Mehr als 1.000 BürgerInnenkontakte bei neuen Veranstaltungsformaten
Von Ideenmanagement auf eigener Plattform bis hin zur Wissenschaft in der Linzer Innenstadt
Innovationsausblick 2020: Stadtoasen als neue Erholungsfläche sowie Testfläche für Innovationen
Stadt innovativer Technologie, Industrie und Kultur zu werden. Der Wandel von der dominanten Stahlstadt der Nachkriegszeit in eine Innovations- und Digitalisierungsstadt mit ihrem industriellen Schwerpunkt von heute ist vollzogen. Die Region verfügt über einen guten Mix aus traditionellen Fertigungsbetrieben, etablierten Leitunternehmen, zahlreichen hoch erfolgreichen mittelständischen Unternehmen und einer lebendigen Start-Up-Szene.
„Linz hat mehr Arbeitsplätze als EinwohnerInnen. Das ist nahezu einzigartig. Dazu kommt, dass wir es geschafft haben, den Wirtschaftsraum zukunftsfit zu gestalten. Die Arbeitsplätze der Zukunft machen Linz zur Innovationsregion. Mit der Initiierung des Linzer Innovationsprogramms und der Einrichtung des Innovationshauptplatzes erfolgte ein weiterer Meilenstein für die Weiterentwicklung der Stadt Linz zur innovativsten Stadt Österreichs“, betont Bürgermeister Klaus Luger.
11 Projekte in Umsetzung, 10 Projekte in Konzeptionsphase
Seit mittlerweile sechs Monaten bündelt die Stadt ihren Innovationsschwerpunkt im Linzer Innovationshauptplatz. In Summe beinhaltet das Innovationsprogramm 35 Handlungsansätze. Davon befinden sich derzeit elf Projekte in Umsetzung sowie weitere zehn Maßnahmen in der Konzeptionierungsphase. Neben den Handlungsansätzen des Innovationsprogrammes erfolgte auch der Start der Planung von sechs weiteren Innovationsprojekten.
Mehr als 1000 BesucherInnen bei Events des Innovationshauptplatzes 2019
In Summe wurden in den vergangenen sechs Monaten neun Events veranstaltet, wo mehr als 1.000 BesucherInnen gezählt wurden. 150 Anfragen kamen per Mail oder Telefon direkt in den Linzer Innovationshauptplatz. Eine Kernaufgabe des Linzer Innovationsbüros ist auch die Vernetzung mit PartnerInnen. Im letzten halben Jahr konnte der Linzer Innovationshauptplatz mit rund 40 KooperationspartnerInnen wie unter anderem mit der Johannes-Kepler-Universität, den Fachhochschulen, der Arbeiterkammer Oberösterreich, der Factory 300, der Creative Region, den Unternehmen Firma Simply Bread sowie Image FX, der Grand Garage, dem Ars Electronica und der Österreichischen Hochschülerschaft Projekte abgewickelt werden.
2019 umgesetzte Projekte:
Wissenschaft in der Innenstadt sowie Ideenmanagement auf eigener Plattform
Geschwindigkeits-Upgrade der Linzer Hotspots
An 160 kostenlosen Surfpoints im Stadtgebiet und in allen Linzer Straßenbahnen ist es möglich, ohne Kabel ins Internet einzusteigen. Auch alle neuen vollelektrischen 24-Meter-Obusse bieten Gratis-WLAN. Die Linzer Hotspots wurden im Juli 2019 nun „getunt“ und von 2 Mbit/sek. auf 5 Mbit/sek. an Netzgeschwindigkeit „hochgerüstet“. Damit ist Streamen, Hochladen und Kommunizieren noch schneller und reibungsloser als bisher möglich.
Tag der Linzer Innovation
Unternehmen der Unternehmensgruppe Linz präsentierten am Linzer Hauptplatz sowie im und vor dem Innovationsbüro eine Auswahl städtischer Innovationsleistungen. Neben Linz AG, Liwest, Tabakfabrik Linz sowie Ars Electronica Center boten die Open Commons Roboterprogrammierkurse für Kinder an, im Innovations-Hauptplatz lag eine Virtual Reality-Brille zum Testen bereit. Die Gewinner des Linzer App Contest zeigen, wie man Feinstaubsensoren selber bauen kann. Erstmalig konnte auch der Linzer Chatbot Elli ausprobiert werden. Der Tag der Linzer Innovation bot die Gelegenheit, für die LinzerInnen Innovationen sichtbarer zu machen.
