Verein Jugend und Freizeit hat Corona-Pandemie dank Flexibilität und Einsatz gut bewältigt
Seit mehr als vier Jahrzehnten kompetente und innovative Arbeit für junge Menschen
Der Verein Jugend und Freizeit (VJF) sorgt in Linz für ein umfangreiches Angebot bedarfsgerechter, außerschulischer Jugendarbeit. Hauptaufgabe des Vereins ist die Förderung und Begleitung von Jugendlichen bei ihrer Alltagsgestaltung und Lebensbewältigung.
Aufgrund der Corona-Pandemie war eine Jugendarbeit 2021 nicht wie gewohnt möglich. Dennoch waren die VJF-Mitarbeiter*innen auch in dieser Phase für Kinder und Jugendliche da.
Zu den Zielgruppen des Vereins Jugend und Freizeit zählen:
- für die stadtteil- und sozialraumorientierte Jugendarbeit 12- bis 18-Jährige,
- für die Teenie-Arbeit 8- bis 12-Jährige,
- in den Jugendzentren 12- bis 18-Jährige sowie
- bei Streetwork-Aktivitäten 12- bis 25-jährige Personen.
„Trotz der Corona-Pandemie und den sehr schwierigen Rahmenbedingungen haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vom Verein Jugend und Freizeit großartige Arbeit geleistet. Dafür und auch für die seit vielen Jahren qualitativ hochwertige Jugendarbeit in Linz möchte ich allen Beteiligten meinen Dank aussprechen“, sagt Sozialreferentin Vizebürgermeisterin Karin Hörzing. „Auch für das laufende Jahr setzt der Verein wieder zahlreiche Angebote und Aktivitäten, um die beste Betreuung für die Jugendlichen in Linz zu ermöglichen“, so Hörzing weiter.
Rückschau 2021: Laufende Angebote trotz Corona
Offener Betrieb des Vereins Jugend und Freizeit (VJF) bedeutet, dass junge Menschen ohne jegliche Zugangsvoraussetzungen die Einrichtungen des VJF betreten und nutzen können. Dieser niederschwellige Zugang zu Freizeit, Beziehung und Beratung ist eine der größten VJF-Stärken und ermöglicht Kindern und Jugendlichen eine unkomplizierte und offene Kontaktaufnahme.
Bis Ende Juni 2021 war dies aufgrund der unterschiedlichsten Covid-19-Maßnahmen wie Ausgangssperren, Quadratmeterregeln, Kleingruppen-Regelungen, 3G, 2,5G und 2G-Zutrittsregeln, Kontaktdatenerhebungen, MNS und FFP2 Bestimmungen und Veranstaltungseinschränkungen nicht möglich. So konnten der VJF im ersten Halbjahr 2021 lediglich einen geschlossenen Betrieb mit eingeschränkten Gruppengrößen nach den jeweils gültigen Verordnungen in den Einrichtungen durchführen. Dennoch bot der VJF mit Jugendberatung, mit SOJA, dem mobilen Einsatz der Jugendzentren und Teenieprojekte in den Stadtteilen und mit einem breiten Online-Angebot den jungen Menschen Kontakt-, Gesprächs- und Freizeitmöglichkeiten.
Kurzarbeit zu 50 Prozent hatte der VJF von 8. Februar bis 16. Mai 2021 für Teeniearbeit, Jugendzentren, Jugendberatung, Reinigung, Verwaltung und Geschäftsführung. Nur der Leistungsbereich Streetwork war nicht in Kurzarbeit. Alle VJF Einrichtungen waren trotzdem an den Öffnungstagen in Betrieb, allerdings mit eingeschränktem Personaleinsatz. Viele Bemühungen und viel Zeit wurden in die notwendigen Schutzmaßnahmen für Klient*innen und Mitarbeitende investiert: Masken, Testen, Impfen, Verordnungen umsetzen und in den Betrieb integrieren, Prognosen wagen, Verhalten anpassen und wieder verändern, Jugendlichen valide Informationen zu Covid-19 zugänglich machen und objektiv aufbereiten.
Erst ab 1. Juli 2021 konnten Kinder und Jugendliche das Angebot des Vereins Jugend und Freizeit ohne reglementierende Einschränkungen wieder offen nutzen. Im November folgte der 4. Lockdown und erneut Kurzarbeit zu 50 Prozent.
