Leben & Stadt

Was kann Linz aus der Salzburger Straße machen?

Städtebauliche Kommission nahm sich Entwicklungspotenzial im Linzer Südwesten vor

Städtebauliche Planung bedeutet, langfristig die Rahmenbedingungen zu schaffen, die im Interesse der Öffentlichkeit stehen. Die konkreten Bauprojekte können sich dann innerhalb dieses vorgegebenen Rahmens entfalten. Zusätzlich zu den bewährten Instrumenten, wie Flächenwidmungsplan und Bebauungsplan, richtete die Stadt Linz die städtebauliche Kommission ein, um den BürgerInnen klare Entwicklungsstrategien aufzuzeigen und den Rahmen für die ProjektentwicklerInnen vorzugeben.

„Linz hat in der jüngeren Vergangenheit sein äußeres Erscheinungsbild wie kaum eine andere Stadt in Österreich verändert. Zahlreiche neue Bauprojekte prägen das Stadtbild nachhaltig. Diese Entwicklung wird sich fortsetzen, weshalb wir in der Stadtplanung weiterhin langfristig auf städtebauliche Vorgaben setzen wollen. So kann Linz als attraktive Wohn- und Arbeits-Stadt seine Lebensqualität weiter steigern.“

Bürgermeister Klaus Luger

„Mit der Etablierung der städtebaulichen Kommission steht uns seit März 2019 ein kompetentes Instrument der qualitativen Stadtentwicklung zur Verfügung, um die attraktive Gestaltung der Stadt zielgerichtet und proaktiv zu lenken. Und dies zum Nutzen der im jeweiligen Bereich lebenden und arbeitenden LinzerInnen. Die bisher als Empfehlung ausgesprochenen Ergebnisse der städtebaulichen Kommission sollen künftig verbindlich in Projekt-Planungen einfließen. Dies soll mit einem Antrag im Gemeinderat beschlossen werden“, meint Infrastrukturreferent Vizebürgermeister Markus Hein.

Bisher hat sich die städtebauliche Kommission bereits intensiv mit sechs Stadtgebieten auseinandergesetzt. Aktuell hat sie nun das Areal an der Salzburger Straße im Südwesten von Linz aus einer übergeordneten Perspektive betrachtet. Dadurch werden die Potenziale dieses Stadtteils erkennbar, welche in die Planung künftiger Projekte einfließen sollen. Die Menschen, die derzeit und künftig ihren Alltag im betrachteten Gebiet der Salzburger Straße verbringen, die BauträgerInnen, InvestorInnen und GrundeigentümerInnen sollen die Gewissheit haben, dass die Planungen und Realisierungen Teil eines übergeordneten Gesamtkonzepts sind. „Die Stadt Linz bekennt sich zu einer qualitativen Stadtentwicklung und stellt sich der Herausforderung, der künftigen räumlichen und architektonischen Gestaltung verantwortungsvolle Vorgaben gegenüberzustellen“, stellt Bürgermeister Klaus Luger fest. „Dies insbesondere unter der Voraussetzung eines anhaltend dynamisch verlaufenden Wachstums von Linz, mit dem umfassende Veränderungen der demographischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen einhergehen“, ergänzt Infrastrukturreferent Vizebürgermeister Markus Hein.

Das Betrachtungsgebiet rund um die Salzburger Straße

Anlass für die Befassung der städtebaulichen Kommission sind einige konkrete und einige in einem frühen Konzeptionsstadium befindlichen Projekte rund um die Kreuzungen der Salzburger Straße mit der Landwiedstraße / Laskahofstraße und der Wegscheiderstraße / Siemensstraße. Diese Entwicklungen sind insofern von besonderer Bedeutung, als sie in ihrem zeitlichen Zusammenfallen die Möglichkeit bieten, diese Stadteinfahrt von Linz langfristig neu zu prägen.