Die Plattform ist eine E-Partizipationsplattform für alle BürgerInnen. Sie stellt möglichst breitenwirksam und niedrigschwellig innovative Leistungen zur Verfügung, hebt diese hervor, ermöglicht deren Bewertung in der Community sowie die Diskussion darüber. Die Plattform dient als Ideenmanagement für die gesamte Stadt. Seit Start der online Plattform Anfang Oktober sind bereits mehr als 180 NutzerInnen registriert. Von diesen kamen 38 Ideen.
Sciencity – Die Brainstage Linz
Die neue Veranstaltungs-Reihe „Sciencity – die Brainstage” des Linzer Innovations-Hauptplatzes bringt studentisches Leben in die Innenstadt. Der zweimal im Jahr an unterschiedlichen innerstädtischen Plätzen stattfindende Event hat die Wissensvermittlung im öffentlichen Raum zum Thema, will Hochschul-ForscherInnen und Studierende in der urbanen Öffentlichkeit sichtbarer machen, Menschen aus Innovationsbranchen wie Wissenschaft, Kultur, Kreativwirtschaft und Startup-Szene vernetzen und der Linzer Bevölkerung einen für Laien verständlichen Zugang zu Forschungserkenntnissen „made in Linz“ ermöglichen. Anfang Oktober fand die Auftaktveranstaltung zu dieser Reihe im Linzer Central statt.
Sciencity ermöglicht den Laien einen verständlichen Zugang zu Wissenschaft.
Innovative Linztour – Tag der Linzer Innovation im Süden von Linz
Das Ziel der Tour der Linzer Innovation besteht darin, neue Technologien der Unternehmensgruppe sowie ausgewählter Unternehmen erlebbar und greifbar zu machen. Kinder und Jugendliche sowie BewohnerInnen haben dadurch die Möglichkeit, neue Technologien zu testen und sich so mit ihnen vertraut zu machen. Mit dieser Aktion soll die Maßnahme 35 aus dem Innovationsprogramm, Ängste vor technologischem Fortschritt durch offensive Informationsarbeit abbauen, umgesetzt werden. Von 21. bis 25. Oktober war der Linzer Innovations-Hauptplatz im Linzer Süden unterwegs.
Roboterprogrammieren als Fixpunkt bei der Linzer Innovationstour
Sofar Sounds – Ein „Wohnzimmer“-Konzert mit der Band Blechsalat
Das Besondere ist der kleine, intime Rahmen, in dem die Konzerte stattfinden – im privaten Wohnzimmer, auf der Dachterrasse oder im Büro. Je nach Location haben zwischen 40 und 80 Gäste Platz. Das internationale Erfolgsformat „Sofar“ ermöglicht das. Ein Team von engagierten Freiwilligen organisiert die Konzertreihe in der Landeshauptstadt. „Sofar“ steht für „songs from a room“. Die Idee dazu wurde 2009 in London ins Leben gerufen, seitdem werden Sofar-Konzerte in fast 400 Städten weltweit ausgetragen. Am 8. Dezember machte die Tour halt im Linzer Innovationshauptplatz.
2019 in Konzeption und 2020 in Umsetzung befindliche Projekte:
Einstieg in die digitale Welt für Schulkinder sowie ein Kennzahlen-Set für Linz
Innovations-Kennzahlensystem für die Stadt
Die Landeshauptstadt Linz möchte Innovation und technologischen Fortschritt „sichtbarer“ machen. Ein veröffentlichtes Innovations-Kennzahlensystem belegt die Innovationsleistungen der Stadt und macht diese sichtbar. Auf der Suche nach (international) vergleichbaren Messgrößen orientiert sich die Stadt dabei unter anderem an den KPIs, die im Zuge des von zahlreichen UN-Institutionen unterstützten Projektes „United for Smart Sustainable Cities (U4SSC)“ entwickelt wurden. Dieser Katalog umfasst 92 Kennzahlen zu verschiedensten Themengebieten.
