Leben & Stadt

Zehn Jahre Stadtteilzentrum Kleinmünchen-Auwiesen

Erfolgreiche Bilanz zum Jubiläum und Blick in die Zukunft

Seit Mai 2013 steht den Bewohner*innen des Stadtteils Kleinmünchen-Auwiesen ein eigenes Stadtteilzentrum am Wüstenrotplatz 3 zur Verfügung. Im Einzugsgebiet sind derzeit rund 22.650 Linzer*innen mit Hauptwohnsitz gemeldet. 2.000 Beratungen und Konfliktbegleitungen, mehr als 8.000 Netzwerk- und Projektarbeiten und fast 53.500 Besucher*innen im Gemeinschaftszentrum sind die erfolgreiche Bilanz, die zum 10-Jahre-Jubiläum präsentiert wird.

Die Palette an Angeboten des Stadtteilzentrums war von Beginn an breit gefächert und wurde seither immer wieder verbessert und den Bedürfnissen der Stadtteilbewohner*innen angepasst. Neben zahlreichen städtischen Leistungen, wie einer Sozialberatungsstelle, begleiten und unterstützen die Gemeinwesenarbeiter*innen im Stadtteilzentrum und im öffentlichen Raum die Menschen im Stadtteil.

Das Team rund um Leiter Martin Bernecker geht regelmäßig in die Höfe der Wohnanlagen und spricht mit den Bewohner*innen. In diesen Gesprächen erhalten die Mitarbeiter*innen einen guten Einblick in die Bedürfnisse und Lebenssituationen der Menschen. Das Team besteht aktuell aus 11 Mitarbeiter*innen.

Eine zentrale Funktion im Stadtteilzentrum hat die Sozialberatungsstelle Kompass. Die Vermittlung Mobiler Dienste für Altenfachbetreuung, Heimhilfe, Hauskrankenpflege oder von Heimplätzen sind ebenfalls zentrale Aufgaben. Das Stadtteilzentrum fungiert zudem als Informationsdrehscheibe für Anliegen der Bevölkerung. Spezifische Fragen über Angebote und Zuständigkeiten beim Magistrat Linz werden beantwortet bzw. an die zuständigen Stellen weitervermittelt.

Seit 2015 organisieren und betreuen die Mitarbeiter*innen das Gemeinschaftszentrum Auwiesen. Die Räume können kostenlos von der Bevölkerung des Stadtteils genutzt werden. So finden wöchentlich der Nimm-Bring-Laden und das Tausch-dich-aus-Cafe statt und die Kreativgruppe lädt zum Handarbeiten ein. Es gibt einen Proberaum für Musiker*innen, einen Bewegungsraum für Tänzer- und Turner*innen, sowie Angebote des Vereines IIP (Institut für Interkultu-relle Pädagogik) und der Caritas (Nachhilfe und Lerncafe). Auch der Verein Otelo mit dem Angebot Repair Cafe ist im Gemeinschaftszentrum untergebracht.

Die zahlreichen Angebote des Stadtteilzentrums haben sich etabliert und sind aus dem täglichen Leben der Bewohner*innen nicht mehr wegzudenken. Durch die Stadtteilarbeit werden die Kommunikation und das Miteinander gefördert. Ich gratuliere dem Stadtteilzentrum zum 10-jährigen Jubiläum und bedanke mich bei dem engagierten Team für dessen großen Einsatz.

Vizebürgermeisterin Karin Hörzing

Erfolgreiche Vernetzungen und Kooperationen

Durch Vernetzung und Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Partnerinstitutionen konnten Konflikte im Stadtteil merklich entschärft werden. Vor allem am Wüstenrotplatz, wo es noch vor zehn Jahren massive Probleme mit Drogenhandel, Vandalismus und Gewalt gab, findet heute ein „normales“ Zusammenleben statt. Den Bewohner*innen wurde Begleitung bei Konflikten angeboten und in vielen Fällen konnte eine Verbesserung der Lebenssituation aller Beteiligten erreicht werden. Auch ständige Austausch zwischen den Sozialarbeiter*innen und der im Stadtteil stationierten Polizist*innen hat wesentlich zu einer positiven Entwicklung beigetragen.