Aktuelle Projekte im Betrachtungsgebiet

  • Johanneskirche: Das Areal der Johanneskirche soll zu einem Ort der Begegnung erweitert werden. Dazu wurde das Grundstück an der Kreuzung Salzburger-/Laskahofstraße erworben; ein Realisierungswettbewerb ist in Vorbereitung.
  • Grundstück Salzburger-/ Siemens- und Dauphinestraße: Hier liegt eine Planung und ein übergeordnetes städtebauliches Konzept für eine verdichtete Wohnnutzung vor.
  • Areal Bäckermühlweg-Seidelbastweg-Wacholderweg: Hier soll etappenweise, idealerweise unter Einbeziehung mehrerer GrundeigentümerInnen, ein hochwertiger Gewerbestandort entstehen, eine erste Aufstockung ist bereits in Ausführung.
  • Der ehemalige Betriebsstandort von „Wella“ steht weitgehend leer und könnte in nächster Zeit eine Neunutzung erfahren.
  • Laskahofpark: Hier werden Überlegungen angestellt, wie der Park vor den Immissionen durch die Salzburger und die Laskahof-Straße geschützt werden kann.

Bisher wurde diesem Standort in der allgemeinen Aufmerksamkeit wenig Beachtung geschenkt, obwohl er sich nach einer intensiven Betrachtung als städtebaulich neuralgisch herausstellt. Daher wurde eine städtebauliche Vision formuliert, die Chancen und Potenziale einer integrierten Stadtentwicklung aufzeigen soll. Gleichzeitig soll dargelegt werden, welche nächsten Schritte zur Erhöhung der Lebensqualität, für eine massive Aufwertung des Stadtraums und für ein Heben der Standortpotenziale zu setzen sind.

Ausgangsituation und übergeordnete stadträumliche Bedeutung

Das am südwestlichen Stadtrand liegende Gebiet ist Teil einer fast ausschließlich vom motorisierten Individualverkehr (kurz „MIV“) geprägten Entwicklung, die sich entlang der B1 nach Südwesten Richtung Traun und weiter nach Wels ausbreitet. Das südwestlich ausgerichtete, parallel zur Traun laufende Entwicklungsband verdankt seine Wachstumsdynamik der letzten Jahrzehnte primär seiner Lage an der B1 und der am Autoverkehr ausgerichteten Stadterweiterung ohne wesentliche gestalterische oder räumliche Schwerpunktsetzungen. In diesem Sinne handelt es sich um ein beispielhaftes Einfahrts- beziehungsweise Ausfahrtsstraßengebiet, das einerseits immer noch von der günstigen MIV-Lage geprägt ist. Andererseits mangelt es an lokalen Qualitäten, wie Charakter, Erkennbarkeit, Umwelt-, Aufenthalts- und mikroklimatischen Qualitäten. Diese Stadträume verlangen nach einer neuen, wegweisenden Zukunftsperspektive.

Abgrenzung des erweiterten Betrachtungsgebiets

Im Westen bildet die Nord-Süd verlaufende Gleistrasse der Pyhrnbahn eine deutliche funktionale und räumliche Zäsur und definiert damit die westliche Begrenzung des Betrachtungsgebiets. Im Norden stellt die Hangkante mit ihrem grünen Saum zum Agrargebiet ein ebenso selbstverständliches Ende des erweiterten Betrachtungsraums dar, wie im Osten die Autobahn. Die südliche Grenze ist nicht so klar auszuweisen. Hier markiert der südliche Rand der historischen Siedlungsanlage „Neue Heimat“ mit dem Ost-West verlaufenden Flötzerweg, der von der Pyhrnbahn bis zur A7 verläuft, eine sanfte Grenze.

Verkehrsanbindung

Das gesamte Projektgebiet ist aufgrund seiner mehrfachen MIV-Gunstlage äußerst MIV-lastig erschlossen. Einerseits ist es exzellent an das übergeordnete Verkehrsnetz durch den nahegelegenen Knoten B1/A7 mit direkten A1-Anschluss angebunden. Andererseits wird die Salzburger Straße von wichtigen Stadtstraßen – Landwiedstraße, Wegscheider Straße, Siemensstraße, Dauphinestraße – gekreuzt.

Die Ausstattung mit öffentlichem Verkehr (kurz „ÖV“) hatte hingegen bislang in diesem Stadtteil nur untergeordnete Priorität. Dementsprechend mäßig gut ist das Angebot. Im Betrachtungsgebiet verkehren einige Buslinien der Linz AG in einem durchaus engen Intervall. Allerdings ist die fußläufige Erreichbarkeit der Bushaltestellen vor allem an der B1 unkomfortabel und auch teilweise unsicher. Ein hohes Potenzial für eine mittel- bis langfristig leistungsfähige und schnelle ÖV-Anbindung stellt die Phyrnbahn dar. Über den Wegscheider Bahnhof besteht über die S4 eine direkte und potenziell schnelle und attraktive ÖV-Anbindung zum Linzer Hauptbahnhof.