Tablets für Schulkinder
Tablets eignen sich zum Einstieg in die digitale Welt vor allem wegen ihrer niederschwelligen Bedienbarkeit. So können Kinder spielerisch und lustvoll an wichtige Anwendungskenntnisse, aber auch an Möglichkeiten der Mitgestaltung von Technologie und digitalen Medien herangeführt werden. Vier Horte bzw. die Kinder selbst, werden mit Tablets und digitalen Geräten für den pädagogischen Einsatz ausgestattet. Sowohl den Kindern als auch motivierten HortpädagogInnen werden anhand von vier Lernmodulen Schlüsselkompetenzen mitgegeben, um das Tablet sinnstiftend einzusetzen.
Bewerbung zur Innovationshauptstadt Europas iCapital
Linz gestaltet sich immer mehr zu einem offenen Experimentier- und Zukunftslabor, welches Innovation nicht nur zulässt, sondern aktiv einfordert. Diese Entwicklungen gaben den Anstoß, sich für den Titel Europäische Innovationshauptstadt zu bewerben. Seit 2014 wird der Preis durch die Europäische Kommission jährlich an eine europäische Stadt vergeben, die am besten technische Innovationen zur Verbesserung des Lebens ihrer BürgerInnen einsetzt. Anhand der Vorgaben der Europäischen Kommission sollen die Bewerbungsunterlagen unter Einbeziehung notwendiger Expertise erarbeitet werden.
Neue Projekte für 2020:
Stadtoasen als neue Erholungsfläche sowie Testfläche für Innovationen
Early Adapter Award
Ein Early-Adapter sowie Innovators-Network Award erweitern das in der Region vorherrschende Innovations-Verständnis. Sie schließen bestehende Lücken in der Auszeichnungslandschaft und lenken die Aufmerksamkeit auf wesentliche, bisher im öffentlichen Diskurs wenig vertretene Aspekte der regionalen Innovationsdynamik. Die beiden Auszeichnungen erweitern und aktualisieren das in der Region vorherrschende Verständnis für Innovation und stellen keine Konkurrenz zu bestehenden Auszeichnungen und Preisen dar. Die Fokussierung der Auszeichnungen auf Frühanwender und Unternehmensnetzwerke stellen eine neue Perspektive von Innovationsleistungen dar. Zusätzlich streichen die beiden Awards regionale Vorteile im Sinne von technischen Neuheiten, Produkten und Einsatzgebieten hervor und machen den Mehrwert von Kooperationen deutlich.
Entwicklung von Stadtoasen
Gemeinsam mit einem Unternehmen sollen im öffentlichen Raum grüne Stadtoasen getestet werden. Sitzgelegenheiten aus Holz mit eingebauter Solaranlage zum induktiven Aufladen von Mobilgeräten, mobiles Grün sowie eine ansprechende Gestaltung gibt den BewohnerInnen eine neue Möglichkeit eines Erholungsraumes für Linz.
Mögliche Gestaltungsform der Stadtoase (Fotoquelle: mmcité 10 GmbH)
Innovationszone
Die Weiterentwicklung der Industriestadt Linz zur innovativsten Stadt Österreichs benötigt die Selbstermächtigung und Freiheit für Kreative-Unternehmen, Start-Ups und BastlerInnen, neue Dinge auszuprobieren und testen zu können. Die Entwicklung von Innovationen jeglicher Art findet vielfach in Pilotprojekten statt. Deshalb müssen auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ständig weiterentwickelt werden. Dazu benötigt es einen Ort, um neue Produkte bzw. Verfahren zu testen, weiterentwickeln und verfeinern zu können. Hier stellt eine Innovationszone mit einigen Sonderregeln einen wesentlichen Vorteil für Start-Ups aus der Region dar. Eine Innovationszone ergänzt das Angebot im Linzer Innovationsökosystem, das mit Tabakfabrik, Grand Garage, Strada del StartUp und dem Open Innovation Center an der Johannes-Kepler-Universität äußerst beachtlich ist und international keinen Vergleich scheuen muss.
Shared Mobility Flows – Scooter-Tracking
Als Vorbild des neuen Projektes dient das Projekt des CityLab in Berlin. Im Wesentlichen geht es darum nachzuvollziehen, wann, wie und wo die meisten E-Scooter unterwegs sind. Linz will im Gegensatz zu Graz kein Verbot für E-Scooter aussprechen, sondern innovativere Wege gehen. Unter anderem kann auch das Mobilitätsverhalten in der Stadt aufgezeigt werden. Diese Daten können zukünftig eine wichtige Ressource für die Stadtplanung in Bezug auf Mobilitätsfragen darstellen.