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Stadion-Debatte: Erstens kommt es anders …

Stadt und Land einigen sich überraschend auf umfassendes Sport-Infrastrukturpaket

Gestern noch wurde über ein LASK-Stadion in Pichling gestritten und über die Umstände und Auswirkungen einer möglichen Bürgerbefragung diskutiert. Auch von ALLES LINZ. Diese Befragung kann jedoch nun ersatzlos entfallen. Heute ist alles ganz anders und zwar so, wie kaum jemand dachte. Stadt und Land machen einen großen sportlichen Wurf, der die Bedingungen für gleich vier große Linzer Vereine auf einen Schlag verbessern wird.

Der LASK kehrt auf die Gugl zurück und krempelt sie um

Anstatt in Pichling auf der grünen Wiese bzw. dem braunen Acker an den Gestaden den Pichlinger Sees zu bauen, vereinbarten die Stadt Linz und der LASK, dass dieser das Gugl-Stadion uneingeschränkt für sich nutzen und dafür auch umfangreiche Maßnahmen zur Erneuerung setzen kann. Konkret soll es einen Totalumbau des bestehenden Stadions und der Nebengebäude sowie eine Neugestaltung der Trainingsplätze geben. Dem LASK wird dazu ein Baurecht mit einer Laufzeit von 80 Jahren eingeräumt. Wesentlich: Die Laufbahn kommt weg! Auch wichtig: „Geschenkt“ wird dem LASK nichts. Er hat jährlich einen Baurechtzins zu entrichten. In der Gestaltung und Nutzung der Anlagen sind die Schwarz-Weißen dabei vollkommen frei und erhalten auch sämtliche Vermarktungs-, Werbe- und sonstige geistige Eigentums- und Nutzungsrechte.

Der FC Blau Weiß Linz, der derzeit auf der Gugl spielt, wird dabei nicht stante pede verjagt! Der LASK verpflichtet sich, für die Dauer von höchstens drei Jahren ab der Übernahme des Stadions eine Benutzungsvereinbarung abzuschließen, die den Blau-Weißen ermöglicht, im Fussballstadion Heimspiele abzuhalten. Dafür bezahlt der FC Blau Weiß Linz indexiert das selbe Entgelt wie bisher.

Hinsichtlich der notwendigen Verkehrslösungen ist bereits eines fix: Auf dem bestehenden Parkplatz wird ein neues Parkdeck mit 1.000 Stellplätzen errichtet, das auch den Besuchern der Tips Arena zugute kommt und die Wohnbevölkerung des Froschbergs bei Veranstaltungen entlasten wird. Finanziert wird dieses Parkdeck von LASK und Stadt Linz gemeinsam.

BW bekommt sein Schmuckkästchen im Donaupark

Die seit dem Aufstieg in die zweite Liga auf der Gugl spielenden blau-weißen Kicker kehren dagegen wieder in ihre angestammte Heimstätte, den Linzer Donaupark zurück. Es ist kein Geheimnis, dass die Fanszene davon stes träumte und mit der Gugl fremdelte, auch weil sie schlicht zu groß für den Stahlstadtklub ist. Dafür wird das geliebte Donauparkstadion komplett neu gebaut und soll maximal 9 Millonen kosten. Ein Drittel zahlt davon das Land OÖ, ein Drittel die Stadt, ein Drittel müssen vom Verein und seinen Sponsoren aufgestellt werden.

Und auch die Halle für Volleyball und Handball wird passend gemacht

Die Handballer des HC Linz AG spielen seit jeher in der Halle der Sport-NMS-Kleinmünchen an der Dauphinestraße. Doch ist diese nicht nur in die Jahre gekommen, sondern verunmöglicht auch durch ihre unzureichende Höhe, dass etwa die mit Bundesliga-Meistertitel und Cupsieg derzeit maximal erfolgreichen Volleyballerinnen des ASKÖ Linz-Steg ebenso dort spielen könnten. Im Zuge des Sportinfrastruktur-Pakets wird die Halle nun bundesliga- und europacuptauglich gemacht, modernisiert und erweitert. Das bedeutet vor allem anderen: Die Decke wird nach oben geschraubt, womit auch Volleybälle so hoch fliegen können, wie sie wollen und sollen. Die Stadt Linz investiert hier rund 6,1 Mio. Euro. Das Land OÖ beteiligt sich mit einer Sportförderung in Höhe von 500.000 Euro an den Kosten.

Alles in allem: Mit diesem Gesamt-Paket ist Stadt und Land eine echte Überraschung gelungen, die eine Win-Win-Situation für alle vier Vereine und darüber hinaus mit sich bringen sollte. Die Sportstadt Linz lebt!

„Für manche mag das ein Detail sein, aber für mich ist es sehr wichtig, klarzustellen, dass keiner der bisherigen LIVA-Mitarbeiter im Stadion um seinen Arbeitsplatz besorgt sein muss. In der Tips Arena oder anderen LIVA-Einrichtungen wird ihr Einsatz genauso gebraucht.“

Bürgermeister Klaus Luger

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