Standorteigenschaften

  • Hohe stadträumliche Bedeutung – öffentlicher Raum mit geringer Qualität und Quantität
  • Vielfältiges Handelsangebot ohne gesamtheitliche Konzeption und Vermarktung
  • Hohe Zahl an Arbeitsplätzen und florierende Betriebe
  • Bestehende öffentliche Grünflächen und teils sehr großzügige private bis halböffentliche Grünausstattung
  • Ausschließlich MIV-orientierte Standortentwicklung mit sehr hohen Immissionsbelastungen
  • Kaum Orientierungsmöglichkeiten und geringe Identität
  • Mäßiges ÖV-Angebot und Optionen einer optimierten S-Bahn
  • Kaum attraktive Angebote für Fußgehende und Radfahrende
  • Weitläufiges, unübersichtliches Gewerbegebiet

Vier wesentliche Erkenntnisse

1. Kreuzungspunkt großräumiger Straßenrelationen ODER erstaunlich zentraler Stadtraum

Betrachtet man die großräumigen Zusammenhänge fällt auf, dass sich im Abschnitt der Doppelkreuzung der Salzburger Straße mit der Landwiedstraße / Laskahofstraße und der Wegscheiderstraße / Siemensstraße wesentliche, teilweise weitausgreifende Straßenachsen kreuzen:

  • Dauphinestraße: Die Dauphinestraße mündet im direkten Verlauf 3,3 Kilometer weiter östlich bei der Linz Textil in der Wiener Straße und stellt damit die kürzeste Verbindung zu den südlichen Linzer Stadtteilen Ebelsberg / Pichling und nach Asten beziehungsweise St. Florian dar.
  • Landwiedstraße: Die Landwiedstraße mündet 3,3 Kilometer weiter nördlich in Keferfeld in die Welser Straße und bindet damit den nördlichen Linzer Stadtraum ebenso an wie das Zentrum von Leonding.
  • Wegscheiderstraße: Über die Wegscheiderstraße sind die Gewerbe- und Wohngebiete von Leonding an der Paschingerstraße auf kürzestem Weg erreichbar.
  • Salzburger Straße: Die B1 Salzburger Straße ist die wichtigste überregionale Ost-Westverbindung (mit Ausnahme der Autobahn) und über den naheliegenden A7-Knoten direkt an die A1 angebunden.

Diese Stadtschnittstelle stellt damit einen idealen Standort für ein vielfältiges, multifunktionales Stadtteilzentrum für den Linzer Süden dar.

2. Standort der Gegensätze ODER ein zeitgemäßer urbaner Ort

An dem Standort prallen zahlreiche städtebauliche Gegensätze aneinander:

  • Infrastruktur: Nachbarschaft (des Wohnens und Arbeitens) und überörtliche Zentralität
  • Atmosphäre: Lokalkolorit und Stadtkolorit
  • Verkehr: (Langsamer, im Moment wenig ausgeprägter) Binnenverkehr und (stark ausgeprägter schneller) Transitverkehr
  •  Vernetzung: (geringe kleinteilige) Vernetzung und (optimale) Außenerreichbarkeit

3. „Karree Salzburger Straße“ ODER idealer Standort für ein neues Stadtteilzentrum

Die überregionalen Straßenverläufe Landwiedstraße / Laskahofstraße und Wegscheiderstraße / Siemensstraße kreuzen die Salzburger Straße nicht einfach, sondern spannen mit der B1 als Spiegelachse zwischen Norden und Süden ein signifikantes, stadtmorphologisch eigenständiges Feld auf. Dieses wird „Karree Salzburger Straße“ genannt. An jeder Seite des Karrees docken völlig unterschiedliche Stadträume an. Das „Karree Salzburger Straße“ ist innerhalb des Stadtraums ein erstaunlich wichtiger Schnittpunkt, in dem sich lokale Nachbarschaften mit großen und bevölkerungsreichen Arealen verschränken.

4. Linearität und Transversalität ODER dem brachialen Verkehr eine sympathische Richtung geben

So intensiv der Verkehr und die damit verbundenen Auswirkungen an der B1 (und in geringerem Ausmaß auch an Landwiedstraße, Laskahofstraße, Wegscheiderstraße und Siemensstraße) auftreten, so augenfällig – fast sprunghaft – steigt die Qualität des öffentlichen Raums in den Querverbindungen an. Diese Querverbindungen offerieren schon jetzt überraschende, vielfältige Angebote an Infrastruktur aber auch an kleinteiligen Wegrelationen.