„Trotz der widrigen Umstände hat der VJF sein Angebot für die jungen Menschen so gestaltet, dass der nötige Schutz für Besucher*innen und Mitarbeiter*innen gegeben war/ ist und dass eine – wenn auch oft andere, neue – offene Jugendarbeit möglich war“, freut sich Sozialreferentin Vizebürgermeisterin Karin Hörzing.
Mehr als 1.700 Öffnungstage der Jugendzentren
Trotz der Corona Pandemie kann der VJF im Jahr 2021 auf 1.747 Öffnungstage in den Jugendzentren verweisen. An diesen kamen durchschnittlich 16 Jugendliche pro Tag und Einrichtung zu Besuch.
Im Gesamten hatte der VJF mit rund 46.000 Jugendliche und Teenies Kontakt, dabei mit mehr als 31.000 im offenen Betrieb, 1.100 im geschlossenen Betrieb und über 13.200 bei der stadtteilorientierten Jugendarbeit – SOJA. Mehr als 700 Klient*innen nahmen die Beratungs- und Krisengespräche in Anspruch. In Summe leisteten die Mitarbeiter*innen beinahe 38.000 Informationsgespräche zu sachbezogenen Themen von Jugendlichen. Parallel dazu gab es noch über 25.000 Online-Kontakte.
Der VJF beschäftigt 57 Mitarbeiter*innen, gesamt 44 Vollzeitkräfte verteilt auf die Leistungsbereiche offene Jugendarbeit, Jugendberatung, Streetwork, Teeniearbeit, sowie Reinigung, Haustechnik, IT, Geschäftsführung und Sekretariat. Die durchschnittliche Verweildauer der derzeit beschäftigten VJF-Mitarbeiter*innen ist 2021 auf 134,3 Monate (11,2 Jahre) angestiegen. Die Fluktuation betrug nur sieben Prozent.
Die Fachkräfte in offener und mobiler Jugendarbeit sind zu 30 Prozent Jugend- und Sozialpädagog*innen, 18 Prozent Akademiker*innen, 19 Prozent diplomierte Sozialarbeiter*innen, 12 Prozent diplomierte Sozialpädagog*innen und 13 Prozent mit sonstigen Ausbildungen im psychosozialen Bereich und/ oder Matura. Über 92 Prozent aller haben eine psychosoziale Grundausbildung, exakt 4,6 Prozent sind aktuell in Ausbildung befindlich.
Schwerpunkte 2022
Neu: Teenie-Arbeit am Bindermichl
Im Frühling des heurigen Jahres startete der TEENIE-Club neu am Bindermichl. Der Verein hat damit auf aktuelle Entwicklungen und Bedarfe besonders im Bellevue-Park reagiert und das Angebot in den Stadtteil verlegt, um dort die Teenie-Arbeit zu intensivieren. „Gemeinsam mit den anderen Standorten und der mobilen Teenie-Arbeit gibt es dadurch ein solides Angebot für die 8- bis 12-Jährigen in unserer Stadt“, betont Vizebürgermeisterin Hörzing.
Digitale Jugendarbeit
Mit dem Schwerpunkt „Digitale Jugendarbeit“ wird das Ziel verfolgt, Jugendlichen die Möglichkeit zu bieten, sich niederschwellig zu persönlichen Themen seriöse Informationen zu holen. Allgemeine jugendrelevante Fragen, die den persönlichen Bereich betreffen, werden beantwortet und digital zur Verfügung gestellt. So sollen auch Hemmschwellen bei gewissen Themen umgangen werden.
Gesundheitskompetente Jugendarbeit
Die Jugendliche werden damit in ihrer Gesundheitskompetenz gefördert. Es geht besonders um die Thematisierung im Alltag sowie um Informationen, Beratungen und Unterstützung bei gesundheitlichen Fragestellungen.
Nachhaltige Jugendarbeit
Nachhaltige Jugendarbeit verfolgt zwei Ziele: Zum einen werden die Jugendlichen für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisiert. Mit Kochworkshops, Workshops zu den Themen Ressourcenschonung, Ernährung, Mobilität oder auch einer Radwerkstatt entwickeln die jungen Linzer*innen ein höheres Bewusstsein für Nachhaltigkeit. Zum anderen soll das Demokratieverständnis der Jugendlichen gefördert werden. Angebote zu den Themen Toleranz und Solidarität sowie Informationen zum Thema Demokratie und Demokratiegeschichte stehen dabei im Mittelpunkte. Damit soll auch eine Form der direkten Beteiligung von Jugendlichen im Jugendzentrum stärker gefördert werden.
