Leben & Stadt

Neues LGBTIQ*-Team für Linz

Für mehr Akzeptanz und Gleichberechtigung

Offen, urban und vor allem zukunftsorientiert – Linz ist Mitglied des „Rainbow Cities Network“ und setzt damit als Landeshauptstadt ein klares Statement zur Stärkung und Förderung der LGBTIQ* Community, also von jenen Menschen mit unterschiedlichen Identitäten oder sexuellen Orientierungen. Gemeinsam wurde 2021 von den Stadtsenatsmitgliedern unter der Einbindung von LGBTIQ*-nahen Vereinen ein Konzept inklusive einer Vielzahl von Maßnahmenvorschlägen erarbeitet und vom Gemeinderat beschlossen.

Einstweilen wurde das LGBTIQ* Ressort Vizebürgermeisterin Tina Blöchl zugeordnet und verwaltungsseitig in der Gleichbehandlungsstelle unter der Leitung von Patricia Kurz-Khattab verankert. In weiterer Folge soll nun von ihnen gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe die Umsetzung des beschlossenen Konzepts sukzessive vorangetrieben werden. Damit wird Akzeptanz und Gleichberechtigung der LGBTIQ* Community in Linz entsprechend gefördert werden.

„Im Vordergrund der Arbeit des Linzer LGBTIQ*-Teams steht die Förderung von Toleranz und die Gleichstellung der LGBTIQ* Community in der Stadt Linz. Damit möchten wir einen Beitrag für ein gleichberechtigtes Leben für alle Menschen in Linz leisten. Die Verankerung des LGBTIQ* Ressorts in der Stadtpolitik und -verwaltung ist ein wesentlicher Schritt, um zielorientiert und wirkungsvoll agieren zu können“, führt LGBTIQ*-Referentin Vizebürgermeisterin Tina Blöchl aus.

„Das Ziel ist, mehr Verständnis und Bewusstsein für die LGBTQI*-Community in Linz zu schaffen. Damit zeigt die Stadt Linz Solidarität gegenüber einer Personengruppe, die bis dato nur vereinzelt in den Fokus gerückt wurde und immer wieder mit Herausforderungen wie etwa psychischer und körperlicher Gewalt zu kämpfen hat“, informiert Gleichbehandlungsbeauftragte und LGBTIQ*-Koordinatorin Patricia Kurz-Khattab.

„Die einzelnen Maßnahmen lassen sich in einer kurz-, mittel- und langfristigen Planung umsetzen. Damit wird einerseits magistratsintern der Weg für Antidiskriminierung mit gezielten Impulsen fortgeführt. Andererseits fungiert die Stadt Linz auch als proaktive Koordinierungsstelle nach außen, so sollen künftig Unterstützungsprojekte für Jugendgruppen, Vereine und Initiativen gestartet werden“, sagt Personalvertreter Peter Steinerberger, der ebenfalls Teil der Arbeitsgruppe ist.

Rainbow City Linz

LGBTIQ* ist eine Abkürzung von Lesbian, Gay, Bi, Trans, Queer und Intersex. Auf Deutsch steht dies für lesbisch, schwul, bisexuell, trans, queer und intersexuell. Damit ist also die Gruppe von Menschen gemeint, die nicht der heterosexuellen Norm entspricht.

Linz ist Mitglied des „Rainbow Cities Network“, das insgesamt 27 Städte aus 14 verschiedenen Ländern umfasst. Die Prämisse des Rainbow City Network ist, dass sich alle Menschen unabhängig von Geschlecht und sexueller Orientierung in ihrer Stadt wohlfühlen sollen. Eine offene, tolerante und vielfältige Gesellschaft erfordert die Beteiligung aller Gruppen am politischen Diskurs. Alle Einrichtungen und Institutionen der Gesellschaft müssen für die demokratische Teilhabe aller Bürger*innen offen sein und niemand darf Opfer von Diskriminierung werden.