Der Ausbau dieser transversalen Räume etabliert eine Quertaktung zur jetzt durch die B1 dominanten Richtung des Stadtraums, womit sich überraschende Entwicklungsperspektiven mit einem völlig neuen Raum- und Nutzungsspektrum eröffnen. Leitidee: Das „Karree Salzburger Straße“ als neuer zentraler Ort im Stadtraum, ein vielfach genutztes Stadtteilzentrum mit eigenständiger Identität und hoher Aufenthaltsqualität. Der Standort an der Salzburger Straße / Landwiedstraße / Laskahofstraße / Wegscheiderstraße / Siemensstraße ist schon jetzt eine äußerst wichtige, hochfrequentierte Verkehrsschnittstelle am südwestlichen Stadtrand von Linz.

Um der Zentralität dieses Ortes und einem lebendigen Stadtteilzentrum gerecht zu werden, sollte:

  • das Angebot an Nicht-MIV-Verkehr stark verbessert werden
  • der Stadtraum atmosphärisch und funktional stark aufgewertet werden
  • der Stadtraum zu einem identitätsstiftenden, lebendigen Stadtteilzentrum umgestaltet werden.

Dabei sollten die vorhandenen Potenziale (äußerst hohe Frequenz und hervorragende überregionale Erreichbarkeit) um klassisch städtische Tugenden (attraktiver öffentlicher Kommunikationsraum, Nutzungsvielfalt, sozialer Treffpunkt, hochwertige Bauqualität) ergänzt und mit zukunftsweisenden Konzepten (ausgewogener Modalsplit, übergeordnete, agile Standortentwicklung, Rücksichtnahme auf Stadtkomfort, -sicherheit und -klima) kombiniert werden.

Die schon vorhandene Asymmetrie aus Nachbarschaft und überörtlichem Zentrum, Lokal- und Stadtkolorit, langsam und schnell, längs und quer, Wohnen und Arbeiten, Aufenthaltsqualität und Erreichbarkeit könnte zur Triebfeder für die Entwicklung eines sehr spezifischen Stadtteilzentrums genutzt werden: Ein urbanes Kraftfeld, dessen besondere Energie aus dem Spannungsfeld von nachbarschaftlichen Angeboten und Milieus und den Möglichkeiten und Ressourcen eines regionalen Stadtknotens gespeist wird. Die Voraussetzungen für eine derartige Inwertsetzung des Standorts scheinen gegeben, der Zeitpunkt für den Start der angestrebten Neugliederung ist aufgrund der zahlreichen anstehenden Projekte ideal.

Dabei muss das Karree zwei Aufgaben erfüllen:

  • Sympathisches Nachbarschaftszentrum mit selbstverständlichen Angeboten für die bestehende und zukünftige Wohn- und überraschend große Arbeitsbevölkerung – als Kontrapunkt zum allseits dominanten Transitraum. An vielen Stellen ist schon jetzt das Bedürfnis nach lokalen, kleinteiligen Angeboten und Kommunikationsräumen deutlich spürbar. Um als Standort für die hier lebenden Menschen attraktiv zu werden, sind in Zukunft massive Verbesserungen in die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum notwendig, um der ausschließlichen alleinigen Ausrichtung auf allen Ebenen entgegenzuwirken.
  • Regionales Stadtteilzentrum: Vor allem öffentliche Einrichtungen für Bildung, Betreuung, Gesundheit und Zusammenleben sollten verstärkt hier angesiedelt werden, um der zentralen Bedeutung dieses Stadtgelenks im Linzer Süden gerecht zu werden.

Linz kann an der Salzburger Straße ein städtebauliches Exempel statuieren, wie der Umbau vom MIV-dominierten, identitätsarmen Niemandsland zu attraktiven, vielfältig genutzten und ausgewogen erschlossenen städtischen Lebensräumen gelingen kann. Dafür erscheint es notwendig diagonal zu denken und den Stadtraum „transversal“ zu betrachten. Ein derartiger Stadtumbau scheint auch im Sinne der angestrebten Dekarbonisierung unvermeidlich und bietet die riesige Chance, die Stadt, die Liegenschaften, den Lebensraum im umfassenden Sinn wertvoll zu machen. Für diese Aufgabenstellung könnte Linz als wegweisendes Beispiel vorangehen.