Fun in the City
Auch im heurigen Jahr bietet der Verein Jugend und Freizeit wieder das beliebte Sommerprogramm an, an dem sich alle Einrichtungen beteiligen. Besonders in den Ferienmonaten stehen den jungen Menschen eine Vielzahl an Aktivitäten zur Verfügung. 2021 gab es in Summe 101 Angebotstage.
Organisationsüberblick
Der Verein Jugend und Freizeit vereint verschiedene Einrichtungen unter seinem Dach. Dazu zählen:
Jugendzentren
Gesundheit und Kreativität sind das Motto des Jugendzentrums ATLANTIS, im Stadtteil Keferfeld/Oed. Mitarbeiter*innen des ATLANTIS sind im Rahmen der sozialraumorientierten Jugendarbeit unterwegs.
Die Jugendkulturbox ANN AND PAT hat neben den klassischen Angeboten der offenen Jugendarbeit einen jugendkulturellen Schwerpunkt. Tanzraum, Veranstaltungssaal, Siebdruckwerkstatt, Proberäume, Café etc.
Die BAUSTELLE ist das Jugendzentrum im NETZWERKsüd. Es gibt spezielle Angebote für Mädchen und Buben. Die BAUSTELLE ist eine Familienberatungsstelle mit dem Schwerpunkt Jugendberatung.
Im Jugendzentrum CLOOB in Ebelsberg gibt es viel Aktion, interessante Workshops, spannende Projekte und einen Mädchenraum. Auch hier wird Familienberatung mit dem Schwerpunkt Jugendberatung angeboten.
Das FJUTSCHARAMA in Kleinmünchen hat viel Platz, eine Fitnessgarage und einen großen Garten. Workshops, Spielenachmittage, Ausflüge und Turniere stehen regelmäßig auf dem Programm.
Das FRANX liegt im Franckviertel und bietet ebenfalls viel Platz zum Austoben und kreativ sein. Es gibt ein gemütliches Café und einen Mädchenraum. Es wird Familienberatung mit Schwerpunkt Jugendberatung angeboten.
Das U1 in Urfahr setzt auf die Kombination von Spiel, Spaß und Bewegung. Wöchentlich geht es zum Kicken. Es gibt ein Mädchencafé und viele Freizeitangebote.
Streetwork
In Ebelsberg, Pichling und Solar City sind die Streetworker*innen von Streetwork St.E.P zu finden. Beratung, Information und Begleitung, aber auch zahlreiche Freizeitaktivitäten in den Stadtteilen werden angeboten.
#justbasics: „sicher, satt, sauber und gut beraten“ ist hier das Motto. Angebote zur Grundversorgung sind die Kernangebote. Unterwegs sind die Justler*innen in der Linzer Innenstadt.
Streetwork Linz-Süd ist Teil des NETZWERKsüd. Die Streetworker*innen sind als Ansprechpersonen für junge Menschen im Stadtteil Zöhrdorferfeld und Neue Heimat unterwegs.
Streetwork Auwiesen ist mit dem Jugendzentrum Fjutscharama in einem Haus untergebracht. Die Streetworker*innen sind in den Stadtteilen Auwiesen und Kleinmünchen zu finden.
Weitere Angebote
Das NETZWERKsüd vereint die Jugendberatung BAUSTELLE, STREETWORK LINZ-SÜD und den TEENIEclub. Es werden Angebote im Bereich Bildung, Beratung und Freizeitaktivitäten für Jugendliche, Erwachsene und Kinder im Stadtteil gesetzt. Das NETZWERKsüd stellt auch Raum zur Selbstorganisation zur Verfügung.
TEENIEarbeit ist mit TEENIEclubs an mehreren Standorten vertreten. Die TEENIEclubs bieten Kindern zwischen 8 und 12 Jahren ein spannendes, kreatives und abwechslungsreiches Freizeitangebot. Die Kinder bekommen je nach Bedarf auch Unterstützung bei schulischen Belangen.
Das Lehrlings-und Jugendzentrum ZOOM ist für junge Menschen in und vor der Arbeitswelt konzipiert. Das Angebot umfasst Projekte zum Thema Arbeit, gemeinsame Reisen, Workshops in berufsvorbereitenden Schulen und Berufsschulen sowie einen offenen Treff.