Sozialberatung registriert steigende Not und Angst vor der Zukunft
Corona-Krise spiegelt sich in Anfragen um städtische Unterstützung
Seit vielen Jahren können sich die Linzerinnen und Linzer bei finanziellen Problemen vertraulich an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der städtischen Sozialberatung wenden. Gemeinsam werden verschiedene Szenarien angedacht und Lösungsansätze gefunden, die den betroffenen Menschen nachhaltige Hilfe bringen.
Im vergangenen Jahr entfielen etwa 24 Prozent der Kompass Sozialberatungen auf Probleme bei finanziellen Angelegenheiten. Hervorgerufen durch die Corona-Krise hat die Zahl der Anfragen zu existenziellen Nöten und Zukunftsängsten, vor allem auch den Wohnraum betreffend, in den vergangenen Monaten zugenommen.
„Der Erhalt von leistbarem Wohnraum ist in den städtischen Beratungsstellen gerade heuer eine zentrale Aufgabe. Obwohl ab Mitte März mit dem Lockdown aufgrund der Covid-19 Pandemie auch alle Delogierungstermine ausgesetzt wurden, ist die Thematik und die Angst des drohenden Wohnraumverlustes weiterhin aufrecht geblieben. Zusätzliche Bedeutung hat heuer der Kautionsfonds der Stadt Linz gewonnen, der Linzerinnen und Linzer bei finanziellen Engpässen bei der Anmietung von Wohnungen unterstützt.“
Sozialreferentin Vizebürgermeisterin Karin Hörzing
Kautionsfonds hilft seit Jänner bei der Wohnungsanmietung
Die Stadt Linz unterstützt seit Jänner 2020 über den Kautionsfonds finanziell Linzerinnen und Linzer bei der Anmietung einer Wohnung, wenn diese Probleme haben, die Kaution selbst aufzubringen. Die Hälfte davon kann als rückzahlbares, zinsenloses Darlehen gewährt werden. Dotiert wurde der Fonds mit 50.000 Euro pro Jahr. Sowohl die Prüfung der Anträge als auch die Rückzahlungsvereinbarungen werden in den Kompass Sozialberatungsstellen abgewickelt. Seit Jänner gingen 142 Anfragen zu diesem Themenbereich ein. In 26 Fällen konnte ein Darlehen gewährt werden, wobei bis Ende September bereits mehr als 18.800 Euro ausgeschüttet wurden.