Fazit – Karree Salzburger Straße

Der Standort an der Kreuzung der Salzburger Straße B1 mit der Landwiedstraße / Laskahofstraße und der Wegscheiderstraße / Siemensstraße hat das bisher wenig beachtete, aber umso eindrücklichere Potenzial, zu einem hochwertigen Nachbarschafts- und regionalen Stadtteilzentrum aufgewertet zu werden. Nicht nur die Auto-Erreichbarkeit des Ortes ist fast unvergleichlich gut, sondern bereits jetzt schon ist ein vielfältiger Nutzungsmix aus Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Freizeit vorhanden. Allerdings scheint es bis jetzt keinerlei Bestrebungen gegeben zu haben, den Ort umfassend inwert zu setzen und zu einem attraktiven Stadtraum zu machen.

Die momentanen Defizite des Ortes lassen sich im Wesentlichen auf zwei Faktoren reduzieren:

  • Es gibt so gut wie kein Angebot an attraktiven öffentlichen Räumen: stimmungsvolle Plätze, ruhige Gassen, sympathische Hausecken sucht man vergeblich. Ein klar erkennbares Zentrum mit einladenden Nachbarschaftsangeboten gibt es nicht.
  • Die Gestaltung des öffentlichen Raums orientiert sich fast ausschließlich am Auto. Die Straßenräume sind durch die sehr hohe Verkehrsbelastung äußerst unattraktiv und auch unsicher, der ÖV ist unterrepräsentiert, die Fuß- und Radwege – falls vorhanden – unattraktiv, der Stadtraum in hohem Maß versiegelt, Grünräume oder Bäume sind kaum vorhanden.

Da zurzeit einige Projekte in Vorbereitung beziehungsweise in Planung sind, ist jetzt ein idealer Zeitpunkt, dieses potenzielle Stadtteilzentrum aufzuwerten und zu einem zukunftsweisenden Stadtraum umzubauen. Damit könnte Linz nicht nur das Karree Salzburger Straße zu dem atmosphärischen, funktionalen und wirtschaftlichen Knotenpunkt im südlichen Linzer Großraum machen, sondern auch ein wegweisendes Modell für einen zeitgemäßen Stadtumbau – weg vom beliebigen Nebeneinander identitätsloser, rein autodominierter Ausfallsstraßen hin zu integrierte gedachten und vielfältig genutzten Lebensräume – realisieren.

Nächste, wichtige Schritte bei der Entwicklung des Standorts

In einem kompakten Stadtentwicklungsverfahren wird mit allen betroffenen LiegenschaftseigentümerInnen ein gemeinsames Verständnis des Ortes geschaffen und klare Ziele für die zukünftige Entwicklung formuliert. Es soll dabei der Ort ins Bewusstsein der Menschen rücken und erste Impulse für das Entwicklungspotenzial geliefert werden.

Folgende Entwicklungsschritte sind dazu angedacht:

  • Erarbeitung eines Masterplans beziehungsweise städtebaulichen Rahmenplans in einem Workshopverfahren
  • Beauftragung eines städtebaulichen Projektleiters zur Steuerung und Koordinierung des konkreten Stadtentwicklungsprozesses
  • Regelmäßige Treffen beziehungsweise Veranstaltungen mit allen Akteuren des Standorts

Die städtebauliche Kommission der Stadt Linz

Ziel der städtebaulichen Kommission ist eine nachhaltig attraktive, innovative und lebenswerte Entwicklung der Stadt Linz auf Basis hoher städtebaulicher Qualität zu unterstützen. Als Sachverständigengremium besteht die Aufgabe der städtebaulichen Kommission in der Ausarbeitung und Dokumentation von konkreten städtebaulichen Zielsetzungen zur Verwendung bei städtebaulichen Entscheidungen in der Stadt Linz. Dazu zählt die Erarbeitung städtebaulicher Zielsetzungen für komplexe Projekte mit großen Dimensionen, die auch ihre Umgebung beeinflussen. Die städtebauliche Kommission besteht grundsätzlich aus drei stadtexternen und drei stadtinternen Fachexperten aus den Bereichen Architektur, Stadtplanung, Raumplanung, Verkehrsplanung und Freiraumplanung. Je nach Komplexität der Aufgabe werden weitere Mitglieder hinzugezogen.

 

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