder Teilleistungsschwächen.
25 Jahre Berufsorientierung KICK –
1.100 Erfolgsgeschichten
Seit dem Start von KICK im Jahr 1996 konnten knapp 1.700 schwer vermittelbare Jugendliche betreut und über 1.100 Teilnehmer*innen am Arbeitsmarkt bzw. in Form einer anderen Qualifizierung integriert werden.
- Das KICK-Jugendangebot stellt durchschnittlich 25 Plätze für Jugendliche aus OÖ pro Monat zur Verfügung und wird von rund 80 Jugendlichen pro Jahr in Anspruch genommen.
- Die durchschnittliche Verweildauer der vermittelten KICK-Jugendlichen beträgt vier oder fünf Monate. Die KICK-Kurszeit für Jugendliche kann maximal 9 Monate betragen.
- KICK weist eine sehr hohe Nachhaltigkeit der beruflichen Integration auf. Sowohl 6 Monate als auch 1 Jahr nach Kursbeendigung liegt die Nachhaltigkeit der beruflichen Integration bei oder über 70 %.
- Die durchschnittliche Vermittlungsquote der letzten 25-KICK-Jahre (von 1997 bis 2021) beläuft sich auf 86%.
- Die KICK-Vermittlungsquote des Jahres 2021 liegt bei 91 %. (Insgesamt wurden im Jahr 2021 79 Jugendliche aufgenommen. 56 davon wurden vermittelt. 20 Jugendliche setzten die KICK-Betreuung im Jahr 2022 fort. 3 KICK-Jugendliche beendeten das Angebot aufgrund besonderer Umstände.
Nachstehende Agenden verfolgt das KICK-Angebot:
- Individuelle, gezielte Unterstützung bei der Lehrstellen- und Arbeitssuche (Jobcoaching) in den Arbeitsmarkt mittels Bewerbungstraining, Berufsorientierungs- und Ausbildungsberatung sowie Hilfestellung bei der Praktikumssuche
- Reflexion der bekannten, traditionellen Berufsfelder und der eigenen Berufswahl
- Stufenweise soziale und berufliche Eingliederung in die Gesellschaft und somit Unabhängigkeit von öffentlichen Mitteln (u. a. Arbeitslosengeld oder Mindestsicherung)
- Soziale (Wieder-)eingliederung von Jugendlichen durch die persönlichen Kontakte der Arbeitstrainings in die Firmen sowie im Kurs, durch die Reflexion der absolvierten Praktika, durch den geregelten KICK-Arbeitsablauf und durch die tägliche Beratung und Betreuung durch das KICK-Team (soziale Arbeit)
- Stabilisierung der Persönlichkeit durch kontinuierliche, psychosoziale Betreuung und Beratung, in deren Rahmen unterschiedliche, individuelle Problemfelder bearbeitet werden
Hohe Zufriedenheit mit Kursangeboten
Die Zufriedenheit der KICK-Jugendlichen mit dem KICK-Jugendangebot wird auf zwei Arten erhoben,
- extern durch das AMS, Arbeitsmarktservice, nach Kursabschluss und
- intern durch VSG KICK bei Kursbeendigung.
Alle Befragungen erfolgen anonym.
Ergebnisse 2021
- 81 % (=46 TN) der abgeschlossenen KICK-Jugendlichen haben den internen KICK-Feedbackbogen ausgefüllt. 46 Feedbackbögen wurden gesichtet und ergeben (auszugsweise) nachstehende Ergebnisse.
- 98 % (=45 TN) der befragten Klient*innen empfehlen den KICK-Kurs weiter und begründen dies mit der sehr guten Unterstützung, dem Fachwissen der KICK-Mitarbeitenden, der sozialen und beruflichen Beratung sowie der Wissensvermittlung durch das KICK-Team.
Der KICK-Kurs war für
- 96 % der Jugendlichen „sehr gut“ (=44 TN) und für weitere
- 4 % „befriedigend“ (=2 TN).
