Leben & Stadt

Wie geht es weiter mit Blau Weiß?

Der Linzer Zweitligist FC Blau Weiß Linz kämpft um seine Zukunft

Dass es bei der Mitgliederversammlung am Mittwoch mitunter hitzig wurde und die Emotionen überkochten, ist verständlich. Es steht nicht weniger als die Existenz des FC Blau Weiß Linz auf dem Spiel, zumindest der Verbleib im Profifußball. Wie es nun weitergeht, ist noch nicht entschieden, muss es aber bis spätestens Mitte Jänner sein.

Der Langzeit-Sportdirektor der SV Ried, Stefan Reiter, der derzeit die Geschäfte des Klubs managed, hielt in seiner Analyse der von ihm geprüften Finanzen nicht hinterm Berg: Die wirtschaftliche Situation ist alles andere als rosig. Noch ist der Verein zwar liquid, aber es klafft ein Finanzloch, das sich in der kommenden Frühjahrssaison zu einem Abgrund ausweiten würde, wenn nichts geschehen sollte.

Alles möglich – von der 2. Liga bis zur 2. Klasse

Ein weiteres Rieder Urgestein, SV-Ehrenpräsident, Jurist und Sanierer Peter Vogl, der von Reiter als Berater zugezogen wurde, stellte drei mögliche Szenarien für die Zukunft des Klubs vor: Ungeordneter Konkurs der Profi-GmbH und Neustart in der 2. Klasse, geordneteter Konkurs, Umsstellung auf Amateurbetrieb und zwangsweiser Abstieg in die Regionalliga oder ein Verbleib in der 2. Liga wie gehabt. Dafür müssen aber bis zum Ende der Saison schrittweise 800.000 Euro aufgestellt sowie ein Budget für die nächste Saison gesichert werden.

Rücktritt des bisherigen Vorstands bei Nichtentlastung

Wer hat Schuld an dem Desaster? Verbale Eingeständnisse gab es zwar nicht, jedoch sprach es Bände, dass der verantwortlich zeichnende Vorstand rund um David Wimleitner unumwunden seinen geschlossenen Rücktritt anbot, der von den Mitgliedern auch einstimmig angenommen wurde. Eine finanzielle Entlastung wurde nicht einmal beantragt. Anschließend wählte die beinahe 200 Mitglieder Sargon Mikhaeel und Manuel Wellman als interimistischen „Sanierungsvorstand“, der gemeinsam mit Reiter und Vogl nun die schwere Aufgabe hat, die Existenz des Vereins zu sichern. Klare Priorisierung: die Maximalvariante mit dem Verbleib im Profifußball. Erste Gespräche mit möglichen Geldgebern sind bereits im Laufen. Viel Zeit bleibt aber nicht. Mitte Jänner stehen die nächsten Gehaltsauszahlungen der Spieler an, bis dahin werden als erste Tranche 150.000 Euro benötigt.

Es ist dem Linzer Fußball zu wünschen, dass er nach 1997 die Blauweißen nicht wieder verliert.

Weitere Artikel

Was gibt es noch?
Schließen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"