Durch die gute Kooperation mit Bildungseinrichtungen, Einrichtungen des Gesundheitswesens, Blaulichtorganisationen, Sozial- und Sportvereinen, mit Religionsgemeinschaften, Wirtschaftstreibenden und mit der Politik entstehen immer wieder spannende Projekte. Das Netz hat sich in den zehn Jahren Gemeinwesenarbeit zunehmend verdichtet. Die Netzwerkpartner*innen und Bewohner*innen des Stadtteils tragen Anliegen und Ideen an die Mitarbeiter*innen des Stadtteilzentrums heran, die diese bei der Umsetzung unterstützen. So entstand auch ein Großprojekt zum Thema Sprache: 25 Bildungseinrichtungen, Organisationen und Vereine beteiligten sich an der Projektwoche. 1.700 Gäste besuchten Ausstellungen und Darbietungen, diskutierten oder nahmen an spielerischen Aktivitäten teil.

Eine wichtige Vernetzung, die 2022 gefördert und ausgebaut werden konnte, ist die mit der FH Linz, welche aktuell ein Forschungsprojekt zum öffentlichen Raum durchführt. Die Linz AG ist in den Bereichen Wasserschutzgebiet Wasserwald und Abfallwirtschaft ein wesentlicher Kooperationspartner, sowie der Verein Klimabündnis OÖ, der Naturschutzbund und die Naturkundliche Station der Stadt Linz im Bereich Ökologie. So wurde 2022 das Projekt „Linz zu Fuß“ im Stadtteil Auwiesen gestartet. Gemeinsam mit Akteur*innen des Klimabündnis OÖ wurden fußgängerfreundliche Wege erkundet, Barrieren und gefahrenreiche Strecken begutachtet. Diese Analyse zeigte eine Problematik vor der Volksschule 46 auf, wo schließlich verkehrsberuhigenden Maßnahmen gesetzt wurden.

Stadtteilwohnzimmer

Um mit den unterschiedlichen Zielgruppen noch besser in Kontakt zu kommen, gibt es mit dem mobilen Stadtteilwohnzimmer anlässlich der Feierlichkeiten „Kleinmünchen 100 Jahre bei Linz“ ein zusätzliches Angebot. An verschiedenen Orten des Stadtteils können Interessierte auf einer roten Couch Platz nehmen und ganz ungezwungen mit Gemeinwesenarbeiter*innen und anderen Personen zu unterschiedlichen Themen diskutieren. Dieses Angebot wurde bereits bei den ersten Terminen sehr gut angenommen und wird noch bis Ende Mai fortgesetzt.

Plattformtreffen

Regelmäßig finden Plattformtreffen mit unterschiedlichen Schwerpunkten statt. So kann die Vernetzung mit Bildungseinrichtungen, Sicherheitseinrichtungen und Einrichtungen und Angeboten für Senior*innen aufrechterhalten und Projekte beworben und geplant werden. Ebenso sind sie ein gutes Mittel, die aktuelle Stimmungslage im Stadtteil zu erfassen und gegebenenfalls darauf zu reagieren. So war zum Beispiel die angespannte Lage in den Bildungseinrichtungen ein Thema auf das im vergangenen Jahr reagiert werden konnte und gemeinsam Lösungsschritte diskutiert wurden. Mit Bewegungsangeboten, Wanderungen durch die Traunauen oder Nachmittagen im Wasserwald konnten zum einen die Pädagog*innen entlastet, zum anderen neue Möglichkeiten und Netzwerke für die Kinder und Jugendlichen geschaffen werden.

Konfliktbegleitung im Stadtteil

Lärmbelästigungen, Probleme mit Jugendgruppen oder achtlos weggeworfener Müll – die Konfliktfelder im urbanen öffentlichen Raum sind vielfältig. Konfliktbegleitung zählt daher zu den zu den wesentlichen Aufgabenfeldern der in der Gemeinwesenarbeit. Immer wieder kommt es zu Situationen, wo die Mitarbeiter*innen entschärfend eingreifen und mit Erfolg zwischen den Beteiligten vermitteln. Auch Nachbarschaftskonflikte sorgen manchmal für Unmut. Mit der GWG besteht eine Vereinbarung, dass die Mitarbeiter*innen des Stadtteilzentrums in solchen Fällen begleitend eingeschaltet werden können.

Aktivierung und Social Media

Das Ziel der Gemeinwesenarbeit in all ihren Tätigkeiten, ist es, Menschen zu aktivieren. Dies ist bei sämtlichen Projekten und Maßnahmen erkennbar. Ebenso werden stets gesellschaftlich notwendige Themen mitgedacht und bearbeitet. Dazu zählen Nachhaltigkeit, Inklusion, Diversität, Nachbarschaft, soziale Kompetenz und vieles mehr. Projekte zur Müllvermeidung, -trennung und –sammlung oder Digitalisierungsprojekte mit Senior*innen sind Beispiele, wie diese Themen im Stadtteil umgesetzt werden.