100 % (=46 Personen) der befragten Jugendlichen gaben an …
- die KICK-Betreuer*innen besitzen ein sehr gutes / gutes Fachwissen
- ich bin motiviert meine berufliche Zukunft selbst in die Hand zu nehmen
- das KICK-Team gab mir auch Unterstützung bei persönlichen Fragen
- die Gespräche mit meinem/r KICK-Betreuer*in waren sehr wichtig
- der/die KICK-Mitarbeiter*in und ich kamen sehr gut miteinander aus
- bei Bewerbungsgesprächen habe ich nun ein sehr sicheres Auftreten
Zusätzliche Qualifikationen erhöhen Chancen
Das Jugendangebot KICK arbeitet mit den Klient*innen sehr individuell und bedarfsorientiert. Zusätzliche Qualifikationen, Softskills und die Absolvierung von Praktika und Schnuppertagen erhöhen die Chancen auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich vermittelt zu werden. Folglich ergeben sich im Zuge der Vermittlungstätigkeit weitere Aktivitäten der Jugendlichen.
- Erhöhung der sozialen Kompetenz durch spezielle Workshops wie z. B. „Körpersprache“, „Diversität und Gender Mainstreaming“, „Konflikte lösen“, „Richtig Feedback geben“ und individuelle Weiterbildungsangebote, bspw. Führerschein Gruppe B, Staplerschein, etc.
- Weiters wurden im Jahr 2021 von den 79 aufgenommenen KICK-Jugendlichen 120 Praktika und Schnuppertage in der freien Wirtschaft und im öffentlichen Sektor absolviert.
Digitale Kompetenzen sind ein „Must-Have“
Um die digitalen Grundkompetenzen des österreichischen Schulsystems zu erweitern, zu festigen und zu intensivieren, sind bei KICK unterschiedliche Schulungen zur digitalen Kompetenz verankert und werden sowohl in Form von Workshops als auch in der täglichen KICK-Betreuungsarbeit umgesetzt. Als Beispiel dafür können die 79 abgehaltenen EDV-Basisschulungen im Jahr 2021 erwähnt werden.
Bedingt durch die Corona-Pandemie kommt es für die Jugendlichen zu großen Herausforderungen in Bezug auf die eigenen persönlichen, digitalen Kompetenzen (Bsp. KICK-Distancebetreuung).
Die KICK-Berufspädagog*innen fördern intensiv während der gesamten Corona-Pandemie die digitalen Kompetenzen und setzen individuell bei jedem Jugendlichen an, diese zu verbessern.
„Nachhilfe“ bei schulischen Defiziten
Häufig werden bei den Jugendlichen, die KICK in Anspruch nehmen, schulische Defizite festgestellt, die ein Grund dafür sind, weshalb die Jugendlichen schwerer vermittelt werden können. Die Bildungsdrehscheibe von KICK setzt genau in diesem Punkt an und hat zum Ziel, die schulischen Defizite aus den 7., 8. und 9. Schulstufen stark zu reduzieren, um einerseits die Aufnahmetests bei Firmen positiv zu absolvieren und um andererseits mit einem nachgeschulten, vertieften Wissen ins erste Berufsschuljahr besser starten zu können. Die Corona-Pandemie hat, beispielsweise auf Grund von Distance-Learning, diese schulischen Defizite noch verstärkt.
- Im Rahmen der Bildungsdrehscheibe werden in Form von Präsenzunterricht in den Modulen Mathematik, Deutsch, Englisch, Allgemeinwissen, logisches und technisches Verständnis und Konzentrationstraining unterrichtet.
- Erweiternd zur Bildungsdrehscheibe werden Lernplattformen wie z. B. playmit oder exammi in digitaler Form eingesetzt. Die playmit-Urkunde wird von vielen namhaften Top-Arbeitgebern zur Bewerbung empfohlen und auch eingefordert. 75 KICK-Jugendliche haben im Jahr 2021 positiv die playmit-Urkunde gemeistert und konnten diese im Bewerbungsprozess vorweisen.
