Die 7 verrücktesten Geheimnisse aus Linz: Das wissen nur die eingefleischten Stahlstadtkinder
Hand aufs Herz – haben Sie, als waschechtes Stahlstadtkind, vielleicht einen Grottenbahnzwerg aus den 70er Jahren zuhause am Dachboden? Waren Sie live dabei, als bei der Klangwolke 1982 ein Gruß ins Weltall geschickt wurde? Kennen Sie Austrofred und seine geheime Landeshymne? Linz hat in seiner Geschichte allerhand Dinge erlebt und gesehen. Wir lüften jetzt die verrücktesten Geschichten und Geheimnisse aus Linz und haben die aufregendste Linzer Stadtrundfahrt aller Zeiten für Sie zusammengestellt. Schlucken Sie ihr Stück Linzertorte runter, es geht los!
Warum Sie vielleicht einen Grottenbahnzwerg zuhause am Dachboden haben
Seit 1906 gibt es das „Disneyland“ von Linz: Die Linzer Grottenbahn. Zu allererst geht es bergauf – mit der Pöstlingbergbahn, der steilsten Adhäsionsbahn der Welt – und dann auch schon weiter mit der Drachenbahn, hoch oben versteckt im Pöstlingberg. Dort dreht der Drache „Lenzibald“ seine Runden und begeistert Groß und Klein mit den nachgestellten Szenen aus dem Zwergenreich. Wer noch nicht genug von den Drachen, Zwergen und Fabelwesen hat, für den gibt es auch Märchenszenen in Lebensgröße nachgestellt – von der Frau Holle bis zum Froschkönig.
Die Geschichte der Grottenbahnzwerge, die verschenkt wurden, ist eine weniger bekannte, aber herzerwärmende Episode in der Historie der Linzer Grottenbahn.
Die heißbegehrten Original-Zwerge im eigenen Vorgarten
In den 1970er-Jahren, als einige der ursprünglichen Zwerge in der Grottenbahn durch neue Figuren ersetzt wurden, standen die ausgedienten Zwerge plötzlich ohne „Job“ da. Doch anstatt sie einfach zu entsorgen, entschieden sich die Verantwortlichen, diese charmanten Figuren an Linzer Bürgerinnen und Bürger zu verschenken. Wer Interesse hatte, konnte sich einen der Zwerge sichern und mit nach Hause nehmen.
Viele Linzer Familien nahmen dieses Angebot begeistert an, und so landeten die Zwerge in Gärten, Vorgärten oder auf Balkonen in und um die Stadt. Einige wurden liebevoll restauriert und haben bis heute einen Ehrenplatz in ihren neuen Heimaten. Manche der Zwerge sind sogar zu echten Familientraditionen geworden, werden regelmäßig neu bemalt oder zu Weihnachten dekoriert.
Heutzutage sind diese „verschenkten Zwerge“ begehrte Sammlerstücke, und hin und wieder tauchen sie auf Flohmärkten oder in Online-Anzeigen auf – meist mit einer spannenden Geschichte im Gepäck. Sie sind ein wunderbares Stück Linzer Kulturgeschichte, das zeigt, wie sehr die Menschen ihre Verbindung zur Grottenbahn und ihren Figuren schätzen.
Lenzibald oder Sebastian!?
Was wir uns aber bis heute nicht erklären können: Der Drache in der Grottenbahn heißt seit jeher „Lenzibald“. Warum in aller Welt heißt das Plüsch-Maskottchen der Grottenbahn „Sebastian“?!
Tipp: Wenn Sie die Linzer Grottenbahn besuchen, heißt das übrigens „gemma Zwergerlschneuzen“. Aber genug von den einheimischen Zwergen. Weiter geht’s zu den Außerirdischen.
Als die Linzerinnen und Linzer den Kontakt zu Außerirdischen suchten
Der Weltraumgruß der Linzer Klangwolke (jährliches Open-air Kulturevent an der Donaulände) 1982 war ein visionäres Projekt, bei dem eine Klangbotschaft über Funk ins All gesendet wurde. Die Botschaft bestand aus abstrakten Tönen, harmonischen Klängen und rhythmischen Mustern, die eine universelle Sprache schaffen sollten, um potenzielle außerirdische Zivilisationen anzusprechen.
