Strategische Kooperation zwischen Stadt Linz & Climate Change Centre Austria
Als erste Stadt in Österreich ist Linz eine strategische Kooperation mit dem Climate Change Centre Austria eingegangen. Im Zentrum der Kooperation stehen Netzwerk-, Austausch- und Forschungsaktivitäten sowie Wissenstransfer und Anwendung von Forschungsergebnissen im Hinblick auf den menschengemachten Klimawandel. „Damit setzen wir weitere Schritte für Linz auf dem Weg zur klimaneutralen und anpassungsfähigen Industriestadt bis spätestens 2040“, zeigt sich Bürgermeister Klaus Luger erfreut.
Das Climate Change Centre Austria (CCCA) wurde am 18. Juli 2011 in Wien gegründet und ist ein von den wichtigsten Forschungsinstitutionen Österreichs getragenes Forschungsnetzwerk, das sowohl die Klima- und Klimafolgenforschung vernetzt und stärkt als auch Gesellschaft und Politik wissenschaftlich fundiert über klimarelevante Themen informiert und allenfalls berät. Der Begriff „Klimaforschung“ umfasst dabei die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Klimawandel, seinen physikalischen, politischen, ökonomischen, kulturellen und sozialen Ursachen, den Klimafolgen für Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt. Auch Strategien zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel sowie die Ermittlung von Vulnerabilitäten und Kapazitäten stellen wichtige Bestandteile davon dar.
Das CCCA führt selbst keine Forschung durch, sondern versteht sich als Koordinationseinrichtung der österreichischen Klimaforschung. Geführt wird das CCCA durch einen Vorstand, dessen aktuelle Obfrau die bekannte österreichische Klimaforscherin und Nachhaltigkeitsexpertin Prof.in Helga Kromp-Kolb ist. Es entstehen hierdurch andere Netzwerke und PartnerInnen, die nicht im direkten Forschungsumfeld verankert sind. Besonders strategische Kooperationen sind vertraglich optimiert, um eine gemeinsame Vorgehensweise zu finden und Synergieeffekte zu nutzen.
„Ein Ziel des CCCA ist, Klimaschutz und Klimawandelanpassung in Österreich wissensbasiert voranzutreiben und Österreich in der Transformation in eine nachhaltige Gesellschaft zu unterstützen. Dafür sind Kooperationen auf verschiedenen Ebenen notwendig. So stehen wir in regelmäßigem Austausch mit EntscheidungsträgerInnen aus Politik und Wirtschaft. Es freut mich daher umso mehr, dass dieser Dialog nun durch die Kooperation mit der Stadt Linz formalisiert wurde“, so die Klimaforscherin und Nachhaltigkeitsexpertin Prof.in Helga Kromp-Kolb.
Auf Initiative der Klimastabsstelle konnte Anfang Oktober 2021 ein Memorandum of Understanding zwischen der Landeshauptstadt Linz und dem Climate Change Centre Austria herbeigeführt werden. Die beiden Parteien streben mit dem Memorandum die Schaffung eines gemeinsamen Verständnisses in relevanten Fragen an, die den vom Menschen verursachten Klimawandel betreffen. Linz nimmt im Vergleich mit anderen Städten hierbei eine Vorreiterrolle ein und wird in den kommenden Jahren die Möglichkeiten solcher Kooperationen bestmöglich ausgestalten. Im Vordergrund stehen vor allem die Nutzung von Synergieeffekten, die aus den beiden Partner hervorgehen.
Mögliche Kooperationsinhalte sind insbesondere:
- Regelmäßiger Austausch auf operativer Ebene in Angelegenheiten, die in die gemeinsame Schnittmenge fallen
- Jährliche Treffen mindestens eines Vertreters / einer Vertreterin des CCCA-Vorstands, der CCCA Geschäftsstelle und einer Vertretung der Stadt Linz zur strategischen Ausrichtung und Überprüfung der Kooperation
- Disseminierung von relevanten Informationen und Nutzung der jeweiligen Ressourcen zu im Vorhinein vereinbarten Konditionen
- Erfahrungsaustausch zwischen VertreterInnen der Forschung und der Verwaltung zu im Vorhinein vereinbarten Konditionen
- Unterstützung bei der Findung geeigneter ExpertInnen als beratende Sonderfachleute in Klima-Sondersitzungen des Linzer Stadtsenats
- Bekanntmachung der Kooperation auf den Serviceplattformen des CCCA (Website, Newsletter, etc.) sowie durch die Stadt Linz
Die strategische Kooperation zwischen der Stadt Linz mit dem CCCA ist eine wichtige Weichenstellung für eine klimagerechte Stadtentwicklung. Klimaforschung und Stadtverwaltung können dadurch besser voneinander lernen. Auch die kommunale Klimapolitik wird davon profitieren.
„Die strategische Kooperation mit dem CCCA muss man als Stärkung der evidenzbasierten Klimapolitik der Stadt Linz verstehen. Der Klimastabsstelle ist dabei eine Innovation in der kommunalen Klimagovernance geglückt. Denn der regelmäßige Austausch wird zu vielen positiven Entwicklungen im Sinne des Klimaschutzes und der Anpassung in Linz führen“, ist Stadtklimakoordinator Oliver Schrot als Kontaktperson der Stadt Linz für die Kooperation überzeugt.
„Solche Kooperationen erleichtern uns den Weg zu einer klimaneutralen Industriestadt. Die Stadt Linz nutzt so weitreichende Netzwerke, beteiligt sich an diesen und profitiert von ExpertInnenwissen. Besonders in Linz ist es wichtig, PartnerInnen zu finden, um adäquate Maßnahmen für Industrie, Gesellschaft und Klimaschutz setzen zu können“, schließt Bürgermeister Klaus Luger ab.