Die online-Übungsplattform exammi dient zur Verbesserung des Wissens des Lehrstoffes der 9. Schulstufe.
- Bedarfsorientierter Einsatz der KICK-Lernunterlagen der , 8. und 9. Schulstufe sowie der Unterlagen bestimmter Lehrberufe der 1. Klasse Berufsschule
Folgen von Corona als neue Herausforderung für KICK
Jugendliche im Alter von 15 bis 22 Jahren durchleben üblicherweise in dieser Lebensphase ihre Pubertät, die dadurch geprägt ist, die Welt zu entdecken, berufliche und schulische Fähigkeiten und Stärken zu entwickeln, die Schule zu wechseln, neue Freundschaften und Kontakte zu schließen, seine Freunde zu treffen, (neue) Freizeitaktivitäten auszuprobieren und auszuüben, kleine (Städte-)trips zu machen, etc.
Diese Erfahrungen blieben vielen Jugendlichen aufgrund der Corona-Pandemie verwehrt. Unbeschwertheit, Zuversicht und Optimismus hatten und haben die jungen Menschen nicht in dieser Zeit erlebt. Stattdessen hinterlässt die anhaltende Corona-Pandemie in dieser Altersgruppe und in allen Schichten ihre Spuren. Distance-Learing der Schulen, Lockdowns und eingeschränkte Ausgangsbestimmungen förderten die negativen Lebenserfahrungen.
Im Jugendangebot KICK stiegen ebenfalls die psychosozialen Problemlagen an. Diese waren und sind u. a.
- Zukunfts- und Versagensängste,
- die soziale Isolation durch Distance-Betreuung,
- die engen Wohnverhältnisse,
- der Anstieg von psychischen Verstimmungen, von Depressionsschüben und von Suizidge-danken,
- das Fehlen der technischen Ausstattung zu Hause für das Distance-Learning bzw. die Distance-Betreuung,
- die erhöhte Gewaltbereitschaft und das erhöhte Aggressionspotenzial im eigenen Umfeld sowie
- die finanziellen Probleme in den Familien.
Heranwachsende Menschen haben gegenüber Erwachsenen noch nicht gelernt, dass Krisen und herausfordernde Lebensabschnitte gut und vor allem auch selbst bewältigt werden können. Sie sind vulnerabel und haben kaum Krisenbewältigungsstrategien entwickelt. Selbstvertrauen, Selbstbestimmtheit und Anpassungsfähigkeit bei Widrigkeiten im Leben müssen Jugendliche noch erlernen. Kurzum sie sind keine resilienten Personen.
KICK unterstützte in den letzten zwei Jahren die Jugendlichen verstärkt in sozialarbeiterischen Angelegenheiten, in persönlichen Fragestellungen (zumeist in Einzelberatungen) und in der Entwicklung von Bewältigungs- und Lösungsstrategien.
Viele Lehrstellenangebote ungenutzt
Ende August waren in Linz-Stadt 215 Lehrstellen gemeldet, die ab sofort zu besetzen wären. Dem gegenüber stehen 150 junge Linzerinnen und Linzer (88 Burschen, 62 Mädchen), die eine Stelle suchen. Oberösterreichweit sind es 2.315 offene Lehrstellen und 782 Suchende (430 Burschen, 352 Mädchen).
Aber nicht immer passen Angebot und Nachfrage zusammen. Hier braucht es Flexibilität bei den Jugendlichen, was den Berufswunsch betrifft und dazu viel Information, welche Möglichkeiten es überhaupt gibt.
Aktuell werden folgende Lehrlinge in Linz gesucht:
- 54 im Handel
- 22 Elektroberufe
- 21 Angebote für Köchinnen und Köche
- 20 Angebote in Büro und Verwaltung
- 14 Lehrstellen für Friseur*innen
- 13 Metallberufe – Spengler, Installateure…
- 13 Mechaniker
- 13 Lehrstellen im Service in der Gastronomie
- 10 Bauberufe
- 7 im Gesundheitsbereich
- ….