Durch ihre Arbeit im öffentlichen Raum können die Mitarbeiter*innen  auch die Infrastruktur gut dokumentieren und sichtbar machen. Erfahrungen und Eindrücke aus Stadtteilbegehungen, Gesprächen und sonstigen Aktivitäten werden in Form von Fotos, Videos und Kurzgeschichten regelmäßig auf Facebook gepostet. So werden Plätze bekannter gemacht und der Wiedererkennungswert und das Heimatgefühl im Stadtteil positiv gestärkt. Die Facebookseite „Stadtteilzentrum Auwiesen“ hat beinahe schon 1.000 Follower.

Nachhaltigkeit

Das Stadtteilzentrum war auch an zahlreichen Projekten zum Thema Nachhaltigkeit beteiligt. Etwa an einer Baum- und Naschgartenpflanzung im Wasserwald, veranstaltet von der Linz AG Wasser, gemeinsam mit Kindern aus den Bildungseinrichtungen im Stadtteil. Weiters wurden Mülltrennungsaktionen gestartet, bei denen gemeinsam mit Hausbesorger*innen veranschaulicht wurde, wie viel Müll irrtümlich in der Restmülltonne landet.

Blick in die Zukunft

Gemeinwesenarbeit arbeitet mit den Themen die von den Menschen kommen, daher wird es auch in Zukunft Entwicklungen geben, die sich derzeit nicht abschätzen lassen. Künftige Schwerpunktthemen in der Stadtteilarbeit aus heutiger Sicht liegen jedenfalls in den Bereichen Bewegung und Gesundheit. Das Projekt „Sportorientierte Gemeinwesenarbeit“ befindet sich bereits in Ausarbeitung. Auch dem Thema „Gewaltschutz“ wird weiterhin hohe Aufmerksamkeit gewidmet und es werden noch mehr Maßnahmen zu Prävention und Aufklärung gesetzt. Das Projekt „STOP“ vom Frauenhaus Linz dient als Grundlage dafür. Da Konflikte im öffentlichen Raum in urbanen Gebieten eine sehr große Herausforderung darstellen, wird die Konfliktbegleitung ein Schwerpunktthema bleiben. Die Auswirkungen der voranschreitenden Digitalisierung stellen nicht nur die ältere Generation vor Probleme, daher soll der derzeitige Schwerpunkt auch auf andere Altersgruppen ausgeweitet werden. Auch die Themen Nachhaltigkeit und Mobilität werden noch mehr in den Fokus gerückt.
„Mit dem Stadtteilzentrum Auwiesen hält Linz eine bürgernahe Serviceeinrichtung bereit, deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im unmittelbaren Kontakt mit den Bewohnerinnen und Bewohnern stehen. Sie wissen, welche Probleme die Menschen haben und können schnell und unbürokratisch helfen. Diese Form der Gemeinwesenarbeit hat sich bestens bewährt und ist für das Zusammenleben im Stadtteil für alle Beteiligten ein großer Gewinn“, unterstreicht die Vizebürgermeisterin.

Allgemeine Öffnungszeiten:

Montag: 8 bis 12:30 und 14 bis 17 Uhr
Dienstag: 8 bis 12:30 Uhr
Donnerstag: 8 bis 12:30 und 14 bis 17 Uhr
Freitag: 8 bis 12:30 Uhr

Spezielle Beratungstermine:

Kompass Süd
Allgemeine Sozialberatung, Antragstellung für Mobile Dienste, Anmeldung für Seniorenheime
Dienstag: 8 bis 12:30 Uhr
Existenzsicherung
Beratung Wohnraum- und Existenzsicherung und allgemeine Sozialberatung
Dienstag: 8 bis 12:30 Uhr
Sprechtag GWG
Ansprechpartner bei Problemen in der Wohnanlage; Wohnungsanmeldungen
Donnerstag: 15:30 bis 17 Uhr, einmal im Monat (um Rückfrage im Stadtteilzentrum Auwiesen wird gebeten)

Kontakt: Stadtteilzentrum Volkshaus Auwiesen, 1. Stock Wüstenrotplatz 3,4030 Linz, Tel.: +43 732 302731, E-Mail: stz.auwiesen@mag.linz.at

(Informationsunterlage zur Pressekonferenz mit Vizebürgermeisterin Sozialreferentin
Karin Hörzing
 und SA Martin Bernecker, Leiter des Stadtteilzentrums Kleinmün-chen/Auwiesen zum Thema „Zehn Jahre Stadtteilzentrum Kleinmünchen-Auwiesen – Bilanz und Ausblick“)

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