Die Übertragung erfolgte mithilfe eines leistungsstarken Senders, und die Frequenz wurde so gewählt, dass sie möglichst weit ins All reichen konnte. Gleichzeitig wurde die Klangbotschaft als Teil der Klangwolke in Linz abgespielt, sodass die Zuschauer das Gefühl hatten, Teil einer kosmischen Kommunikation zu sein.
Das Projekt verband Kunst, Technologie und die Hoffnung, dass Musik als universelle Sprache verstanden wird – nicht nur auf der Erde, sondern vielleicht auch von Wesen jenseits unseres Planeten.
Exotische Mammutbäume in Linz
Da spaziert man gemütlich durch Linz und auf einmal steht da ein… Mammutbaum?! Ja, richtig gesehen! Dieser Exot, der eigentlich in Nordamerika beheimatet ist, ragt mitten an der Gruberstraße in die Höhe.
Doch der Riese ist nicht allein. Im Park der Johannes-Kepler-Universität steht ein noch größeres Exemplar mit einer Höhe von etwa 57 Metern und einem Durchmesser von 6,30 Metern.
Vor der Bim war das Pferd – die tierische Entwicklung der Linzer Öffis
Dort wo heute die Linzer Öffis entlangfahren, wurden einst Pferde eingesetzt, um die Menschen von A nach B zu bringen. Im Juli 1880 wurde eine von Pferden gezogene Tramway eröffnet. Die Strecke führte vom Hauptbahnhof, damals „Westbahnhof“ genannt, nach Urfahr zum heutigen Hinsenkampplatz. Ganze 17 Jahre lang nutzten die Linzerinnen und Linzer dieses tierische Fortbewegungsmittel. Im Jahr 1897 kam dann die elektrische Straßenbahn, sie hat die Pferde-Tram abgelöst.
Die älteste Torte der Welt kommt aus Linz
Wenn Sie auf der Suche nach der Ur-Torte sind, dann sind Sie in Linz genau richtig. Die Linzer Torte gilt nämlich als das älteste bekannte Tortenrezept der Welt. Die Aufzeichnungen gehen bis ins Jahr 1653 zurück. Ganze 371 Jahre gibt’s die Köstlichkeit also schon. Und trotzdem hat man sich an ihr noch nicht sattgegessen. Na, wenn das mal nicht ein Qualitätsmerkmal ist.
Tipp: Laut Originalrezept gehört übrigens nur feinste Ribisel-Marmelade in die Torte.
Hier finden Sie das Linzer Torten Originalrezept .
Und hier gibt’s ein Video-Tutorial zum Nachbacken. (YouTube)
Kennen Sie alle Melodien des Linzer Glockenspiels am Hauptplatz?
Dreimal täglich erklingen fröhliche Melodien über den Linzer Hauptplatz, gespielt vom Glockenspiel des Feichtiger-Hauses (Hauptplatz 18). Das Glockenspiel, das zentral in der Fassade des Gebäudes eingebaut ist, gab zudem dem Café im Haus seinen Namen.
Die 19 Glocken der Anlage, lassen etwa vier Minuten lang Werke oberösterreichischer Komponisten und saisonale Musikstücke ertönen – von Hoamatgsang über die Bruckner Melodie, bis hin zu „Stille Nacht, Heilige Nacht“ an Weihnachten.
Hier finden Sie die gesamte Glockenspiel-Playlist im Detail
…und wenn Sie jetzt noch nicht genug geflasht sind:
Austrofred und die geheime Landeshymne
Kennen Sie Austrofred? Der gebürtige Steyrer, Sänger und Autor hat einen besonderen Faible für seine Heimat Oberösterreich und die Landeshauptstadt Linz. Zu hören in seiner Interpretation einer modernen Landeshymne.
…ohne weitere Worte, einfach wirken lassen! 🙂