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Regenbogenstadt Linz 2023

Neue Projekte für vertiefte Auseinandersetzung mit LGBTIQ*-Themen

Die Stadt Linz bekennt sich zur Stärkung und Förderung der LGBTIQ*-Community und setzt schrittweise einen umfangreichen Maßnahmenplan um.

„Die Stadt Linz intensiviert ihr LGBTIQ*-Programm. Mit der historischen Aufarbeitung der Verfolgungsgeschichte schließt die Stadt eine Forschungslücke. Außerdem konnten wir im Gemeinderat eine wichtige rechtliche Forderung an die Bundesregierung richten sowie erstmals einen queeren Schwerpunkt beim Linz International Short Film Festival präsentieren. Im vor einer Woche beschlossenen Voranschlag für das Jahr 2024 wurden zudem Mittel für die Errichtung eines LGBTIQ*-Kompetenzzentrums in der Weißenwolffstraße budgetiert“, resümiert LGBTIQ*-Referentin Vizebürgermeisterin Tina Blöchl Meilensteine des Jahres 2023.

Wissenschaftliche Aufarbeitung

Die Stadt Linz setzt sich umfassend mit der Aufarbeitung ihrer Geschichte auseinander. Ein wissenschaftliches Projekt mit Fokus auf die historische Verfolgung von homosexuellen Personen unter dem NS-Regime schließt eine Lücke in der Erforschung der Stadtgeschichte.

Das Archiv der Stadt Linz startete mit einer systematischen Analyse der Gerichtsakten im Oberösterreichischen Landesarchiv. Die Ergebnisse sollen bis 2026 in einem historischen Sammelband veröffentlicht werden. Durch die Darstellung der Ereignisse und Schicksale der Betroffenen schafft das Forschungsprojekt ein Bewusstsein für die geschichtliche Dimension von homophoben Haltungen. Die historischen Daten stellen eine wichtige Grundlage für weiterführende Projekte und die städtische LGBTIQ*-Arbeit dar.

Gemeinderatsbeschluss für „Levelling Up“

Als Mitglied des Rainbow Cities Networks bekennt sich die Stadt Linz zur umfassenden Aufklärungs- und Antidiskriminierungsarbeit. Mit dem einstimmigen Beschluss einer Resolution zum „Levelling Up“ am 9. November 2023 hat der Gemeinderat dieses Bekenntnis noch einmal bekräftigt.

„Levelling Up“ meint ein umfassendes gesetzliches Verbot von Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung, nicht nur im Kontext der Arbeitswelt, sondern auch beim Zugang zu Gütern und Dienstleistungen.

„Als Rainbow City setzen wir uns für die rechtliche Gleichstellung von LGBTIQ*-Personen ein. Ich freue mich daher über die einstimmig verabschiedete Resolution. Damit verleiht der Linzer Gemeinderat einem zentralen Anliegen der LGBTIQ*-Vereine politisches Gewicht.“, unterstreicht Vizebürgermeisterin Blöchl die Notwendigkeit des gefassten Beschlusses.

Veranstaltungen

Dass die Stadt Linz das ganze Jahr über solidarisch zur LGBTIQ-Community steht, zeigt eine ganze Reihe von Maßnahmen, Aktionen und Veranstaltungen. Zu den Schwerpunkten im städtischen Programm zählt unter anderen die Sichtbarkeit im öffentlichen Raum, um ein Zeichen gegen Diskriminierung und für einen respektvollen Umgang miteinander zu setzen.

So wird zu besonderen Anlässen und auch während des Pride-Monat Juni gemeinsam mit Vertreter*innen der Community die Regenbogenflagge vor dem Alten Rathaus gehisst. An stark frequentieren Standorten symbolisieren Regenbogenbänke und -zebrastreifen Toleranz und Gleichberechtigung.

Ebenfalls etabliert haben sich regelmäßige Treffen der städtischen LGBTIQ*-Arbeitsgruppe mit den Vereinen sowie Vernetzungstreffen von Expert*innen im Rathaus.

Beim Linz International Short Film Festival im Oktober wurde in Kooperation mit dem Frauenbüro und der LGBTIQ*- Koordinierungsstelle erstmals ein Queer & feministischer Tag organisiert, der sich speziell den Themen Frauen- und LGBTQ*-Rechte widmete. Das Festival zeigte 33 queere internationale Kurzfilme und schuf Raum für einen offenen und respektvollen Austausch.

Umfrage

Um die Antidiskriminierungsarbeit auf ein solides Fundament zu stellen, bestehende Maßnahmen zu evaluieren und künftig noch zielorientierter vorgehen zu können, wurde eine Online-Befragung zur Lebenssituation von LGBTIQ*-Personen in Linz durchgeführt. Die Ergebnisse und ein ausführlicher Bericht werden im Jänner nächsten Jahres präsentiert.

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