Kompetente Jugendarbeit seit mehr als 40 Jahren
Umfangreiches Angebot für die Linzer Jugend
Der städtische Verein Jugend und Freizeit (VJF) sorgt in Linz für ein umfangreiches Angebot bedarfsgerechter, außerschulischer Jugendarbeit. Hauptaufgabe des Vereins ist die Förderung und Begleitung von Jugendlichen bei ihrer Alltagsgestaltung und Lebensbewältigung. Aufgrund der Corona-Pandemie war eine Jugendarbeit 2020 nicht wie gewohnt möglich. Dennoch waren die VJF-MitarbeiterInnen auch in dieser Phase für Kinder und Jugendliche da.
Zu den Zielgruppen des Vereins Jugend und Freizeit zählen:
- Für die stadtteil- und sozialraumorientierte Jugendarbeit 12- bis 18-Jährige
- Für die Teenie-Arbeit 8- bis 12-Jährige
- In den Jugendzentren 12- bis 18-Jährige sowie
- Bei Streetwork-Aktivitäten 12- bis 25-jährige Personen.
„Der Verein Jugend und Freizeit leistet seit mehr als 40 Jahren einen wesentlichen Beitrag zur flächendeckenden Jugendarbeit in Linz. Mein Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Vereins, die trotz der Corona-Pandemie und den sehr schwierigen Rahmenbedingungen im vergangenen Jahr großartige Arbeit geleistet haben.“
Sozialreferentin Vizebürgermeisterin Karin Hörzing
Organisationsüberblick
Der Verein Jugend und Freizeit vereint verschiedene Einrichtungen unter seinem Dach. Dazu zählen:
Jugendzentren
Gesundheit und Kreativität sind das Motto des Jugendzentrums ATLANTIS, im Stadtteil Keferfeld/Oed. MitarbeiterInnen des ATLANTIS sind im Rahmen der sozialraumorientierten Jugendarbeit unterwegs.
Die Jugendkulturbox ANN AND PAT hat neben den klassischen Angeboten der offenen Jugendarbeit einen jugendkulturellen Schwerpunkt. Tanzraum, Veranstaltungssaal, Siebdruckwerkstatt, Proberäume, Café etc.
Die BAUSTELLE ist das Jugendzentrum im NETZWERKsüd. Es gibt spezielle Angebote für Mädchen und Buben. Die BAUSTELLE ist eine Familienberatungsstelle mit dem Schwerpunkt Jugendberatung.
Im Jugendzentrum CLOOB in Ebelsberg gibt es viel Aktion, interessante Workshops, spannende Projekte und einen Mädchenraum. Auch hier wird Familienberatung mit dem Schwerpunkt Jugendberatung angeboten.
Das FJUTSCHARAMA in Kleinmünchen hat viel Platz, eine Fitnessgarage und einen großen Garten. Workshops, Spielenachmittage, Ausflüge und Turniere stehen regelmäßig auf dem Programm.
Das FRANX liegt im Franckviertel und bietet ebenfalls viel Platz zum Austoben und kreativ sein. Es gibt ein gemütliches Café und einen Mädchenraum. Es wird Familienberatung mit Schwerpunkt Jugendberatung angeboten.
Das U1 in Urfahr setzt auf die Kombination von Spiel, Spaß und Bewegung. Wöchentlich geht es zum Kicken. Es gibt ein Mädchencafè und viele Freizeitangebote.
Streetwork
In Ebelsberg, Pichling und Solar City sind die StreetworkerInnen von Streetwork St.E.P zu finden. Beratung, Information und Begleitung, aber auch zahlreiche Freizeitaktivitäten in den Stadtteilen werden angeboten.
#justbasics: „sicher, satt, sauber und gut beraten“ ist hier das Motto. Angebote zur Grundversorgung sind die Kernangebote. Unterwegs sind die JustlerInnen in der Linzer Innenstadt.
Streetwork Linz-Süd ist Teil des NETZWERKsüd. Die StreetworkerIinnen sind als Ansprechpersonen für junge Menschen im Stadtteil Zöhrdorferfeld und Neue Heimat unterwegs.