Kurzfristiger Fokus der städtischen LGBTIQ*-Policy ist die Entwicklung eines Gesamtkonzepts zur Stärkung und Förderung der Community unter Einbindung von Vertretern der LGBTIQ* Community. Das Konzept deckt wichtige gesellschaftliche Bereiche wie Arbeitswelt, Kultur und Bildung, Tourismus, Unterstützungsangebote, Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus sowie die Zusammenarbeit zwischen der Stadt und LGBTIQ*- Organisationen und Vereinen ab.

Langfristig soll das Gesamtkonzept in konkrete Maßnahmen in den einzelnen Handlungsfeldern überführt werden und so zum Abbau von Diskriminierungen und zu einer umfassenden Integration beitragen. Die strategische Steuerung der Maßnahmen erfolgt direkt durch das neue LGBTIQ*-Team der Stadt Linz.

Neues LGBTIQ*-Team mit konkreter Zielsetzung

Nach dem Beitritt zum Rainbow Cities Network wurde vom Linzer Gemeinderat ein LGBTIQ*-Konzept beschlossen. Durch die aktive Beteiligung vieler Institutionen wurde bereits ein Konzept unter Einbeziehung vieler Ideen und einer Vielzahl an Maßnahmen erarbeitet und zum Teil realisiert. Ein Schwerpunkt ist etwa die Sichtbarmachung im öffentlichen Raum, die mit Regenbogenbänken in verschiedenen Linzer Parkanlagen gemeinsam mit der HOSI Linz gestaltet wurden.

Die neu gebildete Arbeitsgruppe prüft nun diese gesammelten Maßnahmen auf ihre Verhältnismäßigkeit und Machbarkeit, um die gewünschte Zielsetzung zu gewährleisten. Das LGBTIQ*-Team der Stadt Linz besteht sowohl aus Personen von den Institutionen sowie aus Projektteilnehmer*innen. Mit an Bord des Teams sind mit LGBTIQ*-Referentin Vizebürgermeisterin Tina Blöchl Vertreter*innen der Stadtpolitik, mit Patricia Kurz-Khattab das Gleichbehandlungsbüro der Stadt Linz sowie mit Peter Steinerberger ein Mitglied der Personalvertretung. Von außen an der Arbeitsgruppe beteiligte Institutionen sind die Aidshilfe OÖ, HOSI Linz, YOUnited Linz, Courage Linz, TSC Wechselschritt oder VIMÖ & BILY.

„Das LGBTIQ*-Team überarbeitet neben der Umsetzung der einzelnen Maßnahmen auch die zeitliche Abfolge. Es ist ein sehr vielfältiges und abwechslungsreiches Programm für die Community wie auch für alle Interessierten entstanden. Das Ziel ist, Barrieren und Vorurteile abzubauen und die LGBTIQ*-Community in den Fokus der Gesellschaft zu rücken, also Berührungspunkte zu schaffen, die ein Miteinander fördern“, bekräftigt LGBTIQ*-Koordinatorin Patricia Kurz-Khattab.

„Eines der Anliegen der Personalvertretung ist, dass es im Magistrat für alle Menschen ein offenes und freundliches Arbeitsklima gibt, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Identität. Mobbing von der LGBTIQ* Community zugehörigen Mitarbeiter*innen darf im Magistrat keinen Platz haben. Auch der Dienstgeber Magistrat, beginnend mit der Magistratsdirektorin und der Personaldirektorin, unterstützen das Vorhaben. Betroffene Kolleg*innen werden bestmöglich unterstützt. Diese Message leben wir also von innen und tragen diese auch nach außen“, sagt Peter Steinerberger.

„Durch unsere Maßnahmen möchten wir die Lebensqualität der LGBTIQ* Community in Linz verbessern. Wichtig ist uns, mit unserer Arbeit auch zum Ausdruck zu bringen, dass in Linz jegliche Art von Diskriminierung nicht akzeptiert wird“, informiert Vizebürgermeisterin Tina Blöchl abschließend.

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