Die meist genannten Berufswünsche der Burschen:
- 17 wollen im Verkauf arbeiten
- 15 als Mechaniker überwiegend für KFZ
- 15 streben eine Ausbildung am Bau an
- 9 in Metallberufen als Spengler, Installateur o.ä.
- 8 Elektroberufe
- 6 als Techniker
- 3 Köche
Die meist genannten Berufswünsche der Mädchen:
- 19 im Verkauf
- 10 in Büro oder Verwaltung
- 9 als Friseurin oder in der Kosmetik
Viele junge Erwachsene ohne abgeschlossene Ausbildung
Neben den klassischen Lehrstellensuchenden waren Ende August auch 820 junge Linzerinnen und Linzer (15-24 Jahre) als arbeitsuchend vorgemerkt, in Oberösterreich sind es gesamt 3.799. Die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit ist relativ kurz – das AMS hat insbesondere für diese junge Zielgruppe ausreichend Alternativangebote, sollte es mit der Arbeitsuche nicht sofort klappen.
„Kaum ein Unternehmen, das nicht händeringend nach Fachkräften sucht…“, hieß es noch im letzten Jahr. Mittlerweile immer öfter die Aussage: „kaum ein Unternehmen, das nicht händeringend nach Arbeitskräften sucht“. Arbeitsuchende Menschen können derzeit bei der Jobwahl aus dem Vollen schöpfen. Diese und ähnliche Aussagen sind an der Tagesordnung und prägen das Bild vom aktuellen Arbeitsmarkt, sind langfristig aber mit Vorsicht zu genießen.
Umso wichtiger ist es aktuell junge Menschen von der Wichtigkeit einer abgeschlossenen Berufsausbildung zu überzeugen. Dazu braucht es neben einer guten Information und Motivation in vielen Fällen auch eine besondere Unterstützung, um die jungen Leute fit für den Arbeitsmarkt zu machen.
- In der Gruppe der 19 bis 24jährigen arbeitslos gemeldeten in Linz beträgt der Anteil jener, die max. eine Pflichtschule abgeschlossen haben, fast 59 %.
- Oberösterreichweit beläuft sich dieser Wert auf rund 47%.
In der AMS-Beratung wird allergrößten Wert darauf gelegt, nach Möglichkeiten eine Berufsausbildung zu finden. Neben der klassischen Lehre gibt es sehr gute alternative Angebote für junge Erwachsene.
Ausbildungsangebote für junge Erwachsene
Mit dem Angebot der Arbeitsplatznahen Qualifizierung (AQUA) geben das AMS und das Land OÖ arbeitslosen Personen die Möglichkeit zu praxisnahen Aus- und Weiterbildungen, welche konkreten betrieblichen Anforderungen entsprechen.
- AQUA besteht aus einer theoretischen Ausbildung (z.B. Kurs einer Bildungseinrichtung oder Berufsschule) und aus einer praktischen Ausbildung im Ausbildungsbetrieb.
- Das AMS erwartet, dass der Ausbildungsbetrieb die/den Auszubildende(n) nach AQUA in das vereinbarte Dienstverhältnis übernimmt und die Auszubildende(n) dieses Angebot auch annehmen.
Alternativ zu Aqua gibt es für Erwachsene auch die Möglichkeit einer besonderen Form der Lehrausbildung. Das AMS gewährt dem Unternehmen eine Förderung, wenn ein Lehrlingseinkommen mindestens in Höhe des kollektivvertraglichen Mindestlohnes im Beruf bezahlt wird.
Um eine Berufsausbildung zu absolvieren, ist es nie zu spät. Besonders empfehlenswert in diesem Zusammenhang ist ein Besuch des BerufsInfoZentrums im AMS. Dort gibt es jede Menge an Information zu Berufen mit all seinen Möglichkeiten und Voraussetzungen, verschiedenen Ausbildungswegen und allgemeine Infos zu AMS-Angeboten. Wird Hilfe und Unterstützung benötigt empfiehlt sich eine persönliche Beratung nach Terminvereinbarung.