Streetwork Auwiesen ist mit dem Jugendzentrum Fjutscharama in einem Haus untergebracht. Die StreetworkerInnen sind in den Stadtteilen Auwiesen und Kleinmünchen zu finden.
Weitere Angebote
Das NETZWERKsüd vereint die Jugendberatung BAUSTELLE, STREETWORK LINZ-SÜD und den TEENIEclub. Es werden Angebote im Bereich Bildung, Beratung und Freizeitaktivitäten für Jugendliche, Erwachsene und Kinder im Stadtteil gesetzt. Das NETZWERKsüd stellt auch Raum zur Selbstorganisation zur Verfügung.
TEENIEarbeit ist mit vier TEENIEclubs an vier Standorten vertreten. Die TEENIEclubs bieten Kindern zwischen 8 und 12 Jahren ein spannendes, kreatives und abwechslungsreiches Freizeitangebot. Die Kinder bekommen je nach Bedarf auch Unterstützung bei schulischen Belangen.
Das Lehrlings-und Jugendzentrum ZOOM ist für junge Menschen in und vor der Arbeitswelt konzipiert. Das Angebot umfasst Projekte zum Thema Arbeit, gemeinsame Reisen, Workshops in berufsvorbereitenden Schulen und Berufsschulen, Seelsorge in Betrieben und im Stadtteil sowie einen offenen Treff.
Rückschau 2020
Die ersten elf Wochen des Jahres liefen beim Verein Jugend und Freizeit (VJF) sehr gut, sowohl in den Jugendzentren, bei Streetwork und in der Teeniearbeit; 36,4 Besuche im Schnitt pro Tag je Jugendzentrum im offenen Betrieb, alles im gewohnten Rahmen bis 14. März 2020. Dann kam Corona und sorgte für den ersten, achtwöchigen Lockdown, von 16. März bis 10. Mai 2020: nun war die offene und mobile Jugendarbeit gefordert, sich in kürzester Zeit auf die neue Situation einzustellen. Auf eine Situation ohne direkten Kontakt zu den jungen Menschen, ohne face to face Gespräche.
Binnen drei Tagen gelang es dem VJF-Team, das Angebot online zu gestalten. Offene digitale Jugendarbeit hatte der VJF bereits seit 2018 im Fokus, jetzt war dies die einzige Möglichkeit, für acht Wochen Jugendliche zu erreichen. Instagram, Facebook, Whats App, Telefon, E-Mail und sonstige Medien (sms, tik tok und vereinzelt persönliche Kontakte) waren die möglichen Kommunikationskanäle.
6.504 Online-Kontakte gab es in diesen acht Wochen, gesamt 20.969 bis Ende 2020. Der online Mädchenanteil dabei ist 45 Prozent, das meist genutzte Medium ist Instagram. Die VJF-MitarbeiterInnen waren diese acht Wochen in Homeoffice, zudem wurden wöchentliche Einrichtungskontrollen durchgeführt und es gab vereinzelt physische Kontakte zu jungen Menschen bei Streetwork, z.B. bei der Übergabe der Post oder bei unaufschiebbaren Behörden- oder Wohnungsangelegenheiten. Das erste Kurzarbeitsmodell im VJF lief von 23. März bis 31. Mai 2020, zehn Wochen insgesamt.
Ab 12. Mai konnte der Betrieb wiederaufgenommen werden, anfangs ein außerordentlicher Betrieb mit der 10-Quadratmeterregel Indoor, Abstandsregeln, Mund-Nasen-Schutz und allgemeinen Hygienemaßnahmen. Aber immerhin sind die Einrichtungen seitdem für die Jugendlichen wieder geöffnet.
Die digitale offene Jugendarbeit läuft parallel zum Echtbetrieb weiter. Viele Angebote wurden ins Freie verlagert, für Frischluft-Settings gesorgt, SOJA- stadtteilorientierte Jugendarbeit intensiviert, Sommerprojekte zeitlich ausgedehnt. So gleicht die Zeit seit dem Wieder-Aufsperren einem Hindernislauf mit wöchentlich neu aufploppenden Hürden, Maske rauf, Maske runter, FFP2, Verordnung – Lockerungsverordnung – Verschärfung der Maßnahmen.
Mit jeder neu auftretenden Situation hat der VJF sein Angebot für die Jugendlichen so gestaltet, dass der nötige Schutz für BesucherInnen und MitarbeiterInnen gegeben war und nach wie vorgegeben ist. Somit ist eine offene Jugendarbeit möglich, wenngleich diese oft anders als gewohnt abläuft.
„Die JugendarbeiterInnen, JugendberaterInnen, StreetworkerInnen und die TeeniearbeiterInnen gehen mit den neuen Handlungsspielräumen sehr offen und flexibel um und zaubern bei Bedarf auch so manche Dinge aus dem Hut. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken“, betont Sozialreferentin Vizebürgermeisterin Karin Hörzing.
Leistungsüberblick 2020
Trotz der Corona Pandemie kann der VJF im Jahr 2020 auf 1.064 Öffnungstage in den Jugendzentren verweisen. An diesen kamen durchschnittlich 28 Jugendliche pro Tag und Einrichtung zu Besuch. Im Gesamtbesuch hatte der VJF 54.645 Jugendliche und Teenies, darin 32.833 im offenen Betrieb, 10.548 im geschlossenen Betrieb und 11.264 bei der stadtteilorientierten Jugendarbeit – SOJA in Frequenz. Mit 804 KlientInnen wurden 3.537 Beratungs- und Krisengespräche zu 8.281 Problemstellungen geführt. Zudem wurden die MitarbeiterInnen in 34.173 Informationsgesprächen zu sachbezogenen Themen von Jugendlichen gefragt.
Der VJF beschäftigt 57 MitarbeiterInnen, gesamt 44,19 Vollzeitkräfte verteilt auf die Leistungsbereiche, Teeniearbeit, offene Jugendarbeit, Jugendberatung, Streetwork, Geschäftsführung und Sekretariat, sowie Reinigung, Haustechnik und IT.
Die betriebliche Gesundheitsvorsorge, kurz BGF, ist dem VJF ein Anliegen. Die dazu gesetzten Maßnahmen und Angebote zertifizieren den Verein erneut bis Ende 2022 zu einem gesunden Betrieb und machen sich auch im durchschnittlichen Krankenstand, der für 2020 bei 9,7 Arbeitstagen liegt, bemerkbar. Dazu kamen im Jahr 2020 Präventionskonzepte, Schutzmaßnahmen, Hygieneregeln, Maskenankäufe, Schnelltestankäufe, wöchentliche Testungen zu Dienstbeginn, Reduktion innerbetrieblicher physischer Kontakte, Standort-Isolation der Einrichtungsteams, große Räume und Frischluftbetrieb, „walk and talk“- Gespräche draußen, Webinare und Online-Fachvorträge.
Die Fachkräfte in offener und mobiler Jugendarbeit sind zu 2 Prozent Jugend- und SozialpädagogInnen, 21 Prozent AkademikerInnen, 19 Prozent diplomierte SozialarbeiterInnen, 10 Prozent diplomierte SozialpädagogInnen und 14 Prozent mit sonstigen Ausbildungen im Psychosozialen und/ oder Matura. Über 91 Prozent aller haben eine psychosoziale Grundausbildung, 6,4 Prozent sind aktuell in Ausbildung befindlich.
Neue Location für Jugendzentrum U1
Das Jugendzentrum U1 befindet sich seit Sommer 2020 nicht mehr in der kleinen Lagerhalle im Backyard am Ende der Hauptstraße in Urfahr. Eine neue Location dient seither als Heimat für das Jugendzentrum – hell, freundlich, umgeben von Sportflächen und Fußballfeldern, direkt an der Straßenbahnlinien1/2, mit Blick auf die Donau, und Terrasse. Das U1 übersiedelte in die Ferihumerstraße 42a. Dort wurden die Räume umgebaut und umgestaltet. Das Jugendzentrum besticht seither durch Gemütlichkeit, eine traumhafte Lage an der Donau, die Nachbarschaft mit dem SV Urfahr und eine lauschige Terrasse. Der neue Standort ist prädestiniert für eine gute offene Jugendarbeit.